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Komplette Version Schmerzschrittmacher

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
scasper
Hallo,
ich habe 03/2018 eine Spondylodese L2-L4 mit Cage L3 bekommen. Ich hatte danach ziemliche Schmerzen, die bis ins Knie zogen. In 09/2018 wurde daraufhin die Pedikelschraube wieder entfernt und der Schmerz ging sofort nur noch bis zum Beginn des Oberschenkels.
Übrig geblieben ist aber ein kompletter Ausfall des PSR Reflexes, der immer mal wieder zu einem Sturz führt wenn ich wegrutsche. Weiterhin habe ich meistens Schmerzen auf Höhe des ISG. Ich bekomme weiterhin Krankengymnastik und nehme morgens 1 Tablette 50mg Palexia Retard und abends eine Tablette Oxycodon 20mg Retard (da ich von Palexia nicht schlafen kann). Weiterhin bei akuten Schmerzen z.B. nach Sturz Palexia unretardiert.
Zwischendurch habe ich auch schon 450mg / Tag Pregabalin genommen. Auch Duloxetin bekomme ich vom Schmerztherapeuten in Kombination.

Nachdem ich damit schon einige male beim Orthopäden aufgeschlagen bin (nach Sturz) und auch etliche Krankentage dadurch habe, empfohl mir der Orthopäde seinen Kollegen den Neurochirurgen in einem MVZ. Dieser Neurochirurg implantiert schon längere Zeit Schmerzschrittmacher der neuesten Generation.
Bei diesem Schmerzschirttmacher wird der Schmerz nicht mehr durch "kribbeln" überdeckt, sondern durch eine Stromfrequenz wird die Schmerzweiterleitung ans Gehirn unterbrochen. Ich war bei dem Neurochirurgen und er hat mir einiges dazu erläutert. Ich erbat mir noch Bedenkzeit um zu recherchieren.
Er erklärte mir dass 2 dünne Drähte an der Wirbelsäule entlang geführt werden und der eigentliche Schrittmacher noch nicht unter die Haut implantiert wird.
Erst nach ca. 1 Woche schaut man, ob es was bringt, sonst werden die Drähte wieder rausgezogen und das wars. Wenn es was bringt wird der Schrittmacher unter die Haut implantiert. Ich bin 48 Jahre und es ist schon nicht so ganz wenig was ich an Schmerzmittel nehme um den Tag zu überstehen und auch arbeiten zu können. (Ich arbeite aber nur 30 Std./Woche)

So richtig viele Erfahrungsberichte habe ich aber nicht dazu gefunden und bei mir sind auch noch ein paar Fragen offen, die ich am 22.09. bei ihm loswerden will.

Hat jemand Erfahrung damit? Wie lange muss man da im Krankenhaus bleiben? Ist damit der ganze Schmerz im Rücken unterbrochen, oder ist das nur derjenige Nerv, der Probleme macht, der unterbrochen wird? Das sind so Fragen, die bei mir aufgekommen sind. Aber vielleicht kann mir ja hier im Forum jemand dazu Erfahrungen mitteilen.

Ich freue mich auf Eure Antworten
Grüße
Simone
.Sophia_
Hallo Simone,

ich bin wie du auch versteift von L4-S1. Ich nehme auch Medikamente in rauen Mengen (Fentanyl und Pregabalin) und bin durch die Schmerzen komplett eingeschränkt im Alltag.
Ich habe am 20.09 meinen Termin zur Implantation eines Schmerzschrittmachers weil einfach nichts mehr hilft und ich mit den Medikamenten von der Dosierung schon weit weg von Gut und Böse bin und auch diese Nebenwirkungen langsam nicht mehr ertragen kann und will.
Die Testphase habe ich schon hinter mir und ich habe mich im Vorfeld auch ganz intensiv mit dem Thema befasst.
Die neuen Geräte haben alle diese Hochfrequenten Programme. Auf einem Impulsgenerator sind meist alle Programme verfügbar und diese werden individuell an dich angepasst. Mit Strom arbeiten die alle, der unterschied ist ganz grob gesagt in der Hertz Zahl. Bei der niedrigen Hz Zahl merkst du ein kribbeln und die neuen Programme sind so hochfrequent, dass du sie nicht spürst.
Ich habe alle 3 verfügbaren Programme getestet aber mir persönlich hat das mit dem Kribbeln (also die alten Programme) am besten geholfen. Das kann aber auch daran liegen dass die anderen Programme oftmals Zeit brauchen um richtig zu wirken. Das schöne ist, du musst dich im Vorfeld nicht für ein Programm entscheiden sondern hast immer alle und es werden auch alle auf dich zugeschnitten und du kannst diese selbstständig wechseln. D.h. Man ist mit dieser Therapie sehr selbstbestimmt.

Für den Test war ich nur ambulant dort und es wurde am Rücken auch nur lokal betäubt da ich dem Techniker Rückmeldung geben musste, wo ich das Kribbeln spüre und wie intensiv, damit die Elektroden an der richtigen Stelle am Rückenmark platziert werden.
Bei mir waren beide Beine komplett und die untere LWS mit abgedeckt also nicht nur einzelne Nerven. Das Kribbeln habe ich dann ab dem Bauchnabel abwärts überall gespürt.
Für die Implantation muss ich planmäßig 3 Tage stationär bleiben. Ich bekomme ein wiederaufladbares Gerät, da diese länger halten.

Eins muss man allerdings sagen, dass diese Geräte in den meisten Fällen eher gegen die Nervenschmerzen helfen als gegen die Rückenschmerzen. Diese wurden bei mir auch nur zum Teil abgedeckt.
Und gegen manuelle Schmerzen wie ISG Schmerzen oder Entzündungen in den Gelenken hilft das Gerät leider nicht.

Also ich denke ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Was hast du zu verlieren?
Das ist ja das schöne daran, dass man es testen kann. Und falls es dir nicht helfen sollen werden die Kabel gezogen (das wird ganz unkompliziert von einer Krankenschwester im Behandlungszimmer gemacht) und dann hast du es zumindest versucht und weißt ob es dir etwas bringt oder nicht.

Man findet leider wirklich nicht so unglaublich viel an Erfahrungsberichten. Mir hat ein Forenmitglied netterweise auch einige Fragen beantworten können und ich habe mir sogar noch Studien dazu durchgelesen.
Ich bin dir sehr gerne behilflich bei deiner Entscheidungsfindung und beantworte dir fragen.
Ab dem 20. kann ich dann auch nochmal mehr zu der festen Implantation sagen, falls du das möchtest.

LG
Sophia
scasper
Hallo Sophia,
vielen Dank für Deine Informationen. Ich bekomme (wenn ich es mache) ein Gerät mit dem Hochfrequenten Strom. Der Neurochirurg hat extra gesagt, wenn ich dazu nachlese dass ich mich nicht davon irritieren lassen soll, dass bei vielen Geräten das "kribbeln" steht. So ein Gerät soll ich nicht bekommen.
Auf der Webseite steht H10 Reactive8. Bei mir sind es neuropathische Schmerzen und der Neurochirurg ist sich lt. seiner Aussage ziemlich sicher, dass er mir da helfen kann. Klar immer so viel Schmerzmittel zu nehmen ist ja irgendwie auch keine Option. Er sprach etwas von hochfrequentem Strom mit 10000 Hz?? (ich weiß die Einheit nicht mehr so genau)

Ich freue mich auf Deine Rückmeldung.

Grüße
Simone
maeranha
Hallo,
dann mal viel Glück.
Ich bekam 2018 das Nevro in der UK Köln.
Top Wirkung beim Test, eingebaut, nach ca 4 Wochen Wirkung gleich 0 trotz zig Neujustierungen.

2020 ist das Teil raus genommen worden und ein Boston eingebaut worden. Anfängliche Wirkung gut, also eingebaut.
Nach 2 Monaten vielleicht, subjektiv, noch 10% Wirkung = mal wieder nix

Diese Systeme kosten richtig Geld und ich verstehe die KK nicht die das einfach mal so zahlen. Im Internet findet man zig Personen mit negativem Erfolg.

Es gibt sicher auch Personen denen das hilft, aber die s greifen weil Sie keine Probleme haben dann auch nicht in Foren.

Nicht zu vernachlässigen ist der Profitdruck in KH, und mit den Dingern ist leicht richtig Geld zu machen.

Hoffentlich gehörst Du zu den Leuten denen es hilft
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Schnütchen
Morgen,

Mich würde mal interessieren, ob man dann die anderen Medikamente weg lassen kann?
So wie ich das lese, geht es doch trotz SCS nicht ohne Medis......oder täusche ich mich da kinnkratz.gif
Genau wie Peter es beschreibt, lese ich das auch immer wieder. Mir wurde so ein Teil auch schon empfohlen.
Aber deshalb ist doch "meine Baustelle" immer noch da.
Und nicht zu vergessen, es sind doch minimum 2 Narkosen samt kleiner Op und Antibiotika zu verarbeiten........
Wenn den Ärzten nichts anderes mehr einfällt.....
Also mich überzeugt das nicht, sorry.

Gruss Ute
.Sophia_
Hallo Simone,

also wie gesagt, bei dem Gerät das ich getestet hatte sind alle verfügbaren Programme drauf. Sowohl die alten als auch die neueren damit man diese auch bei Bedarf mit der Fernbedienung wechseln kann. So kann man bspw. tagsüber ein „stilles“ Programm laufen lassen und falls man abends vermehrt Schmerzen hat auch mal auf das mit dem Kribbeln wechseln kann um den Schmerz intensiver zu überlagern. Ich persönlich habe das Kribbeln als sehr angenehm empfunden und es war wirklich toll dort mal etwas anderes als diese fiesen Nervenschmerzen zu spüren.


Hallo Peter,

leider ist es mit den Neurostimulatoren wie mit allem im Leben. Dem einen hilft es super, dem anderen nicht so. Das ist bei dir da natürlich nicht wirklich toll gelaufen, das tut mir sehr leid. Jeder Körper ist halt anders und diese Geräte sind auch nicht für jede Art von Schmerz geeignet. Wenn man hauptsächlich mechanische Schmerzen hat, wird einem ein SCS nicht viel bringen. Danke, ich hoffe auch, dass ich zu diesen Leuten gehören werde, bei denen es funktioniert.
Ich würde nicht sagen, dass die Krankenkassen das „einfach mal so zahlen“.
Es heißt nicht umsonst, dass es das letzte Mittel der Wahl ist. Aber jahrelang Rehas und teuere Medikamente zu zahlen ist auch nicht günstiger. Diese Kosten auch zum Teil mehrere hundert Euro im Monat.

Das ist ja aber auch das schöne an den Geräten, dass sie im schlimmsten Fall reversibel sind. Und ich habe nichts mehr zu verlieren.

Hallo Ute,

es ist auch ein „wenn den Ärzten nichts anderes mehr einfällt“ eben weil man es nutzt, wenn nichts anderes mehr hilft. Dafür wurde es ja auch entwickelt und eine Implantation muss immer gut begründet sein, man muss eben schon alles andere erfolglos probiert haben.

Das muss jeder selbst entscheiden, ob es einen überzeugt oder nicht.
In wie weit man mit dem Scs noch Medikamente nehmen muss, ist abhängig davon wie gut er wirkt. Ich gehe bei mir davon aus, dass ich auch weiterhin Medis nehmen muss aber jedes kleine bisschen, dass ich nicht mehr nehmen muss ist ein Gewinn für mich.
Bei mir ist es nur eine Narkose, da der Test ohne Narkose gemacht wurde.

Diese Geräte sind auch keine Wundermittel. Wer denkt, dass man so ein Gerät bekommt und man hat danach nie wieder Schmerzen liegt definitiv falsch und hat eine falsche Vorstellung davon.
Natürlich sind die Baustellen dann immer noch da. Hierbei geht es ja auch nicht um Heilung sondern darum, das Leben erträglicher zu machen und im besten Fall Medikamente zu reduzieren.
Aber ich habe lieber ein Gerät im Körper, das keine Nebenwirkungen auf meinen restlichen Körper hat als mich regelrecht mit Medikamenten zu betäuben, diese immer weiter steigern zu müssen und trotzdem noch jede Menge Schmerzen zu haben.

Jeder hat einen anderen Standpunkt dazu, und das ist ja auch gut so. Nicht jede Therapie ist für jeden etwas.

Liebe Grüße
Sophia
maeranha
Hallo,
die Medikation ist in keinster Weise aus nur minimal reduzierbar aktuell…..und die Vertreter und Ärzte belavern einen genau so lange bis das Teil final drin ist, dann biste geliefert….
Mit freundlichen Grüßen
Peter
scasper
Hallo,
also ich habe jetzt für den 09.11. einen OP Termin. Es ist kein Reactive8 sondern ein HF10 was ich bekomme.

@.Sophia_ wie geht es Dir

Gruß
Simone
Schnütchen
Hey Simone,

Dann wünsch ich dir von ganzem Herzen,
das das Teil seine Wirkung tut und dir hilft.

Es wäre nett, wenn du ab und zu berichten könntest,
ist ja für alle interessant.

Gruss Ute
.Sophia_
Hallo Simone,

mir geht es soweit gut, danke. Durfte einen Tag nach der OP schon nachhause.

Die Wirkung in den Beinen ist bisher sehr gut und die OP war schnell über die Bühne. Für den Rücken kann ich es noch nicht so gut abschätzen, da ja noch Wundschmerz da ist. Das wird aber aktuell auch jeden Tag besser.
Soll mich jetzt 6 Wochen lang ruhig verhalten damit alles gut einwächst.

Hast du keinen Test vor der Implantation? Oder meinst du mit OP die Test- Stimulation?

Ich drücke dir die Daumen smile.gif

Wo lässt du es denn machen?

Liebe Grüße
Sophia

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