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Komplette Version BSV L5/S1, Bilder + Hilferuf!

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Mizi
Liebe Mitglieder!

Seit meinem BSV Ende Oktober bin ich fleißige Leserin hier im Forum, was mich teilweise auch wirklich sehr eingeschüchtert hat, weil man schon auch sehr viele schlimme Leidensgeschichten und negative Berichte liest...
Da mich der BSV seelisch extrem belastet, wollte ich mir hier einfach mal alles von der Seele schreiben, vielleicht gibt es ein paar aufmunternde Worte, die ich sehr gebrauchen kann!

Zu mir:
Ich bin 35 Jahre alt und hatte mit 10 Jahren einen Autounfall, die Folge war eine Zertrümmerung der Wachstumsfuge am re Oberschenkel. Nach vielen Ops haben sie das damals wieder zusammengeflickt, die Nachwehen war leider eine Beinlängendifferenz von 5 cm, die ich mit 25 Jahren mit einer Beinverlängerung korrigieren ließ. Das war ein langer und schmerzhafter Prozess, nicht nur die Verlängerungsphase, sondern auch die Jahre danach, weil mein Körper sich erst an die neuen Statik gewöhnen musste. Mit viel Engagement, Arztterminen, Physiotherapie etc und der Leichtigkeit der Jugend habe ich das wieder hinbekommen. Seitdem litt ich nach einer Reha im Jahr 2013 immer wieder mal an Rückenschmerzen, aber das konnte ich alles mit Übungen wieder hinbekommen. Auch erinnere ich mich in den letzten Jahren an 2 -3 Hexenschüsse, die aber nicht ausstrahlten und nach ca. 2 Wochen wieder in den Griff zu kriegen waren.

Ich habe ein MRT aus dem Jahr 2013, darin sieht man eine Protrusion auf Höhe L5/S1, diese hat mir aber keine Schmerzen bereitet.

Im Jahr 2016 gab es ein neuerliches MRT (ua auch vom Becken und den Knien), weil ich etwas Knieschmerzen hatte und man schauen wollte, ob es nicht von der Wirbelsäule kommt.
Der Befund im Jahr 2016 zeigt bereits einen Prolaps auf derselben Höhe, jedoch hatte ich damals keine Schmerzen im Rücken oä, sodass ich diesbezüglich keine Behandlung bekommen habe und den Befund auch nicht weiter als tragisch empfunden habe. Die Bilder hänge ich an!

In der Zwischenzeit war ich dann sogar sehr sportlich, bin Rennrad gefahren, bin sogar Halbmarathon gelaufen und hatte auch bei Yoga keine Probleme. Kräftigungsübungen für den Rumpf/Rücken/Bauch habe ich freilich nur sehr sporadisch gemacht, ich war mir ja nicht bewusst, wie heimtückisch diese Schwachstelle ist..

Ende Oktober 2020 habe ich beim Rennradfahren starke Schmerzen bekommen, die auch Schmerzen oberhalb des rechten Knöchels verursacht haben (komischerweise weder im OS oder sonstige radikuläre Schmerzen).
Außer eine Menge Schmerzmittel habe ich vom HA und vom Orthopäden nicht bekommen, das MRT wurde dann erst Mitte November gemacht, da man in Ö recht lange wartet, wenn man die Bilder nicht selbst bezahlt.

Der Befund ist der selbe wie im Jahr 2016:

Etwas verstärkte Lordose. Die Wirbelkörper sind intakt und regelrecht mit regulärem Signalverhalten.
L1-4: Unauffällige Verhältnisse an den Bandscheiben und den Facettengelenken. Die Neuroforamina sind ebenfalls frei. Lediglich äußerst diskrete dorsomediane Diskusprotrusion Segment L4/L5 erkennbar.

L5/S1: Kräftige aktivierte Osteochondrose Modic I mit entsprechendem Knochenmarködem an der Grundplatte LWK 5 mit kleiner intraspongiöser Diskusherniation.
Ausgeprägte Diskus Extrusion rechts paramedian auf einer Breite von 2 cm mit Verlagerung nach dorsal um bis zu 10 mm mit Bedrängung der absteigenden Nervenwurzel S1 rechts. Die Neuroforamina sind frei. Das Facettengelenk ohne erkennbare Arthrose mit nur geringem Reizerguss links. Der Conus medullaris und die Kaudafasern sind regelrecht.



