Bibaki
12 Jun 2020, 11:17
Hallo zusammen,
Ich bin Ende 30, weiblich, bisher sportlich immer aktiv gewesen.
Seit 5 Wochen quäl ich mich nun schon damit rum...
Hier meine Geschichte:
Vor 5 Wochen plötzlich sehr starke Schmerzen LWS mit Austrahlung ins rechte Bein - sitzen, stehen und laufen (fast) unmöglich.
MRT Befund: bis 13mm tiefer Massenbandscheibenprolaps in Höhe L4/5 mit subtotaler Einengung des Duralsacks
Termin beim NC: Symptome für die Größe des Vorfalls nicht sehr ausgeprägt, keine motorischen und dauerhaft sensiblen Defizite. Keine absolute OP-Indikation.
Wenn nach 3-6 Wochen keine weitere Verbesserung der Symptomatik, würde der NC aufgrund der Größe des Vorfalls zu einer operativen Sequestrektomie raten.
Therapie bisher: Schmerzmittel (Tilidin und Novaminsulfon) und KG mit Fango
Seit 5 Wochen krankgeschrieben und an ein Ende ist momentan nicht zu denken.
Die Schmerzen im Rücken sind weg, was mich aber weiterhin quält sind die Schmerzen in den Beinen. Wenn ich eine Weile auf den Beinen bin - stehen deutlich schlimmer als laufen - fangen die Beine an zu kribbeln, zu brennen und zu schmerzen. Rechts meist deutlich stärker aber auch links. Sitzen geht inzwischen wieder für kurze Zeit (z.B. zum Essen oder für kurze Autofahrten).
Verbringe die meiste Zeit liegend (Stufenhaltung oder auf der Seite liegend mit angewinkelten Beinen), immer wieder aufzustehen bis die Schmerzen wieder kommen. Ganz kurze Spaziergänge, wenn möglich, aber mehr als 500m sind nicht drin...
Es ist ein ständiges Auf und Ab, mal gibts gute Tage und dann wieder sehr schlechte. Eine eindeutige Aufwärtstendenz ist nicht zu erkennen.
Ich würde es gerne weiterhin konservativ probieren, so langsam ist aber meine Geduld am Ende. Mich nervt es sehr, die meiste Zeit zu liegen und bei dem schönen Wetter nichts unternehmen zu können.
Ich habe immer wieder Zweifel ob dieser große Vorfall überhaupt konservativ heilen kann und mich nur unnötig lange quäle und mich dann doch irgendwann operieren lasse.
Freue mich auf eure Erfahrungen oder Tipps.
Liebe Grüße
Bibaki
Hallo Bibaki,
die Größe des Vorfalls ist nicht so entscheidend, entscheidend ist ob relevante Paresen (Lähmungen/Einschränkungen der Bewegung) vorliegen bzw. ob Blase und Darm noch funktionieren (Cauda-Syndrom). Solange das nicht vorliegt ist es eher eine Frage deiner Motivation, ob du eine weitere Konservative Therapie versuchen möchtest, auch wenn der Prolaps groß ist. Es kann trotzdem funktionieren, die Chance steht wahrscheinlich nicht so gut wie bei einem kleinen.
Hast du denn deinen Neurochirurgen mal auf die Möglichkeit einer PRT (Spritze an die Nervenwurzel) angesprochen? Wenn das eine Option sein sollte, würde ich an deiner Stelle einen Versuch starten. Wenn du dadurch eine Beschwerdefreiheit erreichen kannst, kannst du eventuelkl auch mit geziehltem Muskelaufbau der tiefenmuskulatur beginnen.
LG, Elke
Bibaki
12 Jun 2020, 16:18
Zitat
Hast du denn deinen Neurochirurgen mal auf die Möglichkeit einer PRT (Spritze an die Nervenwurzel) angesprochen? Wenn das eine Option sein sollte, würde ich an deiner Stelle einen Versuch starten. Wenn du dadurch eine Beschwerdefreiheit erreichen kannst, kannst du eventuelkl auch mit geziehltem Muskelaufbau der tiefenmuskulatur beginnen.
Nein, davon wusste ich bei dem Termin noch nichts. Mit den Schmerzmitteln und wenn ich immer nur kurz auf den Beinen bin, kann ich eine Schmerzfreiheit erreichen. In der KG wird jetzt mit dem Aufbau der Tiefenmuskulatur begonnen.
Zitat
die Größe des Vorfalls ist nicht so entscheidend, entscheidend ist ob relevante Paresen (Lähmungen/Einschränkungen der Bewegung) vorliegen bzw. ob Blase und Darm noch funktionieren (Cauda-Syndrom). Solange das nicht vorliegt ist es eher eine Frage deiner Motivation, ob du eine weitere Konservative Therapie versuchen möchtest, auch wenn der Prolaps groß ist. Es kann trotzdem funktionieren, die Chance steht wahrscheinlich nicht so gut wie bei einem kleinen.
Das weiß ich und auch dass ich bei Lähmungen oder Störungen von Blase oder Darm als Notfall beim NC vorstellig werden muss.
Die Geduld und die Motivation ist mein größtes Problem - als aktiver Mensch zum Nichtstun verdonnert zu sein, ist nicht leicht. Da niemand weiß, ob der Konservativer Weg zum Erfolg führt, schwankt meine Motivation sehr....