Guten Tag,
meine Bandscheibenvorfälle L5/S1 und L4/L5 bestehen seit 15 Jahren.
Insbesondere in den letzten 1.5 Jahren habe ich mehrfach intensive Schmerzepisoden zu beklagen. Diese zeigen sich in einer Schonhaltung im Sinne von Shift des Beckens, ausstrahlenden Schmerzen ins links Bein und Bewegungsschmerz bei Flexion, Extension und Seitneigung. Was noch auffällt ist, dass diese Episoden willkürlich auftreten unabhängig meines Verhaltens: Meist merke ich das nach dem Aufstehen, dass sich die Muskulatur plötzlich zusammenzieht und verkrampft und mich dann mehrere Wochen Schmerzen plagen bis sich einigermaßen NOrmalität einstellt. Jedoch merke ich auch einen "leichten" nervenschmerz bei S1 auch während meines Alltags und in der "normalität".
Meine Vermutung ist: WÄhrend Nacht saugt sich die Bandscheibe mit Flüssigkeit auf, was dann morgens durch das vergrößerte Volumen der Bandscheibe beim aufstehen ausreicht, um eine verstärkte Nervenkompression hervorzurufen. DAher entzündet sich der Rücken regelmäßig.
AUf den Bildern sieht man ja auch, dass die dorsalen Kanten der Wirbel L4 und L5 ja schon ein wenig in den Spinalkanal hineinragen. Evt für die Schmerzen auch verantworlich?
Auch sieht man vor allem im Fach L4/L5 eine klare Höhenminderung, die nach hinten hin deutlich ausgeprägter ist als vorne. Sehe ich das richtig und könnte dies problematisch sein?
Bitte schaut euch doch mal die Bilder an, Meinung?
Danke euch.
Hallo Corum,
ich sehe das schon so wie du. Auch ist L4 zu L5 etwas verschoben, da ist die Frage, wieviel Bewegung da tatsächlich drin ist. Hast du mal ein Funktionsröntgen machen lassen? Da könnte man das quantifizieren.
Durch die Höhenminderung und leichte Verschiebung könnten deine Facettengelenke stark belastet werden. Da kann es immer mal wieder zu aktivierten Arthrosen kommen, die fiese Schmerzen machen können und pseudoradikulär ausstrahlen, was dann auch mal ein paar Wochen anhält.
Zusätzlich kann das dann zu einem Engpass für deine Nervenwurzeln führen, der dann nicht so akut wie bei einem Bandscheibenvorfall mit Vollausprägung ist aber trotzdem sehr unangenehm.
Hast du von L4/5 und L5/S1 quere Bilder? Da kann man besser sehen, ob und wie ausgeprägt eine Problematik vorliegt.
LG, Elke
Hallo Blumi,
danke für die Antwort.
Unten L4 / L5
Hallo Blumi,
und noch L5 / S1
Hallo,
der S1-Nervenschmerz ist gut nachvollziehbar, weil auf der Seite für die Wurzel fast kein Platz mehr ist.
Die Facettengelenke sind etwas verdickt und L5/S1 hat auch einen kleinen Flüssigkeitssaum, also eine leicht aktivierte Arthrose. L4/5 sieht noch ein bischen besser aus.
Ich kann mir gut vorstellen, dass da schon leichte Haltungsänderungen den Nerven ganz ordentlich zusetzen können.
Entzündungshemmer (NSAR) oder Cortison könnten vielleicht hilfreich sein, letzteres in Form von PRT ggf auch an die Nervenwurzel S1. Und das mit dem Funktionsröntgen würde ich an deiner Stelle mal initiieren, damit klar wird was in Bewegung passiert.
LG, Elke
Hallo Blumi,
vielen dank für die Antwort.
schon wahnsinn, wie schnell der Verschleiss innerhalb von 15 Jahren voranschreitet. Naja gut, muss ich mit leben. Ich bin selber auch nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung, weil ich doch in der Retrospektive viel zu schnell wieder zum Sport zurückgekehrt bin. Aber ich wusste es halt auch in jungen Jahren nicht besser.
