Hallo zusammen,
ich bin 44J. und habe Montag von der Orthopädin Diagnose BSV zwischen C6/7 erhalten bestätigt durch MRT. Die starken Schmerzen im oberen Rücken fingen vor 2,5 Wochen an und sind mittlerweile aber komischerweise fast weg, morgens noch etwas nach dem Aufstehen und wenn ich auf der Seite liege. Allerdings habe Kraftverlust (3+/5) im linken Trizeps durch den Druck auf den Nerv linksseitig. Aufgrund dieser Parese schickte mich die Orthopädin sofort ins KH vor Ort zur Wirbelsäulenchirurgie. Dort meinte der Chefarzt, dass er das so schnell wie möglich operieren möchte und eine Prothese einsetzen will. Habt ihr Erfahrungen, ob das wirklich so schnell nötig ist oder kann man noch abwarten? Der Physio meint abwarten. Mein Bauchgefühl sträubt sich gegen die OP und ich frage mich, warum sind die Schmerzen nach 2,5 Wochen fast weg? Kann sich der Nerv vielleicht noch erholen und damit der Muskel auch?

Hallo,

Sagen die Ärzte nur, dass du dich schnell operieren lassen solltest? Klären die dich nicht darüber auf was grade passiert?
Dann würde ich eine zweitmeinung einholen…
Dir jetzt sagen ob du eine Op brauchst oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich bin kein Arzt und habe auch keine Mrt Bilder von dir, wenn du keine Schmerzen mehr hast und dein Arm Lähmungserscheinungen hat, deutet das mit den entsprechenden Bildern wohl darauf hin, dass dein Nerv richtig stark verletzt wurde… aber wie gesagt das kann ich dir nicht sagen


Lg

Genau das stört mich auch sehr, war halt total geschockt und dadurch völlig überrannt... Konnte gar keine Fragen stellen, war ja sehr unvorbereitet...

Hallo,

Würde dann empfehlen nochmal zu dem Wirbelsäulen Spezialisten zu gehen, und fragen was denn passiert… aber wenn du doch massiven Kraftverlust hast, ist das schon ein Zeichen für eine baldige Op


Lg

Hi,

wenn die Beschwerden erst seit 2,5 Wochen sind würde ich zunächst auf jeden Fall einen konservativen Therapieversuch machen.

Da deine Nervenwurzel ja offensichtlich sehr gereizt reagiert, wird ds mit dem Vorfall schon so passen. Aber bevor du eine OP zügig durchführen lassen musst muss schon noch mehr kommen ( Gangunsicherheit, Miktionsbeschwerden zum Beispiel). Ein Kraftgrad vom 3+/5 sollte nicht zu lange bestehen, damit es nicht zu dauerhaften Schäden kommt, aber da reden wir von einer Zeitspanne jenseits der 6 Wochen.

Ich würde an deiner Stelle folgendes Vorgehen vorziehen:

- Wie Jonny schon schrieb in jedem Fall eine Zweitmeinung einholen

- Einen dringlichen Neurologietermin ausmachen, damit durch Messungen deine eventuelle Nervenwurzelschädigung objektivierbar ist

- Eine PRT (periradikuläre Therapie, d.h. CT-gestützte Spritze lokaler Betäubung und Cortison an die Nervenwurzel) bzw. auch eine PRT-Serie abwarten, da dadurch die gereizte Nervenwurzel abschwillt und wieder mehr Platz bekommt, was deinem Körper die Zeit verschaft die er brauch, ggf. den Bandscheibenvorfall abbauen zu können.

Vorsicht bei dem Thema Prothesen. Viele davon sind noch nicht ausgereift, manche Operateure versprechen einem das blaue vom Himmel dazu weil sie viel höhere Einnahmen dadurch haben. Und Langzeitergebnisse dazu stehen noch aus, die meisten Studien gehen über ca. 2 Jahre, was unbedeutend ist gegenüber dem Versprechen einer lebenslangen Haltbarkeit.

Lass dich nicht unter Druck setzen, du hast in jedem Fall noch ausreichend Zeit für o.g. Vorgehen.

LG, Elke

Hallo liebe Melanie,
mir ist gerade Dein Beitrag ins Auge gefallen.
Mir ist beim Lesen gleich übel geworden.
Du schreibst, daß Du Deine Beschwerden seit ca. 3 Wochen hast.
Hier mein wirklich sehr ernst gemeinter Rat an Dich!
Versuch jetzt erst erstmal Ruhe zu bewahren.
2,5 Wochen sind absolut keine Zeit bei solchen Beschwerden.
Auch wenn der Trizeps zunächst eine Schwäche zeigt.
Ich kann Dir nur raten, versuch Dir eine Zweitmeinung einzuholen. Besorg Dir einen Termin beim Neurologen, um die NLG der oberen Extremitäten messen zu lassen.
Deine Schmerzen sind schon etwas weniger geworden, wenn das herausgetretene BSM beginnt zu schrumpfen, kann sich der Trizepsnerv auch wieder erholen.
Das kann u.U. zwar einige Zeit dauern, ist aber möglich.
Zu so einer OP solltest Du Dich auf keinen Fall drängen lassen und mehrere Meinungen gehört haben.
Schau in mein Profil, dann kannst Du nachvollziehen weshalb ich Dir zunächst von dieser OP abrate. Seit 05.01.22 bin ich an der gesamten WS versteift. Leider ist das auch ein Resultat, weil ich mich 2006 habe an der HWS über mehrere Etagen operieren lassen und noch dazu wurden dabei Fehler gemacht.
Gerne kann ich Dir, wenn Du magst noch mehr Infos geben.
Melde Dich einfach.
Ich wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht.
Hast Du denn schon mal über eine Reha nachgedacht?
Auch die Anmeldung bei einem Schmerztherapeuten kann ich Dir nur empfehlen.
Hab einen schönen Samstag
Liebe Grüße Konstanze

Hallo Melanie,

ich kann mich Elke und Konstanze nur anschließen!
Nicht zu einer OP drängen lassen und schon gar nicht mit einer Prothese!

Ich selbst wurde nach 6 Monaten an C5-C7 operiert, mit Cage. Ein Cage ist sicherer und vor allem, weitaus länger erprobt!
Es ist keine Eile geboten! Die Neurochirurgen sind oft recht einsilbig und sehen natürlich nur ihr Gebiet.
Ein Neurologe sieht das in der Regel etwas neutraler und kann eine Nervenschädigung ganz klar ausschließen oder bestätigen.
Gehe in ein großes Klinikum mit einer erfahrenen Neurochirurgie für eine Zweitmeinung.
Versuche zügig die beiden Termine zu bekommen.
Dann kannst Du Dir in Ruhe überlegen, was Du machen möchtest.

Viel Erfolg und viele Grüße
Pauline

P.S. Gibt es vom MRT eine Angabe zur Weite des Spinalkanals?

Danke für eure Einschätzungen, das beruhigt mich etwas. Werde versuchen einen Termin in einer Fachklinik zu bekommen. Bisher war es die Orthopädin und der Chefarzt der Wirbelchirurgie in unserem ländlichen KH. Mir wurden gar keine Alternativen zur OP und auch nicht zur Prothese erklärt, auch keine Risiken. Laut Oberarzt 3-4 Tage KH, danach ist die Welt wieder in Ordnung ;)
Laut MRT kein Hinweis für Myelopathie.