arakis
28 Okt 2019, 19:35
Werte Forenmitglieder!
Kämpfe seit mehreren Wochen mit Beinschmerzen links (Oberschenkel + Schienbein) und Einschränkungen bei der Mobilität. Mir wurde Sirdalud und Tramal verschrieben. Zusätzlich habe Schmerzinfusionen und Kortisonspritzen bekommen. Die Rückenprobleme begleiten mich mittlerweile viele Jahre.
Ich wurde vom Hausarzt zum MRT geschickt. Die Besprechung beim Orthopäden steht nocn an.
Heute ist der MRT Befund angekommen in dem steht folgendes:
Im Segment L3/L4 geringe Osteochondrose und nicht rezente Bandscheibenprotrusion sowie mässige Intervertebralgelenksarthrosen mit, bei insgesamt relativ kurzen Pedikeln, ausgepräter linksforaminäre deutlich nach kranial migrierende Bandscheibenextrusion (Prolaps) mit ausgeprägter Neuroforamenstenose links.
Im Segment L4/L5 gerienge Osteochondrose und nicht rezente Bandscheibenprotrusion sowie mäßige Intervertebralgelenksarthrosen ind zusätzlich nicht rezente linksforaminäre Bandscheibenextrusion (Prolaps) mit geringer Vertebrostenose und Kontakt zur absteigenden Nervenwurzel links sowie mäßiger Neuroforamenstenose links.
Im Segment L5/S1 geringe Osteochondrose und nicht rezente rechts betonte Bandscheibenprotrusion sowie geringe Intervertebralgelenksarthrosen mir geringer Verlagerung der bereits ausgetretenen Nervenwurzel L5 rechts.
Habe ich jetzt einen doppelten Bandscheibenvorfall (L3/L4 und L4/L5)? Wie ist die "Verlagerung der bereits ausgetretenen Nervenwurzel L5" zu intepretrieren?
Wäre für ein paar Tipps dankbar. Kommt hier eine Operation in Frage? Welche Möglichkeiten hätte ich, meine Situation zu verbessern?
Bin für jedes Statement dankbar.
Liebe Grüße
Arakis
Hallo Arakis,
Ja du hast einen doppelten Bandscheibenvorfall L3/4 und L4/5 ( willkommen im Club). Von den Schmerzen her dürfte die Wurzel L4 (Oberschenkel/ Schienbein) am meisten verärgert sein, vielleicht noch die L3-Wurzel( wenn auch OS-Innenseite bis Knie mitbetroffen sind).
Sind die Bewegungseinschränkungen eher schmerzbedingt oder durch Kraftverlusst im Oberschenkel verursacht? Kannst du noch Treppen steigen? Das Bein gegen einen Widerstand anheben?
Wenn es eher der Schmerz ist, der dich einschränkt, wären vielleicht PRT´s, also CT- gesteuerte Spritzen an die Nervenwurzeln, eine Therapieoption. Wenn die Kraft weg ist muss untersucht werden wie ausgeprägt, und wenn es schon deutlich ist sollte über eine Operation nachgedacht werden, da sonst das Risiko besteht dass sich der Nerv nicht mehr erholt.
Ansprechpartner sollte ein Neurochirurg oder ein Wirbelsäulenchirurg sein ( was auch ein Orthopäde sein kann). Ob das dein Orthopäde ist, weiß ich nicht, wenn nicht würde ich mich an deiner Stelle entsprechend überweisen lassen, damit du eine Situationsgerechte Auskunft bekommst.
LG, Elke
arakis
28 Okt 2019, 20:23
Hallo Elke!
Herzlichen Dank für deine Antwort. Die Bewegungseinschränken sind eher schmerzbedingt wobei das linke Bein mittlerweile auch schon ein paar Mal weg geknickt ist. Stiegensteigen geht nur mit Handlauf. Autofahren Max. 10min. So schlimm war es noch nie.... Ich hoffe ich werde bald wieder mobil.
Liebe Grüße
Arakis
arakis
02 Nov 2019, 13:18
Hallo!
ich hätte noch eine Frage... Meine Beinschwäche im linken Fuss wird einfach nicht besser. Ich habe Probleme beim Stiegensteigen und knicke ein, wenn ich das linke Bein zu stark belaste. Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann mir vielleicht jemand Tipps geben was ist machen kann damit es besser wird? Ich plage mich mittelerweile 5 Wochen mit der Problematik herum,
Liebe Grüße
Arakis
Hallo Arakis,
Hat denn schonmal ein Arzt (Neurochirurg oder Neurologe) Kraftgade und Reflexe getestet?
