Claudia1981
12 Sep 2020, 17:06
Hallo zusammen,
seit ca. 14 Tagen habe ich eine Art Taubeitsgefühl im rechten Bein.
Es betrifft eigentlich das komplette Bein, ich könnte es nicht einem Dermaton zuordnen. Es fängt quasi im Intimbereich und Po an geht übers Knie in den Unterschenkel bis zum Fuß.
Allerdings ist die Innenseite des Unterschenkels am meisten betroffen.
Es ist nicht so das alles ganz taub ist, eher so als ob ich eine dünne Strumpfhose an hätte.
Gleichzeitig ist jede Berührung des Beines sehr unangenehm, es löst eine Art Kribbeln/Brenngefühl aus.
Im stehen fühlt sich das Bein auch nach kurzer Zeit irgendwie schwer an, so als ob die Kraft nachlässt.
Was kann der Grund dafür sein?
Im Rücken habe ich nur leichte Schmerzen die schon seit langem immer mal kommen und gehen.
Ich mache mir ehrlich gesagt ziemlich Sorgen....denn ich kann mir nicht erklären was die Ursache ist. Wenn es vom Rücken käme würde es doch nicht das ganze Bein betreffen?
Kann das im Zusammenhang mit der Facetteninfiltration der HWS stehen? Da gab es ja Komplikationen die ich in einem anderen Thread beschrieben habe. Dabei wurde Ja alles taub.....
Ach Mensch, es wär so schön wenn mal einfach nix wär.....
Weiß vielleicht irgendwer einen Rat? Ich bin echt am verzweifeln.....
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich würde am ehesten auf die Komplikation bei der HWS-Facetteninfiltration tippen. Denn eine Taubheit, die das gesamte Bein betrifft, findest du bei LWS-Schädigungen eigentlich nicht. BWS käme noch in Frage, aber da hast du ja keine Beschwerden.
Wenn die Kraftminderung das andere Bein betroffen hätte, wäre mir am ehesten ein Brown-Séquard-Syndrom in den Sinn gekommen (so wie du die Berührungsempfindlichkeit beschreibst, das könnte durch eine Rückenmarkskompression im HWS-Bereich entstehen) aber die fehlende Kraft betrifft ja das gleiche Bein....

Zitat
Gleichzeitig ist jede Berührung des Beines sehr unangenehm, es löst eine Art Kribbeln/Brenngefühl aus.
ist eine neurologische Störung, die schon auf eine ernstzunehmende Schädigung hinweisen kann. Ist die Temperaturwahrnehmung auch gestört? Das würde dazu passen.
Wie wurde die Komplikation eigentlich letztendlich erklärt? Ich hatte dir ja schon geschrieben, dass das keine allergische Reaktion gewesen sein kann, sondern dass die Infiltration irgendwo gelandet sein muss, wo sie nicht hingehörte.
Gerade nach dem, was bei der Facetteninfiltration pasiert ist, würde ich das ernst nehmen. Also gleich am Montag Kontakt mit deinem Neurochirurg aufnehmen, der weiß ja dasss es eine Komplikation gab und wird das auch abgeklärt haben wollen, schon aus eigenem Interesse.
LG, Elke
Claudia1981
13 Sep 2020, 08:16
Hallo liebe Blumi,
vielen dank für deine Antwort!
Die Komplikationen bei der Infiltration betraf die linke Seite und jetzt ist es das rechte Bein..... Temperaturwahrnehmung? Das Bein fühlt sich im Stehen sehr warm an obwohl es nicht wärmer als das andere ist.....Meinst du das?
Ich nehme das sehr ernst denn ich vermute auch das da ein Zusammenhang besteht.
Morgen Nachmittag habe ich den Nachsorgetermin bei meinem NC.
Zwecks Abklärung soll ich ja jetzt erst mal zum Allergologen damit Allergien ausgeschlossen werden können, da ja bei der Myelografie vor zwei Jahren Ähnliches passiert ist. Hierfür habe ich morgen früh schon den Termin bekommen!
Der Hausarzt sagte direkt das wahrscheinlich der Spinalkanal angepiekst wurde......
Wegen den Kopfschmerzen in aufrechter Körperhaltung......aber das erklärt ja das taube Bein nicht.....
Morgen begleitet mein Mann mich zum NC, das war der Wunsch des NC damit er auch ihm erklären kann was bei mir so los ist......
Ich bin gespannt und auch nervös.....
LG Claudia
Hallo Claudia,
das mit dem überkreuzten wäre sogar wahrscheinlich, weil einige Bahnen sich im Verlauf ja kreuzen, sprich was in der HWS links einen knacks wegbekommen hat kann sich im Bein rechts auswirken.
Ja, so wie du das beschreibst, das ist eine gestörte Temperaturwahrnehmung.
Und so wie du das beschreibst ist das alles nicht sehr ausgeprägt, und das ist ja gut so, aber es sollte ja möglichst auch nicht ausgeprägter werden. Also keine Panik, aber Abklärungsnotwendigkeit.
Alternativ zum angepieksten Spinalkanal (was ich auch für möglich halte) könnte ich mir auch vorstellen , dass von dem Lokalanästhetikum etwas direkt in die Gefäße gekommen ist, die das Rückenmark versorgen, was eine vorübergehende Minderdurchblutung hervorrufen könnte und damit die Symptome erklären (eine Art spinaler Schock wie bei einer Rückenmarksquetschung, nur nicht durch Quetschung sondern durch Mangeldurchblutung ausgelöst).
Eine Allergische Reaktion die solche Symptome verursacht wie du sie hattest habe ich noch nie erlebt. Herzrasen, Kreislaufstörung, Hautausschläge, Atemnot, aufquellen von Gesicht, Lippen, Haut, Rötungen, meinethalben auch eine Hyperventilation reaktiv, die auch mal zu Krämpfen und Pfötchenstellung führen kann... aber Lähmungserscheinungen... never....
Gut, ich sage immer, in der Medizin gibt es nichts, das es nicht gibt, aber an die Allergie würde ich wirklich erst als eines der letzten Optionen denken, wenn alles andere ausgeschlossen ist. Daher würde ich an deiner Stelle auf eine Bildgebung und eine kurzfristige neurologische Komplettuntersuchung bestehen. Es gibt doch bestimmt Neurologen in der Klinik, die das konsiliarisch durchführen können.
Und damit lässt sich nachweisen oder ausschließen, ob da ein Problem im HWS-Bereich vorliegt oder nicht.
LG, Elke
Claudia1981
13 Sep 2020, 17:05
Hallo Elke,
oh Mann.... das klingt alles irgendwie nicht so toll...
Sind denn solche Schäden, wenn es das denn ist, reversibel? Mann sagt ja immer geschädigtes Rückenmark erholt sich nicht mehr....
Neurologen gibts in der Klinik nicht, aber ich weiß das mein NC und auch mein Hausarzt jeweils mit einem Neurologen zusammen arbeiten.
Bildgebung.....da ist nur ein CT möglich, wegen dem SCS.....reicht ein CT aus?
Ich bin gespannt was der NC morgen sagt......
LG Claudia
Hallo Claudia,
so kannst du dass nicht sehen. Wenn das Rückenmark längerfristig Probleme hat und strukturelle Auffälligkeiten bekommt, stimmt das vielleicht, aber auch nicht ganz, weil auch z.B. bei einem Querschnitt noch eine ganze Menge an Funktionen wieder zurückkommen können, wenn auch nicht so häufig.
Wenn bei dir etwas passiert seinen sollte (und das ist ja noch hypothetisch und spekulativ) dann handelt es sich ja eher um ein kurzfristiges geschehen, d.h. die Erholungswahrscheinlichkeit ist hoch. Aber deswegen ist ja eine Abklärung wichtig. Nicht, dass da z.B. ein Bluterguss irgendwo draufdrückt oder eine Entzündung vorliegt oder was weiß ich, also alles, was eventuell lokal Probleme verursachen kann und was eventuell auch gut zu beheben ist, wenn man zügig daran geht.
