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Komplette Version MRT HWS

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powertube
Howdy,

Vorab: Sorry für den Roman. Wer nur den Befund lesen will, scrolle bitte runter zu MRT-Befund.

Probleme mit dem Nacken (Verspannungen, Kopfschmerzen etc.) habe ich seit vielen, vielen Jahren, da das Ganze aber hinsichtlich Häufigkeit und Schmerzqualität im Rahmen hielt, habe ich dem nie eine große Bedeutung beigemessen, unter anderem auch weil die Beschwerden eher in sportfreien Phasen (Krafttraining) auftraten und sich durch regelmäßiges Krafttraining nahezu vollständig verschwanden.

In den letzten Monaten haben die Beschwerden jedoch deutlich zugenommen, wobei die HWS sich halt nur verspannt anfühlte, jedoch nicht wirklich geschmerzt hat. Der (damit einhergehende) Kopfschmerz ist aber mittlerweile so schlimm geworden, dass die Lebensqualität mittlerweile schon recht eingeschränkt ist und ich teilweise an 5 Tagen pro Woche Ibuprofen einnehmen muss.

War dann erst beim Orthopäden, der eine Verspannung im Nackenbereich diagnostizierte. Nach dem Einrenken war ich dann gut eine Woche weitestgehend beschwerdefrei, wobei ich schon bemerkt habe, wie sich die Muskulatur sukzessive wieder verhärtet.

Ich habe dann relativ schnell einen Termin für einen MRT der HWS bekommen und im Anschluss direkt ein Gespräch mit der Leiterin der Radiologie, die die MRT-Aufnahmen mit mir besprochen hat.
Laut der Chefärztin sind die Knochenveränderungen (logischerweise) degenerativ, die Fehlhaltung hat ihrer Meinung nach eine muskuläre Ursache, also muskuläre Dysbalance.
Das Ganze klingt relativ plausibel für mich, da ich aufgrund von Schulterproblemen in den letzten Jahren recht einseitig trainiert habe (Unverhältnismäßig viel Rückentraining, wenig Training der Brust- und Schultermuskulatur)


MRT-Befund:

Beurteilung:
Fehlstreckhaltung der oberen HWS wie bei muskulärem Hartspann. Bandscheibenprotusion und initiale Veränderungen im Segment HWK5/6. Kein Nachweis einer Myelonkompression oder einer Neuroforamenstenose.



Was ist eure Meinung?
powertube
Irgendwie finde ich die Option zum Bearbeiten des Beitrags nicht, daher hier das zweite Bild.

paul42
Hallo powertube

Willkommen im Forum wink.gif

Beiträge lasssen sich erst nach dem dritten Beitrag im Rahmen eines Zeitfensters nachträglich bearbeiten.

Was man auf den Bildern sieht deckt sich mit der Einschätzung des Arztes.

Die leichte Vorwölbung scheint nicht das Hauptproblem zu sein, sondern der erwähnte Muskelhartspann.

Hier eignet sich manuelle Therapie besonders gut, um Verspannungen der Nacken und der oberen Rückenmuskulatur zunächst zu lösen.

Einrenken sollte aber nicht zur Routine werden.

Ein guter Therapeut findet jede harte Stelle.

Zunächst reicht ein Termin pro Woche, denn es brauch immer ein bis zwei Tage bis man eine Besserung wahrnimmt.
Oftmals merkt man am nächsten Tag, dass die Behandlung doch ziemlich anstrengend war.

Grundsätzlich geht es darum, den ganzen Oberkörper erstmal wieder aus der Schonhaltung zu entwöhnen.

Du erhälst vermutlich nur 2 Verodnungen à 6 Anwendungen, also teil dir die Zeit gut ein.
Was du in einer Anwendung lernst, kannst du dann gleich für die Woche umsetzen.

Mit der Zeit, erhälst du so vermutlich ein völlig neues Körpergefühl zur korrekten Körperhaltung.

Was ich auch für wichtig halte, ist die Wahl eines richtigen Kopfkissen für die Nacht. smilie_bank.gif

viele Grüße

paul42
powertube
Hallo Paul,

danke für deine Antwort. Ich schicke den Beitrag mal in der Hoffnung ab, dass ich beim nächsten Beitrag dann auch die Zitierfunktion verwenden kann. biggrin.gif

powertube
Zitat (paul42 @ )

Was man auf den Bildern sieht deckt sich mit der Einschätzung des Arztes.
Die leichte Vorwölbung scheint nicht das Hauptproblem zu sein, sondern der erwähnte Muskelhartspann.


