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Komplette Version L5/S1 Versteifen lassen?

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mar-po
Hallo Liebe Leser/Innen,

ich bin neu hier und wollte zum einen meine Erfahrung teilen und zum anderen evtl. Tipps bekommen wie ich mit den Wirbelsäulenproblemen umgehen kann.

Ich war immer guter Freizeitsportler (Joggen, Handball) bis ich 2018 eine Schulterprellung rechts hatte, beim Handball blöd gefallen. Dann 2019 wg. meinem Knick-Senkfuß hatte ich mit Fersenspron zu tun. Das wünsche ich keinem. Ich konnte fast ein Jahr schlecht laufen.

Dann Ende 2019, ich hatte Schmerzen im unteren Rücken, wurde bei mir dann festgestellt mit MRT, dass bei L5/S1 die Bandscheibe fast aufgelöst ist und die Wirbel schon Arthrose haben und beginnen zu fusionieren. Die Bandscheibe hatte vorher keine Probleme gemacht und Ausfallerscheinungen hatte ich auch nicht. Also kein Vorfall. Ich hatte nur immer auf linken Seite sehr angespannte Rückenmuskulatur. Ich war bei mehreren Orthopäden die alle meinten keine OP , sondern ich darf sogar alles machen an Sport. Joggen , Handball wäre kein Problem wenn ich keine Schmerzen habe. Bin dann viel Rad gefahren, Schwimmen , aber kein Joggen mehr.
Seit dem habe ich mit mal mehr mal weniger starken Schmerzen zu tun. Habe letztes Jahr eine Schmerztherapie in Sommerfeld gemacht, die sehr gut war. Danach gings auch mit regelmäßig Gyymnastik und Bewegung.

Leider seit 3 Monaten ist es sehr viel schlechter geworden:
Ich muss ständig den unteren Rücken anspannen, damit ich keine Schmerzen habe. Ich habe auch Schmerzen an den ISG Gelenken. Ende März 2021 bin ich in Potsdam in die Oberlinklinik für 2 Wochen für eine Schmerztherapie (Tagesklinik) gegangen. Hat nichts gebracht, ich habe mich das 1. Mal spritzen lassen an der LWS. Die Ärzte meinten es ist sehr instabil (aber noch kein Wirbelgleiten) und die Wirbelgelenke an der Stelle sind kaputt (auch viel Flüssigkeit dort), und diese Instabilität geht auf die ganze Wirbelsäule. Es gäbe eine Chance, das die Wirbel zusammen wachsen, also sich selbst versteifen, aber das kann Jahre dauern.

Mein Becken kippt nach links weg und mein Oberkörper fällt nach links, und ich habe schmerzhafte Rippen auf der linken Seite nachdem ich neulich ein paar mehr Liegestütze als sonst gemacht habe. Seitdem habe ich Angst mich überhaupt noch zu bewegen.
Ich frage mich, ob ich mich versteifen lassen sollte um etwas mehr stabiler zu sein ??

Danke fürs Lesen und wenn jmd. einen Tipp oder ähnliche Erfahrung hat, rolleyes.gif

Grüße Marco
blumi
Hi Marco,

Wäre es nicht eine gute Alternative, erst einmal eine Denervation der Wirbelgelenke zu versuchen?

Ich hab auch ein ordentliches Facettensyndrom nach einem operierten Bandscheibenvorfall in der LWS mit Wirbelgleiten I°. Im Januar 2020 habe ich mir L3/4 bis L5/S1 Denervieren lassen.
Seitdem trainiere ich täglich, insbesondere die Übungen, die ich in Sommerfeld gelernt habe (ja, das ist eine besonders gute Schmerzklinik).

Mein Neurochirurg meinte es hält ca. 6 Monate bis 1 1/2 Jahre, 1 1/4 sind jetzt rum, ich merke seit ein paar Wochen wieder ein leichtes pieken, noch weit von dem Zusatnd vor der denervation entfernt (ohne Orthese war damals laufen gar nicht mehr möglich).

Ein Versuch ist das immer wert, kann ambulant durchgeführt werden, versteifen kann man immer noch.

LG, Elke
mar-po
Liebe Elke,

danke für deine Antwort.
Mit dem Thema Denervieren kenne ich mich nicht aus und werde mich mal schlau machen. Schön, dass du damit gute Erfahrungen gemacht hast.

Man kann auch fragen wen man will, Versteifen lassen will sich keiner bzw. raten alle davon ab. Hat denn irgendjemand gute Erfahrungen mit dem Versteifen gemacht, was viell. auch schon länger her ist?

