Tanja2409
26 Jun 2018, 20:12
Hallo ihr Lieben,
ich war vor einigen Jahren hier schon mal aktiv und habe gute Tips und Hilfe bekommen.
Leider habe ich wieder akut starke Probleme und vielleicht hat ja wieder jemand einen Rat...
Erst mal zu mir...
Ich hatte 2013 eine Vorwölbung HWS C5/6 die dann in einem erneuten MRT zum deutlichen Vorfall 2015 wurde.
Die Akutphase hat damals 4-5 Wochen gedauert. Mit viel manueller Therapie hab ich es hin bekommen trotz doppelter OP Empfehlung aber ich hatte dann noch ne 3.Neurochirurgin gefunden die mich auch ohne OP unterstützt hat.
Dann hab ich 3 Jahre recht gut mit gelebt.
Hier und da Probleme aber Wärme und Schmerzmittel halfen.
Anfang des Jahres wurde es wieder mehr. Wieder öfters kribbeln im Arm und der Hand, Kraftverlust, das Gefühl dass kein Blut in die Finger gelangt.
Ich war wieder bei der Neurochirurgin und hatte dann ein neues MRT.
Befund hatten wir noch nicht besprochen und vor 13 Tagen ging es dann richtig los.
Bin mit Schwindel wach geworden der seitdem fast durchgehend konstant anhält.
Arztmarathon wieder hinter mir. Auch HNO aber alles ohne Befund es kommt von der HWS.
Seit vorletzte Woche bekomme ich wieder Physiotherapie also manuelle Therapie.
Mein Physiotherapeut war erschrocken und sagte meine HWS also der erste Wirbel sei komplett verschoben und liegt zudem auf dem Nerv der durch den BSV knöchernd verengt ist.
Das neue MRT ergab übrigens dass zu dem BSV nun noch eine Vorwölbung an C6/7 vorhanden ist. Ich hab direkt Panik bekommen. So fing es 2013 an und dann wurde daraus der Vorfall.
Neurochirurgin steht zum Glück immer noch hinter mir weil ich keine OP möchte. Ich möchte es wieder so schaffen.
Ich bekomme nun Physio, nutze mein Tensgerät, Wärme und soll evt. noch Spritzen unter CT bekommen wo mein Physiotherapeut aber noch von abrät. Er vermutet meine Beschwerden von der Verschiebung und sagt da helfen keine Spritzen.
Er hat mir einen Chiropraktiker empfohlen zum einrenken.
Hab dann gegoogelt und überall wird abgeraten. Hab von betroffenen gelesen die danach Schlaganfälle hatten.
Ich bin nun seit fast 2 Wochen zuhause. Mach mir innerlich mega Druck wegen meiner Arbeit (kleiner Betrieb). Ich weiß dass ich so nicht arbeiten kann und Radiologe und Neurochirurgin raten dringend von ab.
Aber ich hab Angst meinen Job zu verlieren und überlege ob ich noch was tun kann?
Ist das wieder nur ne Akutphase und ich kann hoffen bald wieder arbeiten zu können?
Den extremen Schwindel hab ich erstmals. Damals gar nicht.
Seit 13 Tagen habe ich so extremen Schwindel dass der Gang zum Müll raus bringen schon teilweise eine Katastrophe ist. Auto fahren undenkbar.
Die Schmerzen sind auch wieder stärker geworden und teilweise hab ich das Gefühl es fällt mir schwer den Kopf zu halten. Es zieht alles nach hinten. Arm macht auch Probleme.
Könnte da zeitweise zur Entlastung eine Halskrause helfen?
Ich weiß sie ist nicht gut für die Muskeln aber ich hab gedacht nur für kurze Zeit wenn es kaum mehr geht.
Habt ihr evt. sonst noch Tips?
Ein spezielles Bauchschläferkissen von Tempur hab ich mir auch schon bestellt.
Ich weiß dass das Bauchschlafen nicht gut ist aber ich schaffe es nicht und komme nicht davon weg.
Das ganze ist auch psychisch schon echt belastend.
Ich fühl mich wie aus dem Leben gerissen.
Das einkaufen um die Ecke zu Fuß ist schon belastend.
Freitag muss ich wieder zur Neurochirurgin aber momentan bin ich total ratlos wie es weitergehen soll.
Vielleicht habt ihr ja Erfahrungswerte oder Tips. Lieben Dank und
LG Tanja
Susi1312
27 Jun 2018, 14:59
Hey,
willkommen! Tja, was soll ich sagen, ich bin bereits zehn Monate zu Hause und habe mir in den ersten Wochen auch noch eine Platte über meine Arbeit gemacht. Ich habe drei BSV in der HWS mit skurrilen Symptomen, zum Glück wenig Schmerzsymptomatik. Schwindel und Unsicherheit kenne ich allerdings auch zu genüge. Habe diverse Therapeuten durch, es rät auch kein Neurochirurg zur OP Gott sei Dank, was ich auch normaler äußersten Notfall machen würde.
Es heißt einfach geduld, geduld, geduld. Vielleicht ein Tipp: kauf dir mal eine weiche Halskrause und schau, ob dadurch der Schwindel besser wird, weil du ja Stabilität in die Halswirbelsäule bringst. Die Muskeln werden in dem Moment entlastet und der Druck wird genommen. Ich habe sie am Anfang stundenweise getragen, das tat mir sowas von gut, das kann sich keiner vorstellen. Habe das allerdings auch in Eigenregie gemacht obwohl der Orthopäde auch dagegen war, war mir aber schnuppe. Ich bin jetzt wieder in Physiotherapie, allerdings lasse ich niemanden an meinen Hals sondern nur am Becken Beine und Füße. Das tut mir erstmals gut. An meinen Hals gehe ich nur selbst in Rückenlage ganz vorsichtig und massiere ganz leicht die mega fett verspannte Muskulatur. Ich mache auch nur isometrische Übungen, keine Wärme, allerdings habe ich ein Akupressur Kissen, wo ich drauf liege. Eventuell wäre das auch etwas für dich?
LG
cecile.verne
27 Jun 2018, 15:16
Hallo
Deine Geschichte ist schon ziemlich übel, aber einen Satz kann ich darin nicht überlesen: "ich weiss, dass Bauchschlafen nicht gut ist...".
Es wird arg schwierig werden, wenn Du Deine HWS in der Nacht so strapazierst! Das sind rund 7 - 8 Stunden in einer völlig ungünstigen Position, da ist Besserung trotz allen Massnahmen schwer hinzubringen. Die Therapeuten, egal ob Physiotherapeut oder sonst irgend wer, beissen da echt auf Stein.
Ich war früher auch Bauchschläferin, konsequent! Ich dachte auch, das schaff ich nie, anders hinzuliegen. Einerseits die Schmerzen an der HWS, als auch massive Hüftprobleme mit insgesamt 5 Operationen haben mir bewiesen, dass es doch möglich ist zu lernen, in Seitenlage (mit dickerem Kissen unter dem Kopf) oder Rückenlage zu schlafen!!!
Deine HWS sollte nachts möglichst in einer völligen Neutralposition gelagert sein um irgend wie auf konservativem Weg die Hoffnung aufrecht zu erhalten.
LG Cécile
maeranha
27 Jun 2018, 15:58
Hallo,
wobei zweifelsfrei feststeht das seitlich auch kontraproduktiv ist weil man 1 oder beide Beine anzieht.....
Rueckenlage ist die beste Option, und ich versuche das gerade zu lernen, bisher mit wenig Erfolg.
Und by the way, OHNE Kopfkissen....
Mit freundlichen Grüßen
Peter
Sabine1968
27 Jun 2018, 18:28
Hallo, also man kann auch in Seitenlage mit gestreckten Beinen schlafen, die ganze Nacht statt auf dem Rücken und meine LWS bricht durch.
Sabine
Tanja2409
02 Jul 2018, 21:00
@Susi1312
Puh 10 Monate schon? Das macht mir ja schon etwas Angst.
Ich setze mich diesbezüglich enorm unter Druck und kriege es nicht ausgestellt. Ist natürlich alles andere als förderlich.
Von der Halskrause hat mir die Neurochirurgin dringend abgeraten. Die Idee hatte ich ja auch schon aber sie sagt die Gefahr dass die Muskulatur dadurch noch mehr zurück geht ist schon groß.
Aber teilweise fällt es mir bei Schmerzen auch echt schwer den Kopf zu halten.
Meinst du also doch in Eigenregie eine besorgen?
@cecile.verne
Ja ich weiß und ich versuche gerade mir das auf die Seite schlafen abzugewöhnen.
