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Komplette Version Grosser Bandscheibenvorfall an HWS C6/C7

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Ibo
Hallo zusammen,

ich habe seit Anfang des Jahres Probleme an meinen linken Arm bis zu den Fingern, wo es jeden Tag kribbelt. Jeden quäle ich mich beim Schlafen legen, um die richtige Position zu finden. Zusätzlich habe ich Probleme beim Stuhlgang und Wasser lassen.
Bis jetzt hatte ich kein Taubheitsgefühl an den Armen oder Beinen.

Nun war ich am Mai (nach vier Monaten später ein Termin erhalten) beim Orthopäden. Die Vorgeschichte wie oben beschrieben an den Orthopäden erzählt und, ab zum MRT.

Folgender MRT-Bericht:

Abflachung der Lordose. Höhen- und Signalminderung des Bandscheibenfaches C5/6. Kleinere osteophytäre Randkantenausziehungen. Deutliche Deformierung des Duralschlauches. Regelrechte Signalgebung des cervikalen Myelons. In der transversalen Schichtführung zeigt sich auf Höhe C6/7 li. eine ausgeprägte kugelige Raumforderung mit Kompression der Wurzel C7 im neuroforaminalen Durchtritt. In der Fettsuppression normales Knochenmarksignal.

Beurteilung:

Medio li. lateraler Bandscheibenprolaps C6/7 mit deutlicher Kompression des Myelons ohne Hinweis auf eine Kompressionsmyelopathie und subtotaler Verlegung des Neuroforamens C6/7 li. und entsprechender Kompression der Wurzel C7 li im neuroforaminalen Durchtritt. Kein intra-spinaler Tumor. Beginnende Osteochondrose C5/6 mit retrospondylotischen und unconvertebralarthrotischen Veränderungen.

Der Orthopäde sagte nur, dass er nur Medikamente, Physiotherapie und Spritze am Hinterkopf verschreibt und, wenn es nicht besser wird, dann zur einer OP rät.
Bei der ersten Spritze sagte ein anderer Orthopäde, dass ich so schnell wie möglich operiert werden müsste, da die Gefahr in den nächsten Wochen zu einer Querschnittslähmung führen könnte und, dass schon die körperlichen Zeichen wie Stuhlgang schon stattgefunden haben (Endstadium).

Aber keiner von denen teilte mir persönlich mit, was denn der MRT-Bericht besagt und welche konservativen Therapien möglicherweise helfen könnten?

Deshalb suche hier in diesem Forum Hilfe.




Susi1312
Hallo und willkommen,

also die Aussage des zweiten Orthopäden finde ich schon mehr als krass. Du musst dir mit den Bildern einen Termin bei einem Neurochirurgen holen, nur der kann das wirklich beurteilen. Beim Orthopäden kommst du meistens nicht allzu weit. Inwiefern hast du denn Probleme beim Stuhlgang und beim Wasserlassen? Wenn keine Myelopathie diagnostiziert ist musst du erst einmal konservativ behandeln. Hast du vielleicht den Befund und die Bilder, die du einstellen kannst?

Liebe Grüße
Harro
Moin moin Ibo
Zitat
da die Gefahr in den nächsten Wochen zu einer Querschnittslähmung führen könnte

so schnell schiessen die Preussen nicht biggrin.gif
empfehle aber dringenst das du einen Neurochirurgen/Wirbelsäulenspezialist konsultierst,
mit eine Zweitmeinung ist man immer besser dran.

LG Harro winke.gif
cecile.verne
Hallo

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen: geh zum Neurochirurgen. Das ist das Spezialgebiet dieses Arztes, die Orthopäden sind da nicht die richtigen Ansprechpartner. Bei der Terminnahme bemerke, dass Du auch Probleme mit dem Wasserlassen und Stuhlgang hast, denn das sind eigentlich sog "red flags" also Warnhinweise für den Arzt, dass man die Sache nicht einfach so auf die lange Bank schieben kann und genauer hinschauen muss.

Die Gefahr, dass da gleich ein Querschnitt droht ist in meinen Augen nicht ganz so dramatisch zu sehen, aber ein echter Facharzt sollte die Situation zeitnah beurteilen.

LG Cécile
Benny1976
Hallo Ibo!
Haarsträubend sag ich nur.
Probleme beim Wasserlassen und Stuhlgang sind red flag Symptome. Aber in der Regel treten die nicht isoliert auf sondern in Verbindung mit Lähmungserscheinungen.
Ich kenne deine Bilder nicht, aber was hat dein Orthopäde mit dieser Aussage bezweckt? Dich in blanke Panik zu versetzen?
Wenn er das für so gravierend hält hätte er dich sofort ins Krankenhaus einweisen müssen. Ich finde solche Aussagen sehr unverantwortlich!
Hat mal einer daran gedacht deine LWS zu untersuchen?
Marien200
Hallo Ibo,

Ich finde die Aussage des zweiten Arztes überhaupt nicht unverantwortlich, im Gegenteil.

Ich bin am 5.6 an der HWS operiert worden. Bandscheiben Vorfall C6/7, ebenfalls mit starker Einengung des Rückenmarks.
Meine Symptome waren "nur" Taubheitsgefühl in den Fingerkuppen der rechten Hand, kraftverlust des Triceps im rechten Arm und je nach Haltung starkes Kribbeln im rechten Arm.
Hinzu kamen aus eigenen empfinden noch ein diffuser Schwindel beim Gehen und /oder Stehen hin und wieder. Je nach Belastung oder Haltung. Kaum zu beschreiben, aber eben irgendwie ein unsicheres Gefühl, als ob man Kreislauf Probleme hätte, oder kurz vor ner Panikatacke stünde. Aber trotzdem irgendwie nicht greifbar oder einordbar. Schwäche Gefühl im rechten Bein beim Treppen laufen, aber auch nur in der eigenen korperwahrnehmung. Schmerzen garnicht.

Ich bin vom Orthopäden erst zum Neurologen (wegen der neurologischen Ausfälle des rechten Arms) dann zum Neurochirurgen gegangen.

Dieser riet mir ebenfalls sofort zu einer OP.
Auch mit dem Hinweis (weil ich aufgrund meiner nicht vorhandenen Schmerzen sehr skeptisch war) das das Risiko höher ist, durch einen kleinen "Unfall" ( Auffahrunfall beim Autofahren, Sturz, irgendeine ruckartige Kraft auf die hws) grossen Schaden am Rückenmark zu erleiden, als das Risiko einer OP darstellt.
Was auch logisch ist, denn das Rückenmark ist extrem empfindlich, und besonders oben an der hws sehr zentriert, anders als unten an der LWS.
Er fragte mich auch worauf ich warten will..... Als nächstes kämen Probleme beim wasserlassen und Stuhlgang vermutlich.

Deine Symptome sind schon ziemlich weit vorgeschritten.
Wenn man solch massive Beeinträchtigungen bereits hat, solltest Du nicht lange konservativ rumexperimentieren.
Es werden bereits Nerven immens abgedruckt, als nächstes können tatsächlich noch starke Lähmungserscheinungen auftreten, die dann auch durch eine Not OP nicht immer wieder verschwinden.
Auch wird abgeraten physiotherapeuten oder chirotherapeuten daran zu lassen. Die HWS mit dem Rückenmark ist einfach zu entfindlich dort. Und ein guter Therapeut würde niemals versuchen an der hws beim starken Vorfall zu arbeiten.

Die OP selbst ist wirklich nicht schlimm.
Ich hab ne heidenangst vorher gehabt.
Hatte schiss das ich querschnittsgelähmt ab Hals abwärts aufwache. Horror Gedanke für mich als Mutter.

Aber letztendlich dauerte die OP nur 1,5 Stunden.
Mir wurde ein titan chage eingesetzt.
Um 12 wurde ich für die OP mitgenommen, um 16 Uhr war ich wieder wach auf meinem Zimmer und um 18 Uhr bin ich schon wieder rumgelaufen.
Schmerzen danach hat man kaum.
Lediglich vorne am Hals (weil die OP von vorne gemacht wird) hat man halt ein bisschen beeinträchtigungen. Schluckbeschwerden, heiser Stimme und sowas halt.
Nach drei Tagen wurde ich wieder entlassen.

Meine Symptome sind alle weg.
Gefühl ist wieder normal, der triceps kommt auch wieder und meine persönlichen Missentfindungen, wie Schwindel, Unsicherheit, sind ebenfalls deutlich besser.

Ich persönlich kann dich nur ermutigen dich operieren zu lassen.
Konservativ wäre mir an der hws zu riskant.
Pinguin
Hallo, lieber Ibo,

Harro hat im Prinzip recht" so schnell schießen die Preußen nicht"!

ABER: Ich empfehle Dir DRINGEND einen Neurochirurgen, sowie einen Neurologen aufzusuchen.
Wobei Du den Neurologen als erstes kontaktieren solltest.
Er misst mit der entsprechenden Überweisung (auch vom Hausarzt möglich) Deine Nervenleitgeschwindigkeit .
Damit kann beurteilt werden inwieweit die Nerven bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden oder eben noch in Takt sind.

Ob Deine Stuhlgangproblem wirklich von der WS herkommt, kann ein guter Arzt ( Orthopäde/ Neurochirurg) mit einer spezifischen Methode nachweislich untersuchen.
Ich hatte diese Untersuchung bereits, daher weiß ich es auch so genau!

Ich finde die Aussage des 2. Orthopäden ebenfalls sehr außergewöhnlich, denn wenn die OP Indikation so dringend ist, hätte er Dich sofort
als Notfallpatient eingewiesen.
Mich hat man gar nicht erst aus der Praxis raus gelassen.
Der Rettungswagen stand schon nach 10 Minuten auf dem Hof der Ärztin, obwohl mein Mann mit dem Auto auch mit da war.

Also, nur ein Neurochirurg kann wirklich einschätzen, wie dringend eine OP Indikation besteht.

Mit den Spritzen (PRT) in den Hals wäre ich aber gerade bei so einer Diagnose sehr vorsichtig.

Schade, dass Du keine Bilder eingesetzt hast.
Auf jeden Fall solltest Du jetzt jede Manipulation an der HWS vermeiden, bis Du von einem NC Klarheit bekommen hast.

Das heißt also, keine Physio, keine Osteopatie usw.

Ich wünsche Dir, dass Du hoffentlich schnell Klarheit bekommst und Dir kompetent geholfen werden kann.

Liebe Grüße
Konstanze
Pinguin
Hallo noch mal kurz,

ich muss hier noch etwas anfügen.

Du hast ja geschrieben, regelrechte Darstellung des cervicalen Myelons, Das heißt, dass Rückenmark ist noch völlig intakt,
aber eine deutliche Deformierung des Duralschlauches; das ist die Wand , die das Rückenmark schützt.
Dazwischen schwimmt noch das Hirnwasser.um es mal simpel zu beschreiben.

Also ist die Aussage des 2. Orthopäden wirklich sehr gewagt und haltlos.

Sicher wirst Du früher oder später um eine OP nicht drum herum kommen, aber diesen Entschluss ohne Fundament zu überstürzen,
wäre nicht sinnvoll.

Gerade deshalb ist die Meinung eines NC umso wichtiger.!!!!!
Orthopäden können einfach in Sachen WS keine fundierten fachbezogenen Aussagen treffen.
Sie schwimmen meistens nur so hin und her, um vielleicht noch schnell ein paar Leistungen abrechnen zu können, um Dich dann letztlich doch an einen NC zu überweisen.
Dann ist Dir aber wertvolle Zeit gestohlen worden.


Soviel noch als Anhang.
L.G.
Konstanze
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