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Komplette Version HWS Vorfall nach Arbeitsunfall und die Folgen....

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
saftnase2000
Hallo zusammen- ich melde mich mal wieder zurück.
Ich bin seit 2009 hier im Forum Unterwegs, Seinerzeit Potrusion LWS, ausgelöst durch einen Sturz vom Motorrad. Hab es mit viel Physio innerhalb von knapp 4 Jahren wieder hinbekommen smile.gif
Und nun geht es wohl weiter....

am 03.03.18 Arbeitsunfall gehabt. Auf dem Weg vom Auto zum Kunden Glatteis, noch versucht, mich an einem Pfosten festzuhalten, Verfehlt, und beim Ausrutschen mit dem linken Oberarm (Bizeps) auf dem Pfosten aufgeschlagen. Oberarm also geprellt, Schmerzen gingen so.
Abends fingen dann die "eigentlichen" Schmerzen an. Mittig zwischen Schulterblatt links und WS ein Tief sitzender, brennender Schmerz, Strahlte weiter aus in die Schulter, etwas in den Nacken, aber vor allem in dem Arm. Insbesondere Unterarm und Handgelenk.
Dann also endlich mal zum Durchgangsarzt, Checken lassen.
"Ja, das kann eine Begleiterscheinung der Prellung sein", und schrieb mich erstmal 2 Wochen Krank. Als Schmerzmittel bekam ich Novalgin und Ibu verschrieben.
Die Ibus haben nicht wirklich geholfen, besonders Nacht nach langem liegen verstärkten sich die Schmerzen. an Novalgin hab ich mich nicht drangetraut, weil mir vieles auf den Magen Schlägt.
Und auch generell gehe ich nur zu Arzt, wenn wirklich was ist, und Nehme auch Schmerzmittel nur im äußersten Notfall.
Habe mir die ganzen Tage dann abends vor dem Schlafengehen eine Ibu 600 gegönnt, die brachte mich immerhin bis morgens um 5 durch die Nacht.

Vorgestern hatte ich dann endlich mein MRT. Gestern die Nachbesprechung beim BG Arzt. Der sagte schon eingangs, daß er nicht wirklich Spezialist für Neurochirurgie ist, aber das da auf dem Bild mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ein Vorfall ist. Hat mir dann die Bilder gezeigt, Dort ist die Wölbung zwischen 6.und 7. Halswirbel zu sehen. Vollständige Klarheit soll am kommenden Montag der Besuch in der Neurochirurgie beim Spezialisten bringen.

Aktuell, würde ich sagen, sind die Schmerzen im Vergleich zu Beginn abgeklungen.
Die Besonderheit ist allerdings, daß die Schmerzen verhältnismässig Bewegungsunabhängig auftreten. Ich kann meinen Gesamten Bewegungsapparat inkl Arme etc. uneingeschränkt Bewegen,
Die Schmerzen Im Rücken und Arm sind aber irgendwie "immer" präsent. Es Verstärkt sich, wenn ich den Kopf in den Nacken lege, und wenn ich auf der Seite liege (egal, auf welcher), so wie ganz extrem beim Autofahren. Und es Verbessert sich, wenn ich mir eine Art "Nest" Baue- ein Paar Dicke Kissen, so dass der Rücken völlig Eingebettet etwa 30 Grad Hochgelagert wird. Und wenn ich mich Bewege und etwas mache.

Die Schmerzen an sich strahen in der Hauptsache in den Unterarm aus und erreichen gerade so das Handgelenk. Kribbeln oder Taubheitsgefühl hab ich gar nicht, und das Ganze halte ich jetzt immerhin schon 4 Tage OHNE Schmerzmittel durch. Es Tut zwar weh, aber so kann ich wenigstens Beobachten, ob sich was verändert.

Daher bin ich immer noch der Hoffnung, daß es vllt. NUR wieder eine Potrusion und kein Prolaps ist.

Aber....was kommt danach? Noch habe ich keine 100%ige Sicherheit, was nun ist, aber würde hier gerne ein Paar Fragen Stellen, die meine Weitere Zukunft betreffen könnten.
Zum einen mal der der Zusammenhang mit dem Arbeitsunfall. Der BG Arzt meint, das Bandscheibenproblem war schon die ganze Zeit da, die Prellung am Oberarm war nur der "Zünder", der das ganze ins Rollen brachte. Glaube ich ihm auch.
Aber so von jetzt auf Gleich ein Durchbruch der Bandscheibe, obwohl gar keine äußere Einwirkung auf den Rücken gewirkt hat?

Sollte dies so sein, wären ja vielleicht noch weitere Bandscheiben betroffen , die vielleicht ebenfalls kurz vor dem Exitus stehen?
Ich frage deshalb, weil ich seit ca. 1 Jahr Regelmässig Reha (Stärkung der Rückenmuskulatur) mache, um genau dem Entgegen zu wirken. Sollte das alles für die Katz gewesen sein?

Und eine Weitere Frage: Was darf ich, und was darf ich nicht- mit einem HWS Vorfall? Ich hole jetzt wahrscheinlich schon ein Stück zu weit aus, aber man weiß ja nie was kommt.

Im Privaten Bereich bin ich Leidenschaftlicher Radfahrer und Tischtennisspieler. Aber genau diese Beiden Sportarten dürfte ich dann nicht mehr ausüben, wenn man den Zahlreichen Einträgen im WWW glauben schenken darf.
Weiterhin hatte ich die ganze Zeit moderates Krafttraining und Cardiotraining im Sportstudio gemacht, um Muskulatur aufzubauen, und mal von meinem Übergewicht runterzukommen (108 kg bei 185cm, BMI von knapp über 30, das meiste ist Bauchfett).
Würde da gerne von anderen leidensgenossen erfahren, wie sie es handhaben.

Und dann wäre da noch der Berufliche Bereich.
Als ich in 2009 mein LWS Problem hatte, zog sich die Heilung über fast 4 Jahre. Grund war hier noch Stärkeres Übergewicht, um 118kg, Sitzende Tätigkeit im Büro, viel Autofahren.
2012 wechselte ich zurück in meinen alten Job, hatte mehr Bewegung, was den Heilungsprozess stark beschleunigte. In diesem Bereich bin ich seit 2013 Schmerz- und Beschwerdefrei.

Nun bin ich "immer noch" Servicetechniker im Außendienst, aber vielleicht ist genau das ein Problem.
Ich fahre Täglich ca. 200km mit dem Auto, Repariere Laserdrucker und muss diese auch regelmässig durch die Gegend wuchten. Im Schnitt liegt so ne Kiste bei 35 kg, die ich dann heben muss, aufgrund der Abmaße muss man aber auch teilweise "aus dem Rücken heraus" heben.
Ich frage mich die ganze Zeit, ob das u.a. die Ursache für meine Beshcwerden sein könnte- und wie es weiter geht. möglicherweise wird das aktuelle Problem jetzt therapiert- und in einem Halben Jahr ist die nächste BS dran.

Vor ca. 5 Monaten bot man mir intern eine Stelle in der Disposition an. Bessere Bezahlung, Fester Arbeitsplatz (35 Minuten mit der Bahn), Aber auch wieder Bürojob.
Allerdings ist das Unternehmen Vorreiter in sachen Ergonomischer Arbeitsplatz, also mit Höhenverstellbarem Tisch etc weitaus besser ausgestattet als mein Damaliges Büro.

Dazu würde ich gerne eure Meinung hören. Natürlich zieht auch der Gehaltssprung ein wenig (brutto von 2500 auf 3100), aber wichtig wäre einfach mal die Meinung von "Schreibtischtätern" mit Bandscheibenproblemen.

Ich hoffe, ich habe nun nicht zu wirr durcheinander geschrieben, hoffe, dass man es Lesen und Verstehen kann, und freue mich auf Feedback.

Lg
Micha

und weg bn_grinundwech.gif
paul42
Hallo Micha,

ziemlich umfangreiche Geschichte die du da berichtest.

Es wäre übersichtlicher, wenn du gezielt in den Unterforen gezielte Fragen stellst.

Ich kann das aber verstehen, dass man im Fluß so alles hintereinander niederschreibt.

Ich würd dir folgendes vorschlagen, wenn dir unsicher bist.

1.
Zu dem aktuellen MRT gibt es einen schriftlichen Befund, den du beim Radiologen oder beim behandelen Arzt anfordern kannst.

Damit könntest du besser einschätzen, ob deine Beschwerden durch degenerative Prozesse ursächlich sind, anstatt dieser Arbeitsunfall.

