gibony256
30 Apr 2018, 08:51
Hallo an alle,
ich habe seit dem 31.03.2018 einen Bandscheibenvorfall wie oben beschrieben. Wie lange kann/soll man abwarten bis man sich zu einer OP entscheiden muss. Ich nehme tagsüber ca. all 4-6 Std. eine Tilidin 50mg + 500mg Nuvosalmin, abends 100 mg Pregabalin + Tilidin + Nuvosalmin...., nachts wieder eine Tili + Nuvosalmin....
Sabine1968
30 Apr 2018, 09:04
Hallo,
Es gibt keine pauschale Antwort. Gerade die HWS erfordert viel Geduld.
Ich werde mir zunächst die Tilidin in retardierter Form verschreiben lassen, die nimmt man nur alle 12 Stunden. Dadurch dass der Wirkstoff langsam freigesetzt wird, ist das Suchtpotential geringer.
Mein Neurochirurg sagte in der akuten Phase keinen an den Hals lassen, auch keine Physiotherapie. Und immer warm halten, also Schal etc. Ich hatte der nachts eine Halskrause, damit ich nicht schief liege aber das war wie im Sarg liegen, gerade auf dem Rücken und die LWS fand das nicht witzig.
Also bei mir hat es sehr lange gedauert, über ein Jahr, viele sind aber nach drei Monaten deutlich schmerzreduziert.
Viel Geduld
Sabine
cecile.verne
30 Apr 2018, 09:55
Hallo gibony
wie stark sind Deine Schmerzen mit den Medikamenten? Erträglich? Hast Du irgend welche Sensibilitätsstörungen oder Kraftverlust? Wie sieht Dein MRT aus? Warst Du beim Neurochirurgen?
Eigentlich wartet man sehr, sehr lange..... wenn Du aber irgendwann unerträgliche Schmerzen bekommst, die auch mit noch stärkeren Medikamenten nicht mehr beherrschbar sind oder Du plötzlich Deinen Arm nicht mehr richtig bewegen kannst, oder das Gefühl in Teilen des Armes/Hand/Finger ausfällt, ist eine Überlegung zur OP-Indikation zusammen mit dem Neurochirurgen, der Deine Bilder beurteil, fällig. Eigentlich ist es eher nicht der Patient, der ohne Facharztrat die OP-Indikation gibt, sondern der NC berät einem und schätzt die Lage ab. Vorher gibt es immer auch noch die Möglichkeit von Infiltrationen, die sehr oft deutliche Besserung bringen! Cortison oral verabreicht ist auch noch eine Option
Ich hatte sicher 15 Jahre immer Probleme mit Schmerzen und Nackenstarre im Hals. Vor etwa 9 Monaten dann ein MRT und Funktionsröntgen, da ich teilweise noch gerade meinen Kopf 20° drehen konnte (also auch Autofahren eine gefährlich gewordene Sache). Noch immer wollte der NC abwarten, denn er hatte Hoffnung, dass sich alles wieder beruhigte. Infiltrationen halfen wenig, bzw. nur sehr kurzfristig.
Anfangs Februar dann ein Gefühl, als ob zwei Blitze kurzzeitig hintereinander durch den ganzen Arm bis in die Finger geschossen wäre. Von da an extremst starke Armschmerzen, Gefühlsstörungen auf Höhe Ellbogen und Daumen und Zeigefinger, so dass ich kaum einen Stift in der Hand halten konnte (rechte Seite betroffen). Schlaf nachts auf 1 - 2 Stunden reduziert, trotz hochdosiert Cortison und Opioide. Das alles während fast 2 Wochen in diesem Ausmass, wobei die Lähmungen/Sensibilitätsstörungen etwas zurück gingen, nicht aber die Schmerzen. Im erneuten MRT wurde dann eine starke Einengung des Rückenmarkes festgestellt mit neu aufgetretener Myelopathie. Erst jetzt, wegen den extremen Schmerzen und der grossen Myelopathie stand die OP-Indikation fest.
