Hallo,
Ich bräuchte eurer geschätzten Rat.
Ich, m, 30 Jahre, bin vorn 10 Tagen wegen lang anhaltender Schmerzen im Po/Hinterer Oberschenkel - nur linke Seite! - Endoskopisch an der Bandscheibe operiert worden. Klassischer „Ischias“-Schmerz, der allerdings nicht immer da war. Das war damals der MRT Befund:
„Im Vergleich zum zitierten Vorbefund geringe Größenabnahme des linksseitigen Prolaps L5/S1, aber weiterhin Affizierung der deszendierenden Nervenwurzel S1 links. Weiters noch Discopathien in der übrigen LWS vor allem bei L4/5, wie beschrieben. Eine Affizierung weiterer Nervenbahnen nicht nachweisbar“
Bei der Endoskopie hat man wohl gesehen, dass der Ischiasnerv schon richtig mit dem Bandscheibenvorfall verwachsen war… Nach der OP war dann aber alles schlimmer als vorher, der ganze linke Fuß war taub, ich konnte den Fuß nicht mehr heben. Daher wurde noch ein MRT gemacht:
L2/L3:
Breitbasiges Bandscheiben-Bulging mit geringer Anhebung des duralen Blattes, keine Einengung der Neuroforamina, die Nervenwurzeln zeigen allseits einen regulären Fettsaum.
L3/L4:
Breitbasiges Bandscheiben-Bulging, Kleine mediane Rissbildung Anulus fibrosus, hier findet sich eine kleine mediane Bandscheibenextrusion, die Nervenwurzeln bds. werden nicht tangiert, V.a. diskrete Berührung der spinalen Nervenfasern L4 im Recessus lateralis bds.
Mäßiggradige Facettengelenksarthrose, geringe Gelenksergüsse bds
L4/L5:
Breitbasiges Bandscheiben-Bulging ohne signifikante Berührung der Nervenwurzel L4. Bei deutlich ausgeprägter Facettengelenksarthrose bds. mit der Gelenkserguss links und deutlicher Verbreiterung des Kapselbandapparates sowie nach dorsalwärts gerichteten Zuspitzungen der Endplatten ist der Spinalkanal fokal auf etwa 9 mm enggestellt, der Recessus lateralis mit dem spinalen Nervenfasern L5 ist bds. pelotiert.
L5/S1:
Bei laut Krankengeschichte Status post endoskopischer Diskektomie L5/S1 links findet sich MR-tomografisch unverändert zur auswärtigen Voruntersuchung ein Diskusbulging mit zartem Riss im Anulus fibrosus und links mediolateraler Restprotrusion, diese wirkt etwas kleiner als in der Voruntersuchung. Demgegenüber zeigt sich nun von dorsal her entlang der Tunnellierung kaudal des linken Pedikel eine sich 3 mm nach ventral vorwölbende weichteilisointense Läsion - DD postoperatives Granulationsgewebe? Gemeinsam mit einer ausgeprägten Facettengelenksarthrose bds. mit Verdickung des Kapselbandapparates führt dies zu einer hochgradigen Pelotierung des linksseitigen Recessus lateralis mit hochgradiger Einengung von S1 und zu einer extraforaminalen Berührung der Nervenwurzel L5 links. Verdacht auch auf kurzstreckige Berührung der Nervenwurzel L5 rechts.
T2-gewichtet deutliches Ödem entlang des Zugangsweges.
Es musst sofort operiert werden (mikrochirurgisch), weil der Nerv anscheinend komplett abgedrückt wurde. Es wurde zum Abschluss noch ein MRT gemacht:
LWK 3-LWK 4: Breitbasige Protrusion mit kleinem medianem Anuluseinriss. Bds. leichte neuroforaminale
Tangierung L3 und leichter spinaler Tangierung der absteigenden Nervenwurzeln L4.
LWK 4-LWK 5: Facettengelenksarthrose rechts. Breitbasige Protrusion mit kleinem rechts mediolateralem bis rechtslateralem Prolaps. Es zeigt sich rechts eine neuroforaminale Tangierung L4.
LWK 5-SWK 1: Im Vergleich zu den Voruntersuchungen, bei zwischenzeitlich Z.n. Bandscheiben OP, sieht man im Rahmen der Messgenauigkeit unverändert eine ca. 1,5 x 2,0 cm messende lobulierte kleine Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Hemilaminektomie links mit Blutsedimentspiegel DD Hämatoserom.
Des Weiteren sieht man einen links mediolateralen kleinen Restorolaps. Das Hämatom und der Restprolaps führen zu einer leichten Tangierung/Verlagerung der linken Nervenwurzel S1. Die linke Nervenwurzel S1 erscheint geschwollen. Keine Deformierung oder erkennbare Kompression der Nervenwurzel S1.
Die Kaudafasern laufen regelrecht durch den Spinalkanal. Keine Vertebrostenose.
Der Befund liest sich jetzt wohl nicht so wild. Habe aber immer noch Brennen/Kribbeln/leichte „Taubheit“ in beiden Fußsohlen, im gesamten Po und beiden hinteren Oberschenkeln (der Ischias-Schmerz links ist jedenfalls stärker als vor der Op), sowie in beiden Waden (die linke Wade ist komplett zu und est ist leider auch ein Kraftsverlust feststellbar). Es ist auf jeden Fall schlimmer als vor der ersten Op.
Mein Arzt meint, S1 ist jetzt nicht mehr gedrückt und die Schmerzen werden sich schon wieder geben, ich muss dem nur Zeit geben, der Nerv ist einfach total geschwollen. Bekomme jetzt stärkere Schmerzmittel, Kontrolle in 4 Wochen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir Mut machen, dass das schon wieder alles wird? Das würde mir echt viel bedeuten und Kraft geben.
Lg