Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Neu hier und brauche Hilfe zum Befund

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Seiten: 1, 2
Lamia
Hallo Zusammen!
Habe mich neu hier angemeldet um Infos / Hilfe zu erhalten und mich austauschen zu können.
Kurz zu mir, ich bin weiblich, 38 J. alt und arbeite im Büro, also fast ausschließlich sitzend.

Nun habe ich seit Monaten starke Schmerzen im sitzen und im Moment des Aufstehens am Steißbein. Dazu seit ca 2 Wochen Nervenschmerzen seitlich in den Beinen, vom Po bis in den Fuß. Überwiegend im liegen, aber nicht immer und mal rechts, mal links oder auch beide gleichzeitig. Nun aber wieder einige Tage Ruhe. Außer das Steißbein, das quält mich ordentlich.

Nun war ich im MRT.
Dort steht kurz gesagt...
- Osteochondrose L4/L5, weniger seitlich L3/L4 und L5/S1.
- Flachbogig vorgewölbte Bandscheibe L3/L4 und L4/L5.
- Flacher, nicht neurokompressiver medialer NPP L5/S1.
- Keine lumbale spinale oder neuroforamine Enge.

Termin Orthopäde habe ich leider erst in 2 Wochen, bin aber natürlich schon neugierig. „Hoffe“, dass es nun eine Erklärung für meine Schmerzen gibt und man was machen kann.

Was meint Ihr? Können die Schmerzen daher kommen? Eine Nervenbeteiligung scheint es ja nicht zu geben.

Ich danke Euch für Eure Hilfe!

LG
Lamia
paul42
Hallo Lamina

Willkommen im Forum wink.gif

Die meisten infos findest du auf unserer Homepage
Schau dich ruhig mal um.

Der Befund klingt erstmal nicht so akut, zeigt dennoch, dass dein Rücken insbesondere die Lendenwirbelsäule seit Jahren zu einseitig beansprucht wird.

2 Bandscheibenvorwölbungen und zusätzlich ein flacher Bandscheibenvorfall mit bereits degenerativen leichten Veränderungen an den beteiligten WBK. Osteochondrose

Eigentlich musste dich jetzt etwas umstellen, damit der Verschleiß nicht noch schlimmer wird. kinnkratz.gif

Da die Beschwerden beidseitig sind, könnte das dem mittig gelegen BSV entsprechen.
Da das MRT liegend durch geführt wird, könnte die Beanspruchung im Sitzen und Stehen eine andere sein.
So richtig klar scheint das nicht zu sein, wenn der Radiologe keine Einengung beteiligter Nervenwurzeln beschreibt. ph34r.gif
Dazu müsste man mal den ganzen Befund lesen.

Den ersten Tipp den ich dir geben kann, wenn du beim Arzt bist. !!! Einrenken ist erstmal tabu!!!
Mit KG und manueller Therapie sollte sich einiges verbesssern lassen.
Bei weiterer Verschlechterung solltest du dir eine Zweitmeinung eines Neurochirurgen besorgen.

Das Problem ist zunächst, dass die verspannte Rückenmuskulatur gelockert werden muss, damit du keine weitere Schonhaltung einnimmst.
Danach kann man weitere Tiefenmuskulatur aufbauen.

Das kannste dann gleich beim Zähneputzen anwenden, indem du auf einem Bein stehst. Damit regiert die Tiefenmuskulatur. Den Vertrag in einer Muckibude kannste dir damit sparen.

Auf der Arbeit solltest du mal öfters mal auf stehen, als durchweg bis zu den Pausen dauerhaft sitzend zu arbeiten.
Nach der Arbeit kannst du im Liegen die Beine in Stufenlagerung bringen um die Bandscheiben zu entlasten. smilie_bank.gif
Ein Kissen zwischen den Knie entlastet den Rücken in der Seitenlage.

Insgesamt solltest du verinnerlichen, dich zukünftig etwas rückenfreundlicher zu verhalten, damit der permanente Stress/ Wasserverlust auf die BS gemindert wird.

viele Grüße
paul42
Lamia
Hallo paul42,

vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort!

Das es nicht Eindeutig meine Schmerzen erklärt, das habe ich mir schon fast gedacht. Aufgrund der fehlenden Nervenbeteiligung. Das hatte ich in den vergangenen Jahren schon öfter. 2005 wurde an gleicher Stelle bereits ein deutlicher BSV festgestellt. Rückenschonend verhalte ich mich eigentlich schon lange. Habe da durch 2 Rehas in der Vergangenheit einiges gelernt.
Sitzende MRT gibt es glaube ich auch, oder? Wäre vllt eine Überlegung, falls Konservativ nichts helfen würde!?