Ok, die Verspannungen selbst sind auch nicht wirklich schmerzhaft, höchstens mal etwas unangenehm.
Die Kopfschmerzen sind halt das Problem. Die letzte heftige Attacke war vor 3 Tagen und so extrem, dass der Tag und der Tag danach gelaufen waren.
Gott sei Dank ist die letzte Attacke rund 2 Monate her. Dennoch hat die MRT-Ärztin einen Termin für einen Kopf-MRT angesetzt, da diese extremen Schmerzen ihrer Meinung nach nicht zum HWS-Befund sprechen.
Ansonsten geht es ggf. weiter zum Neurologen.

Zitat (paul42 @ )

Hier eignet sich manuelle Therapie besonders gut, um Verspannungen der Nacken und der oberen Rückenmuskulatur zunächst zu lösen.


Beim ersten Physiotermin hat er sich meine Körperhaltung angesehen und den Hals, Nacken- und Schulterbereich recht sorgfältig "abgetastet" und diagnostiziert, dass mein Kopf nicht mittig auf der Körperachse sitzt, sondern etwas zu weit vorn positioniert ist, was wiederum zur Folge hat, dass die Wirbelsäule und die stützende Muskulatur nicht das "normale" Gewicht des Kopfs stemmen müssen, sondern deutlich mehr.
Zudem ist die vordere Halsmuskulatur unterentwickelt und die hintere Muskulatur daher "chronisch überlastet".
Zusätzlich hat er mir 2 Übungen mit auf den Weg gegeben, um die vordere Muskulatur zu stärken.

"Leider" hat der Physiotherapeut die Therapie mit je 2 Behandlungen pro Woche recht eng getaktet. Erster Termin war abtasten, den zweiten und dritten Termin würde ich laienhaft mal als Massage bezeichnen.
Einen wirklichen Effekt habe ich nicht feststellen können, aber eine jahrelange Fehlhaltung kann man sicherlich auch nicht in wenigen Wochen beheben.

Zitat (paul42 @ )

Grundsätzlich geht es darum, den ganzen Oberkörper erstmal wieder aus der Schonhaltung zu entwöhnen.
Mit der Zeit, erhälst du so vermutlich ein völlig neues Körpergefühl zur korrekten Körperhaltung.


Da ist was dran. Wenn ich bewusst darauf achte, merke ich immer wieder, dass ich unbewusst die Schultern hochziehe und anspanne. (Ähnliche Körperhaltung als wenn man friert)
Per se bin ich jemand, der bei "Stress" gerne in diesem Bereich verspannt. Jahreslanges Bodybuilding und ein aufgezwungenes Seminar zum Thema Körpersprache (Immer schön die Schultern nach hinten)
haben sich somit wahrscheinlich über die Jahre eingebrannt oder das Ganze potenziert.

Ich habe im Büro und im HO nun Post-Its mit dem Hinweis "Schultern runter" am Monitor kleben. Außerdem experimentiere ich immer wieder mit progressiver
Muskelentspannung um erst mal den Unterschied zwischen entspannt und verspannt wahrzunehmen.


Zitat (paul42 @ )

Was ich auch für wichtig halte, ist die Wahl eines richtigen Kopfkissen für die Nacht. smilie_bank.gif


Tja, da bin ich noch in der Findungsphase. biggrin.gif Aktuell schlafe ich meist auf einem recht flachen Kissen und wechsle sporadisch mal zu einem höheren Kissen.
paul42
Hallo powertube

cooles Bild, was die Problematik natürlich sehr viel deutlicher veranschaulicht.

Da seitens des Radiologen noch ein MRT des Kopfes für wichtig erachtet wurde, sollte man sich das auch anschauen.

Wenn dir dir dein Arzt (vemutlich Othopädie) Physio verordnet hat, könnte er aber zusätzlich auch MT oder KG verordnen
Leider sind nur wenige Ärzte dazu tatsächlich bereit.

Die einzelnen Fachrichtungen dürfen aber nicht in einer Praxis durchgeführt werden, auch wenn diese Therapien alle anbietet. kinnkratz.gif

Du könntest mal den Therapeuten sagen, was dir eventuell mehr helfen würde, ansonsten arbeitet der sein Programm, ohne das du davon wirklich profitierst.

Wenn sich wirklich ein Atlas und Dens Problem darstellen sollte, wärst du beim Neuro Chirurgen vielleicht besser auf gehoben, weil er für jeden Patienten ein größeres Budget hat.

Die kl. Zetteln sind schon ein guter Anfang. daumen.gif
Um noch mehr Abwechslung am Arbeitsplatz zu schaffen ist auch Stehpult gut geeignet.

Immer mal wieder aufstehen und die Schultern kreisen lassen.

Am Schreibtisch braucht der Monitor die richtige Höhe.

Bei der Wahl des Kopfkissen, sollte das Kisssen etwa so dick sein, wie die halbe Schulterbreite.
Der Kopf darf dabei 2-3 cm in das Kissen einsinken.

In Seitenlage ist der Kopf dann mit der HWS waagerecht gelagert.

