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Komplette Version MRT: Bandscheibenvorfall der LWS?

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Amarylli
Liebes Forum,

nach starken LWS-Schmerzen ohne Ausstrahlen in die Beine habe ich eine notfallmäßige Erstuntersuchung und eine MRT-Untersuchung bekommen. Leider habe ich nur die Bilder, aber keinen Befund vorliegen. Dieser soll angeblich erst in 2 Wochen folgen. Nun sitze ich über den Bildern und glaube, einen BSV zu sehen. Kann hier jemand bei der Einschätzung helfen?

Vielen Dank und beste Grüße
Amarylli

https://drive.google.com/file/d/1JSNvki7gSd...ew?usp=drivesdk
Pauline69
Hallo Amarylli,

ja, das könnten durchaus zwei Bandscheibenvorfälle sein.
Ob es tatsächlich Vorfälle sind oder Vorwölbungen lässt sich nur anhand der dazugehörigen Querschnittsbilder erkennen.

Solange Du keine Ausstrahlungen hast, weder sensibel noch vor allem motorisch, ist vorerst keine besondere Handlung erforderlich.
Du solltest Dich schonen, nichts schweres heben und tragen, nicht zu viel sitzen und kein Krafttraining ausüben.
Du solltest Dich von Deinem Arzt gut mit Schmerzmitteln einstellen lassen, um die akute Schmerzphase gut zu überstehen.
Leichte Bewegung wie spazieren gehen oder schwimmen gehen.

Wenn die Schmerzen im Liegen sehr stark sind, versuche es mit einer Stufenbettlagerung. Heißt, die Unterschenkel, bei Rückenlage, auf ein paar dicke Kissen legen.

Wichtig ist eine gute Schmerzmittel Einstellung, damit es durch eine Schonhaltung nicht zu weiteren, schmerzhaften Problemen kommt.

Gute Besserung und viele Grüße
Pauline
Toxteth
Hallo Amarylli,

Auf der Höhe LWS 4 sieht es so aus wie bei mir auf dem MRT (vgl. Beitrag "S1 Nervenwurzelkompression und starke Schmerzen "). Bei mir wurden zwei Bandscheibenvorfälle diagnostiziert.

Die Beinschmerzen und das Ausstrahlen fingen erst nach zwei Wochen nach dem Tag x an und dauern jetzt schon 2 Wochen.

Liebe Grüße und gute Besserung, Julia
Amarylli
Vielen Dank für eure rasche Rückmeldung. Die Beschreibung deines Falls hört sich wirklich schwerwiegend an. Es tut mir sehr Leid! Ich hoffe, dass es irgendwie wieder wird.

Ich bin irgendwie irritiert,

1. weil es gleich ZWEI Unregelmäßigkeiten in meinem Rücken sind,

2. weil ich gar nicht in die Risikogruppe falle (keinerlei BSV in der Familie, noch nicht so alt, schlank, immer viel Bewegung, aber kein Leistungssport, nie langes Sitzen) und

2. weil so unterschiedliche Empfehlungen bezüglich Ruhe und Bewegung im Netz zu finden sind.

Ich habe bisher mit einem Hexenschuss gerechnet und eine Woche lang mit aller Gewalt versucht, so viel wie möglich unter Schmerzmitteln zu machen (Schwimmen, Spazieren, Geige spielen, Treppen steigen, Rückenübungen, Radfahren, Tango tanzen).
Jetzt habe ich das Gefühl, dass das vielleicht alles falsch war...

Zwischendurch wurde es sogar besser, dann aber wieder schlimmer. Mit Abstand am unangenehmsten ist Sitzen und danach wieder aufstehen. Das ganze ist jetzt gut eine Woche alt. Inzwischen habe ich Sorge, dass es vielleicht nicht wieder gut wird.

Was hat euch geholfen?

j.


Toxteth
Hallo Amarylli,

einen Bandscheibenvorfall kann jeden ereilen. Ich selbst bin Triathletin und habe bis zu meinem BSV quasi täglich Sport gemacht.

Bei mir hieß es zunächst auch nur Hexenschuss und wurde vom Orthopäden entsprechend behandelt. 3 Spritzen in die Pobacke und Physio verschrieben. Es wurde aber schlimmer und die Schmerzen haben sich innerhalb von zwei Wochen, in denen ich noch brav ins Büro gegangen bin, verändert. Der Rücken tut gar nicht mehr weh, aber diese Schmerzen im Bein....