Habe versucht den Befund beim Posting hochzuladen. Das hat leider nicht geklappt. Versuche es jetzt nochmal. Vllt liest Du oder jemand das ja nochmal und kann vllt noch was dazu sagen!?

Vielen lieben Dank und viele Grüße
Lamia
paul42
Hallo Lamia,

im Befund steht was von Signalminderung.

Damit wird der Gehalt an eingelagerten Wasser in der BS beschrieben, eine Höhenminderung in den BS Fächern ist ebenfalls erwähnt.
Zusätzlich werden auch Veränderung der Facetten erwähnt.
Das Facettengelenk ist das eigentliche Gelenk zwischen den einzelnen Wbk.
Die BS ist bloß ein natürlicher Abstandshalter und Puffer.

Bedingt durch den Volumenverlust in den betroffenden BS wird der Knorpel an den Facetten bereits als auffällig, bzw. durch lumbale Spondylarthrosen beschrieben.

Die beschriebene Osteochondrose ist der Folge der degenerativen Veränderung innerhalb der BS.

Du siehst trotz deiner Erfahrung geht der Verschleiß irgendwie anscheinend weiter.

Ein sitzendes MRT halte ich nicht für erforderlich.
Du könntest mal nach einen Funktionsröntgen fragen, um die Beweglickeit der WBK untereinander beurteilen zu lassen.

viele Grüße
paul42
Lamia
Hallo paul42,

nochmal vielen Dank für Deine Mühe und die ausführlichen Erläuterungen.
Habe einiges schon versucht zu ergoogeln, aber Deine Erklärungen machen mir nun das Verstehen einfacher!

Vielleicht erklären die anderen Diagnosen dann ja doch meine Beschwerden!? Was meinst Du?

Ich hoffe es sehr, so blöd wie es sich auch anhören mag.
In der Vergangenheit habe ich mehrfach die Erfahrung machen müssen dass mir gesagt wurde, der Befund würde meine Schmerzen nicht erklären.
Ja, ich war schon häufiger im MRT wegen der WS.
Das alles zu schreiben wäre jetzt sehr viel!

Wahrscheinlich ist das Ausmaß der Arthrose ausschlaggebend, ob sie dafür verantwortlich ist. Das hoffe ich, kann der Orthopäde einschätzen und entsprechend behandeln.

Vom Funktionsröntgen habe ich noch nie gehört und daher eben Google gefragt. Also ein Röntgen in einer bestimmten Position?

Ich frage mich allerdings, inwieweit dieses mich noch weiterbringen könnte?
Da müsste ich den Orthopäden wahrscheinlich Argumente liefern, dieses durchzuführen. Macht das jede Radiologie?

LG
Lamia
paul42
Hallo Lamia wink.gif

Ich kann das nicht beurteilen, weil ich kein Arzt bin.
Ich kann dir nur sinngemäß erklären was da steht und was es bedeutet.
Man behandelt auch keine Bildern, sondern die Beschwerden.

Da es nicht das erste MRT war, halte ich deine Einschätzung durchaus für wahrscheinlich.

Im aktuellen Befund finden sich keinerlei Hinweise, die auf Bedrängung von Nervenwurzeln oder knöcherne Einengung der Neuroforamen hindeuten.
Der Zustand der BS scheint jedenfalls nicht akut im Vordergrund zu stehen, dennoch liegt die Ursache darin mit den entsprechenden Folgeerscheinungen/ Erkrankungen durch den Verschleiß der BS begründet.

Bedingt durch die Höhenminderung reiben nun die Gelenkflächen an den WBK.
Im Knorpel der Facettengelenke befinden sich ebenfalls eingebettete Nervenzellen, die bei einer dauerhaften Reizung, ähnliche ausstrahlende Beschwerden, ähnlich dem Beschwerdebild eines BSV, machen können. Die Reibung des Knorpels erzeugt Entzündungsreaktionen. Klick mich

Das Funktionsröntgen ist eine normale Röntgenaufnahme die seitlich stehend durchgeführt wird. Es dient zur Feststellung, ob ein Gleitwirbel oder eine Instabilität besteht.
Eine Aufnahme besteht darin den Oberkörper nach vorn zu beugen und die zweite Aufnahme wird durch überstrecken nach hinten angefertigt. Die Aufnahmen werden mit dem Geodreieck vermessen und somit die Beweglichkeit bestimmt.