Du siehst, es wird vielfach sehr, sehr lange zugewartet und konservativ mit allen Möglichkeiten behandelt, bevor zur Chirurgie geschritten wird..... Bei Dir bestehen noch einige konservative Therapien, die vielfach zur Besserung führen!
LG Cécile
Undine57
30 Apr 2018, 15:50
Hallo gibony,
ich habe knapp 2 Jahre gewartet.
Die akuten Schmerzzustände wurden nach ca. 6 Wochen mit viel Liegen besser, das ging zweimal so im Abstand von einem halben Jahr. Dann ging es sogar mal fast ein Jahr ganz gut. ich habe in er Zeit nur Gabapentin genommen. Leider wurde es allmählich und zunehmend wieder schlechter, weil sich Knochenanbauten gebildet hatten, die die Enge immer mehr verstärkten. Irgendwann konnte ich dann auch kaum noch liegen und hatte ständig "Stromattacken" im Arm bis in die Finger.
Eine Kollegin von mir hatte 2 Jahre Probleme, ursprünglich so schlimm, dass sie stationär behandelt wurde gegen die Schmerzen, ist aber jetzt ziemlich schmerzfrei und denkt nicht an Operation. Ich wünsche dir, dass es bald besser wird.
Liebe Grüße
Undine
holgerrenn
07 Mai 2018, 15:16
Hallo,
beim mir war es Juni 2017, 7. Wirbel im Nacken. Aktuell kann ich sagen, das ich jetzt Schmerzfrei bin, also gut ein Jahr Probleme gehabt.
Keine Op, das war mir Wichtig...
Gruß
Holger
arturo
29 Jun 2018, 15:33
Auch ich habe seit nun 4 Monaten einen Vorfall C6C7. Noch immer zweit 600er Ibuprufen. Opioide Tabletten wie Tramadol nehme ich nicht, da ich von denen Depressionen bekomme. Bei mir ist die Bandscheibe geplatzt und berührt den Nerv. Vor 2 Monaten war ich 5 tage schmerzfrei. Am 6. Tag kamen die Schmerzen wieder. Hat jemand eine Idee wie lange so etwas dauern kann?
Sabine1968
29 Jun 2018, 17:30
Hallo, es kann lange dauern. Trama l hat eine antidepressive Wirkung, wenn Du davon Depressiv wirst ist das komisch. Ich kann nur dringend davon abraten so lange Ibus zu schlucken, die machen Magen und Nieren kaputt. Es gibt viele unterschiedliche Opiate.
Gruß Sabine
arturo
08 Jul 2018, 08:50
Hallo Sabine, auf dem Beipackzettel von tramadol stand, das 10% der Menschen davon Depressionen bekommen. Anscheinend bin ich einer dieser 10%.
Bei mir war der Vorfall an der c6-c7 vor genanau 4 Monaten. Tramadol habe ich nur 6 Tage eingenommen. Dann bin ich auf Nicht-Opiate umgestiegen.
arturo
08 Jul 2018, 09:05
Hallo Gibony
ich habe den gleichen Vorfall am 12.03 bekommen. Rechter Mittel- und Zeigefinger waren taub. Die Taubheit ging nach 4 Wochen bei mir zurück.
Nach 8 Wochen war ich 5 Tage lang Schmerzfrei. Am 6. Tag haben die Schmerzen ( nur im Nacken) wieder angefangen. Wahrscheinlich ist etwas mehr Gallertmasse erneut ausgetreten.
Ich nehme jetzt täglich eine 600er ( selten aus 2) Ibuprufen und hoffe auf baldige Besserung. Es kann bei jedem Menschen
unterschiedlich dauern. Wenn du dich viel bewegst, viel Wasser trinkst, dich vitaminreich ernährst, müsste es in 6 bis 8 Monaten vorbeigehen.
Ich gehe jeden tag zw. 10 und 15 km spazieren. Trinke täglich 3 bis 4 Liter Wasser, ernähre mich sehr ausgewogen.
