Liebe ChrisSel,
zunächst einmal herzlich willkommen hier im Forum.
Das ist ja bitter, dass Du schon in so einem jungen Alter von MS geplagt bist.
Sind denn Deine Schübe immer relativ rückläufig?
Was Deinen Befund von der HWS betrifft, kann ich mir nicht so richtig erklären, dass Deine gesamte rechte Körperhälfte gelähmt ist,
besonders der Geschmacksverlust kann eigentlich nicht von den von Dir beschriebenen Etagen ausgehen.
Die dafür verantwortlichen Nervenausgänge würden weiter oben liegen(C0-C3)
Das Deine rechte Hand- Armmuskulatur schwächer ist und Du beim Laufen Schwierigkeiten hast kann jedoch von den angegebenen
Etagen ausgehen, jedoch in dem Umfang, dass Du gleich gar nicht mehr schrieben kannst?

?.....
Der Hrinstammläsion muss aber eine andere Ursache zu Grunde liegen.
Denn von einer Myelopathie schreibst Du ja nichts, "nur" von einer zarten Tangierung.
Es sei denn liegt eine Entzündung vor.
Die sollte aber per Blutabnahme durch Ermittlung der Entzündungswerte feststellbar sein.
Dein nächster Schritt sollte jetzt eine Vorstellung beim Neurologen zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit sein.
Bei dieser Untersuchung kann eine Beteiligung der Nerven entweder bestätigt oder ausgeschlossen werden (wirst Du ja auch wissen).
Danach ist es sehr sinnvoll Dich mit den MRT Bildern und dem Ergebnis vom Neurologen bei einem Neurochirurgen
vorzustellen.
Nur dieser Facharzt kann Dir nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung, gewisser gezielter Fragestellungen und
Begutachtung Deiner MRT Bilder sagen, ob eine OP Indikation besteht, oder ob und welche konservativen Maßnahmen
eingeleitet werden können.
Ich kann mir aber vorstellen, dass Du mit Deiner MS Erkrankung auf der Risikoliste bei Anästhesisten ganz oben stehst
und diese wirklich das aller letzte Mittel der Wahl sein wird.
Zudem wird er sicher noch einmal gezielte Untersuchungen durch führen, um sicher zu stellen, welche Symptome
wirklich von den Bandscheibenschäden und Stenosen ausgehen oder ob Deine MS Erkrankung dafür verantwortlich ist.
Ich kenne zwar die MRT Bilder nicht, aber der Beschreibung nach, würde ich denken, das der konservative Weg zutreffend sein kann, um eine Linderung Deiner Beschwerden ( wenn die von der HWS ausgehen) zu erreichen.
Was Du auf jeden Fall benötigst, ist Geduld, viel Geduld.
Ob in Deinem fall eine Massage wirklich sinnvoll ist, hängt ebenfalls von der Art Deiner MS ab.
Neigst Du eher zu schlaffen Lähmungen, besteht nämlich die Gefahr, dass Deine Muskulatur bei/nach einer Massage
gerade kontra reagiert und krampft.
In diesem Fall hätte man gar nichts gekonnt.
Im Vordergrund sollte die Kräftigung der kleinen Wirbelsäulennahen Muskulatur stehen, damit die Wirbelsäule deiner HWS den
nötigen Halt geben kann.
Dieses Training erfordert viel Geduld, Ausdauer und konsequente Regelmäßigkeit, um einen Erfolg erzielen zu können., aber
wenn sich die Muskulatur in der HWS Region stabilisiert, wird es Dir sicher besser gehen.
Das gleiche gilt übrigens auch für die übrigen WS Abschnitte BWS und LWS.
Um diese Übungen ausführen zu können, brauchst Du kein Fitnessstudio, nur einen guten Physiotherapeuten, der
Dir entsprechende Übungen anlernt.
Führst Du sie sicher und korrekt aus, kannst Du selbstständig zu Hause weiter trainieren, ohne großen Aufwand.
Nur fest eingebaut sollten sie in Deinen Tagesablauf sein.
Hast Du denn schon einmal mit Wärme oder Kälte ausprobiert, Dir etwas Linderung zu verschaffen?
Gerade bei der HWS ist auch auf eine gute Lagerung beim Schlafen zu achten, z.B. Kopfkissen anpassen.
Schultern sollten immer auf der Unterlage aufliegen und der Nacken gut abgestützt sein.
Den Härtegrad Deiner Matratze solltest gegebenenfalls auch überprüfen.
Ob und in welcher Dosis für Dich Medikamente sinnvoll sind, sollte ein Schmerztherapeut festlegen und überwachen.
Denn auch hier wird genau beachtet werden müssen ob es sich mit Deiner MS Erkrankung vereinbaren lässt.
Falls Du in Erwägung ziehst, Deine MRT Bilder hier einzustellen, dann bitte auch die entsprechenden Querschnitte mit dazu
hochladen.
Ich hoffe, Deine Fragen vorerst beantwortet zu haben.
wenn Du noch weitere Fragen hast, dann immer her damit.
Verlier bitte nicht den Mut.
Mit den richtigen Ärzten und gezielten Therapien, kann Dir sicher bald geholfen werden.
Nur darfst Du Dir auch die Ziele nicht all zu hoch stecken.
Ob je eine absolute Schmerzfreiheit erreicht werden kann, ist eher unwahrscheinlich.
Ein Erfolg ist aber auch schon eine Linderung und zwar so, dass man damit gut leben kann.
Mit diesen Worten möchte ich nix schönreden, aber Dir etwas Mut machen.
Für heute sende ich Dir liebe Grüße und wünsche einen guten Wochenstart.

Konstanze