Du hast schon viel Glück gehabt das du dir nicht den Arm gebrochen hast, wenn du so heftig eingeschlagen bist.
Daraus einen unfallbedingten BSV aus einem Unfalltrauma abzuleiten, ist bei deiner Vorgeschichte nahezu ausgeschlossen.

Daraus Ansprüche auf Schadensersatz abzuleiten, den Zahn hat dir der BG- Arzt schon gezogen.
Wenn du anderer Ansicht bist, dann suche dir eine fachärztliche neurochirurgische Zweitmeinung.

2.
Aktiv zum jetzigen Zeitpunkt deinen Sport zu betreiben ist sicherlich in der Schmerzphase sicherlich kontraproduktiv.
Bleib im Rahmen deiner Möglichkeiten in Bewegung, aber vermeide ruckartige Bewegungen.

Da wäre es momentan besser, sich vorerst zu schonen bis du weißt wie es deiner HWS insgesamt geht.
Such da besser das Gespräch mit deinem Arzt was derzeit an Bewegung sinnvoll sein könnte.

3.
Wenn du die Chance hast beruflich noch zu wechseln, würde ich dir das auch empfehlen darüber nach zu denken

Ob du gestresst im Auto sitzt um gestresste Kunden zu erreichen, dann auch noch richtig körperlich zu packen musst wird dir bis zur Rente vermutlich nicht gelingen.

Wenn es da für dich eine innerbetriebliche Option ergibt ist, würde ich die Chance nutzen und langfristig denken.

Vermutlich hättest du mehr Zeit auch mal an deinen Rücken zu denken.
Wenn der Betrieb auf rückengerechte Arbeitsplatzausstattung ausgerichtet ist, wäre das doch ein super Sprungbett neue berufliche Erfahrungen zu sammeln.

Am Schreibtisch kannste dann immer zukünftig selbst entscheiden wann und wie du dich rückengerecht verhälst.
Möglichkeiten für kurze muskuläre Entspannung gibt es da reichlich.

Aus meiner Sicht ist jetzt erstmal wichtig, dass du dein Diagniose besser einordnen kannst ,um dann die weiteren Maßnahmen zu treffen.

viele Grüße
paul42
cecile.verne
Hallo Micha

ich kann Pauls Aussagen eigentlich nur unterstützen. Wobei ich sagen muss, dass Du mal erst den Neurochirurgen-Termin abwarten musst, um zu sehen, was der Facharzt meint betr. des Zusammenhanges Deiner Beschwerden mit dem Arbeitsunfall.

Was ich aus leidiger, mehrfacher Erfahrung hingegen anders sehe ist die Sache mit dem Radiologenrapport. Der kann gut sein und richtig, muss aber nicht (auch eine mit mir eng befreundete Orthopädin in Deutschland "pfeift" auf diese Rapporte...)! Der Neurochirurge soll die Bilder begutachten, das bringt Dich viel weiter. Er kann Deine Beschwerdebild viel besser im Zusammenhang mit den Bildern beurteilen als der Radiologe, der "nur" die Bilder vor sich hat, aber wenig Informationen zu den Beschwerden, geschweige denn Untersuchungsergebnisse hat.

Was sicher aktuell wichtig ist, ist Schonung. Moderate Bewegung im Sinne von Spaziergängen ist günstig, auch um den Kreislauf in Schwung zu halten. Radfahren ist sicher auch ein guter Sport, wenn das Fahrrad richtig eingestellt ist und Du nicht gerade Cross Country fährst. Lass Dich dann da auch vom Neurochirurgen entsprechend beraten.

Wenn Deine Bandscheiben schon am Schlapp machen sind, würde ich die Gunst der Situation echt nutzen, den Job zu wechseln, denn die Chance, dass es halt dann irgendwo anders auch kaputt geht sind leider gegeben. Gewichte heben, erst recht aus dem Rücken raus, ist Gift für Deine Wirbelsäule. Da wirst Du ganz grundlegend umdenken und handeln müssen um die Situation nicht weiter zu verschlimmern, denn leider ist auch eine Wirbelsäule mit einem gut abgeheilten Bandscheibenvorfall nie mehr eine gesunde Wirbelsäule und man muss dementsprechend lernen, damit im Alltag umzugehen!

Ein kleiner Tip noch, schreib Dir alle Dinge auf, die Du mit dem Neurochirurgen besprechen willst, denn oft sitzt man dann dem Arzt gegenüber und es föllt einem nichts mehr ein. Kaum aus dem Sprechzimmer raus, wird einem klar, dass man die Hälfte nicht gefragt hat...!

