Hallo Liebe Bandis,
Ich war bisher immer nur stille Mitleserin und diese unglaublich tolle Forum hat mir schon vor 4Jahren (BSV op L4/5) sehr weitergeholfen. Nun wende ich mich an euch um eventuell Erfahrungsberichte, Tipps und vielleicht auch etwas Hoffnung zu schöpfen.
Kurz zu mir. Ich bin 34 Jahre, liebe es Sport zu treiben,bin Mama einer 3Jährigen Tochter und Vollzeit Berufstätig. Leide bereits schon seit dem ich 21 bin an Rückenproblemen. 06/2016 wurde ich nach 9Jahren Leidensweg Mikrochirurgisch an L4/5 operiert und rückblickend war das nach wie vor die beste Entscheidung die ich je getroffen habe. Letztendlich nahmen mir die Lähmungserscheinungen die Entscheidung zur Op ab. Diese waren sofort nach Eingriff weg. Ein Tag später im KH bin ich gelaufen als wäre nie was gewesen und ab da an nahm ich auch nie wieder irgendwelche Medikamente wegen Rückenschmerzen. 3Monate nach Op wurde ich schwanger und selbst in der gesamten Schwangerschaft hat der Rücken sich nicht ein einziges Mal gemeldet! Selbst 12km Joggen jeden zweiten Tag und Intervall HIIT Training waren absolut kein Problem!
Bis zum 23.08.2020 😞 War gerade im Kurs und habe dann mit viel Gewich Kreuzheben gemacht. Während der Übung merkte ich schon das irgendwas im Lws schmerzt. Habe trotzdem irgendwie weiter trainiert und die Schmerzen ignoriert. Im Laufe des Tages wurde der Druck immer stärker und ich merkte wie es langsam und zunehmend schmerzhafter wurde. Die Muskeln im Oberschenkel und Wade fingen an zu zucken und am Abend der altbekannte Schmerz im kompletten Bein. Mir war sofort klar woher es kam, da ich diesen Schmerz nur zu gut von damals kannte.
Die Woche darauf ging dann alles relativ schnell. Habe sofort einen Termin bei meinem Neurochirurg und MRT bekommen. Am selben Tag Abends sollte ich mit den Bildern vorbei kommen. Auf den Bildern war dann ganz klar und deutlich ein fetter BSV L5/S1 zu erkennen. Der drückte ganz krâftig gegen die Nervenwurzel. Dieser Verursachte die starken Schmerzen im linken Bein. Die Wade fühlte sich an wie nach einem starken Wadenkrampf der nicht aufhörte. Die Ferse und Fussaussenseite war pelzig und Taub. Auch die 3 kleinen Zehen waren Taub. Fersengang ging mit ach und Krach. Auf Zehen gehen absolut unmöglich! Nachdem dann die üblichen Tests gemacht wurden sagte mir mein Arzt es sei eine klare Op Indication. Mir war das von vorne rein klar und konnte mich mental schon darauf vorbereiten. Wir versuchten es aber erst nochmal mit einer Kortison-Stoß-Therapie,IBU und Tilidin. Es wurde natürlich nicht besser und nach 14Tagen ohne Besserung entschied ich mich für die Op wieder Mikrochirurgisch. Da ich ausschliesslich gute Erfahrungen mit der ersten op hatte war die Entscheidung zur 2.Op recht einfach.
Ich wurde damals von Dr.Rahim Tamim operiert. Ich vertraue im Blind. Ein ganz toller Arzt! Leider wurde kurz vor meiner OP krank und ich stand vor der Entscheidung mich erst in etwa 4-6Wochen von Dr.Rahim,Tamim oder mich am 02.09. Von Prof.Dr.T.Niemeyer operieren zu lassen. Von ihm habe ich nur gutes gehört, somit entschied ich mich für die op bei ihm. Da ich nicht riskieren wollte das der Nerv noch mehr schaden davon trägt als ohnehin schon.
Die op verlief komplikationslos. Nachdem ich wach wurde und Dank entsprechender Medikation ging es mir super und konnte schon Stunden später alleine aufstehen und zur Toilette. Klar hatte ich Wundschmerzen aber das ist ja auch normal. Am nächsten Tag bin ich schon fleißig gelaufen, lag aber die meiste Zeit. Der Schmerz im Rücken war weg und zum grossen Teil der Schmerz in Bein und Fuss.
Nun bin ich seit dem 05.09. wieder zuhause. Liege die meiste Zeit und schone mich.
Nun zu meinen Sorgen:
Mein Bein schmerzt immer noch leicht. Wade,Ferse,3Zehen und Fussaussenseite sind noch taub. Was mir aber die größte Sorge bereitet ist dass ich nicht auf die Zehenspitzen komme. Ich habe keine Kraft um eigenständig mich auf dem Fuß hochzudrücken. Die Wade fühlt sich an als sei mein Muskel verkürzt und sich immer noch von einem starken Krampf erholt. Aufgrund der fehlenden Kraft laufe ich auch komisch. Ich "hinke" leicht. Berg auf laufen ist schwierig und ich bin insgesamt sehr langsam deswegen.
Ist das normal? Kann sich so etwas noch legen?
Habe bereits schon ein Gespräch in der Praxis gehabt und es wurde auch schon ein neues MRT gemacht um ein FrühRezidiv ausschließen zu können. Am Dienstag werden die Bilder dann angeschaut und besprochen. Habe Angst das eventuell noch was nachgerutscht sein könnte 😞
Vielleicht hat der ein oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte sich mit mir austauschen. Wäre jedem einzelnen Tipp dankbar.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Carina 🙏🏼