Ich bin der neue

aus dem Niemandsland der Fragezeichen heute meine bis dato noch sehr kurze Leidensgeschichte mit der Hoffnung, ein wenig Orientierung von langjährig Betroffenen zu bekommen. Noch vor Ostern diesen Jahres, genau kann ich's nicht mehr sagen, hat meine linke Schulter angefangen fies zu ziehen. Als wenn die Muskulatur massiv verspannt wäre, aber kein dehnen, keine Wärme, kein massieren hat irgendwie geholfen. Der "Schmerz" oder besser das Ziehen war aber immer nur in Bewegung oder nach dem Schlafen. Am Schlimmsten grundsätzlich Morgens nach dem Aufstehen, nach dem Durchbewegen ging es eigentlich immer ganz gut. Als ich dann Mitte Mai von diesem Ziehen im Übergang zum Schmerz nachts wach wurde, ging ich zum Sportarzt, der mich dann durcheckte, zum MRT schickte und mich dann mit den Bildern unten weiterschickte zum Orthopäden.
Die Diagnose ist für mich anhand der Bilder nachvollziehbar: Paramedian/rezessal linksbetonter Massenprolaps im Segment C6/C7 mit Kompression der linken C8-Wurzel nach dorsal, Pelottierung des Myelons, Keine Myelopathie.
So weit so doof. Bevor ich zur Therapiegeschichte komme, sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich definitiv komplett schmerzfreie Positionen einnehmen kann. Kein Schmerz, kein Ziehen. Neige ich den Kopf nach rechts, fängt es in der Schulter an zu ziehen, selbiges beim nach vorne neigen und nach hinten - je weiter ich da gehe, desto mehr wird aus ziehen Schmerz. Kopfrotation und seltsamerweise die Neigung nach links stellen kein Problem dar. Das Problem das ich aber habe, ist der durchaus schmerzhafte Wechsel zwischen Stehen/Sitzen und Liegen und das nächtliche Erwachen. Dagegen nehme ich nur vor dem Einschlafen eine IBU 600 und schlafe zumindest 5 Stunden. Zudem habe ich einen massiv druckschmerzhaften Muskelpunkt links der Wirbelsäule, wo der C8 austritt. Drück ich da drauf und warte 5 Sekunden, fängt der Ameisenkrieg im kleinen Finger an. Den hat auch noch kein Therapeut gewagt zu bearbeiten. Was ich definitiv (noch) nicht habe (Neurologe hats aber noch nicht bewertet): Ausfälle, Taubheit, Muskelschwäche.
Arztbesuche:
1. Orthopäde: Ibuprofen und Manuelle Therapie, kein Interesse an genauer Befundung und Therapieplan, direkt abgesägt und weiter zum....
2. Orthopäde: selbes Spiel, mit dem Kommentar, das brauche halt Geduld, ohne aber das Therapieziel zu formulieren.
3. Orthopäde schließlich setzte mir eine Cortisonspritze zunächst in offensichtlich verkrampfte Muskulatur (hat etwas geholfen) und bewertete auch den Vorfall als "riesig, aber prall und noch flüssig" sodass eine 60:40 Chance auf Spontanheilung bestünde. Außerdem bat er mich, bei einem Neurologen alles abklären zu lassen und verschrieb aufgrund meiner Einnahmedauer Novalgin statt Ibuprofen und verordnete Wärme, TENS und Geduld. Guter Arzt, da werd ich erstmal bleiben.
Die Manuelle Therapie tut mir partiell gut, ich reagiere schnell mit erneuter Verspannung in Nacken und Schulter sowie einer Art Muskelkater. Das führt dann wieder dazu, dass ich häufig auch unbewusst, Dehnübungen mache und mich versuche zu bewegen. Bis dato 5 Doppeltermine, ohne wirklich erkennbare Verbesserung.
Meine Frage und der eigentliche Diskussionspunkt ist: wo liegt eigentlich mein Ziel? Ich habe keine durchgehenden Schmerzen, bzw. der Übergang von "blockierendem Ziehen" zu "Schmerz" ist ja sehr subjektiv. Der Vorfall fällt in meinem aktuellen Alltag deutlich auf, ist aber beherrschbar. Nur, was kann ich bei diesen Bildern erreichen und erwarten? Immerhin scheint der Vorfall jetzt bereits drei Monate zu bestehen -mindestens.
Und das andere Thema: wie kann man bei meinen Symptomen von Massenvorfall sprechen? Ich meine, klar der ist nicht klein, aber ist er so groß, dass man das Dramatisieren muss? Wie kann es überhaupt sein, dass ich bei einem so großen Vorfall nur so geringe Symptome habe? Bisher konnte das keiner beantworten. Zudem kann mir keiner sagen, warum der BSV links liegt, ich aber mit der Kopfneigung nach rechts Probleme habe. Fragen über Fragen....
Aber zumindest: keiner der Orthopäden hat direkt zur OP geraten - es gibt Sie also doch, die geradeaus denkenden.
Viele Grüße
Creeebexo