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Komplette Version Noch ne Neue - BSV L4/L5 nach OP

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Frilanza
Liebes Forum,

möchte mich kurz vorstellen ...

Ich bin weiblich, am Tag meines Bandscheibenvorfalls 52 Jahre alt geworden, und schreibe euch direkt aus dem Krankenhaus, kurz vor Entlassung. Die Bandscheiben OP war vor 3 Tagen, der Bandscheibenvorfall liegt ca. 2 Wochen zurück, erste Lähmungserscheinungen am Fußheber traten ca. 1 Woche vor der OP auf.

Da alles sehr schnell ging und vor allem die OP sehr überraschend für mich kam, bin ich noch relativ planlos. Im Moment habe ich noch ordentlich Schmerzen, sehr viel mehr als vor der OP, mit Novalgin und Voltaren ist das aber auszuhalten. Die Lähmung und Muskelschwäche sind durch die OP etwas besser geworden, aber noch deutlich vorhanden. Nach ca. 50m Gehen/Humpeln ist das linke Bein erschöpft.

Was mich interessiert, wären eure Erfahrungen - wie stehen die Chancen auf völlige Wiederherstellung, was hilft von KG über Reizstromtherapie, TENS und anderem? Bin für alle Tipps, mutmachende Worte und auch realistische Einschätzungen dankbar.

Lieben Gruß,
Frilanza
maeranha
Hallo,
Geduld, Geduld ist das Zauberwort
KG = tödlich, bei mir, das braucht nur Ruhe, Ruhe
Was einem hilft muss man jeweils selber rausfinden
Prognose ?
Kann Dir keiner geben, 1 Jahr min. bis ??
Bei mir nach 2 Jahren 100% EWM, aber das muss ja nicht sein....
Mit freundlichen Grüßen
Peter
paul42
Hallo Frilanza

Willkommen im Forum wink.gif

Au Watte, dass ging ja ziemlich flott auf den OP Tisch. smhair2.gif

Peter hat schon Andeutungen gemacht, in welche Richtung es geht.

Zunächst steht die Erholung von der OP an.

Ein gerissener Fasering der BS braucht etwa 8 Wochen um sich zu schließen, eine gute Narbenheilung braucht etwa 3 Monate.

Bis es soweit ist, sollten Entspannung und kurze Spaziegänge im Vordergrund stehen.
Mit 50 m bist doch du schon gut dabei.
Bewege dich rückenfreundlich und vermeide Beugen des Oberkörpers und langes Sitzen.

Ich kann verstehen, dass man schnell wieder fit werden möchte, aber das Tempo bestimmt der Körper.

Wie soll es denn jetzt weiter gehen, ist eine Reha geplant? kinnkratz.gif

Es gibt keine Übung mit der sich Genesung beschleunigen lässt. Unterstützen ja, für Konkretes Training ist es definitiv zu früh.

Deine Ärzte haben ja ziemlich schnell reagiert, aber wie schnell sich die Nerven erholen kann dir niemand so richtig sagen.
Es wird bei Regeneration der Nerven, vielleicht noch mal mächtig unangenehm, aber gehört leider dazu.

Lass dir Zeit und fang langsam an. zwinker.gif
Dein Körper zeigt dir was geht und was noch nicht geht.
Wenn du übertreibst haste nächsten Tag sofort die Quittung und dann entsteht bloß unnötig Kopfkino, mit der Frage ob noch alles in Ordnung ist.

In 6 Monaten kannste wieder mehr machen was du willst, aber jetzt braucht es erstmal Dissziplin und Geduld. zwinker.gif
Bewege dich im schwerzfreien Radius und achte auch Haltungswechsel, wenn es unangehm wird.
Wenn du zu Hause nicht zurecht kommst, kannst dir auch Hilfe über deine KK organisieren.

viele Grüße
paul42
Frilanza
Hallo Peter & Paul ;)

KG war also kontraproduktiv? Warum, zu anstrengend, zu viel?
Nur Ruhe kann doch auch nicht gut sein, ein bisschen Beanspruchung brauchen Muskeln und Nerven doch, um nicht komplett zu vergessen, wofür sie da sind, oder?

Bin jetzt zuhause. Allein die Heimfahrt und das Ankommen waren super anstrengend. Habe mir jetzt auf dem Sofa eine Art Stufenbett gebaut, das tut gut. Ambulante Reha ist angestoßen, wird aber noch ein paar Tage dauern.

Die schnelle OP hat mich auch überrascht, bin quasi vom MRT direkt auf den OP-Tisch gehoppst. Naja, nicht ganz, habe mir von zwei Unikliniken die Meinung eingeholt, die stimmten überein und ich war heilfroh, dass sie mir so schnell Termin und Bett anbieten konnten ...

Dann werde ich mich jetzt also in Geduld üben, ab und an gehen, viel liegen, auf Schmerz-/Körpersignale achten ...
Wird nicht einfach, ich bin Freiberuflerin und die Auftragslage war gerade traumhaft, so‘n Schei ...

LG
maeranha
Hallo,
das ist eine heavey OP die ausheilen muss und das geht nur mit Entspannung und nicht mit KG und REHA was mein Doc nach einer OP für das dämlichste hält was man machen kann.
Frühestens nach 3-6 Monaten, abhängig vom Verlauf...
Mit freundlichen Grüßen
Peter
karin59
Hallo,
Meine Frage wäre : Hättest Du eine klassische BS- OP oder würdest Du versteift ?
Dabei gibt es Unterschiede , die bei KG berücksichtigt werden sollten.
Bei Versteifung muss der Fixateur in den Knochen einwachsen und das Bandscheibenfach + Cage verknöchern. Und das ist es was die KG verschieden sein lässt.
Frilanza
Ehrlich gesagt, traue ich mir in meinem jetzigen Zustand auch noch keine Reha zu. Ich wurde in der Klinik gefragt, ob ich eine machen will und dann wurde das in die Wege geleitet ...

Wie gesagt, hat mich das Ganze völlig überrollt und ich habe (noch) keine Ahnung. Normalerweise bin ich über meine Krankheiten oft besser informiert, als so mancher Dok ...

Ist das hier im Forum Konsens? Erstmal in Ruhe ausheilen lassen und erst nach 3-6 Monaten an Reha denken? Habe leider auch noch keinen Orthopäden meines Vertrauens, an den ich mich jetzt wenden könnte. Im Moment habe ich nur euch als Ratgeber
angel.gif

@ Karin: im Arztbrief steht „Resektion des Bandscheibenvorfalls LW4/5 über eine interlaminäre Fensterung komplikationslos“
Das ist eher klassisch, oder?
Frilanza
Guten Morgen, liebe Leidensgenossen,

Seit gestern strahlt der Schmerz wieder bis runter in die Wade. Es fühlt sich an, als hätte es nie eine OP gegeben. Ist auch das im Rahmen der Heilung noch normal bzw. kann das Folge eines Blutergusses sein oder muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass noch ein Rest Bandscheibe wieder auf den Nerv drückt?

Lieben Gruß,
Frilanza
paul42
Hallo Frilanza wink.gif

oje, dich hat die Geschichte ja wirklich völlig überrascht. smilie_troest.gif

Zunächst ist es durchaus normal, dass nach der OP weiterhin noch erhebliche Beschwerden auftreten können.

Das fühlt sich genauso an, wie vor der OP nur nicht ganz so intensiv und anhaltend.

Das sollte sich nach ein paar Tagen wieder verlagern. Was länger als ne Woche dauert sollte immer mit dem Arzt besprochen werden.
Du solltest eher das Gespräch mit deinem Operateur suchen, denn ihm obliegt die Nachsorgepflicht.

Wenn es irgendwo unangenehm wird versuche es immer mal Haltungswechsel.