Der Orthopäde hat dann endlich eine Überweisung für's MRT rausgerückt, wo dann die Diagnose von 2 BSV's gestellt wurde.
Mittlerweile wurden 2 PRT's verabreicht, die aber auch noch nicht den Durchbruch gebracht habe. Eine Woche Kortison oral gab es auch noch dazu.
Angefangen habe ich mit den üblichen Schmerzmittelchen (IBU, Novalgin etc.), doch das kann man alles bei dem jetzigen Schmerzlevel vergessen. Morgens und Abends eine Tilidin bringen soweit Erleichterung, dass ich in der Wohnung ein paar Schritte gehen kann.

Der Neurochirurg drängt zur OP, doch da ich (noch) keine Lähmungserscheinungen habe, sträube ich mich (noch) dagegen.

Ich würde Dir raten ,auch wenn das Internet bzw. you tube voll mit Tipps zum dehnen etc. ist, absolute Ruhe zu geben. Ich habe den Fehler gemacht, nach der Diagnose Hexenschuss noch fröhlich auf dem Boden rumzuturnen, was im Nachhinein ob der komprimierten und genervten Nervenwurzel ein großer Fehler war.

Also ich würde an Deiner Stelle erstmal den genauen Befund abwarten, bevor Du allzu große Aktionen startest. Was immer hilft ist eine Wärmeflasche und ein heißes Bad.

Geduld, das wird schon wieder.
LG Julia
Amarylli
Ich bin ja absoluter Neuling auf dem Gebiet, aber ich verstehe gut, dass du einer OP gegenüber zunächst skeptisch bist. Ich verstehe das, was ich bisher gelesen habe, so, dass viele BSV vollständig heilen und nach 6 Monaten auch im MRT nicht mehr zu sehen sind. Zeit ist sicher das wichtigste. Aber du hast eben diese schlimme Schmerzproblematik, da kann man ja nicht einfach ein halbes Jahr abwarten. Mir hat jemand im Falle starker Schmerzen Neuraltherapie empfohlen. Da wird was oberflächlich in die Haut gespritzt. Wenn es lokal ist, bezahlen das wohl auch die Kassen. Aber ich habe mich noch nicht genauer informiert.

PS: Waren deine Beinschmerzen von Anfang an da? Ich habe (noch) nichts im Bein, der Rücken tut heute an Tag 8 weniger weh, aber meine eine Pobacke fühlt sich etwas seltsam an.
Pauline69
Hallo Amarylli,

ja genau, es dauert gut und gerne 4-6 Monate, eh sich die Symptomatik bei einem Bandscheibenvorfall deutlich verbessert hat.
Das liegt daran, dass das herausgetretene Bandscheibenmaterial erst austrocknen muss, um kleiner zu werden und um somit den, eventuellen eingeengten, Nerv nicht mehr so zu bedrängen!
Da Du aber noch keine sensiblen Auffälligkeiten und vor allem keine motorischen Ausfälle hast, scheint noch kein Nerv stark betroffen, eingeengt, zu sein.

Ich habe eine Freundin, mit einem abwechslungsreichen Job, stehend und sitzend, die bereits mit 29 Jahre ca. 1 Jahr starke Probleme mit einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule zu tun hatte. Ohne Ausfälle, ohne Ausstrahlungen, „nur“ mit starken Schmerzen.
Sie machte nach einigen Monaten eine ambulante Reha, seitdem sind ihre Beschwerden größtenteils vorüber.

Ich selbst bin auch kein typischer Rücken-Patient. Sportlich, absolut normalgewichtig im unteren Bereich, keinen belastenden oder einseitigen Job. Trotzdem bekam ich zwei schwere Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule.
Nur etwas älter als Du bin ich zwinker.gif
Mein Orthopäde sagte mal zu mir, ein Bandscheibenvorfall ist eine Bindegewebsschwäche!

Moderate Bewegung ist immer gut!
In der absoluten, akuten Phase sollte man sich vorerst ein wenig Ruhe gönnen ( vielleicht die ersten 1-2 Wochen)
Dann aber in die leichte und ausreichende, so wie es möglich ist, Bewegung kommen.
Versuche es mal mit einem Heizkissen oder ein paar Wärmflaschen hintereinander.

Die allermeisten Bandscheibenvorfälle müssen nicht operiert werden!
Eine OP Indikation besteht bei deutlichen, motorischen Ausfälle, also deutlichem Kraftverlust im dazugehörigen Dermatom ( so nennt man die Region, an der der Nerv durch das Nervenaustrittsloch tritt ).

Solange Dir also kein Bein wegsackt, Du den Fuß heben und senken kannst, brauchst Du keine große Sorge zu haben.

Viele Grüße
Pauline

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