Der Wasserverlust innerhalb der BS führt nicht nur zur beschriebenen Höhenminderung, sondern insgesamt zur mehr Beweglichkeit in einem WBK – Segment.

Die Aufnahme könnte auch der Orthopäde machen, wenn er ein Gerät in seiner Praxis zur Verfügung hat.

Da der Befund aber schon etwas ausgeprägter ist, halte ich eine Zweitmeinung eines NC für ratsam. Das ist der eigentliche Facharzt, wenn es um die WBS mit neurologischer Beteiligung geht.
Gegenüber dem Orthopäden hat ein NC oftmals auch die Zusatzqualifikation im Bereich Schmerztherapie und ein besseres Budget um die konservative Therapie zu führen.

Am besten du machst die eine Liste mit Fragen, die du mit dem Orthopäden beim nächsten Termin besprechen möchtest.

Einen Termin beim NC zu bekommen ist oftmals mit langen Wartezeiten verbunden, aber die Meinung solltest du dir ruhig mal einholen.
Alternativ, bieten auch KH mit Neurochirurgie eine WBS- Sprechstunde an. Dafür brauchste aber eine Überweisung von deinem Arzt.

viele Grüße
paul42
Lamia
Hallo paul42,

wieder einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Natürlich sollte man die Beschwerden behandeln und nicht nur nach dem Bild gehen. Aber auch hier habe ich in der Vergangenheit wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Vor einigen Jahren war ich wegen ähnlicher Beschwerden auch erst beim Orthopäden und dann beim Neurochirurgen. Der sagte dann noch zu mir, laut den Bildern gebe es keine Erklärung für meine Schmerzen. Er hat mir dann aber dreimal Facetteninfiltrationen gesetzt. Leider aber auch erfolglos. Das war es dann.
Die damaligen Schmerzen habe ich nach langer Odysee mit einer Dorn-Breuss Therapeutin in den Griff bekommen.

Aber jetzt das mit dem Steiß, keine Chance.

Mein Orthopäde hat ein Röntgengerät. Werde ihn drauf ansprechen. Die Idee mit dem NC ist vllt gar nicht so schlecht. Mal sehen was der Orthopäde sagt.

Mir ist wichtig dass ich nicht einfach wieder abgespeist werde nach dem Motto, das MRT gibt meine Schmerzen nicht wieder, also können wir nichts machen. Daher wollte ich mir hier Hilfe, Erfahrung etc holen. Da hast Du mir schon ganz gut geholfen! daumen.gif

Wenn die Schmerzen tatsächlich verschleißbedingt sind, dann wird man wahrscheinlich nicht viel machen können.

Heute habe ich auf der Arbeit auch wieder recht lange gesessen. Die Quittung gibts sofort. rock.gif

Deinen Link gucke ich mir noch an. Der wird mir allerdings etwas konfus dargestellt. Muss ich nachher mal genauer schauen.

Vielen lieben Dank! zwinker.gif

LG
Lamia
paul42
Hallo Lamia

der link sollte jetzt funktionieren.
Ansonsten findest du die website auch auf unsererer Homepage verlinkt.

Unter Wissen- Anatomie- Bandapperat I

Im wesentlichen gehst um dich, damit du die Quittungen lernst im Vorfeld zu vermeiden.

Da lässt sich mit eine paar kleinen Veränderungen am Arbeitsplatz vielleicht auch schon ereichen.

Der Arzt heilt dich nicht, sondern begleitet dich nur und je besser du informiert bist, wirste merken, dass du die Veränderungen herbeiführst.

Was hat dein Arzt bisher gemacht und welche Medikamente hat er verordnet?

viele Grüße
paul42
Lamia
Guten Morgen paul42,

habe es gestern nicht mehr geschafft, mir Deinen Link anzusehen. Hole ich heute nach. Aber vielen lieben Dank!

Bzgl. meines Arbeitsplatzes bin ich schon sehr gut ausgestattet. Ich habe seit vielen Jahren einen höhenverstellbaren Schreibtisch und einen speziellen Stuhl. Das hilft auf jedenfall schonmal ne Menge. Wobei, aktuell ist der Stuhl wegen meines Steiß auch nicht die Erfüllung.

Wegen der aktuellen Beschwerden habe ich Anfang September, da war ich das erste mal beim Orthopäden, einen Sitzring und Naproxen verschrieben bekommen. Hat leider nicht geholfen. Auch der Ring ist eher suboptimal. Jetzt beim 2. Besuch habe ich direkt das MRT verordnet bekommen.

