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Komplette Version Bandscheibenvorfall L5/S1 - seit über 6 Wo

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MaikF
Hallo an alle,
Ich hoffe hier Tips oder aber auch Bestätigung zu meinen Problemen mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1 zu bekommen.

Vor inzwischen rund 6 Wochen ging es los, leichtes Ziehen in der Hüfte / Leiste und bis ins Bein. Das wurde nach und nach mehr. Natürlich musste es kommen wie man es sich nicht wünscht: bei unserer Urlaubsreise im Sommer (4h Flug) eskalierte es. Ich konnte dann kaum noch stehen / liegen / sitzen. Egal wie, es zog extrem Schnerzhaft über den Hintern bis in die Wade das Bein hinunter. Der Rücken selbst schmerzte kaum.

Hotelarzt machte ein paar körperliche Tests, gab mir eine Schmerzspritze und Schmerzmittel + Muskelrelax mit. Diagnose: Bandscheibenvorfall.

Nach 2 Wo in Deutschland zurück war es etwas besser, aber von gut oder fast schmerzfrei weit weg. Ortho gab mir 2 Spritzen in die Muskeln links und rechts von der betroffenen Region + 75mg Diclofenac + Muskelrelax.

Das wirkte in Summe ganz gut. Nach 1 Woche dann wieder auf Arbeit.
Schmerzen in Po und Bein waren fast weg, aber es kamen schmerzen im Fuß neu dazu. Fuß Schmerz immer, manchmal schießt es schlagartig rein, manchmal schmerzt es nur beim Auftreten.
Hauptsächlich am Fußballen mittig und die äußeren beiden Zehen + Außenkante. Achillissehnenreflex ist komplett weg.

Ich humple nur noch, da normales Laufen am Fuß schmerzt.

Bei Übungen und Physio kann der Schmerz provoziert werden, wenn man in gewisse Bereiche drückt, wo die Nerven verlaufen.

MRT vor 2 Wo bestätigte Bandscheibenvorfall linksseitig und mittig L5/S1 Mut Extrusion.

Ich hatte nun 1x bisher Schlingenisch (also Traktion) - das hatte kurzzeitig wieder alles aufgewühlt.

Ich würde gern von euch mal Erfahrungen hören, wie sowas bei euch war, was man machen kann, um es zu lindern (außer Schmerzmittel) und wie lange es bei euch gedauert hat.
Ich finde es halt seltsam, dass sich das Fußthema nicht spürbar bessert seit 2 Wochen. Oberschenkel außen ist noch leicht taub, aber keine Schmerzen mehr…

steve256
Hallo Maik,

ich habe seit Februar mit L5/S1 zu tun und war teilweise ganz schöm am Verzweifeln. Bei mir wurde die Stelle allerdings 3 Jahre zuvor operiert.
Beschwerden waren hauptsächlich beim Laufen krampfartige Schmerzen in der Fussaussenkante und es hatte sich auch einfach taub angefühlt. Nach 3-4 Monaten ist das besser geworden. Jetzt schmerzt es nicht mehr so, wird "nur" noch steif bei längerem Laufen, was mich aber besonders im Privatleben noch sehr einschränkt. Hatte in der schlimmsten Phase (so März und Mai) auch eine Schlafstörung entwickelt und werde nun mit Antidepressiva behandelt. Zusätzlich auch noch Pregabalin. Krankengymnastik hatte mir nach der OP damals immer geholfen, aber hatte das Gefühl, dass das bei dem aktuellen Vorfall nie wirklich geholfen hat. Mache nun auch zusätzlich noch KG-Geräte, was es minimal gebessert hat.
Vor kurzem hatte ich 3 PRTs bekommen, davon profitiere ich bisher am meisten, die Symptome sind deutlich milder geworden. Ich bereue es, dass sowas nicht viel früher bei mir gemacht wurde, so wäre der Verlauf vielleiht nicht so langwierig geworden...die Ärzte haben meine Beschwerden aber auch nicht wirklich ernst genommen, weil das Rezidiv ja "so klein" sei... Der Schmerztherapeut, der mich für die PRTs überweisen hat, sagte, dass ich jetzt trainieren ohne Ende muss, damit das auch langfristig wieder besser wird... mittlerrweile haben wir bald Oktober... du siehst, das kann eine langwierige Sache sein
Ich wünsche dir alles Gute!
Viele Grüße
steve
MaggyMF
Moin,

dein Bandscheibenvorfall bedrängt deinen Nerv so, dass dies deine beschriebenen Symptome auslöst. Was hier helfen kann, sind PRT-Spritzen beim Neurochirurgen. Möglicherweise kann der Vorfall dadurch etwas abschwillen und den Nerv entlasten, sodass die Symptome besser werden.