Hab mir ein gutes Kissen von Tempur gekauft und ich hoffe ich kriege es dauerhaft hin. Mein Problem ist das einschlafen. Mein Freund sagt ich drehe mich nachts oft auf den Rücken. Also scheine ich nicht komplett in Bauch oder Seitenlage zu liegen aber auf dem Rücken einschlafen kann ich absolut nicht.
@maeranha
Aber so ganz ohne Kissen ist doch auch nicht gut?
@sabine1968
Ich hoffe ich bekomme es langfristig hin
@me
Letzten Freitag war ich wieder bei der Neurochirurgin und wurde weiter krank geschrieben. Sie machte mir auch keine Hoffnung dass ich bald wieder arbeiten kann. Es gab dann noch ein sehr unfreundliches Telefonat mit meinem Chef was mir an dem Tag den Rest gegeben hat.
Das ganze ist so schon belastend genug.
Der Schwindel ist weiter jeden Tag präsent, ich fahre immer noch kein Auto und fühle mich total eingeschränkt bzw. aus dem Leben gerissen.
cecile.verne
03 Jul 2018, 08:10
Hallo
Seitenlage, richtig gelagert, ist kein Problem!!!!
Es braucht ein Kissen für zwischen die Knie.
Die Beine sollten nicht mehr als im 45° Winkel in der Hüfte angewinkelt werden (sonst Zug auf den Iliopsoas-Muskel, der an auch an L4-5 anheftet!), also keine Embryostellung.
Das Kissen unter dem Kopf muss so dick sein, dass von hinten gesehen, die Halswirbelsäule eine horizontale, nicht abgeknickte Linie bildet.
Die Matratze sollte auf keinen Fall zu hart sein (ausser bei übergewichtigen Personen), so dass Becken und Schulter in sie einsinken können (eine Uebermatratze, sog. Matratzentopper kann da sehr hilfreich sein).
Lg Cécile
cecile.verne
03 Jul 2018, 08:44
Zitat (maeranha @ )
Hallo,wobei zweifelsfrei feststeht das seitlich auch kontraproduktiv ist weil man 1 oder beide Beine anzieht.....Rueckenlage ist die beste Option, und ich versuche das gerade zu lernen, bisher mit wenig Erfolg.Und by the way, OHNE Kopfkissen....Mit freundlichen GrüßenPeter
Hy Peter
… man kann auch ohne Beine anziehen in Seitenlage schlafen, am Besten mit Kissen zwischen den Knien.
In Rückenlage ist effektiv ein dünnes Kissen oder gar kein Kissen ok! Keinesfalls ein dickes Kissen, denn das würde den Kopf nach vorne beugen (Kinn gegen Brustbein) und wäre für die HWS sehr schlecht.
Um die Rückenlage zu erleichtern, kann eine kleine Rolle unter die Kniekehle gelegt werden, entlastet massiv die LWS!
LG Cécile
Die Infos sind nicht so einfach selbst zusammengestellt, sondern stammen aus der Arbeit meines Chefs (Schmerzspezialist und in der Prävention von Schmerzen sehr fortschrittlich!!)
Pinguin
03 Jul 2018, 15:49
Liebe Tanja,,
zunächst möchte ich mal was zur Lagerung schreiben.
Es ist absolut kontraproduktiv bei HWS Problemen in Bauchlage zu schlafen.
Dabei spielt es keine Rolle ob mit oder ohne "Bauchschläferkissen"!
Das einzige, was akzeptabel wäre, ist die Seitlagerung und natürlich die Rückenlage.
Wobei bei der Rückenlagerung zu beachten ist, dass man eine Rolle unter den Knien hat, damit man nicht ins Hohlkreuz fällt.
Bei der Seitlagerung ist ein kurzes Kopfkissen ( eigentlich bei allen Lagerungen) aber hier besonders, damit die Schulter entlastet wird und der Hals gerade liegt.
Außerdem ist hier ein Seitenschläferkissen für das oben liegende Bein nötig. Eine zusammengerollte Decke tut`s auch.
Ist aber nicht so bequem.
Wenn dieses Kissen fehlt, verdreht man das Becken und somit auch die LWS und man überstreckt den Kopf wieder ungünstig.
Als nächstes rate ich Dir niemals an Deiner HWS rummanipulieren zu lassen.
Weder von einer Physiotherapie noch Osteopathen oder Chiropraktiker.
