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Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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Marek
Hallo zusammen!
Mein Name ist Marek und ich bin 74Jahre alt.
Mehr durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und erhoffe mir so manche Antwort auf die mich bewegenden Probleme,
von denen ich vor 5Wochen noch keine Ahnung hatte.
Momentan liege ich in der Uniklinik Leipzig und tippe mühsam auf meinem iPad.
Vor 4Wochen wurde es bei einem nächtlichen Toilettengang plötzlich schwarz vor meinen Augen.
Als es wieder klar wurde, lag ich mit Schmerzen auf den Badfliesen.
Es folgte Notarzt, Einweisung in die Uniklinik Leipzig und die Diagnose Zerreißung Bandscheibe und 3Bänder zwischen 6. und 7. Halswirbel.
Bei der OP wurde vom 4. Halswirbel bis zum 3. Brustwirbel versteift.
Nach der Entlassung kam es daheim zu stärken Nachblutungen und nun liege ich erst mal wieder hier. Meine dringendste Frage: mit welchen Beeinträchtigungen muss ich wohl nach der Ausheilung und Reha rechnen?


Momentan sind durch die Halskrause Eigenprognosen für mich schwer möglich und die docs halten sich vornehm zurück.
karin59
Willkommen ,

Leider kann ich in Bezug HWS nicht viel helfen. Was ich aber weiß, ist dass Du wie wir Alle hier ganz viel Geduld üben musst.
So wie ich verstanden habe ist ja Dein KH-Aufenthalt aus dem Nix entstanden. Oder gab es frühere Probleme ?
Die Versteifungsstrecke lässt auf weitere Probleme schließen , denn mit einer kaputten BS versteift man doch nicht so eine lange Strecke ? schulterzuck.gif 3 zerrissene Bänder müssen auch noch zusätzlich genäht werden und heilen. Dadurch können neben der Versteifung ja auch noch andere Beeinträchtigungen entstehen.
Das ist ja ziemlich komplex
Ganz sicher wirst Du Drehbewegungen erstmal " nur" aus der Hüfte heraus machen können und auch dürfen. Auch das Beugen nach vorn ,sowie über Kopf wird wohl kaum noch möglich sein.
So musst Du Dich für länger auf Hilfen für das Anziehen wappnen und den Bekleidungsstil danach umstellen.
Besorge Dir eine lange Greifzange, einen langen Schuhlöffel, Schuhe zum Einschlüpfen, einen Sockenanzieher, Hausschuh und Schuhe ohne Band. Zum Duschen und für die Fusspflege habe ich mir mit einer Duschbürste mit langem Stiel geholfen. Damit kann man super die Füsse waschen, auch ein Hocker im Bad erleichtert Vieles. Ich habe einige Hilfsmittel schon im KH verordnet und auch gleich dort bekommen.
Sicher wird auch für zu Hause einige Veränderung nötig sein. Es kommt darauf an, wie Du lebst. Bist Du allein, dann bitte Dein Umfeld, alles Mögliche in optimale Höhen für Dich zu bringen,. Ich denke da an Dinge, die bisher nur mit hoch ausgestreckten Armen erreichbar waren. Für unterhalb liegende Dinge wirst Du, wenn möglich , in bzw. auf die Knie gehen müssen. Zumindest in der ersten Zeit.
Auch das Auto fahren wird zur Herausforderung, wenn man sich ausschließlich mit Spiegel und ohne Schulterblick fort bewegen muss. Das sage ich, weil Du in Anbetracht des Alters evtl. schon andere Schwierigkeiten hast und (Bitte nicht übel nehmen zwinker.gif ) auch Mann bist.
Versteifung bedeutet, dass die Wirbel nicht nur mit Schrauben gefestigt sind. Die Wirbel müssen knöcherne verschmelzen und das kann bis zu 2 Jahren dauern.
Eine Reha ist nicht zwingend erforderlich, zumal man ja durch fehlenden Bewegungsradius ja sowieso nicht alles gemacht werden kann und Du , davon gehe ich mal aus , ja im Rentenstatus bist. DA kann man mit ambul. Awendungen auch viel erreicht werden.

Ich hoffe, dass ich einige Fragen beantworten konnte und auch richtig. Meine Spondy war die Höhe LWS, aber einiges ist davon übertragbar.
Marek
Vielen Dank Karin für die nette Begrüßung und die guten Tips.
Die Probleme mit der Überkopfbeschäftigung habe ich schon schmerzhaft kennengelernt.
Kaum aus de KH zu Hause, platzte beim Ausziehen des Pullovers ein zwischenzeitlich unentdeckt
gewachsenes Blutödem und der Rettungswagen kam wieder zum Einsatz.
Nun liege ich wieder hier und warte auf ausreichend gesunkene Entzündungswerte um um eine erneute OP herumzukommen.
Aber es sieht schon ganz gut aus. Das An- und Ausziehen klappt schon ganz gut und den Kniegang schaffe ich auch schon ohne Umfallen.
Es zahlt sich schon aus, wenn man den Sport nie ganz vernachlässigt hat.

Deine Hinweise sind mir trotzdem eine große Hilfe, vielen Dank nochmals dafür.
Man ist sich anfangs doch sehr unsicher, zumal die Halskrause die Beweglichkeit doch ganz schön einschränkt.
Aber man muss sich halt an die Gegebenheiten anpassen.

Von der Reha erwarte ich keine Wunder aber die durch die Halskrause geschwächte Muskulatur muss ja auch wieder aufgebaut werden.

Nun werde ich erst mal schauen, was der neue Tag so bringt.

LG Marek
Jutta70
Hallo Marek,
auch ich habe zum Glück noch keine HWS OP gehabt.
Der Aufbau von Muskulatur ist ein viel kleinerer Teil der Reha, als man anfangs vermutet.
Ich finde die Beratungen und Vorträge viel wichtiger. Denn jetzt keine Leistung von Deinem Körper zu verlangen, sondern auf ihn zu hören, zu achten und ihm die Ruhe zu gönnen, die er braucht um zu heilen, ist entscheidend.
Da muß man von seinem Anspruchsdenken weg und dem Wunsch alles allein und es allen recht zu machen.

Ich weiß nicht, wie gut Du Sitzen kannst, aber wenn das Probleme bereitet:
Du hast in der Reha jedes Recht Stopp zu sagen, wenn es zu viel wird. Und wenn Du nicht auf dem Stuhl sitzen kannst (die nach hinten abschüssigen Holzstühle sind für LWS Patienten eine Zumutung!!!), fordere einen besseren Platz. Man kann auch auf Matten mit Kissen, Wolldecke zuhören, oder Sitzerhöhungen bekommen. Und das schleppst Du nicht selbst!

Es gibt immer einen Ruheraum. Nutze ihn!

Alles Gute!
Jutta
Marek
Hallo Jutta, momentan habe ichnur eine Ablehnung der stationären Reha und denke noch über einen Einspruch nach, da ich noch mit einigen anderen Übeln zu kämpfen habe. Am meisten belastet mich, dass zudem schweren Spinalkanalstenosenebst 4 degenerierten Lendenwirbeln nun die Versteifung von 7Wirbeln dazu gekommen ist und bei der OP zusätzlich DISH diagnostiziert wurde. Das heißt letztendlich, dass irgendwann alles steif sein kann. Natürlich werde ich dagegen tun, was nurmöglich Stäben ob da eine ambulante Reha kurz nach Abnahme der Halskrause das Optimum ist, ich weiß nicht. Ich werde dazu meine Hausärztin konsultieren, sobald ich hier wieder raus bin.

Mit dem Sitzen habe ich keine allzu großen Probleme, solange es sichnicht um längere Zeit handelt. Bewegung bekommt mir am Besten, danach kommt Liegen.

Morgen kommt der Professor sich meine Wunde anschauen und entscheidet, wie es weiter geht. Eine zuerst angekündigte erneute OP scheint aber vom Tisch zu sein. Ich lass mich halt überraschen.

LG Marek
cecile.verne
Hallo Marek

da hast Du aber echt eine schlimme Sache hinter Dir!! Wie meine Vorschreiber/innen schon mitgeteilt haben, ist vorerst einfach nur mal Ruhe und Entspannung und ein möglichst gut eingerichteter Alltag erste Priorität wenn Du wieder nach Hause kannst. Lass Dir helfen, wo Du es auch nur ein kleines Bisschen brauchst!

Was die REHA anbelangt, ist es bei uns in der Schweiz sowieso selten, dass diese durchgeführt wird. Ambulante Physio bringt einem auch wieder auf die Beine.

Was die Halskrause anbelangt kann ich Dir aus Erfahrung mitteilen (nur Versteifung von C4-6), dass es für mich nach konsequentem Tragen 4 Monate Tag und Nacht überhaupt keine Probleme gegeben hat damit, sie wieder abzutrainieren. In den ersten paar Tagen habe ich sie stundenweise weggelassen, dann immer mehr, gerade so wie ich es fühlte. Plötzlich war sie mir überflüssig und von da an benutze ich sie nicht mehr. Ich brauchte auch keine Physiotherapie um die Halsmuskulatur wieder in Gang zu bringen, das kam ganz von selbst im Alltag mit den immer zunehmenderen Kopfbewegungen. Hin und wieder eine kleine Massage tut aber immer mal gut!

Viel Energie, Geduld und Zuversicht!
Lg Cécile
Marek
Danke cecile. Die Hinweise zur Regeneration beruhigen mich etwas. Mit der Entspannung ist es leider nicht weit her, da ich letzte Nacht einen Rückfall mit viel Blutverlust hatte. Nun will man ein paar Tage beobachten, ehe man sich zu einer zweiten OP entschließt. Da wird die Zeit bis zur Reha immer kürzer und es bleibt nicht viel für vorbereitende Physio. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Ich werde mich in Geduld üben.

LG Marek
Schnütchen
Hallo Marek,

Solltest du nochmal operiert werden müssen, könnte ich mir vorstellen, das die Reha dann auch nochmal verschoben wird.
Bringt ja nix, wenn du frisch operiert irgendwo bist und kannst nix machen.

Darf ich fragen aufgrund was der Rückfall mit Blutverlust kam?

Gruss Ute
frühling
Hallo Marek,

die Reha ist im Moment absolut nicht das wichtigste.
Schau zunächst das dir geholfen wird und deine HWS zur Ruhe kommen kann.

Ich wurde vor 3 Jahren an LWS versteift und habe keine Reha gemacht sondern lediglich nach 3 Monaten mit Manueller Therapie
begonnen und danach mit Krankengymnastik.
Ich habe keine Probleme mit meiner LWS.
Sicher muss ich gut aufpassen und mich entsprechend Verhalten. Wenn ich das nicht tue bekomm ich das zu spüren.
Mein Arzt meinte damals, er ist froh das ich mich so entschieden habe, nicht immer macht eine Reha Sinn.

Du solltest nach so einer OP deinem Körper zunächst Ruhe gönnen damit alles gut verheilen und einwachsen kann.
Bei zu früher Belastung besteht auch immer die Gefahr das sich Narbengewebe bildet, was hinterher auch wieder zu Schmerzen führt.

Lass dir da ruhig mal richtig Zeit und erhole dich dann zunächst von deiner OP.
Es läuft dir da nix weg.


Ich wünsche dir eine gute Besserung

lg Frühling
Marek
Hallo Ute, der Rückfall bestand in einem unentdeckten Blutödem, das bei einer „falschen“ Bewegung meinerseits platzte und Lossprudelte. Meiner Meinung nach wurden die Schläuche der Wunddrainage zu früh gezogen, denn aus dem einen Loch suppt es. Gestern Abend hatte sich auf diesem Loch ein Grind gebildet, da lief es unter der Haut den Rücken runter. Mit Massage wurde es wieder ans Tageslicht gebracht und aufgenommen. Nicht ganz angenehm der Spaß. Nun hofft man, dass es sich sitzt, ansonsten OP und Spülung.

LG Marek
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