Ich hatte mal eine Skiunfall, da bin ich unfreiwillig auf einem Buckel beim Buckelpistenpacen abgehoben, auf dem Bauch gelandet und habe dadurch gebremst, dass mein Kopf gegen den folgenden Bockel knallte und mein Körper sich darauf aufschob, also ein bischen wie ein Kopfsprung ins flache Wasser. Da war alles weg, Arme, Beine, einfach nicht mehr gespürt, nicht einmal Atmen ging mehr. Ich dachte, das war es jetzt, mein Leben ist vorbei. Das dauerte ca. eine Minute (bis dahin waren meine Freunde da, mit denen ich unterwegs war), da konnte ich wieder atmen, und dann vielleicht noch mal eine Minute, dann kamen die Arme und dann die Beine wieder. Und dann brauchte ich nochmal 20 Minuten, bis sich mein Kreislauf wieder soweit einbekommen hat, dass ich mich wieder einigermaßen fühlte. Die anderen wollten eigentlich den Sanka holen, aber ich bin dann auf Ski vorsichtig den Berg runtergefahren, der Urlaub war dann aber für mich beendet, solche üblen Nackenschmerzen hatte ich.
Das war ein kurzer spinaler Schock, wo das Rückenmark quasi auf die schnelle Überdehnung reagiert hat, ohne das ein dauerhafter Rückenmarksschaden entstanden ist (vergessen werde ich den Moment aber nie, auch wenn er 25 Jahre her ist, ich bin seitdem auch nie wieder in Vollspeed eine Buckelpiste gewedelt, sondern sehr vorsichtig geworden).
Ich erzähle das nur, um zu veranschaulichen, dass eine kurzfristige Beeinträchtigung häufig keine dauerhaften Schäden verursacht, wichtig ist zu verhindern bzw. auszuschließen, dass eine längerfristige Beeinträchtigung vorliegt.
Also Kopf hoch, das muss nichts Schlimmes sein, aber man sollte der Sache auf den Grund gehen.
LG, Elke
Claudia1981
13 Sep 2020, 21:04
Danke liebe Elke,
das beruhigt mich ein wenig.....
LG und gute Nacht
Schnütchen
14 Sep 2020, 09:42
Hallo,
Das hört sich für mich nach Sensibilitätsstörungen an, genauso würde ich meine auch beschreiben......
Lass deinen Nc drauf schauen....
Gruss Ute
Claudia1981
14 Sep 2020, 10:07
Hallo Ute,
Ja ich hab heut Nachmittag einen Termin.
Heute morgen war ich beim Allergologen.
Sie denkt auch nicht das es eine Allergie ist, auf Wunsch würde sie mich an die Uniklinik Mainz überweisen, zur Zweitmeinung. Da würde dann unter Notarztbereitschaft ein Provokationstest durchgeführt.
Das hab ich erstmal abgelehnt.
Ihrer Meinung nach sind das die Auswirkungen wenn Betäubungsmittel in den Spinalkanal gelangt.
Genau das werde ich dem NC sagen.....mal sehen was er sagt.
LG Claudia
user3648
14 Sep 2020, 11:54
Hallo,
viele Medikamente wirken im Spinalkanal wie Nervengift und können schlimme Auswirkungen haben. Jedoch ist es relativ unwahrscheinlich, dass dann nur ein Bein betroffen ist. Die Auswirkungen sind normalerweise deutlich und treten nach wenigen Tagen auf (massive Lähmungen am ganzen Körper + Schmerzen). Anfänglich sind meist Kopfschmerzen vorhanden. Wenn nur ein Bein betroffen ist, ist es relativ unwahrscheinlich, dass das passiert ist. Es gibt Leute die haben einen Bandscheibenvorfall in der HWS und auch Probleme mit den Beinen. Das tritt auf, wenn nicht nur eine einzelne Nervenwurzel sondern auch das Rückenmark an sich gequetscht wird. Diese Nebenwirkungen können auch durch Infilitrationen auftreten, da das Mittel ja auch etwas Platz einnimmt. Kurzzeitiger Druck kann zu einer Reizung führen, die dann eben ihre Zeit braucht, bis sie vorrüber ist.
Du solltest dich um einen EMG Termin bemühen um weiteres zu Erfahren.
Liebe Grüße