Nachdem der Vorfall nach ca. 4. Wochen ein klein wenig besser geworden ist, habe ich plötzlich beim Unterarmstütz (man soll ja den Rücken stärken, sagte mir das Internet..) Schmerzen im Brustkorb rechts bei den Rippen bekommen. Nachdem dies immer schlimmer geworden ist und ich mich nicht mehr bewegen konnte, wurde ich mit der Rettung ins KH eingeliefert. Nach 9 furchtbaren Tagen, in denen man die Ursache dafür nicht rausfinden konnte, wurde im MRT des Brustkorbs schließlich entdeckt, dass ich eine Stressfraktur an der 8. Rippe habe...ich verstehe bis heute nicht, woher ich diese habe.....jedenfalls habe ich im KH auch gleich eine fette Lungenentzündung bekommen, weil ich nicht gut atmen konnte aufgrund der Schmerzen.....den Rest erspare ich euch, jedenfalls hat mich die Zeit im KH nachhaltig geschädigt. Aufgrund der COVID Situation durfte ich ja keinen Besuch bekommen und war ganz allein mit den Schmerzen und meinen Ängsten...

Lange Rede kurzer Sinn, die Rippe wird langsam besser, aber es bleiben so viele Ängste und Sorgen: der BSV ist derzeit zumindest im Rücken abgeklungen, jedoch habe ich noch ein störendes Druckgefühl oberhalb des Knöchels, wobei es keine stechenden, ziehenden Schmerzen mehr sind und ich auch nicht weiß, ob das noch vom BSV.

Ich fühle mich jedenfalls wie ein Wrack, hab 8 Kilo abgenommen und traue mich jetzt nicht mehr, mich zu bewegen, weil ich Angst habe, dass der BSV nachrutscht oder ich durch Übungen etc. wieder an anderer Stelle Schmerzen bekomme.

Ich habe das Gefühl, ich werde einfach nicht fit....durch das AB für die Lungenentzündung habe ich auch fiese Nebenwirkungen bekommen, die in dieses Forum aber nicht passen :-)

Jetzt bin ich schon seit 4 Wochen im KH, wegen des BSV war ich zunächst eine Woche zuhause, dann mit Schmerzen arbeiten gegangen und dann wieder eine halbe Woche zuhause, bis das mit der Rippe passiert ist.

Ich habe einfach auch ein hartes Jahr hinter mir, da mein Vater im März nach zwei Monaten Intensivstation gestorben ist und ich die Entscheidung treffe musste, dass die Maschinen abgestellt werden müssen.....irgendwie kommt einfach alles zusammen und ich hab das Gefühl, ich kann nicht mehr....


Maaah, jetzt habe ich viel zu viel geschrieben, das tut mir leid, aber es fühlt sich auch gut an! Vielleicht mag es ja wer lesen und dazu was schreiben!
Jedenfalls mache ich ab Jänner 10 Einheiten Physiotherapie und nehme Vitamin B, D und Calcium. Außerdem werde ich eine Psychotherapie machen, weil mich das alles so mitnimmt....


Mein Hauptproblem ist aber die Angst, wie es weitergehen wird bzw. was ich machen soll, auch wenn sich die Schmerzen im Zaum halten lassen. Ich trau mich ja nicht mehr zu bewegen, weil ich Angst habe, dass diese Schmerzen sofort wieder kommen, weil der BSV sich vergrößert hat und ich dann vielleicht Blasen- und Darmentleerungsstörungen bekomme. Ich habe Angst, dass ich nie wieder meinen Sport machen kann, den ich so liebe und von dem ich schon nach der Beinverlängerung dachte, dass ich nie wieder sportlich aktiv sein werde.

Soll ich einfach vorsichtshalber auch mal einen Neurochirugen konsultieren. Mein Orthopäde meinte nämlich, dass der BSV ja wohl schon seit 2016 besteht und sich nicht mehr zurückbilden wird. Dann kann er sicher ja aber nur noch vergrößern, oder?


Ich weiß, dass meine Probleme im Vergleich zu anderen hier im Forum wohl lächerlich sind, aber für mich subjektiv halt nicht. Mein Freund ist so lieb und sagt mir immer, das wird schon wieder, aber irgendwie kann ich mir das momentan nicht vorstellen.
Jetzt stünde die Familienplanung an....soviele Sorgen!

Ich schicke euch liebe Grüße aus Wien und freue mich über Rückmeldungen!

LG
Mizi


Mizi
Querschnitt 2016
Mizi
MRT 2020
Mizi
Querschnitt 2020
Juergen73
Hallo Mizi,

willkommen im Forum.

Dein Beitrag ist wirklich sehr lang und viele schreckt so ein langer Beitrag ab.
Deine Fragen musste ich jetzt auch erst suchen.

Dein Fall dürfte schon etwas speziell sein wegen deiner Beinverlängerung. Das kann durchaus die Statik der Wirbelsäule beeinflussen. Folgen schulterzuck.gif

Ein großer Vorfall in Höhe L5/S1 ist nicht zu übersehen.
Wenn du dort ein rezidiv bekommst wirst du mit Sicherheit Probleme bekommen.

Zitat
Soll ich einfach vorsichtshalber auch mal einen Neurochirurgen konsultieren. Mein Orthopäde meinte nämlich, dass der BSV ja wohl schon seit 2016 besteht und sich nicht mehr zurückbilden wird. Dann kann er sicher ja aber nur noch vergrößern, oder?


Ich rate immer einen Neurochirurgen aufzusuchen da ich mit Orthopäden schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Eventuell haben ja die Orthopäden in Wien eine etwas intensivere Ausbildung.

Sportlich würde ich mich jetzt erstmal zurück halten.
Ich würde erstmal nur Übungen die mit einem Physiotherapeuten abgesprochen wurden.
Mizi
Lieber Jürgen!

Danke für deine Rückmeldung!

Ich wollte dann eh wieder Teile des Beitrags löschen, aber ich konnte ihn nicht bearbeiten!


Werde jedenfalls im neuen Jahr einen Neurochirurgen konsultieren, aber dass ich operiert werden muss, daran hab ich jetzt noch gar nicht gedacht :-(

Man liest hier so viel Negatives von den OPs, aber leider eben auch von jahrelangen erfolglosen konservativen Versuchen, dass einem richtig Angst und Bange wird.

Meine Frage ist:

Nachdem das MRT 2016 ja schon einen Vorfall zeigt, dann hat sich dieser ja wohl nicht verkleinert, sondern jetzt ist sozusagen was dazu gekommen an Masse? Oder kann das ein frischer Vorfall sein?

Wie oft kann man denn an der gleichen Stelle einen Vorfall bekommen?

Viele liebe Grüße

Barbara
Juergen73
Hallo Barbara,

Zitat
Nachdem das MRT 2016 ja schon einen Vorfall zeigt, dann hat sich dieser ja wohl nicht verkleinert, sondern jetzt ist sozusagen was dazu gekommen an Masse? Oder kann das ein frischer Vorfall sein?


Meiner Meinung nach hat sich dein ausgetretenes Bandscheibenmaterial mehr nach unten verlagert, und kann dadurch jetzt natürlich auch andere Nerven bedrängen.

Alles andere kann ich als Laie nicht beurteilen. Von einem rezidiv findet man reichlich Beiträge.
Markus Zürich
Hallo Mizi

Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und das ganze tut mir sehr leid. Ich fahre ebenfalls Rennrad und kann mir ein Leben ohne nicht vorstellen. Ich kämpe momentan auch wieder mit meinem Rücken und habe grosse Angst, dass ich den Sport ganz aufgeben muss. Ich darf gar nicht daran denken.

Ich hoffe es geht dir jetzt schon wieder besser. Mein Tipp wäre, dass du sicher keine schweren Sachen hochhebst, wenn du den Rücken spürst. Weiterhin Übungen versuchst zu machen, damit dein Oberkörper wieder stabil wird. Ich werde, sobald es wieder möglich ist, ins Fitnesszenter an die einfachen Geräte gehen, da man da nicht viel falsch machen kann.

Liebe Grüsse und alles Gute Markus
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