Lg
MaikF
Hallo und guten Morgen,

danke für eure Antworten.
Ich habe gestern früh eine gute halbe Stunde KG und Dehnungsübungen etc. zu Hause gemacht, da kam gestern Abend und heute Nacht die Rache.
Egal welche Stellung, es schießt immer wieder in den fuß ein.
Jetzt auch über den Nerv am Innenknöchel + Fußausenkante + Fußfallen.

Der Rest Bein / Hintern ist ohne nennenswerte Probleme außer ein leichtes Taubheitsgefühl auf der Hautoberfläche.

Über PRT habe ich auch schon viel gelesen. Allerdings eher so 50/50 - die einen sagen, es bringt absolut was, die anderen sagen eher nicht oder nur kurzfristig.
Ich will mich nicht so einer Prozedur unterziehen, wenn ich 2-3 Tage oder im Besten Fall eine Woche schmerzfrei bin und dann kommt alles wieder.

Was ich nun hier so im Forum gelesen habe, ist im Großen und Ganzen wohl, dass ich mich vom Gedanken verabschieden kann, dass ohne OP, nur mit konservativen Methoden eine deutliche Besserung in den nächsten 2-3 Wochen geschehen wird.

Es wäre schön, wenn hier noch jemand kurz auch von sich ganz grob abreisen kann, wie er sowas erlebt hat (insbesondere wenn de Hauptschmerzen im fuß liegen) und auch wie Erfahrungen mit PRT sind.
Dienstag hab ich wieder Termin beim Orthopäden, da wär ich gern vorbereitet mit Fragen zu Möglichkeiten der Behandlung.

Viele Grüße und Danke bis hierher...
Pauline69
Hallo Maik,

zuerst einmal braucht man bei einer konservativen Behandlung 4-6 Monate Geduld, bis man von einer spürbaren Verbesserung, oder nicht, sprechen kann!

PRT Infiltrationen sind recht harmlos, keine schlimme Prozedur!
Sie können aber einen großen Effekt haben! Können, das ist richtig, diese aber wegen des Aufwands oder der Unannehmlichkeiten nicht zu versuchen, halte ich für falsch.

Die meisten Bandscheibenvorfälle geben keine OP Indikation her!
Die meisten Bandscheibenvorfälle werden und sollten konservativ behandelt werden.
Eine OP Indikation sind, motorische Ausfälle, also ein deutscher Kraftverlust, mit beginnenden oder bereits fortgeschrittenen Nervenschädigungen.
Sollte es zu Blasen oder Darmentleerungsstörungen kommen, handelt es sich um einen neurologischen Notfall.

Bist Du schon einmal bei einem Neurologen gewesen?
Wurde schon mal die, zum passenden Dermatom, gehörende Nervenleitgeschwindigkeit gemessen?

Hast Du eine hochgradige Spinalkanalstenose?
Oder eine hochgradige Neuroforamenstenose?

An Schmerzmitteln gibt es weitaus mehr als Diclofenac. Du solltest auf jeden Fall versuchen, schmerzfrei zu werden, da es sonst, durch weitere Schonhaltungen, zu weiteren Schmerzen und Problemen kommen kann.

Die konservativen Behandlung umfasst, u.a. einen Kortisonstoßtherapie, PRT Infiltrationen, Physiotherapie, insbesondere manuelle Therapie, Wärme und Krankengymnastik.

Viele Grüße
Pauline

MaikF
Hallo Pauline,

bzgl ärztlicher Versorgung bin ich hier noch völlig am Anfang.

Ich war direkt nach unserem Urlaub (ist ja da direkt zu Beginn aufgetreten) bei meinem Orthopäden, der sozusagen in Deutschland die erst-Disgnose gestellt hat und mich mit erster Medizin versorgt hat, das war vor 1 Monat. Inzwischen war vor 14 Tagen MRT. Die Fußschmerzen sind seit gut 2 Wo richtig massiv geworden, so war ich zwischendrin noch bei meinem HA, der mir erstmal 24x KG + Traktion aufgeschrieben hat.

Di nun bin ich zur Auswertung beim Orthop., vermutlich überweißt er mich zur Abklärung zum NC. Bin gespannt, wie so das Auswertungsgespräch verläuft.

Bei wem spricht man am besten über PRT? Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt ja wohl die Kosten unter gewissen Voraussetzungen. Ich würde das schon mit angehen, zumal wir hier in der Nähe auch so eine Einrichtung haben, die das anbieten.

Nun - ich sehe schon - viiieeeelll Geduld und auch öfter mal die Zähne zusammenbeißen ist das was die nächsten Wochen und Monate so vor mir liegt.
steve256
Hallo Maik,

die Krankenkasse übernimmt die PRTs, wenn sie von einem Schmerztherapeuten überwiesen wird und auf dem Überweisungsträger muss dann so etwas wie "multimodale Behandlung" stehen. Ursprünglich kam die Empfehlung von meinem Neurochirurgen, der mir eine Überweisung für den Schmerztherapeuten gegeben hat
Pauline69
Hallo Maik,

genau, die PRT Behandlung wird bezahlt, wenn Du die Überweisung dazu von einem Schmerztherapeuten bekommst.
Nur dann!

Warte zuerst einmal die Auswertung des MRT ab und lass Dir den schriftlichen Befundbericht vom Radiologen mitgeben.
Manchmal hat man schlimme Schmerzen, aber der Befund ist recht harmlos, manchmal ist der Befund ziemlich ausgeprägt, die Schmerzen aber eher harmlos.

Wichtig ist, eine gute Schmerzmittel Versorgung, damit keine Schonhaltung eingenommen wird.
Je nach Befund, auch Physio.
Alles andere wird der Orthopäde mit Dir besprechen.

Spricht er von einem großen Bandscheibenvorfall und Nervenbedrängung, dann sprich ihn auf eine Überweisung zu einem Neurochirurgen und auch zu einem Neurologen an.

Viel Erfolg und viele Grüße
Pauline
MaggyMF
Moin Maik,

wie gesagt, das Ziel der PRT Spritzen (recht harmlos) ist es, deinen Vorfall durch direkte Einspritzung in den Nerv zum abschwillen zu bringen, sowie du dies beschreibst, hört es sich an wie eine ganz normale Spritze bei Rückenschmerzen beim Hausarzt. Die PRT Spritzen haben ja einen weiteren Sinn.

An deiner Stelle würde ich einfach mit einem Neurochirurgen über die PRT Behandlung sprechen und mir nicht so viele Gedanken machen. Eine OP wäre im Gegensatz die schlimmere Prozedur.

Lg
UwB
Hi,

wie Pauline schon geschrieben hat, die paar Wochen sind eher sehr kurz.
Was aber nicht heisst das es lange dauern muss.
Das kann auch in wenigen Wochen weg sein.

Grad wenn Nervenschmerzen durch Schäden an der Wurzel/Nerv
eine Rolle spielen, kann es eher länger dauern.
Ich glaube da gibt es als Faustregel 1mm pro Tag Nerv Regeneration.
Tut es also im Fuss weh und der Schaden ist in der LWS ist das leider schon
ein paar Millimeter.

Das heisst nicht das es nun bei Dir so lange dauert, das ist echt sehr verschieden.

Ich war erst nach gut 8 Monaten aus der Akutphase.
Nach 12 Monate konnte ich von einer spürbaren Verbesserung reden, die nun
eher Monat für Monat ganz langsam weitergeht.

Mein NC meinte das es 2 Jahre brauchen kann bis sich nichts mehr tut.
Manchmal sogar noch darüber je nachdem wie der Nerv geärgert wurde.

Es kann aber auch schneller gehen.
z.B. durch Austrocknen des BSV und damit keine Irritation des Nervs mehr.
Wird der Nerv fortlaufend geärgert dauert es halt länger.

Sollte es sich aber verschlimmern, unbedingt zum Doc!

Geduld also und versuchen die Schadstelle durch Physio/Training zu stabilisieren
in dem die Muskulatur dort gestärkt wird.
Aber auch hier würde ich mich sachkundig anleiten lassen.

VG, Uwe


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