Ich hab auch mehrmals rumprobiert und komm mit harten Schaumstoffkern besser zurecht als mit diesen Flocken. smilie_bank.gif

viele Grüße

paul42
powertube
Hallo zusammen,

da mittlerweile wieder einige Wochen ins Land gegangen sind, wollte ich mal ein kleines Update geben.

Zu Beginn stand ich der Physiotherapie ein wenig skeptisch gegenüber, was vermutlich an meiner Erwartungshaltung lag. So konnte ich mir nicht vorstellen, dass diese extremen Symptome von einer so simplen Sache wie einem Muskelhartspann ausgelöst werden können und das dieser mit "einfachen" Mitteln wieder in den Griff zu bekommen ist. Ich habe mich dann aber einfach auf die Behandlung eingelassen und recht schnell festgestellt, dass diese in Verbindung mit den regelmäßigen Übungen in Eigenregie und anderen "Wellness"-Aktivitäten wie Infrarotlicht, Bewegung etc. die Beschwerden tatsächlich in kürzester Zeit gelindert haben.

Zudem darf man nicht erwarten, dass sich die Auswirkungen jahrelanger Fehlhaltungen innerhalb weniger Tage in Luft auflösen. Tatsächlich bin ich Stand heute exakt 20 Tage schmerzfrei.


Stehschreibtisch habe ich mittlerweile nicht nur im Büro, sondern auch zuhause.

Bezgl. Kopfkissen experimentiere ich immer noch. Diese klassischen Daunenkissen nutze ich seit Jahren nicht mehr. Im Endeffekt wechsle ich alle paar Tage zwischen einem recht flachen Nackenkissen (ca. 8cm) bei dem die HWS nur halbwegs in einer Linie ist, wenn ich, auf der Seite liegend, einen Arm unter dem Kissen habe



Hinsichtlich Kopfkissen experimentiere ich nach wie vor rum, bin aber noch nicht so richtig weiter. Die klassischen 80x80 Knautschkissen nutze ich seit Jahren nicht mehr.
Ich habe mir nun mal ein für mich von der Höhe passendes Kissen bestellt (Emma Original) habe aber das Gefühl, dass mein Schulter-und Nackenbereich morgens deutlich verspannter ist, als mit flacheren Kissen.
Mittwoch werde ich mal ein Fachgeschäft aufsuchen, vll. gibt es dort Testkissen zum Probeschlafen.


paul42
Hallo powertube,

wirklich erfreulich, dass es dir schon deutlich bessser geht.

In Zukunft kannst du sicherlich sehr viel besser deine Beschwerden einschätzen und die Schonhaltung viel schneller erkennen.

Wichtig ist jetzt, dass du weiter am Ball bleibst und ohne Schonhaltung bald ein Aufbautraining mit der Physiotherapie beginnen kannst.

Die Erkenntnis, dass es dir bereits geholfen hat, ist die beste Motivation viel mehr Augenmerk auf deinen Rücken im Alltag zu nehmen.

viele Grüße

paul42
powertube
Hallo Paul,

wie schnell die Zeit doch vergeht... Fast 6 Wochen seit meinem letzten Post hier. 

Erfreulicherweise gibts aber nicht viel neues zu berichten. Ich bin nach wie vor nahezu beschwerdefrei. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass die Beschwerden nach Ende der Physio wieder zunehmen, was aber definitiv nicht der Fall ist.

Meine Übung(en) mache ich weiterhin täglich, muss aber zugeben, dass man etwas nachlässiger wird, sobald die Beschwerden verschwunden sind und es einem besser geht. 
Morgens stelle ich fest, dass ich am Vortag vergessen habe meine Übungen zu machen. Manchmal erwische ich mich auch wieder dabei, zu viel am Schreibtisch zu sitzen statt zu stehen oder mit Rundrücken am Smartphone zu hängen. 

Aber ist sicherlich nicht allzu menschlich, da muss man einfach selbst versuchen sich zu disziplinieren. 

Ich habe wieder mit Krafttraining angefangen, habe aber dem Fitnessstudio aus Zeitgründen den Rücken gekehrt. Ich trainiere nur noch mit dem eigenen Körpergewicht (Kniebeugen, Klimmzüge und Liegestütze) aber mittlerweile etwas entspannter und nicht mehr so verbissen wie früher.

Hauptausschlaggebend ist meiner Meinung nach aber, die vordere Halsmuskulatur (quasi den Antagonisten des Nacken- / Trapezmuskels) zu stärken, damit beide Muskeln ausgeglichen ihren Teil dazu beitragen können, den Kopf auf dem Rumpf zu halten.

Stress, Verspannungen und sporadisch leichter Spannungskopfschmerz lassen sich wohl nicht zu 100% vermeiden, aber nach einem stressigen (Arbeits)Tag helfen auch klassische Hausmittel wie Körnerkissen, Rotlichtlampe oder hin und wieder ein heißes Bad, um die Muskulatur zu entspannen.
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