Aber auch eine Therapie in Eigenregie ist nicht gerade förderlich!
Sobald man versucht sich selbst zu massieren, wird die Arm- und Schultermuskulatur überbeansprucht, was sich dann weiter auf die HWS Muskulatur überträgt.
Das Einzige, was wirklich Sinn machen kann, ist die Stärkung der wirbelsäulennahen kleinen Muskulatur.
Und zwar ganz sanft mit isometrischen Übungen, leichten Spannungs- und Dehnübungen.
Weshalb Dir allerdings Dein Physio von Spritzen abrät, kann ich nicht ganz nachvollziehen?
Z.B. wäre das Quaddeln der Nackenmuskulatur sinnvoll, um da etwas Entspannung rein zu bekommen.
Inwieweit Dir PRT `S helfen, kannst Du nur rausfinden, indem Du es versuchst.
Wobei, die eine Therapie schon Dein Hausarzt machen kann, , die PRT aber der Neurochirurg machen muss.
Ob Dir Wärme oder her Kälte gut tut, musst Du für Dich selbst herausfinden.
Allerdings solltest Du Dir einen Schmerztherapeuten suchen, der Dich professionell mit Medikamenten versorgt.
Eine Halskrause ist eher nicht sehr sinnvoll, es sei denn Du trägst sie in der Nacht zum Schutz vor Verdrehungen!
Ansonsten würde sie nur dazu beitragen, dass die HWS Muskulatur noch schwächer wird, als sie eh schon ist.!
Was ich Dir aber noch empfehlen möchte, ist ein stationäre multimodale Schmerztherapie ins Auge zu fassen.
Ich umschreibe das deswegen so, weil lange Wartezeiten für so eine Therapie anstehen.
Ich predige dies hier immer wieder, und manche mögen vielleicht schon denken, ich habe mit den Schmerzkliniken
`nen Liefervertrag.
So ist es aber nicht...ich schwöre... sondern habe ich damit selber sehr gute Erfahrungen machen können
und im Gegensatz zu einer Reha, ist so eine Therapie für den Patienten Gewinnbringender.
Sicher ist es schon sinnvoll, zunächst alle konservativen Therapiemöglichkeiten voll auszuschöpfen und eine OP
so lange es irgend geht raus zu zögern.
Sollten allerdings Ausfall- oder Lähmungserscheinungen auftreten, sollte gehandelt werden.
Soviel von mir.
Ich wünsche Dir die nötige Geduld und bestmöglichen Erfolg auf Deinem konservativen Weg.
Liebe grüße
Konstanze
Susi1312
03 Jul 2018, 21:31
Hey,
probier es einfach aus mit der Halskrause. Wenn deine Wirbel verschoben sind, dann hält die Muskulatur wahrscheinlich total dagegen und ist super verspannt. Man muss einfach wieder mehr auf sein Körpergefühl hören und nicht immer auf das, was die Ärzte sagen. Natürlich solltest du sie nicht ständig tragen und wenn möglich ganz leichte isometrische Übungen machen (geht auch mit Halskrause), aber deine Muskulatur wird erstmal entlastet. Bestell dir doch einfach eine weiche in der richtigen Größe, wenn du nicht klar kommst, schick sie halt zurück. Guck, was dir guttut.
Und ja......ich war wie du: Oh Gott, ich funktioniere nicht! Was sollen die anderen denken? Warum werde ich nicht fit? Ich kann gar nichts mehr!,.........Ich sage dir, es ist ein großer Lernprozess. Und ich kriege sofort die Quittung, wenn ich mich wie heute übernommen habe. Dann wieder starken Schwindel, totale Unsicherheit im ganzen Körper.....könnte nicht mal das gemeinsame Abendessen ertragen. Starkes Verlangen nach Ruhe. Aber insgesamt geht es aufwärts, aber ich weiß auch, dass ich zukünftig immer gut auf mich achten muss, und früher habe ich alle möglichen Zeichen überhört.
Thema Kopfkissen: Ich habe seit Jahren ein Wasserkissen, kann ich auch nur empfehlen. Ich schlafe aber auch auf dem Rücken und auf der Seite.
Alles in allem fühlt man sich auch wenig ernst genommen teilweise. So nach dem Motto, wenn Sie keine Schmerzen haben kann es ja nicht so schlimm sein.
Berichte mal, wie es bei dir weiterläuft.
Liebe Grüße