LG und gute Besserung
Cécile
saftnase2000
Hallo; Und weiter gehts......

Letzte Woche nun Termin beim Neurochirurgen gehabt. Der meinte, Der Vorfall war wohl schon früher da, blieb allerdings unbemerkt, bis mein Sturz eben den Bewegungsapparat so verschoben hat, dass nun die Schmerzen auftraten. Nun erstmal manuelle Therapie. Wenn nach 3-4 Wochen keine Besserung erfolgt, wird ggf. über eine OP nachgedacht. So der Plan.

Tags darauf hatte ich dann meinen ersten Termin in der Physiotherapie. Junger Therapeut, aber der hatte es irgendwie drauf. hörte sich meine Geschichte an, stellte fest, dass mein Kopf seitwärts nur eingeschränkt beweglich ist, und massierte dann kurz einen Nerv hinten links am Hals.....der AHA- Effekt ! Schon konnte ich meinen Kopf ganz nach rechts drehen, ohne dass es in den linken Arm zog.
Darauf folgten dann noch zwei weitere Termine, und der Besuch beim Hausarzt, da ja nun die KK zuständig.
Beim letzten Termin Tastete der Therapeut meine Wirbel ab, irgendwo in der Mitte der BWS dann AUTSCH, da war noch irgendwo ein nerv eingeklemmt. Er sagt, den hat er jetzt erstmal halbwegs freigelegt, nächste Woche (das ist heute Nachmittag) gehen wir nochmal dran.
Ursächlicher zusammenhang mit meinem Leiden? Schauen wir mal.....

Mit dem Hausarzt habe ich dann noch darüber gesprochen, was man Darf, und was nicht. Er Vertritt die Meinung, entgegen allem, was so im Web steht, kann man ausser extremen Krafttraining alle Sportarten machen, die man früher auch gemacht hat. Unterlassen sollte man in der aktellen akutphase jedoch alles, was "Über Kopf" gemacht wird. Seine Erklärung: Wirbel und BS wird immer bis zu der Höhe besansprucht, in der das Gewicht hängt. Trage ich also einen Kasten Wasser in Bauchhöhe vor mir, ist erstmal nur die HWS beansprucht, minimal die BWS. Z.B. Beim Loch Bohren in eine Decke wiederum hauptsächlich die HWS, da die Die Kraft des Arms nach oben bringen muss.

Stimmt das so ?

Was einen eventuellen Wechsel der Beruflichen Tätigkeit angeht, so meinte mein Hausarzt, der Körper gewöhnt sich an seine Tätigkeiten. Wenn also unsereins, der Täglich Drucker durch die Gegend Hievt, mal einen Wohnungsumzug macht, merkt der Körper keine Veränderung, da er diese Belastung ständig hat, Ein Schreibtischtäter hingegen belastet seinen Bewegungsapparast bei einem Umzug etc. ganz anders als sonst, und bekommt im Nachhinein mehr Probleme als unsereins.
So die Meinung meines Hausarztes.

Aktuell wird es allmählich besser, zumindest halte ich weiterhin Eisern ohne Schmerzmittel durch, und führe ein Tagebuch über die Entwickluing der Beschwerden.

saftnase2000
Update....seit 4 Wochen Physio. Schmerzen klingen langsam ab. Aber.....seit heute früh Kribbeln und leichtes Taubheitsgefühl in Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen. Muss ich jetzt schnell reagieren, oder weiterhin ein Fall für die Konservative Therapie?
Susi1312
Hallo Saftnase2000,

keine Panik....OP nur bei Löhmungen oder unerträglichen Schmerzen. Dem Physio berichten....vielleicht war es irgendwo ein bisschen viel. Der Nerv kann überall komprimiert werden in seinem Verlauf...... beobachten.
LG susi1312
Harro
Guten Tag Saftnase
vielen Dank für Deine Beteiligung hier im Forum.
Sei doch bitte so lieb und setzt Deinen Beiträgen eine Anrede und einen Gruß dazu, so kommen die Beiträge viel freundlicher herüber und lesen sich angenehmer.
Beiträge ohne Anrede und Gruß sind unpersönlich!

Ich möchte auch an dieser Stelle auf unsere Boardregel verweisen.

Danke!

Liebe Grüße Harro ph34r.gif
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter