Hallo zusammen
Ich bin Ella, 29 Jahre alt und habe mich nach längerem mitlesen entschieden, mich nun im Forum zu registrieren. Letzte Woche habe ich eine Spondylodese L5/S1 mittels ALIF (SynFix-LR der Firma Synthes) bekommen.
Wie es dazu kam:
Es begann bereits vor ca. 5,5 Jahren mit immer wiederkehrenden Rückenschmerzen und Hexenschuss. Nachdem mein Hausarzt immer wieder sagte, dies sei nur muskulär und in meinem Alter sei da noch nichts kaputt, habe ich eine 2. Meinung eingeholt. Es gab sofort den Verdacht einer Diskushernie, weshalb ich 2 Tage später im MRI lag. Bei der Nachbesprechung dann der Schock: Diskushernien von L1-3 und L5/S1. Ich wurde zum Wirbelsäulenspezialisten geschickt. Ich rechnete damit, dass vielleicht eine kleine OP notwenig sein könnte, da bisher keine Physiotherapie Erfolg brachte.
Dann der Schock: Mir wurde gesagt, dass nur eine Spondylodese helfen würde, da L5/S1 nicht nur eine Diskushernie sei, sondern eine Black disk. Diese Bandscheibe sei quasi tot und habe ihre dämpfende Funktion verloren. Ich brach in Tränen aus vor lauter Schock und wollte erstmal alles probieren, bevor ich mich operieren lassen würde. Ich fragte nach einer neuen Verordnung zur Physiotherapie, wlche der Arzt mir nicht geben wollte, da es in meinem Fall nicht helfen würde. Er hätte aber im nächsten Monat noch einen OP-Termin für mich frei... Fazit: Auf nimmer Wiedersehen!
Ich hörte mich ein wenig um und ging dann zu einem anderen Wirbelsäulenspazialisten, welcher mir empfohlen wurde. Dieser war um einiges einfühlsamer und freundlicher. Er erklärte mir alles genau, stimmte dem 1. Arzt jedoch zu, dass die Spondylodese auf lange Zeit gesehen die einzige Lösung sei. Er sagte aber, dass es nicht sofort sein müsse und wir alle konservativen Massnahmen versuchen würden, um die OP so weit wie möglich hinauszuschieben. Dies fand ich sehr gut!
Von einer Bandscheibenprothese rieten mir übrigens beide Spezialisten ab, diese sei in der LWS nicht so erfolgreich und man käme eher wieder weg davon...
Ich hatte also immer wieder Physiotherapie, Massagen und Infiltrationen, nahm Medikamente, baute die Rückenmuskulatur auf und eignete mir ein rückengerechtes Verhalten an.
2,5 Jahre später - also vor ca. 1 Jahr - wurde das ganze dann immer schlimmer. Ich hatte alle paar Wochen einen Hexenschuss und konnte jeweils ca. 1 Woche nicht arbeiten, da kein aufrechter Gang mehr möglich war. Teilweise waren zusätzlich zu den Schmerzmitteln Kortisontabletten nötig, da es einfach nicht besser wurde. Ich bekam Schmerzen im Bein, was ich vorher nie hatte. Auch fiel ich manchmal einfach hin, weil mein ganzes Bein plötzlich taub wurde. Nach der Arbeit musste ich nach Hause, um mich hinzulegen, da die Schmerzen so stark waren. Ein Sozialleben war kaum mehr möglich. Wenn ich irgendwo eingeladen war, musste ich mich nach einiger Zeit sitzen ebenfalls hinlegen. Nach dem 9. Hexenschuss innert einem Jahr entschied ich mich dann letzten Oktober, nochmals zu dem Wirbelsäulenspezialisten zu gehen. Ich wartete so lange, da ich zuerst mein Nachdiplomstudium beenden wollte... Dieser machte ein neues MRI, auf welchem zwar L1-3 deutlich besser waren, der Befund von L5/S1 nun jedoch noch stärker auf die Nervenwurzel drückte und nun zusätzlich meine Wirbel ein wenig verschoben waren.
So kam es dazu, dass letzte Woche (22.1.) die Spondylodese gemacht wurde. Nach der OP gab es leider Komplikationen, mit welchen ich nun noch zu kämpfen habe und deswegen sehr starke Schmerzmittel (Opiate) nehme. Das Implantat sitzt aber gut und ich hoffe, dass es langsam besser wird!
Liebe Grüsse und sorry für den langen Text
Ella