powertube
11 Okt 2022, 15:18
Howdy,
Vorab: Sorry für den Roman. Wer nur den Befund lesen will, scrolle bitte runter zu MRT-Befund.
Probleme mit dem Nacken (Verspannungen, Kopfschmerzen etc.) habe ich seit vielen, vielen Jahren, da das Ganze aber hinsichtlich Häufigkeit und Schmerzqualität im Rahmen hielt, habe ich dem nie eine große Bedeutung beigemessen, unter anderem auch weil die Beschwerden eher in sportfreien Phasen (Krafttraining) auftraten und sich durch regelmäßiges Krafttraining nahezu vollständig verschwanden.
In den letzten Monaten haben die Beschwerden jedoch deutlich zugenommen, wobei die HWS sich halt nur verspannt anfühlte, jedoch nicht wirklich geschmerzt hat. Der (damit einhergehende) Kopfschmerz ist aber mittlerweile so schlimm geworden, dass die Lebensqualität mittlerweile schon recht eingeschränkt ist und ich teilweise an 5 Tagen pro Woche Ibuprofen einnehmen muss.
War dann erst beim Orthopäden, der eine Verspannung im Nackenbereich diagnostizierte. Nach dem Einrenken war ich dann gut eine Woche weitestgehend beschwerdefrei, wobei ich schon bemerkt habe, wie sich die Muskulatur sukzessive wieder verhärtet.
Ich habe dann relativ schnell einen Termin für einen MRT der HWS bekommen und im Anschluss direkt ein Gespräch mit der Leiterin der Radiologie, die die MRT-Aufnahmen mit mir besprochen hat.
Laut der Chefärztin sind die Knochenveränderungen (logischerweise) degenerativ, die Fehlhaltung hat ihrer Meinung nach eine muskuläre Ursache, also muskuläre Dysbalance.
Das Ganze klingt relativ plausibel für mich, da ich aufgrund von Schulterproblemen in den letzten Jahren recht einseitig trainiert habe (Unverhältnismäßig viel Rückentraining, wenig Training der Brust- und Schultermuskulatur)
MRT-Befund:
Beurteilung:
Fehlstreckhaltung der oberen HWS wie bei muskulärem Hartspann. Bandscheibenprotusion und initiale Veränderungen im Segment HWK5/6. Kein Nachweis einer Myelonkompression oder einer Neuroforamenstenose.
Was ist eure Meinung?
powertube
11 Okt 2022, 15:20
Irgendwie finde ich die Option zum Bearbeiten des Beitrags nicht, daher hier das zweite Bild.
paul42
12 Okt 2022, 12:54
Hallo powertube
Willkommen im Forum
Beiträge lasssen sich erst nach dem dritten Beitrag im Rahmen eines Zeitfensters nachträglich bearbeiten.
Was man auf den Bildern sieht deckt sich mit der Einschätzung des Arztes.
Die leichte Vorwölbung scheint nicht das Hauptproblem zu sein, sondern der erwähnte Muskelhartspann.
Hier eignet sich manuelle Therapie besonders gut, um Verspannungen der Nacken und der oberen Rückenmuskulatur zunächst zu lösen.
Einrenken sollte aber nicht zur Routine werden.
Ein guter Therapeut findet jede harte Stelle.
Zunächst reicht ein Termin pro Woche, denn es brauch immer ein bis zwei Tage bis man eine Besserung wahrnimmt.
Oftmals merkt man am nächsten Tag, dass die Behandlung doch ziemlich anstrengend war.
Grundsätzlich geht es darum, den ganzen Oberkörper erstmal wieder aus der Schonhaltung zu entwöhnen.
Du erhälst vermutlich nur 2 Verodnungen à 6 Anwendungen, also teil dir die Zeit gut ein.
Was du in einer Anwendung lernst, kannst du dann gleich für die Woche umsetzen.
Mit der Zeit, erhälst du so vermutlich ein völlig neues Körpergefühl zur korrekten Körperhaltung.
Was ich auch für wichtig halte, ist die Wahl eines richtigen Kopfkissen für die Nacht.
viele Grüße
paul42
powertube
14 Okt 2022, 12:15
Hallo Paul,
danke für deine Antwort. Ich schicke den Beitrag mal in der Hoffnung ab, dass ich beim nächsten Beitrag dann auch die Zitierfunktion verwenden kann.
powertube
14 Okt 2022, 12:59
Zitat (paul42 @ )
Was man auf den Bildern sieht deckt sich mit der Einschätzung des Arztes.
Die leichte Vorwölbung scheint nicht das Hauptproblem zu sein, sondern der erwähnte Muskelhartspann.
Ok, die Verspannungen selbst sind auch nicht wirklich schmerzhaft, höchstens mal etwas unangenehm.
Die Kopfschmerzen sind halt das Problem. Die letzte heftige Attacke war vor 3 Tagen und so extrem, dass der Tag und der Tag danach gelaufen waren.
Gott sei Dank ist die letzte Attacke rund 2 Monate her. Dennoch hat die MRT-Ärztin einen Termin für einen Kopf-MRT angesetzt, da diese extremen Schmerzen ihrer Meinung nach nicht zum HWS-Befund sprechen.
Ansonsten geht es ggf. weiter zum Neurologen.
Zitat (paul42 @ )
Hier eignet sich manuelle Therapie besonders gut, um Verspannungen der Nacken und der oberen Rückenmuskulatur zunächst zu lösen.
Beim ersten Physiotermin hat er sich meine Körperhaltung angesehen und den Hals, Nacken- und Schulterbereich recht sorgfältig "abgetastet" und diagnostiziert, dass mein Kopf nicht mittig auf der Körperachse sitzt, sondern etwas zu weit vorn positioniert ist, was wiederum zur Folge hat, dass die Wirbelsäule und die stützende Muskulatur nicht das "normale" Gewicht des Kopfs stemmen müssen, sondern deutlich mehr.
Zudem ist die vordere Halsmuskulatur unterentwickelt und die hintere Muskulatur daher "chronisch überlastet".
Zusätzlich hat er mir 2 Übungen mit auf den Weg gegeben, um die vordere Muskulatur zu stärken.
"Leider" hat der Physiotherapeut die Therapie mit je 2 Behandlungen pro Woche recht eng getaktet. Erster Termin war abtasten, den zweiten und dritten Termin würde ich laienhaft mal als Massage bezeichnen.
Einen wirklichen Effekt habe ich nicht feststellen können, aber eine jahrelange Fehlhaltung kann man sicherlich auch nicht in wenigen Wochen beheben.
Zitat (paul42 @ )
Grundsätzlich geht es darum, den ganzen Oberkörper erstmal wieder aus der Schonhaltung zu entwöhnen.
Mit der Zeit, erhälst du so vermutlich ein völlig neues Körpergefühl zur korrekten Körperhaltung.
Da ist was dran. Wenn ich bewusst darauf achte, merke ich immer wieder, dass ich unbewusst die Schultern hochziehe und anspanne. (Ähnliche Körperhaltung als wenn man friert)
Per se bin ich jemand, der bei "Stress" gerne in diesem Bereich verspannt. Jahreslanges Bodybuilding und ein aufgezwungenes Seminar zum Thema Körpersprache (Immer schön die Schultern nach hinten)
haben sich somit wahrscheinlich über die Jahre eingebrannt oder das Ganze potenziert.
Ich habe im Büro und im HO nun Post-Its mit dem Hinweis "Schultern runter" am Monitor kleben. Außerdem experimentiere ich immer wieder mit progressiver
wahrzunehmen.
Was ich auch für wichtig halte, ist die Wahl eines richtigen Kopfkissen für die Nacht.