Hallo Amarylli,
ja genau, es dauert gut und gerne 4-6 Monate, eh sich die Symptomatik bei einem Bandscheibenvorfall deutlich verbessert hat.
Das liegt daran, dass das herausgetretene Bandscheibenmaterial erst austrocknen muss, um kleiner zu werden und um somit den, eventuellen eingeengten, Nerv nicht mehr so zu bedrängen!
Da Du aber noch keine sensiblen Auffälligkeiten und vor allem keine motorischen Ausfälle hast, scheint noch kein Nerv stark betroffen, eingeengt, zu sein.
Ich habe eine Freundin, mit einem abwechslungsreichen Job, stehend und sitzend, die bereits mit 29 Jahre ca. 1 Jahr starke Probleme mit einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule zu tun hatte. Ohne Ausfälle, ohne Ausstrahlungen, „nur“ mit starken Schmerzen.
Sie machte nach einigen Monaten eine ambulante Reha, seitdem sind ihre Beschwerden größtenteils vorüber.
Ich selbst bin auch kein typischer Rücken-Patient. Sportlich, absolut normalgewichtig im unteren Bereich, keinen belastenden oder einseitigen Job. Trotzdem bekam ich zwei schwere Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule.
Nur etwas älter als Du bin ich
Mein Orthopäde sagte mal zu mir, ein Bandscheibenvorfall ist eine Bindegewebsschwäche!
Moderate Bewegung ist immer gut!
In der absoluten, akuten Phase sollte man sich vorerst ein wenig Ruhe gönnen ( vielleicht die ersten 1-2 Wochen)
Dann aber in die leichte und ausreichende, so wie es möglich ist, Bewegung kommen.
Versuche es mal mit einem Heizkissen oder ein paar Wärmflaschen hintereinander.
Die allermeisten Bandscheibenvorfälle müssen nicht operiert werden!
Eine OP Indikation besteht bei deutlichen, motorischen Ausfälle, also deutlichem Kraftverlust im dazugehörigen Dermatom ( so nennt man die Region, an der der Nerv durch das Nervenaustrittsloch tritt ).
Solange Dir also kein Bein wegsackt, Du den Fuß heben und senken kannst, brauchst Du keine große Sorge zu haben.
Viele Grüße
Pauline