Dennoch möchte ich jetzt versuchen nach vorne zu schauen, um das bestmögliche rauszuholen. Noch bin ich nicht operiert und hoffe, ich kann es auch dabei belassen. Denn eine OP Indikation besteht definitiv noch nicht, im Sinne von Lähmungserscheinungen.
Es ist wirklich schwierig, meine Bewegungen beim Sport optimal anzupassen: z.b Kniebeuge --> wenn ich bewusst in die Streckung des unteren Rückens gehen, also bewusst die Lordose aktiviere, dann fühlt es sich am untersten Punkt irgendwie so an, als würde sich was stauchen, jedoch halte ich meien WS in der natürlichen Lordose also S-Form. Wenn ich jedoch aktiv die Gesäß- und Bauchmuskulatur anspanne und die LWS vom gefühl ganz leicht einrunde, dann fühlt sich die Kniebeuge viel besser an ohne diese Stauchun, jedoch bin ich dann nicht mehr in der natürlichen S-FOrm, sondern der die WS ist dann "kerzengerade" anstatt in einer gekrümmten S-Form.
Beim Sport ist also die Lordose also Streckung des Rückens irgendwie schlechter, aber im alltag kommen die probleme eher bei Beugung der WS. Es ist irgendwie in sich widersprechend und lässt mich ratlos zurück.
kleines Update:
ich habe den Auslöser für diese schmerzepisoden gefunden: eine falsche Schlafposition.
In Seitenlage werden diese Schmerzen getriggert und dann kann es schonmal passieren, dass meine Muskulatur nach dem AUfstehen zumacht im Sinne einer Schonhaltung. Schlafe ich konsequent in Rückenlage mit einem kleinen Kissen unter den Knien dann wache ich mit 0 Schmerzen auf und der Rücken fühlt sich erholt und nicht belastet an.
Das Schlafen in Seitlage führt also zu einer komprimierung der Nervenwurzel S1, was dann morgens nach dem Aufstehen desöfteren zu einer Schonhaltung führt.
Hoffe ich habe den Übeltäter nun überführt, denn jetzt geht es dem RÜcken wieder super und ich bin auch schon direkt wieder Belastungsfähig.
Hallo Corum,
Glückwunsch! Das ist wirklich super, wenn du eine so einfach umzusetzende Hilfe hast. Ich drücke dir die Daumen, dass das anhält.
Ich kenne das auch: je nachdem, wie ich aufwache (links, rechts, auf dem Rücken) habe ich morgens seitenentsprechende Nervenschmerzen, Taubheiten, Kribbeln bis hin zu Schwächen. Zum Glück hält das meistens nicht lange an.
Schläfst du denn so ruhig, dass das die ganze Nacht so bleibt?
LG, Elke
Hallo Blumi,
wenn ich mir ein Kissen unter die Kniekehle lege und meine Beine dann in einer kleinen Erhöhung liegen, verhindere ich ein unkontrolliertes Umdrehen in der Nacht, sodass ich meinen Körper sozusagen "zwinge" in der Rückenlage zu bleiben. Das klappt gut. Es ist schon eine Umgewöhnung notwendig, aber das muss gehen.
Jetzt mit der neuen Erkenntnis geht es wieder zum Training. Der Rücken muss Belastungsfähig werden.
Kater Oskar
25 Okt 2022, 17:48
Hallo Corum,
eventuell wäre es auch mal einen Versuch wert, mit einem Seitenschläferkissen
siehe Fotozu schlafen.
Wenn man "normal" auf der Seite liegt, sind die Beine ja nicht parallel zueinander und dadurch dürfte auch das Becken und die Wirbelsäule sich "verbiegen" oder auch "verdrehen". So ein Kissen könnte ggf. Abhilfe schaffen. Man kann es auch erst mal ausprobieren, indem man sich eine entsprechend dickes Kissen oder eine zusammen gelegte Decke zwischen die Beine (im Bereich der Knie oder Oberschenkel) legt.
LG, Kater Oskar
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte
hier klicken .