Allerdings sieht meine bisherige „Rückenkarriere“ ein wenig anders aus. Versuche es mal „kurz“ in Stichworten zusammenzufassen.

- 1999 BSV, Physio und mehrere PRT bekommen (haben damals auch sehr gut geholfen)
- 2005 BSV, Physio und wieder mehrere PRT, haben allerdings nicht mehr wirklich geholfen. Beschwerden wurden zwar besser, aber gingen nicht ganz weg
(betroffene Regionen damals schon L3 - S1
- 2008, wahnsinnige Schmerzen, konnte nicht mehr alleine laufen, notfallmäßig ins KH, die haben mich unter Morphium gesetzt, aber konnten nichts wirklich feststellen

Seit 2008 haben mich ständig wahnsinnige Schmerzen begleitet. Angeblich konnte keiner was finden, was diese erklärt. War 4x im KH zur Schmerztherapie und 2x in der Reha (2010 + 2015).

Auch beim NC war ich damals, der mir auch schon sagte, ich hätte u.a. ne Osteochondrose. Aber meine Schmerzen würde es trotzdem nicht erklären. Hab dann Facetteninfiltrationen bekommen, auch ohne Erfolg. Ich war wirklich verzweifelt, konnte Jahre kaum sitzen, nicht lange stehen etc. Körperlich überhaupt nicht belastbar. Hab selbst diverse Therapeuten aufgesucht, was es so alles gibt. Bis ich dann 2016 zufällig an eine Dorn-Breuss-Therapeutin geraten bin. Und ob Du es mir glaubst oder nicht, nach der ersten Behandlung ging es mir das erste Mal seit Jahren minimal besser. Habe das dann durchgezogen und es wurde tatsächlich immer besser. Irgendwann konnte ich mich dann wieder sehr gut bewegen, hatte viiiiiel weniger Schmerzen.

Meine Vermutung, es lag damals einfach „nur“ an verschobenen Wirbelchen, was keiner erkannt hat, bis zu dieser Therapeutin. Nur das diese mich so ausser Gefecht setzen können hätte ich nie geglaubt. Und bei Ihr war ich bis vor ein paar Monaten regelmäßig. Jetzt ist sie leider selbst schwer erkrankt und hat die Praxis schließen müssen.

Das war jetzt nur ein kleiner Einblick in meine letzten Jahre. Auf Grund dessen habe ich schon einiges an Vertrauen in die Ärzte verloren und natürlich Angst, dass ich jetzt, mit den aktuell akuten Beschwerden, wieder einfach nur abgespeist werde, weil die Bilder dem Arzt meine Schmerzen nicht erklären. Aber gut, nächste Woche weiß ich dann mehr. Irgendwas muss sich tun, denn täglich im Büro ist grade alles andere als ne Wohltat.

Vllt kannst Du meine „Ängste“ und Bedenken jetzt ein wenig besser nachvollziehen?!

LG
Lamia

PS: Ich nutze auch gerne Smileys, aber mit dem Handy ist das hier echt umständlich. wink.gif
paul42
Hallo Lamia,

dass klingt nachvollziehbar, dass der Mut irgendwann schwindet, wenn man ständig vom Arzt abgespeist wird.
Das ergeht leider vielen anderen ähnlich so.

Dennoch scheinst du mit der Therapie nach Dorn- Breuss, ja gute Erfahrungen gemacht zu haben. Versucht das doch weiter, auch wenn du einen neuen Ansprechpartner brauchst.
Vermutlich ist da schon Bewegung in den Segmenten, wenn das fühlbar und im Rahmen der Therapie manuell korrigiert wurde.

Es gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten, wie zB. Schlingentisch die Statik bzw. die Stellung der LWS sanft zu entlasten und vieles andere mehr.Klick mkich

Wichtig ist dass du am Ball bleibst und mehr auf Entspannung achtest.
Wenn deine Liste mit Fragen fertig ist, dann kannst du alles im Gespräch abarbeiten.

Die Frage muss nur richtig formuliert werden.
Ärzte stehen nicht auf google und schon gar nicht drauf, wenn der Patient dem Arzt sagt was er/ sie /dw möchte.

„Wie schätzen sie das als Arzt ein und welche Möglichkeiten hab ich als Betroffene.
Wäre das vielleicht eine Option für mich?“

Damit kann der Arzt ganz entspannt antworten.

Warte mal den Termin ab und höre dir an was dir der Orthopäde zu dem Befund erklärt und wie er auf deine Fragen eingeht.

viele Grüße
paul42
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter