Hallo liebe Bandies,
ich wurde vor 3 Monaten an der HWS operiert. Cage c5/6, titan.
Leider war die Nachsorge schon während des Aufenthalts in der Klinik bescheiden. Ich sah weder einen Physiotherapeuten, noch bekam ich erklärt, was und wie ich nach der OP belasten darf. Erst am 4. Tag nach der OP bekam ich einen Assistenzarzt zu Gesicht, der mir sagte, ich solle den Kopf nicht überdrehen und nicht ungleich verteilt Gewicht tragen für 4 Wochen. Also hab ich mich mal gleich so richtig übernommen.
Mittlerweile habe ich mich informiert und bin überrascht darüber, wie sehr andere Kliniken sich um ihre Patienten nach der OP kümmern (von Flyern über richtige Belastung über Übungen die zu machen sind bis hin zum tragen der Halskrause bis teilweise 3 Monate nach der OP). Mir kam NICHTS davon zuteil. Nach 9 Wochen hatte ich dann einen Termin beim NC. Er entschuldigte sich für die nicht stattgefundene Nachsorge mit dem Argument, er hätte keine Kapazitäten. Ein Witz.
Die Beschwerden waren mal besser, mal schlechter. Teilweise konnte ich wieder Auto fahren, einkaufen gehen, kleine Dinge erledigen. Ich war sogar dann und wann schon wieder fotografieren (ist mein Job). Leider musste ich jegliche Aktivität über 2 bis 4 Tage dann wieder tagelang büßen. Massive Schmerzen an der OP Stelle, ausstrahlend in die Arme und den Hinterkopf... Dann wieder einige Tage besser. Momentan ist es so, daß ich seit fast 3 Tagen mal wieder gar nichts tun kann, die komplette Muskulatur über Schultern und Hals betonhart ist. Schmerzen sind Hölle, ziehen bis in den Hinterkopf rechtsseitig. Gestern Abend zogen sich die Schmerzen auch in den Kiefer und die komplette rechte Gesichtshälfte. Ich bin absolut nicht fähig irgendwas zu tun. Zudem hab ich migräneartige Schmerzen über den Hinterkopf, die Augen brennen und Gliederschmerzen kommen auch dazu.
Schlafen kann ich überraschend gut. und noch vor ein paar Tagen war es morgens immer so, daß ich ein paar gute, schmerzfreie Stunden hatte, bis die Verspannungen und die damit einhergehenden Probleme begannen. Diese blieben aber meist nicht den ganzen Tag, sondern wurden wieder besser. MIttlerweile wache ich entspannt auf und SOFORT nach dem Aufstehen fühlt es sich an als würde jemand mit einer Eisenfaust mein Genick packen und alles bricht gleich los. Von Schmerzen über Brechreiz bis hin zu Benommenheit. Zudem schlepp ich seit Tagen irgendeine Erkältung mit mir herum. Es ist zum Mäuse melken.
Medikation hab ich recht wenig gebraucht nach der OP. Ab und an eine oder 2 IBU 800 am Tag. Man muss aber auch dazu sagen, daß ich 11 Jahre gewohnt war mit Schmerzen zu leben.
Ein Röntgenbild wurde vor 2 Wochen angefertigt, es sah normal aus. Allerdings meinte der Radiologe, daß von einer Verknöcherung noch gar nichts zu sehen sei...
Ich habe zudem noch eine Protrusion auf c4/5 die im offenen MRT in Bewegung zu sehen ist.
Mir ist schon bewußt, daß ich mich in den Wochen nach der OP übernommen habe, nicht zuletzt weil ich einfach nicht wusste oder gesagt bekam, auf was ich alles achten muss. Klar habe ich mich da in der Heilung zurückgeworfen. Ich bin jetzt, 3 Monate post OP recht ratlos wie´s weitergehen soll.
Mir wurde vom NC für nachts Tizanidin empfohlen, welche ich heute in der Stärke 2mg einsetzen werde.
Ich hatte echt gedacht, die Heilung würde schneller und unkomplizierter von statten gehen. KG / Physio sollte ich noch nicht machen, höchstens leichte Massagen.
Ich bin echt ratlos. Vor allem weil es schon alles besser war und ich dachte, es geht Richtung Genesung....
Was würdet ihr jetzt tun? Einfach weiter schonen und abwarten?
Ich danke euch für eure Zeit und wünsche allen ein entspanntes Wochenende.
Beste Grüße,
Johannes Büchner