Ich werde also weiter kämpfen mit Übungen , ggf. weiteren Spritzen (die ich aber nur so alle 6 Monate bekomme wie mir gesagt wurde) oder anderes.

Ich hoffe wirklich, dass ich durchhalte und mir viell. auch Schwimmen wieder etwas bringt. Das konnte ich jetzt sehr lange nicht weil alles zu war in Potsdam.
Leider habe ich das Gefühl, dass immer mehr Baustellen dazu kommen und ich gar nicht mehr weiß wo ich zuerst anfangen soll und Übungen machen kann zum Stabilisieren.

Grüße
Marco
Patrick0180
Hallo Marco,

Bei mir wurde 2013 eine Spnodylodese L4/L5 und L5/S1 durchgeführt. Ich hatte die ersten Jahre schon gewonnen dadurch. Was aber der NC von Anfang an zu Bedenken gab, ist die Anschlußdegeneration. Es kann keiner im Vorfeld sagen, wann die eintritt.

Ich habe seit 1-2 Jahren wieder starke Rücken-/Beinschmerzen mit Taubheit im Fuß beidseitig. Vor allem seit 1 Jahr nehmen die Schmerzen überhand, so dass ich aktuell auch unter Ruheschmerzen leide. Zudem kann ich keine 30 Sekunden mehr ruhig auf einer Stelle stehen und das trotz starker Opiate (Oxycodon).

Daher stehe ich erneut vor der Entscheidung, mich nach oben hin weiter versteifen zu lassen. Ich halte es immer so: wenn die Versteifung die einzige Möglichkeit ist, damit man weniger Schmerzen hat, dann ist es eine Überlegung wert.

Meine Spondylodese habe ich nicht bereut und würde erneut zur OP zustimmen. Ich hatte heute einen CT-Termin und nächste Woche Donnerstag die Wiedervorstellung in der Klinik. Hiernach werde ich entscheiden.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du mit manueller Therapie noch etwas bewegen kannst. Sollte keine Besserung eintreten, hast Du in meinen Augen nicht mehr so viele Möglichkeiten.

Hast Du Dir schon eine 2. Meinung eingeholt?

Schönen Feiertag und Gute Nacht

Lg Patrick
.Sophia_
Hallo Marco,

ich wurde 2011 L5-S1 versteift aufgrund eines Gleitwirbels und starker Schmerzen, sowie einer Schwäche im Bein. Die OP war kein Spaziergang aber nach ca 6 Monaten ging es mir wieder relativ gut und ich konnte nahezu alles machen.
Klar, die Rückenschmerzen waren immer noch mal mehr mal weniger da aber ich hatte sie gut unter Kontrolle.
Bis dann 2019 der Rückschlag kam und ich wieder starke Schmerzen hatte. Ich habe wieder einige Zeit rumgedoktert und mich viel informiert. Ich wollte eine erneute Op um jeden Preis vermeiden. Als sich dann aber eine zunehmende Fußheberparese einstellte wurde ich Mitte 2019 aufgrund einer Anschlussdegeneration bis L4 versteift.

Nun was soll ich sagen, die OP war nötig aufgrund der Parese, welche sich glücklicherweise dann auch nach über einem Jahr post OP zurückbildete. Auf die Beine gekommen bin ich seither leider bisher noch nicht wieder und bin auf Opiate angewiesen. Nicht wirklich schön, aber ich bin guter Dinge, dass es mit der Zeit noch besser wird.

Eine Spondylodese kann eine Chance sein, ebenso aber leider auch ein Fass ohne Boden.
Wie Patrick schon schrieb, kann leider kein Arzt der Welt sagen, ob und wann es zu Anschlussdegenerationen kommt. Es kann lange gut gehen, muss aber nicht.
Die darüber liegenden Wirbel und Bandscheiben werden durch eine Spondylodese viel mehr belastet als normal. Da viele nicht nur in einem Segment Degenerationen haben, kann es passieren, dass die erhöhte Belastung für diese schlicht zu hoch ist.
Seit meiner zweiten OP ist gefühlt meine konplette Wirbelsäule aus dem Gleichgewicht geraten.

Ich für meinen Teil würde einer solchen Op nur zustimmen, wenn der Leidensdruck so hoch ist, dass man denkt, egal wie es ausgeht es kann nicht schlimmer werden, oder eben wenn ein Nervenschaden droht.

Das Wichtigste bei einer instabilen WS ist und bleibt die Muskulatur. Vor allem im Rumpf und auch die kleinen gelenksnahen Muskeln. Machst du so etwas wie Reha-Sport?

Das wäre auch wenn du dich für eine Spondy entscheidest für deine Zukunft sehr wichtig. Denn durch die hebelwirkung kann es auch zu Gleitwirbel über der Versteifung kommen.

Ich trage für anstrengende Tätigkeiten eine Lumbalbandage. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich? Die sollte man aber nicht permanent tragen, damit sich die Muskulatur nicht zurückbildet.

Gute Besserung und LG
Sophia
karin59
Hallo ,
Ich wurde 2010 wegen Lähmungen, Nervenschäden nach Wirbelgleiten versteift.
Seither habe ich relativ Ruhe. Klar sind nicht alle Schmerzen weg, oder äussern sich anders.
Die Lähmung ist zurückgegangen, hat aber einen Kraftverlust dagelassen u d der Nervenschaden ist geblieben. Trotzdem sage ich, für mich hat es sich gelohnt.

Was mich bei Deinem Bericht stutzig machen lässt, ist die Beschreibung des Becken- und Oberkörperkippens.
So eine Erscheinung hatte ich bei der Lähmung. Ich selber habe es nicht als Lähmung empfunden. Das wurde durch meine Neuroch. festgestellt.
Was nicht heissen soll, dass es bei Dir so ist.

Aber das sollte abgeklärt werden, bevor irgenwelche Eingriffe erfolgen.
Das kann auch Hüfttechnisch bedingt sein. Fakt ist aber auch, dass das Kippen die WS beeinflusst.
Hast Du Eingriffe hinter Dir und es stellt sich heraus, dass die Hüfte oder was anderes schuld ist, hast Du danach nämlich richtige Statikprobleme.

Bei Bewegung den unteren Rücken anspannen , ist schon mal ein Anfang, der intuitiv gemacht wird.
Du solltest Dir vom Physio richtige Anspannungsübungen zeigen lassen. Besser ist noch, die Bauch-- und Beckenmuskulatur mit zu spannen und die richtige Beinstellung beim Stehen.
Hört sich kompliziert an und man denkt sich, wie soll das denn aussehen / gehen ?
Aber glaub mir, bewusst angewendet geht es schnell in Gewohnheit über, man sieht es nicht und bringt Erleichterung.
mar-po
Liebe Alle,

ich danke euch für die Erfahrungen , die ihr geteilt habt und wünsche euch erstmal Besserung soweit möglich.
Damit kann ich mein Leiden besser einschätzen und weiß was da noch kommen kann.

Meine Bandscheibe in L4/L5 , also darüber, ist bei mir auch schon degeneriert. Bei einer Versteifung L5/S1 dauert es dann wohl nicht lang bis die Bandscheibe auch platt ist oder die Wirbelgelenke Schaden nehmen.

Ich weiß leider nicht, warum mein Oberkörper so nach links abkippt. Ich merke nur beim freihändig Radfahren , dass ich sofort nach links falle. Meine linke Schulter bekomme ich auch nicht mehr richtig angelegt an den Oberkörper (es knirscht was vorher nicht war). Der Orthopäde meinte dazu nur es reibt etwas aber nicht schlimm.
Und ich merke dass die Rippen links etwas anders stehen als rechte Seite. Das macht Probleme beim Liegen weil mir das Brustbein weh tut.
In 2 Wochen habe ich nochmal Termin auf Wirbelsäulenstation im Oberlin in Potsdam. Mal sehen , was die meinen.

Zu allem Überfluss sind meine Knie auch schon angekratzt. Meniskusläsion beide Knie. Da hab ich auch schon solche Schmerzen, dass ich drauf und dran bin mir das machen zu lassen.

Ich glaube es kommt vieles durch meinen Knick-Senk-Fuß. Ich habe ja viel Sport gemacht aber nie Probleme gehabt. Ich habe dann 2019 als ich mit dem Fersensporn zu tun hatte, mal eine Lauf- und Ganganalyse machen lassen. Mit Kamera Messung der Neigung und Winkel Fuß, Knie , Hüfte etc. Es war schrecklich zu sehen wie schlecht das aussah. Meine Hüfte ist da schon etwas abgekippt.
Kann ich nur jedem Sportler insbes. Joggern empfehlen, das machen zu lassen.

Ich hoffe, dass ich noch etwas durchhalte. Habe schon mal bei der Rentenkasse nach einer Reha gefragt. Obwohl ich erst in der Tagesklinik war. Am liebsten würde ich alle 3 Monate in eine Tagesklinik mit Physio, Schmerztherapie etc. . Weil da fühlt sich alles nicht so schlimm an, wie zu Hause .

Kennt jemand eig. in Potsdam oder Umgebung, eine Einrichtung wo man sich in Selbsthilfegruppe über Rücken austauschen kann?

Ich wünsche euch gute Besserung und schreibe wenn es was Neues gibt.
Grüße ;Marco

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