Hallo zusammen,
erstmal muss ich sagen, interessantes Forum. Ich habe schon einiges gelesen was mir vielleicht helfen könnte.
Ich würde mich freuen wenn ihr euch meinen Fall anschauen könntet.
Zu mir: 30 Jahre alt, männlich, von Beruf Ingenieur (viel sitzend am Schreibtisch oder im Außendienst im Auto).
Meine Geschichte:
2014: Plötzlich stark stechende puslierende Schmerzen im rechten Knöchel über Tage, der Radiologe hat damals mit Hilfe des MRT Bandscheibenvorfälle an L5/S1 und an L4/5 diagnostiziert.
Zitat aus Befund: "... zeigen sich Bandscheibenvorfälle zwischen L4/5 und L5/S1. Es kommt zu einer beidseitgen L4 Einengung rechts deutlich führend. Die L5 Wurzel werden intraspinal mäßiggradig eingeengt.
Es kommt zu einer beidseitigen L5 Einklemmung intraforaminär sowie zu einer S1 Einklemmung intraspinal hier eher links führend."
Mein Orthopäde hat damals gesagt, seiner Ansicht nach handelt es sich um 2 Protrusionen weil der Fasserring noch intakt ist und die beiden Bandscheiben sich "nur" nach hinten bewegt haben. Therapie: Schmerzmittel, viel Bewegung und wenig Sitzen... der Körper würde der Bandscheibe Wasser entziehen und die Schmerzen würden von alleine dann weggehen.
Ergebnis: Hat super geklappt. Nach 4 Wochen war ich schmerzfrei und habe seither nie wieder Probleme gehabt. Habe im Wald gearbeitet, schwere Lasten gehoben, alles gut.
Dann 2017:
Vor einem Jahr hat mich nachts ein stark stechender Schmerz im rechten Knöchel aufgeweckt. Ich wusste sofort was das war, nämlich das gleiche wie 2014.
Ab zum Orthopäden. Durch einen Umzug ist das jetzt ein anderer.
MRT wurde auch gleich gemacht. Befund:
- LWK5/SWK1: Leicht höhengeminderter Discus. Protrusion mit akzentuierter breiter Hernie nach dorsomedian. Hier Kontakt und geringe Impression des Duralsacks in Höhe Abgang der S1-Wurzeln bds.
- LWK4/5: circumreferente BS-Protrusion. Der Duralsack in Höhe der L5-Wurzeln wird knapp erreicht.
Therapie wieder Schmerzmittel, Bewegung, wenig Sitzen. Das hat den Schmerz wieder beseitig, allerdings ist ein dauerhaftes Symptom geblieben. Je nach dem wie ich mich bewege oder wie ich am Tisch sitze, kribbelt mein rechter Fuß sehr stark: Fußsohle usw..
Wenn ich auf einem schlechten Stuhl sitze kommt das sofort, es kann aber auch mal 1-2h verschwunden sein.
Bei Bewegung (z.B. wenn ich beruflich den ganzen Tag auf einer Messe bin) habe ich das Kribbeln garnicht.
Mein Orthopäde meint, die MRT-Bilder sind eigentlich "ok" und haben sich im Vergleich zu 2014 überhaupt nicht verändert..... ich dürfte keine solchen Beschwerden haben.
Um dieses Kribbeln, was mich stark einschränkt, wegzubekommen habe ich folgendes probiert:
- Schmerzmittel
- Krankengymnastik (hat sich dann so stark verschlechtert, dass ich aufhören musste)
- Extensionsliege (hat nichts gebracht)
- Cortison eingenommen
Aktuell mache ich eine PAD-Serie. Da habe ich letzten Mittwoch die 1. Spritze bekommen, hat aber nichts verändert an den Symptomen. Am Mittwoch soll die 2. Spritze sein.
Grund: Der Orthopäde meinte, ich habe einen chronischen Reizzustand an der Nervenwurzel und mit einer PAD hätte er gute Erfahrungen. Gespritzt wird Naropin.
Was in meinem Kopf abläuft:
- der eine Radiologe 2014 schreibt relativ deutlich von einem Vorfall und der andere Radiologie 2017 von einer Protrusion. Die MRT-Bilder sind aber deckungsgleich.
- Das Kribbeln provozieren kann ich indem ich schlecht sitze oder auch liege oder schwere Lasten hochhebe
- bei meinem Beruf kann ich Sitzen nicht vermeiden (Auto/Büro), ich habe Angst, dass mein Nerv dauerhaft geschädigt wird und es überhaupt nicht mehr verschwindet
- Das Kribbeln ist geblieben ... überwiegend vorhanden, kann aber auch mal Stunden weg sein ... Der Zustand ist so seit ca. 10 Monaten
Was meint ihr was ich machen kann? Ich habe von Ignorieren bis zur Operation schon alles mögliche gehört. Vielen Dank für Eure Meinung.
Im Anhang ist ein Bild vom 2. MRT.