
Toll das es die Möglichkeit gibt, in so einem spezifischen Forum seine (Leidens-)geschichte zu erzählen.
Zum mir: Ich bin 44 Jahre alt und bekam im Jahr 2017 nach starken Rückschmerzen (konnte die Füße teilweise nicht mehr heben, Taubheit im linken Bein, Steißbein tat weh) die Diagnose nach MRT: Bandscheibenvorfall! L4/L5 - dazu eine "rotierte" Bandscheibe die leicht auf die Nervenwurzel S1 drückt.
Es folgten dann regelmäßige Besuche beim Physiotherapeuten (osteopathische Behandlung), zu Hause wurde kräftig geturnt und die Schlagzahl an Spaziergängen deutlich erhöht.

Nach ca. 4 Monaten war ich total beschwerdefrei.
Dann plötzlich - ungefähr ein halbes Jahr später (ich war immer noch fit wie ein Mungo) - stellte sich ein unfassbarer Druck auf den After ein. Das war Anfang 2018. Seit dieser Zeit habe ich unterschiedliche Ärzte konsultiert.
Besonders unangenehm ist das Sitzen. Es fühlt sich so an, als wäre der Anus geschwollen. Es ist ein ganz blödes, unangenehmes Missempfinden.
Zunächst dachte ich an Hämorrhoiden. Der erste Proktologe meinte - da wäre gar nichts. Der zweite Proktologe meinte - oh, Hämorrhoiden 2. Grades - die müssen verödet werden. Gesagt, getan. Nach zwei Sitzungen war das Thema lt. Proktologen erledigt. Und das Gefühl war zunächst besser. Leider wurde es täglich dann wieder präsenter. Daraufhin kamen wir auf meinen Bandscheibenvorfall zu sprechen. Hier würde es ggf. einen Zusammenhang geben. Leider ist der Proktologe seither schwer erkrankt und ich konnte mit ihm nicht weiter arbeiten.
Die Symptomatik ist immer noch vorhanden: In der Nacht entspanne (entkrampfe?) ich. Wenn ich morgens aufwache kann ich nahezu ohne Druck/Missempfinden sitzen. Nach ein paar Stunden stellt sich der Druck dann wieder ein. Auch wenn ich stehe oder laufe spüre ich diesen Druck - nur abgeschwächter. Wenn ich im Garten arbeite und in die Hocke gehe ist es auch oft sehr unangenehm da das Gefühl einsetzt, als würde sich der Schließmuskel öffnen.
Ich habe meinen damals mich behandelnden Orthopäden erneut aufgesucht und die Problematik skizziert. Zunächst hat er empfohlen ein MRT der LWS zu machen - so eine Art "Vorher-nachher-Vergleich". Das Ergebnis war, dass mein Bandscheibenvorfall sehr gut verheilt ist - keine Auffälligkeiten. Da ich trotzdem Probleme habe soll es nun weitergehen - ein MRT der Hüfte steht an.
Fazit bisher:
Nach nunmehr zwei Jahren ist klar - eine proktologische Ursache ist ausgeschlossen. Mein Bandscheibenvorfall ist wohl überstanden. Woher kommt der Druck/das Missempfinden dann? Kann die Nervenwurzel bzw. eine Nervenreizung der Auslöser sein? Wie diagnostiziert man so etwas? Das ganze geht mir manchmal leider schon an die Psyche.
Fun-Fact: Ich hatte in den letzten zwei Jahren dreimal eine fette Bronchitis. Während der Krankheitsphase ist der Druck/das Problem beim Sitzen "IMMER" weg gewesen!! Das heißt, der Körper scheint eine Möglichkeit zu haben, darauf eine Antwort zu finden.
Mein Physio meinte - das läge am Zusammenspiel des Zwerchfells mit der Beckenbodenmuskulatur > hier würde der Körper bei einer Bronchitits mit Dauerhusten dann dagegen arbeiten. Scheinbar nimmt das den Druck. Dazu gibt es auch Übungen - leider bringen die bei mir nichts.
Seit einigen Monaten kommen jetzt auch noch Fußschmerzen dazu. Manchmal wache ich morgens auf und habe das Gefühl schon 40km mit schwerem Marschgepäck mit G3 und Co. in den Beinen zu haben (nein, ich schlafwandel nicht

Ich mache täglich meine Übungen (u.a. Dehnübungen für den Rücken, Sit-ups, "Beckenuhr".....) - aber ich kann die Ursache nicht beeinflussen.
Meine Frage: Kennt jemand von Euch solche Symptome/Probleme und was tut ihr dagegen?

Ich danke Euch fürs Lesen und für Kommentare!
Rattelschneck!
PS: habe keine beruflichen oder familiären Probleme oder Sorgen. Also '"Psyche" schließe ich bei mir aus....