Höhergradige Paresen oder sich plötzlich verschlechternde Lähmungserscheinungen sind Indikationen, bei denen eine Operation empfohlen wird, da eine Nervenwurzel, je länger sie bedrängt ist, es umso schwerer hat sich wieder zu erholen d.h. Beeinträchtigungen bleiben können. Das würde ich zügig abklären lassen.
Sollte es sich nur um diskrete Schwäche handeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zum einen kann eine Kortisonstosstherapie die Entzündung der Nervenwurzel beruhigen und damit mehr Platz schaffen. Desweiteren gibt es die Möglichkeit über PRTs einen ähnlichen Effekt, nur noch viel gezielter, zu erreichen. Auch gibt es Nervenmobilisationsübungen, die du mit deinem Physiotherapeuten durchführen kannst.
Vorher sollte aber wie gesagt eine klinisch Neurochirurgisch/Neurologische Untersuchung durchgeführt werden, um nicht eine OP- Indikation zu Übersehen und zu lange hinauszuzögern. Das solltest du zügig, also nächste Woche, abklären lassen.
LG, Elke
arakis
02 Nov 2019, 14:08
Hallo Elke!
Herzlichen Dank für deine Antwort.
Liebe Grüße
Arakis
arakis
02 Mai 2020, 16:06
Liebe Forenmitglieder!
Wie beschrieben hatte ich im Okt. 2019 einen doppelten Bandscheibenvorfall. Mir wurde von meinem Neurochirurgen empfohlen, den Schaden operativ zu beheben. Die OP wurde aufgrund der Coronakrise abgesagt. Der Chirurg wollte den Bandscheibenvorfall wie es sagte "ausräumen" und die Spinalkanalstenose beseitigen. Die einmalige PRT davor hat nichts gebracht.
Momentan ist es so, dass ich gelernt habe mit den Einschränkungen zu leben. Der Rücken schmerzt an bestimmten Tagen mehr und mit meinem Oberschenkelproblemen komme halbwegs zurecht. Ich kann ein wenig Radfahren und Spazieren gehen. Das Schienbein ist nach wie vor ein wenig taub. Ich habe davor sehr viel Sport betrieben. Der Sport fehlt mir.
Kann es sein, dass sich die Probleme im Oberschenkel und Schienbein nach mittlerweile 7 Monaten wieder von selber auflösen? Wäre es ratsam in meinem Fall trotzdem operieren zu gehen um die Probleme (Spinalkanalstenose, Oberschenkelschwäche + Taubheit im Schienbein) zu beheben?
Hatte oder hat vielleicht jemand ähnliche Probleme? Wie seid ihr damit umgegangen?
Liebe Grüße
Arakis
Elleausbern
04 Mai 2020, 08:01
hoi hoi
also es gibt grossangelegte Studien die sagen, dass das Resultat einer konservativen Behandlung nach einem Jahr das gleiche ist wie bei einer OP. Immer gesetzt der Fall, es lagen keine grösseren relevanten Lähmungen oder Nervenausfälle vor.
Von daher..kann es schon sein.
lg
Elle
arakis
05 Mai 2020, 10:59
Hallo Elle!
Danke für deine Antwort. Sehr interessant.... Hast du dazu vielleicht einen Quellenverweis.
Liebe Grüße
Arakis
Quantix
05 Mai 2020, 11:30
Hallo,
hier sind die Therapieleitlinien für Rückenschmerzen (einfach eine Suchmaschine benutzen):
https://www.dgn.org/leitlinien/3516-ll-030-...-radikulopathieBeispielhaft werden folgende Veröffentlichungen genannt:
7. Weinstein J.N., Lurie J.D., Tosteson T.D. et al. Surgical vs nonoperative treatment for lumbar disk herniation: the Spine Patient Outcomes Research Trial (SPORT) observational cohort. Jama 2006; 296:2451–2459.
92. Weber H. Lumbar disc herniation. A controlled, prospective study with ten years of observation. Spine (Phila Pa 1976) 1983; 8:131–140.
93. Atlas S.J., Keller R.B., Wu Y.A. et al. Long-term outcomes of surgical and nonsurgical management of sciatica secondary to a lumbar disc herniation: 10 year results from the maine lumbar spine study. Spine (Phila Pa 1976) 2005; 30:927–935.
Jetzt darfst du dir das alles schön durchlesen und uns danach eine Kurzzusammenfassung geben
Viel Spaß beim Studium
Grüße
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