Hallo zusammen, da ich von den Ärzten irgendwie nicht ernst genommen werde, möchte ich hier mal meine Geschichte schildern. Vielleicht kommt es ja jemanden bekannt vor...
2 Wochen nach der Geburt meiner Tochter (Ende July 2019) kam es zu einem angeblichen Muskelfaserriss in meiner linken Wade.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gelegentlich Rückenschmerzen, jedoch stand ich unter Ibuprofen (Kaiserschnitt) und konnte somit nicht wirklich festlegen, wann die schmerzen auftraten.
Der Muskelfaserriss heilte sehr sehr langsam, zumindest waren sogar nach 9 Wochen noch immer Ödeme im Muskeln ersichtlich (laut MRT). Ca. 2 Wochen nach dem Muskelfaserriss bekam ich starke ziehende Schmerzen in der rechten Wade. Somit waren beide Waden extrem beeinträchtigt - ich konnte nur noch mit Krücken gehen, die Füße zeigten nach außen. Der Orthopäde verschrieb mir Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 (Kniestrümpfe), welche ich Tag und Nacht trug.
Mit der Zeit und mit Physiotherapie lernte ich, mit den Füßen nach vorne zeigend zu gehen. Allerdings kam es weiterhin zu Krämpfen. Auch zuckten die Muskeln beider Waden sehr auffällig.
Da sich die Schmerzen nicht besserten und auch die Faszikulationen nicht aufhörten, wurde ich stationär im Krankenhaus gecheckt. Hierbei wurde ein MRT der Wirbelsäule bis zur Lendenwirbelsäule angefertigt, um einen Schaden durch die PDA auszuschließen. Dies ist auch erfolgt.
Des Weiteren wurde ein MEP angefertigt - auch dies war ohne Befund.
Somit wurde ich ohne Befund wieder entlassen und sollte mich erneut an meinen Orthopäden wenden und auch mit der Physiotherapie fortfahren.
Der Orthopäde schon die Thematik auf Überlastung und teilte mir mit, ich solle bis Ende der Woche ohne Krücken laufen.
Dies war nicht möglich. Die Physiotherapie wurde fortgesetzt.
Nach Vorsprache bei meinem neuen Hausarzt überwies mich dieser erneut in ein Klinikum zur erneuten Abklärung - unter anderem der Lendenwirbelsäule und des Beckens.
Somit wurde ich in einem anderen Klinikum für 9 Tage stationär aufgenommen. Es wurden MRT vom Becken und der Lendenwirbelsäule angefertigt.
Das MRT der Lendenwirbelsäule ist laut Klinikum ohne Befund. Im MRT des Beckens wurde wohl ein Engpass des Piriformis festgestellt.
Des Weiteren wurde ein Nadel-EMG angefertigt mit folgendem Befund:
Pathologische Spontanaktivität unklarer Wertigkeit im Musculus Gastrocnemius beidseitig und im Musculus Tibialis anterior links. Kein Hinweis auf motorische axonale Neuropathie. Floride Denervierungszeichen. Das EMG spricht eher für eine neurogene und nicht myogene Läsion.
Mit diesem Befund wurde ich entlassen. Gleichzeitig wurde seitens des Klinikums eine Anschlussheilbehandlung beantragt, welche von der Rentenversicherung abgelehnt wurde, weil als Diagnose ausschließlich der Verdacht auf das Piriformis-Syndrom geäußert wurde.
Somit war ich weiterhin auf Krücken unterwegs. Dies war auch nur zu Hause möglich, denn weitere Strecken als wenige Meter verursachten extreme Krämpfe und Schmerzen in den Wadenmuskeln.
Ein Besuch beim Phlebologen erbrachte auch keinen Befund, somit könnten Krampfadern, Durchblutungsstörungen und Thrombosen ausgeschlossen werden.
Auch mehrfach angefertigte Blutbilder brachten keine wegweisenden Ergebnisse.
Auf Anraten eines Bekannten habe ich einen Chiropraktiker aufgesucht. Dieser sah sich meine MRT-Aufnahmen der LWS an und meinte, dass hier ein massiver Knick ersichtlich wäre, was wohl die Beschwerden verursacht (Bild im Anhang). Der Chiropraktiker renkte meinen Rücken und mein Becken ein - dies erfolgte 2x innerhalb 3 Wochen.
Plötzlich konnte ich wieder einige Schritte ohne Krücken gehen. Zu Hause war dann eine komplette Bewegung ohne Krücken und sogar Barfuß möglich (bis dahin konnte ich überhaupt nicht ohne Schuhe gehen). Auch die Muskelzuckungen wurden erheblich weniger. Wir sind sogar einmal ohne Krücken einkaufen gegangen. Dies war sehr sehr anstrengend und plötzlich fing wieder alles von vorne an.
Ich konnte wieder nicht ohne Krücken laufen - jedoch änderte sich der Schmerz von krampfartig zu stechend. Auch muss ich nun erst einmal meine Knie knacken lassen (sehr laut), damit ich mich überhaupt fortbewegen kann.
Aktuell sieht es wie folgt aus:
Gehen nur sehr kurze Strecken und mit Krücken möglich. Selbst mit Krücken ab und an stechende und ziehende Schmerzen in den Waden. Faszikulationen sind wieder vermehrt.
Bewegung nach dem Sitzen/Liegen erst nach Knacken der Knie möglich. Ständiges Gefühl, die Lendenwirbelsäule muss knacken, was leider nicht passiert. Übungen für ILS brachten keine Besserung.
Faszikulationen lagerungsbedingt verstärkt (wenn ich etwas gebogen auf der Seite liege, wird es schlimmer).
Starke Schmerzen in der LWS, wenn ich auf dem Rücken gelegen bin und mich aufsetzen möchte.
Ein weiterer Termin beim Chiropraktiker ist für nächsten Mittwoch angesetzt.
Orthopäde schickt mich aufgrund der Faszikulationen zum Neurologen, der kann mir nicht helfen und schickt mich wieder zum Orthopäden.
Auch habe ich bereits einen Termin zur Nervensonographie vereinbart, um vielleicht hier die Lösung meines Problems zu finden. Der Termin ist allerdings erst Ende Januar.
Hat jemand die gleichen oder ähnlichen Symptome und kann mir vielleicht etwas dazu erzählen?
Was vielleicht noch wichtig ist: in den Oberschenkeln habe ich keinerlei Beschwerden.