Zitat
@ Karin: im Arztbrief steht „Resektion des Bandscheibenvorfalls LW4/5 über eine interlaminäre Fensterung komplikationslos“
Das ist eher klassisch, oder?
Das liegt im Sinne der Betrachtung, dass war eine klassische offenene OP Methode ohne Versteifung und ohne Ausstanzen des Wirbelkörperbogens und Verlust des beteiligten Knochens.

Der Zugang wurde so gemacht, dass man das Ligamentum flavum Klick mich eröffnet hat um an den BSV heranzukommen, um so die Nerven zu entlasten.

Ich sags mal so, so unglücklich hast du dich bestimmt noch nicht bewegt, um nun schon wieder an Verschlechterung zu denken.

Sowas macht immer sofort Kopfkino, wenn man nicht einschätzen kann, ob ein Maß an Training zu viel war.

Wenn du dir keine Reha vorstellen kannst, da mach erstmal keine.
Ambulant würde ich in deinem Fall gar nicht machen.

Den Konsens wirst du hierzu nicht finden.
Jeder Fall ist ein Einzelfall und lässt sich schwer vergleichen.

Dich erwarten da jeden Tag mehrere Anwendungen und es bleibt wenig Zeit für Erholung.
Das meiste findet in Gruppen statt, so dass für dich nur begrenzt anteilig Zeit zur Verfügung steht.

Es geht grundsätzlich auch ohne Reha, vorallem kannst du dir Termine nach Bedarf legen.
1-2 Anwendungen pro Woche reichen völlig aus.
Die 20 -30 Min sind dann aber für dich.

Die ersten 3 Monate solltest du auf Schonung achten.
Schau dich in Ruhe um, auf der Hompage findest du viele infos um deine Situation besser zu verstehen.

Dein BSV hat eine lange Vorgeschichte, es dauert ein paar Jahre bis einem die BS so durchknallt.

Jetzt zu glauben, dass es mit der OP getan ist und das man danach wieder so weiter macht, ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz.

viele Grüße
paul42
Frilanza
Hallo Paul wink.gif

Danke für deine ausführliche Antwort, hat mir sehr gut getan, jetzt bin ich etwas beruhigter.
Ich fühle mich von ärztlicher Seite einfach ziemlich allein gelassen, wie ein Vögelchen aus dem Nest geworfen ...

Meine Hausärztin hat Urlaub und der Operateur hat letzten Freitag gleich nach der OP mal nach mir geschaut, aber da war ich noch zu benommen, um Fragen zu stellen. Danach war Wochenende und bei jeder Visite ein anderer Arzt vertreten.
Auf meine Nachfragen hieß es, ich dürfe im Prinzip alles machen, nur nicht zu viel sitzen. Es gebe keine nachgewiesen richtigen oder falschen Bewegungen (?); belegt sei nur, dass Menschen, die Gerätetraining machen, langfristig bessere Prognosen hätten. Ok, na gut, fand ich eine merkwürdige Antwort ...

Ich bin eine Macherin, mein Tag hatte nie genügend Stunden für all meine Ideen und Pläne, ne typische Selbstständige, halt selbst & immer ;)
Jetzt liege ich hier zur Untätigkeit verdammt und leide, für mich ein furchtbarer Zustand, in dem ich dann ständig auf dumme Gedanken komme, jedes Körpersignal beobachte und mir Sorgen mache ... was, wenn sich mein Bein nie wieder erholt ... was, wenn die Schmerzen nicht mehr weggehen ... rock.gif Blöd und kontraproduktiv, ich weiß ...
Ich will versuchen, die Zwangspause auch als Warnschuss bzw. Chance zu sehen, so manches überdenken, hinterfragen und ggf. ändern - wie zum Beispiel regelmäßige Bewegung in meinen Alltag zu integrieren.

Was die Reha betrifft, wird sie wohl doch erst in 10-14 Tagen starten. Habe mir überlegt, dass ich mir das einfach mal anschaue und im Zweifelsfall Übungen einfach nicht mitmache oder Anwendungen aussetze, wenn ich denke, dass es für den Anfang zu viel ist. Ganz verzichten möchte ich nicht auf diese Chance.

Mit liebem Gruß,
Frilanza

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