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Komplette Version Seit Jahren Schmerzen in der LWS, was nun?

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dh5yaz
Hallo,

Ich heiße Markus, bin 57 und in den letzten Jahren haben sich meine Probleme mit der LWS immer weiter zu gespitzt.

Schmerzen als wenn mir jemand mit dem Messer in den Rücken sticht. Schmerzmittel (wie Tilidin) schaffen nur sehr geringe Linderung für ein paar Stunden. Also kann ich das auch weg lassen.

2019 St. Anna in Herne, Diagnose: Osteochondrose und Diskusdegeneration L4-S1, breitbasige Protrusion L4-S1, Recessusstenose L4-S1 beidseits, Nucleus pulposus Prolaps L5/S1, Zygoapophysealgelenkarthrose und -hypertrophie, Osteochondrose und Diskusdegeneration C3-Th1, Nucleus pulposus Prolaps C4-Th1, Unkovertebralarthrose.

Es kam zu einer stat. Schmerztherapie, an vier Punkten wurde gespritzt.

Nach nur 4 Tagen ist alles wieder so wie vorher und das stand dann im Bericht:
Ich kürze das mal ab Physio usw bla bla bla …. und …. aus unserer Sicht ist zum jetzigen Zeitpunkt eine lndikation zur operativen lntervention nicht gegeben. Sollte sich jedoch unter amb. Konservativen Maßnahmen eine erneute Beschwerdeprogredienz zeigen, wäre eine Spinalkanalerweiterung und Spondylodese L4-S1 zu erwägen.

All das, was ich in den letzten Jahren bei Freunden in Zusammenhang mit Versteifung erlebt habe ist eher abschreckend. Es geht den Betroffenen schlechter als vorher und es treten Komplikationen auf.

Seit einem Jahr krebse ich nun nur noch von einer ambulanten Spritze in die LWS, zur anderen herum.
Ich kann wirklich gar nichts mehr.
Je länger ich mich tagsüber auf den Beinen halte oder sitze, um so schlimmer werden die Schmerzen.
Ich muss aufpassen wohin ich laufe, da jede Unebenheit, mir jeder fehlgesetzte Schritt (also vertikaler Schlag auf die Wirbelsäule) unerträgliche Schmerzen bereitet.

Ich bin depressiv, war nun seit 18 Monaten bedingt auch wegen Corona nicht mehr schwimmen, bewege mich viel zu wenig, kann meinen Hobbies (Motorradfahren/restaurieren/in Stand setzen) nicht mehr nachgehen, habe in 12 Monaten 10 kg an Gewicht zugelegt.
Das ist ein Teufelskreislauf.

Im Januar (2022) war ich nun zum 2. Mal im St.Anna.

Es besteht kein Anlass zu einer OP bez. Spinalkanal oder Spondylodese. „Meine Wirbelsäule sähe gut aus“

Okay, ich habe schon eindeutig schlimmere Röntgenaufnahmen / MRTs mit offensichtlicheren Schädigungen gesehen.
Anfang der Woche war ich nun beim Grönemeyer Institut in Bochum.

Ich hätte einen Gleitwirbel bei L4 und zwischen dem Kreuzbein und L5 wäre die Bandscheibe nur noch rudimentär vorhanden.
Es reiben also die Knochen aneinander und das führt zu einer schmerzhaften Entzündung.
Das hat man mir im St. Anna nicht gesagt.

Also bekomme ich nun alle 7 Tage 4 Spritzen in die betroffenen Wirbelbereiche. Die erste Behandlung habe ich nun hinter mir, ich war ca 24h nahezu beschwerdefrei, spüre aber nach 2 Tagen wieder eine deutliche Verschlimmerung der Schmerzen.

Es wird also an den betroffenen Stellen künftig immer wieder zu Entzündungen und Beeinflussungen der Nerven kommen. Da kann ich also so viel Wirbelsäulenmuskelaufbau machen wie ich will und mein Gewicht versuchen zu reduzieren, ich werde niemals wieder ein beschwerdefreies Leben haben, oder?

Ich weiß nicht mehr wie es weiter gehen könnte.

Liebe Grüße
Markus
maeranha
Hallo Markus,
Wenn Bilder, dann bitte die richtigen wo man den Spinalkanal quer und längs an der richtigen Pos. sehen kann…..
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Schnütchen
Hallo Markus,

Hol dir bitte noch mehrere Meinungen ein.

Mit Gleitwirbel und aufgebrauchter Bandscheibe ist nicht zu spaßen.
Auch wenn du nur schlechtes über eine Spondylodese gehört hast, muss es bei dir nicht so sein.
So wie es jetzt ist, kann es auch nicht bleiben.
Bekommst du Physio?
Warum gehst du nicht schwimmen?
Die Bäder haben doch offen.
Du musst aus dem Teufelskreis raus.
Geh bitte ne kleine Runde spazieren.
Du brauchst etwas Bewegung.
Sonst wird alles noch schlimmer.
Bist du in psychologischer Behandlung?
Hast du einen Schmerztherapeut?
Tu was, von allein wirds nicht besser.
Sorry, falls ich dir jetzt in den arschtritt.gif getreten habe.

Gruss Ute
blumi
Hallo Markus,

Ich sehe das ähnlich wie Ute.

Hol dir noch mehr Meinungen ein. Wenn du wirklich ein Wirbelgleiten hast, lässt sich das objektiv nachweisen. Und auch das heißt dann nicht sofort OP, sondern noch viel mehr arbeiten an der

Ich kann dir das was du geschrieben hast sehr gut nachfühlen, ich bin auch gerade am hadern, weil nicht mehr die kleinste Kleinigkeit geht. Ich würde mich so freuen, im Frühjahr meinen Garten in Schuss zu bringen, aber weiß jetzt schon, dass Pflanzen, Jäten und ähnliches schlichtweg nicht gehen wird.

Das macht einen depressiv, und ja, es ist auch schwierig, dann für sich das richtige und notwendige zu tun und nicht durchzuhängen.

Du brauchst dringend:
- psychologische Unterstützung
- eine vernünftige multimediale Schmerztherapie, die au mehreren Ebenen arbeitet. Ein Teil davon ist sicherlich auch Medikamentös sinnvoll: abgesehen davon, dass es außer Tilidin noch viele andere Schmerzmittel gibt ist sicher auch ein Antidepressivum zur Schmerzmodulation sinnvoll
- ein regelmäßiges Training, Schwimmen wäre super, insbesondere Rückenschwimmen, da spricht doch auch in Coronazeiten nichts dagegen. Ansonsten alles was die Tiefenmuskulatur stärkt und die Gelenke nicht belastet
- vielleicht ist auch noch über andere Methoden der Schmerzerleichterung ( Denervierung, Neuromodulation etc.) nachzudenken. Auch weniger Invasion Methoden wie Tens, Akupunktur, Orthesen zur Stabilisierung können gut helfen
- und eben sicherlich noch weitere fachliche Einschätzungen, was Therapiemöglichkeiten und Indikationen angeht. Auch eine Versteifung kann, wenn die Indikation stimmt, eine gute Option sein, aber eben nur dann.

Und ja, du wirst mit dem Schmerz leben müssen, aber er kann sich so entwickeln dass du ihn als deinen Schmerz akzeptieren kannst. So, dass du ihn nicht mehr als Qual empfindest, sondern als Hinweis deines Körpers, dass es mal wieder etwas anderes braucht. Darauf kannst du hinarbeiten, wie auch immer du diesen Weg gehen wirst. Er ist nicht einfach, aber aufgeben gilt nicht.

LG, Elke
Huetchen
Glückauf Markus,

ich denke Du solltest Dir als erstes mal andere Ärzte suchen. Deine Leidensgeschichte ist meiner Meinung nach schon zu lang um weiterhin konservativ rum zu probieren. Das treibt Dich nur noch weiter in die Ecke in der Du Dich jetzt schon befindest.

Ich habe aus 2015 eine kurze Erfahrung mit dem St.Anna bezüglich der HWS und habe das eher als negativ empfunden um es gelinde auszudrücken.

In 2017 habe ich mir bezüglich meiner OP Ängste auch kurzfristig psychologische Hilfe gesucht. Die Gespräche haben etwas geholfen, Psychopharmarka habe ich bewusst abgelehnt. Und da sind wir schon beim nächsten Punkt den ich ablehne. Konservativ mittels Schmerzmitteln dauerhaft etwas zu übertünchen. Auch damit tut man sich keinen wirklichen Gefallen. Im Gegenteil, dauerhaft psychische Belastungen, Leber- Magen- Nieren und ggfs Herzbelastungen kommen hinzu. Kurzum, keine Aussicht auf Besserung der eigentlichen Lebenssituation und eventuell noch anders gelagerte Probleme kommen hinzu. Wenn man etwas hat das inoperabel ist geht es manchmal nicht anders, aber das dürfte die Minderheit der Fälle betreffen.

Meine eigene Erfahrung ist das man sich über die OP Ängste nur selbst hinweg helfen kann. Man ist stärker als man selbst annimmt.

Ich weiss das dies alles konträr ist zu dem was schon geschrieben wurde, aber es gibt nun mal mehre Sichtweisen auf eine geschilderte Situation.

Um GE herum gibt es einige Wirbelsäulenzentren. Suche Dir eines heraus und werde da möglichst mit aktuellen Unterlagen / Aufnahmen vorstellig. Lass Dich nicht von irgendwelchen Bekannten leiten bei denen möglicher Weise etwas nicht so gut gelaufen ist. Das ist nämlich nicht die Regel. Jeder Patient ist individuell und somit auch das Ergebnis eines Eingriffs.

Aufgeben und sich mit der Situation abfinden ist keine Option. Hole Dir Deine Lebensqualität zurück.

Edit:

Ganz vergessen was zum Grönemeyer Institut zu schreiben….

Ärzte die permanent medial unterwegs sind um subtil für sich Werbung zu betreiben sind mir suspekt. Die mögen trotzdem nicht schlecht da sein. Aber bei Deiner Leidensgeschichte wäre ich da auch schon wieder stutzig. Warum sollten ausgerechnet die den konservativen Königsweg für Dich haben, nachdem schon soviel gescheitert zu sein scheint.
paul42
Hallo Markus

die vielen Antworten unterstütze ich.

Das Bild sieht wirklich nicht gut aus, die BS L5/S1 ist fast aufgebraucht bei bestehendem BSV und L4/5 wirkt auch schon deutlich dunkler mit der beschriebenen Vorwölbung und erwähnten Enge des beideiseitigen Nervenaustrittkanals.

Die ganzen Kantenzacken an den dorsalen WBK sind über Jahre enstanden.

Aus meiner Sicht, solltest du dich fachärztlich weiter orientieren um den Verdacht auf eine Instabilität zu klären.
Funktionsröntgen oder eine Funktionsmyleographie

L5 ist vermutlich ein Gleitwirbel der das BS Fach L5/ S1 nahezu völlig geschrottet hat.

Möglicherweise musst du dich tatsächlich mit einer Verteifung auseinander setzen, damit diese degenrative Verschlechterung gestoppt wird.

Wie hoch schätzt du dein Schmerzlevel ein, wenn die Medis kaum helfen?

gute Besserung

paul42
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter