Guten Tag Zusammen,
gleich vorab: toll das es dieses Forum gibt!
Danke für die echt kompetenten Infos und Lösungsideen aber auch für die äußerst bewegenden Erfahrungsberichte.
Mein Name ist Oliver und ich bin 57 Jahre alt. Von Grundberuf bin ich Krankenpfleger, Pharmareferent und arbeite seit 25 Jahren im medizinischen Außendienst.
(Wundversorgung ist mein Spezialgebiet - sollte hier Information gebraucht werden, jederzeit gerne...) Aber als "Rückenpatient" bin ich Hilf-und Ahnungslos wie ein Kind.
Mein aktuelles Problem:
Seit dem 29.06.2021 schlafe ich keine Nacht mehr durch. Für ca. 1,5 Stunden sind dann meine Beinschmerzen unerträglich (Oberschenkel und besonders stark zirkulär um die Kniescheibe). Ich nehme dann 2 Novaminsulfon 500mg und laufe in dieser Zeit im Kreis herum bis die Schmerzmedikation wirkt. Danach ca. 2 Stunden Schlaf. Morgens und Tagsüber sind die Schmerzen im Bein und Rücken gut erträglich. Mein Bein ist oberflächlich "taub" und ich knicke ab und an leicht ein.
Chronologisch hat sich meine Situation folgendermaßen entwickelt:
25.06.2021 Abends "Hexenschuss" mit Rückenschmerzen. (Diclofenac ca. 75mg/tgl.)
28.06.2021 Rückenschmerzen lösen sich fast auf, Schmerzen im linken Bein. Seitdem kaum Schmerzen im LWS, oberflächlich (Dermal) taubes linkes Bein tagsüber.
29.06.2021 Novaminsulfon (1500mg/Tgl.)vom Orthopäden verschrieben bekommen.
01.07.2021 MRT
Befund:
LWK 2/3: Große linkslaterale nach kaudal migrierte/sequestierte Banscheibenextrusion mit linksseitiger Duralschlauchimpression und Verlegung des Recessus lateralis links. Interspinale L3 Wurzelreizung links.
LWK 3/4: Kombinierte relative Spinalkanalstenose. Bedrängung der L4 Wurzel links im Recessus lateralis. Bandscheibenbedingte Enge des linken Neuroforamens.
LWK 4/5: Kombinierte spinale Stenose. Kombinierte erhebliche Enge des rechten Neuroforamens, mittelgradig links.
LWK 5/SWK 1: links paramediane nach kaudal migrierte Bandscheibenextrusion. Bedrängung der S1 Wurzel links.
07.07.2021 Termin Neurochirurgie (Novamin 500/ 2-2-2-2) Diclo Situativ bis 100mg/Tgl.) (Tramabeta long 100mg 2-0-2 - nehme ich aber nach 3 maliger Einnahme nicht mehr. Erscheint mir wenig schmerzlindernd.) OP wird laut MRT Befund als unumgänglich bewertet.
09.07.2021 PRT L 3 links - ohne positives Ergebnis.
15.07.2021 Termin Orthopäde - keine Krankengymnastik verordnet wegen "Akutphase"
19.07.2021 Notaufnahme im Krankenhaus in der Hoffnung vorzeitig aufgenommen und operiert zu werden. Nach 4 Stunden warten Nachhause gefahren.
22.07.2021 Termin Neurochirurgie. Absprache OP Termin am 29.07.2021
Nun ging es für mich darum die Zeit bis zur OP so gut es geht "durchzustehen". Weiterhin Tagsüber kaum schmerzen. Nachts einfach unerträglich (für ca. 1,5-2 Stunden)
27.07.2021 Neurochirurgischer Oberarzt ruft an um den OP Termin wegen Notfälle und personeller Knappheit auf den 05.08.2021 zu verschieben.
Nun bin ich in der Situation noch weitere sechs schmerzhafte Nächte erleben zu müssen. Mein "Nervenkostüm" ist reichlich "angekratzt" und ich könnte ins Kopfkissen heulen. Das ich nicht nur Respekt sondern auch eine riesige Angst vor der OP habe möchte ich gesagt wissen.
Habt Ihr mit dieser für mich außerordentlichen nächtlichen Schmerzsymptomatik Erfahrung? Welche Schmerzmedikation würdet Ihr empfehlen?(Novaminsulfon Tropfen für die schnellere Wirksamkeit?)
Sollte ich obwohl ich nur tagsüber leichte bis fast zu vernachlässigende Schmerzen habe, trotzdem die Schmerzmedikation nehmen um ein Spiegel zu halten oder ist das Quatsch? (Novamin & Diclofenac)
Zusatzfrage die mich beschäftigt: Das MRT zeigt mehrere BV. Könnte es sein das bei der OP nicht die BS "erwischt" wird die die Schmerzsymptomatik auflöst sondern vielleicht sind es ja am Ende die Stenosen im anderen Segment.
Vorerst, vielen herzlichen Dank für Anregungen und die Beantwortung meiner Fragen!
Oliver