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Komplette Version Massenprolaps LWK4/5

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Seiten: 1, 2
Bibaki
Hallo zusammen,

Ich bin Ende 30, weiblich, bisher sportlich immer aktiv gewesen.

Seit 5 Wochen quäl ich mich nun schon damit rum...

Hier meine Geschichte:
Vor 5 Wochen plötzlich sehr starke Schmerzen LWS mit Austrahlung ins rechte Bein - sitzen, stehen und laufen (fast) unmöglich.

MRT Befund: bis 13mm tiefer Massenbandscheibenprolaps in Höhe L4/5 mit subtotaler Einengung des Duralsacks

Termin beim NC: Symptome für die Größe des Vorfalls nicht sehr ausgeprägt, keine motorischen und dauerhaft sensiblen Defizite. Keine absolute OP-Indikation.
Wenn nach 3-6 Wochen keine weitere Verbesserung der Symptomatik, würde der NC aufgrund der Größe des Vorfalls zu einer operativen Sequestrektomie raten.

Therapie bisher: Schmerzmittel (Tilidin und Novaminsulfon) und KG mit Fango
Seit 5 Wochen krankgeschrieben und an ein Ende ist momentan nicht zu denken.

Die Schmerzen im Rücken sind weg, was mich aber weiterhin quält sind die Schmerzen in den Beinen. Wenn ich eine Weile auf den Beinen bin - stehen deutlich schlimmer als laufen - fangen die Beine an zu kribbeln, zu brennen und zu schmerzen. Rechts meist deutlich stärker aber auch links. Sitzen geht inzwischen wieder für kurze Zeit (z.B. zum Essen oder für kurze Autofahrten).
Verbringe die meiste Zeit liegend (Stufenhaltung oder auf der Seite liegend mit angewinkelten Beinen), immer wieder aufzustehen bis die Schmerzen wieder kommen. Ganz kurze Spaziergänge, wenn möglich, aber mehr als 500m sind nicht drin...
Es ist ein ständiges Auf und Ab, mal gibts gute Tage und dann wieder sehr schlechte. Eine eindeutige Aufwärtstendenz ist nicht zu erkennen.

Ich würde es gerne weiterhin konservativ probieren, so langsam ist aber meine Geduld am Ende. Mich nervt es sehr, die meiste Zeit zu liegen und bei dem schönen Wetter nichts unternehmen zu können.
Ich habe immer wieder Zweifel ob dieser große Vorfall überhaupt konservativ heilen kann und mich nur unnötig lange quäle und mich dann doch irgendwann operieren lasse.

Freue mich auf eure Erfahrungen oder Tipps.

Liebe Grüße
Bibaki
blumi
Hallo Bibaki, wink.gif

die Größe des Vorfalls ist nicht so entscheidend, entscheidend ist ob relevante Paresen (Lähmungen/Einschränkungen der Bewegung) vorliegen bzw. ob Blase und Darm noch funktionieren (Cauda-Syndrom). Solange das nicht vorliegt ist es eher eine Frage deiner Motivation, ob du eine weitere Konservative Therapie versuchen möchtest, auch wenn der Prolaps groß ist. Es kann trotzdem funktionieren, die Chance steht wahrscheinlich nicht so gut wie bei einem kleinen.
Hast du denn deinen Neurochirurgen mal auf die Möglichkeit einer PRT (Spritze an die Nervenwurzel) angesprochen? Wenn das eine Option sein sollte, würde ich an deiner Stelle einen Versuch starten. Wenn du dadurch eine Beschwerdefreiheit erreichen kannst, kannst du eventuelkl auch mit geziehltem Muskelaufbau der tiefenmuskulatur beginnen.

LG, Elke
Bibaki


Zitat
Hast du denn deinen Neurochirurgen mal auf die Möglichkeit einer PRT (Spritze an die Nervenwurzel) angesprochen? Wenn das eine Option sein sollte, würde ich an deiner Stelle einen Versuch starten. Wenn du dadurch eine Beschwerdefreiheit erreichen kannst, kannst du eventuelkl auch mit geziehltem Muskelaufbau der tiefenmuskulatur beginnen.

Nein, davon wusste ich bei dem Termin noch nichts. Mit den Schmerzmitteln und wenn ich immer nur kurz auf den Beinen bin, kann ich eine Schmerzfreiheit erreichen. In der KG wird jetzt mit dem Aufbau der Tiefenmuskulatur begonnen.

Zitat
die Größe des Vorfalls ist nicht so entscheidend, entscheidend ist ob relevante Paresen (Lähmungen/Einschränkungen der Bewegung) vorliegen bzw. ob Blase und Darm noch funktionieren (Cauda-Syndrom). Solange das nicht vorliegt ist es eher eine Frage deiner Motivation, ob du eine weitere Konservative Therapie versuchen möchtest, auch wenn der Prolaps groß ist. Es kann trotzdem funktionieren, die Chance steht wahrscheinlich nicht so gut wie bei einem kleinen.

Das weiß ich und auch dass ich bei Lähmungen oder Störungen von Blase oder Darm als Notfall beim NC vorstellig werden muss.
Die Geduld und die Motivation ist mein größtes Problem - als aktiver Mensch zum Nichtstun verdonnert zu sein, ist nicht leicht. Da niemand weiß, ob der Konservativer Weg zum Erfolg führt, schwankt meine Motivation sehr....
Pauline69
Hallo Bibaki,

Du musst es wollen, mit aller Motivation, sonst hat es nicht allzu viel Zweck.
Das große Problem ist, dass Dir keiner sagen kann, ob es durch eine Operation alles besser wird.
Den Massenprolaps zu entfernen ist das Eine, aber ob es im Anschluss nicht wieder zu einem Rezidiv kommt ist das Andere. Wird das Bandscheibenfach ganz ausgeräumt und durch einen Platzhalter ersetzt, folgen oft Anschlussdegenerationen. Ein Teil der Schmerzen und Beschwerden werden gehen, ein andere Teil kann bleiben.
5 Wochen sind noch keine lange Zeit.
Die Neurochirurgen sagen, ohne OP braucht man ca. 3-6 Monate Geduld.
Ein Massenprolaps kann vom Körper absorbiert werden. Kann....

Viele Grüße, Pauline
Bibaki
Danke, Pauline.



Zitat
Du musst es wollen, mit aller Motivation, sonst hat es nicht allzu viel Zweck.

Ich werde daran arbeiten - nicht so leicht.

Ein komplettes Ausräumen des Bandscheibenfaches steht aktuell nicht zur Diskussion, wenn dann nur eine Entfernung der ausgetretenen Bandscheibe.



Zitat
5 Wochen sind noch keine lange Zeit.
Die Neurochirurgen sagen, ohne OP braucht man ca. 3-6 Monate Geduld.

Was mich stutzig macht, ist die Zeitangabe. Persönlich sagte mir der NC, ich könne es ca. 3 Monate konservativ probieren, im Arztbericht steht dass er nach 3-6 Wochen ohne Verbesserung eine OP empfiehlt. Ein Schreibfehler??
blumi
Hallo,

nein, kein Schreibfehler. Du musst das so betrachten: wenn nach drei bis 6 Wochen keine - also wirklich keine - Besserung eintritt, dann empfiehlt er die OP.

Nun hast du eine Besserung denn - wie du selbst sagst - sind die Schmerzen im Rücken weg, in den Beinen allerdings noch vorhanden, aber du kannst immerhin schon mit Rückenübungen anfangen. Das ist ein Fortschritt!

Wenn jetzt alles noch so wäre wie zu Beginn würde er eine OP empfehlen. Aber da es sich verbessert hat, wenn auch nur zum Teil, ist weiter Konservativ bis drei Monate die Empfehlung, und dann schauen wie der Stand der Dinge ist.

Ich würde an deiner Stelle das mit der PRT ins Auge fassen, alternativ kann auch eine Cortisonstoßtherapie helfen (damit der geärgerte Nerv abschwellen kann). Vielleicht geht es dir dann wieder ein Stück besser und die Motivation steigt zwinker.gif

LG, Elke
Bibaki
Zitat
nein, kein Schreibfehler. Du musst das so betrachten: wenn nach drei bis 6 Wochen keine - also wirklich keine - Besserung eintritt, dann empfiehlt er die OP.

Nun hast du eine Besserung denn - wie du selbst sagst - sind die Schmerzen im Rücken weg, in den Beinen allerdings noch vorhanden, aber du kannst immerhin schon mit Rückenübungen anfangen. Das ist ein Fortschritt!

Der Termin beim NC war erst letzte Woche und da war der Status genau so wie jetzt, also schon eine leichte Besserung. Im Bericht steht nun dass eine OP empfohlen, wenn es sich in den nächsten 3 bis 6 Wochen nicht weiter bessert. Eine bis zwei Wochen ohne weitere Besserung hätte ich schon...
blumi
Hallo nochmal,

okay, hatte ich anders interpretiert, aber du verstehst nun, wie er es meint. Solange es sich etwas bessert, wenn es auch noch nicht gut ist, weiter konservativ. Wenn nicht, dann ist seiner Meinung nach eher eine OP angesagt. das ist manchmal etwas schwierig weil die verläufe eher wellenförmig als linear sind, aber du wirst schon merken ob sich etwas tut. Ich wünsch dir alles Gute,

LG, Elke
Bibaki
Danke... ich werde sicher die vollen 6 Wochen abwarten und so lange fleißig KG machen und auf Motivation und Geduld hoffen. Und wenn sich dann wirklich nichts bessert, gehe ich wieder zum NC und denke über eine OP nach...
Bibaki
Hallo zusammen,

Eine kurze Meldung: es geht langsam aber sicher aufwärts, die KG tut sehr sehr gut und meine Schmerzen im Bein und Rücken sind deutlich weniger und ich konnte die Schmerzmittel deutlich reduzieren.
Inzwischen kann ich wieder etwas längere Spaziergänge machen mit 1-2km und auch mal längere Zeit auf den Beinen sein.

Auch wenn meine Geduld zwischenzeitlich sehr strapaziert wurde, bin ich nun doch sehr optimistisch. Auch meine Hausärztin und meine Physiotherapeutin sehen beide einen sehr guten Verlauf bei einem Massenprolaps.


Liebe Grüße
Bibaki
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