Ich habe mich in der Berliner Charite ( Neurochirugie) für eine PRT (Periradikuläre Therapie) entschieden, die am 14.08.2018 stattfindet. Hast du davon gehört?
Ansonsten wünsche ich dir viel Kraft. Bedenke bitte, das Ein Bandscheibenvorfall ein vorübergehender Prozess ist und das unser Körper es fast immer verdaut.
Also keine Angst und keine Sorge !
ratelband
18 Jul 2018, 19:52
Nach allem was ich heute weiß ganz klar der Rat: Maximal 3 Monate Schmerzen und 6 Monate warten. Wenn dann die Störungen nicht weg sind, OP, zu mindest soweit ausschaben, dass der Nerv Platz hat. Das lange Einnehmen von Ibu und anderem Zeug macht Dir nur den Magen und Niere/Leber kaputt. Der Vorfall muss langsam aber kontinierlich weggehen. Das tut er auch, weil sich das ausgetretene Material verdünnt, verschiebt, eintrocknet und teilweise komplett absorbiert wird. Das dauert aber keine 6 Monate. Nach 4 Wochen ist das, was draussen ist, weitgehend weg, mehr Platz gibt es nicht mehr.
Das Einzige was im positiven Sinne passieren kann, ist, dass das Problemteilchen zwar wieder weg ist, aber der Nerv noch entzündet. Dann kann es sein, dass man monatelang rummacht, ohne dass Gefahr besteht. Dann kann man auch Schmerzen gefahrlos tolerieren. Dazu braucht es aber ein Bild und Diagnose. Wenn der Arm z.B. ohne direkte Bewegung schmerz, und mit Bewegung der HWS sich nichts ändert, dann ist das so ein posttraumatischer Entzündungszustand. Dann Wärme, Infrarot, um das zu forcieren und massiv Enzündungshemmer, vor allem Cortisol. Harte Dosis, kurz und intensiv, maximal 12 Tage inklusive 50% der Zeit des Ausklingenlassens. Wenn der Nerv dann nicht Ruhe gibt, kann das chronisch werden und bleiben, bis hin zum Schmerzgedächtnis.
Physio kann man in der Zeit meistens vergessen. Allerhächsten passives Dehnen und Ziehen, sowie Schmezpunktbehandlung der sekundär betroffenen Extermitäten, wenn sich dort Verhärtungen bilden.
Ich hatte z.B: einen Vorfall im Rücken unten, konnte das Bein nicht mehr richtig bewegen, Fuss nicht mehr heben, etc.
Dauerte 2-3 Wochen akut, weitere 3 Monate bis zum weitgehenden Abklingen. Das war unter Aufsicht des Neurologen allein durch Abwarten gelöst worden. Aber: Der Prozess ist kontinuierlich. Das Ganze wurde Tag für Tag immer spürbar weniger. Wenn das nicht so ist und eine Stagnation einsetzt, ist das 50% der OP-Indikation. Meinen Vorfall konnte man übrigens deutlich sehen, aber dass Druck auf dem Nerv sein konnte, nicht! D.h. die Bilder hätten gesagt, da ist ist eigentlich nichts, was drück.
Der Zustand heute ist der, dass es immer wieder Probleme gibt, aber die Hauptgefahr des zentral drückenden Kerns ist gebannt. Daher kann man da entspannt mit umgehen. Sobald man aber mehr auf den Bildern sieht und auchlänger Schmerzen sind, würde ich eine OP in Erwägung ziehen. Man muss bei einer solchen OP auch nicht alles versteifen, weil das beim Abwarten ja auch nicht passiert. Man muss nur minimalinvasiv etwas Material rausnehmen, bevor es sich verklemmt, verhärtet und Enzündungen auslöst, was es leider in wenigen Fällen. Mein Chirurg meinte, dass man 70% der Leute mit meinen Symptomen nicht operieren muss und mich hat er auf die Grenze gesetzt, zum Abwarten - am Ende Recht behalten. Es lief aber auch schon anders: Zu lange gewartet, oder der Patient holte sich eine Zweitmeinung beim Physio und der rät bekanntlich zur Therapie.
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