Caludia
29 Aug 2022, 14:44
Hallo Kater Oskar,
auch Dir danke für deine Tipps.
Über das Hamburger Modell habe ich auch schon nachgedacht. Das “Problem” an meinem Job ist, dass ich eigentlich einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz habe, ich den größten Teil jedoch sozusagen im Außendienst bin, wo die Plätze nicht ausgestattet sind (und es auch nicht werden aus verschiedenen Gründen) und ich eben auch meist viel mit mir rumtrage. Ich habe bereits mit meinem Chef gesprochen, ob eine befristete Umschichtung möglich wäre, sodass ich zu Beginn mehr um Büro arbeiten kann. Dies wäre aus Personalknappheit nicht möglich. Also alles bisschen kompliziert und somit meine Frage wie es mir gehen muss / müsste, damit ich das wieder machen kann. Denn sobald ich wieder da bin wird leider keine Rücksicht auf meinen Rücken genommen werden können
Kater Oskar
29 Aug 2022, 15:27
Hallo Caludia,
Ich weiß nicht, wie groß Euer Betrieb ist und welche Arbeitnehmervertretungen es gibt. Auch ich war damals mehr im Außendienst tätig, aber bei mir hat das
Zitat
Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
gegriffen.
In diesem Rahmen gab es direkt das Angebot einer Aussprache, wobei es die Möglichkeit für mich gab, zu entscheiden, wer daran teilnehmen sollte. Ich hätte also Gewerkschaft, Betriebsrat aber auch die Schwerbehindertenvertreter und meine Vorgesetzten dazu bitten können. Allerdings habe ich darauf verzichtet und das Gespräch nur mit meinem Dienstvorgesetzten geführt, welcher bereits von sich aus an mich herangetreten ist und konkret auf das BEM hingewiesen hat. Dabei war seine Hauptfrage, "Was können wir für Sie tun, wie können wir helfen, damit ihre Gesundheit wieder hergestellt und in Zukunft erhalten bleibt".
Ich glaube, zwei Wochen hat es gedauert, bis ich einen elektrischen Schreibtisch mit Höhenverstellung hatte. Verschiedene Bürostühle wurden bei uns vorgehalten und ich habe zuvor ein Probesitzen auf verschiedenen Modellen machen dürfen und habe mir dann einen Stuhl ausgesucht, der verschiedene Kippstellungen hatte und bei dem vor Allem die Sitzfläche schrägt gestellt werden konnte.
Unser Betriebsarzt hatte damals auch konkrete Forderungen gestellt, so dass ich z.B. bestimmte Außeneinsätze nicht mehr machen durfte. Mein Chef ging noch weiter und setzte durch, dass ich mehr Innendienst, keine Nachtschichten und kaum Wochenenddienste mehr machen sollte. Wollte ich eigentlich gar nicht, aber er hat es mit der Erhaltung meiner Gesundheit und natürlich auch der Arbeitsfähigkeit begründet.
Gut wäre es, wenn Dir der Arzt die Notwendigkeit solcher Büromöbel bestätigen und ein Attest schreiben würde.
Natürlich ist mir klar, dass es bei kleinen Betrieben oft wohl auch ein finanzielles Problem gibt. Ich weiß auch, dass es früher eine Fördermöglichkeit oder Kostenübernahme gab, weiß aber nicht, wie das gelaufen ist. Habe auch keine Ahnung, ob so was heute noch möglich ist. Ich dachte, dass eventuell Jürgen was dazu sagen kann, eventuell meldet er sich ja hier noch oder auch jemand Anderes, der sich damit auskennt.
Es gibt natürlich auch noch eine einfachere, kostengünstige Lösung, welche einige Kollegen bei mir genutzt haben. Sie haben sich ein "Stehpult" besorgt, welches es als Version gibt, bei der man es neben den Schreibtisch stellen oder als Aufsatz auf den Schreibtisch stellen oder dort auch anbringen kann. Somit kann man zwischen sitzender und stehender Tätigkeit wechseln.
Als ich damals nach der OP nach Hause kam, sollte ich ja möglichst nicht oder kaum sitzen. Darum hatten mir meine Kinder ganz schnell ein solches Stehpult aus vier langen Tischbeinen und einer dicken Möbelplatte gebaut.

Damit konnte ich immer an der Stirnseite des Esstischs stehen und die gemeinsamen Mahlzeiten einnehmen. Habe es auch später noch lange genutzt um dort meine Kaffee zu trinken oder auch ne Zeitung oder ein Buch zu lesen. Na und für die Arbeit am/mit dem Laptop war es weit besser als die Variante vor dem Schreibtisch (zu Hause) auf den Knien zu arbeiten.
Eventuell konnte ich Dir ein wenig helfen.
LG, Kater Oskar
Betriebsarzt, Vorgesetzter, Betriebsrat und der Betroffene gemeinsam über Lösungen diskutieren
Caludia
13 Okt 2022, 13:57
Hallo Kater Oskar,
deinen letzten Beitrag hatte ich gar nicht gesehen, daher die späte Antwort.
Da hast du aber liebe Kinder, das ist wirklich eine super Idee mit dem Tisch.
Nachdem es bei mir zunächst etwas besser wurde, habe ich seit zwei Wochen wieder stärkere Schmerzen und liege viel in Stufenlage und gehe spazieren.
Habe jetzt mal einen Reha-Antrag gestellt, mal sehen was da kommt.
PRT möchte ich derzeit noch nicht wegen der Strahlenbelastung und op natürlich auch nicht.
Bin jetzt seit 3 Monaten zuhause, hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert.
Im Büro habe ich einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz. Da ich aber meist unterwegs bin bringt der mir nicht viel. Auch eine zeitweise Umschichtung meiner Arbeit wurde leider aufgrund Personalknappheit nicht entsprochen sodass ich aktuell weiter dazu tendiere nicht arbeiten zu gehen.
Ich hoffe aber, dass sich hier ggf. nochmal was tut, meine direkte Vorgesetzte setzt sich sehr für mich ein.
Alles Gute euch!
Caludia
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