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Komplette Version Neuvorstellung kurz nach Spondylodese (ALIF)

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Ella88
Hallo zusammen

Ich bin Ella, 29 Jahre alt und habe mich nach längerem mitlesen entschieden, mich nun im Forum zu registrieren. Letzte Woche habe ich eine Spondylodese L5/S1 mittels ALIF (SynFix-LR der Firma Synthes) bekommen.

Wie es dazu kam:
Es begann bereits vor ca. 5,5 Jahren mit immer wiederkehrenden Rückenschmerzen und Hexenschuss. Nachdem mein Hausarzt immer wieder sagte, dies sei nur muskulär und in meinem Alter sei da noch nichts kaputt, habe ich eine 2. Meinung eingeholt. Es gab sofort den Verdacht einer Diskushernie, weshalb ich 2 Tage später im MRI lag. Bei der Nachbesprechung dann der Schock: Diskushernien von L1-3 und L5/S1. Ich wurde zum Wirbelsäulenspezialisten geschickt. Ich rechnete damit, dass vielleicht eine kleine OP notwenig sein könnte, da bisher keine Physiotherapie Erfolg brachte.
Dann der Schock: Mir wurde gesagt, dass nur eine Spondylodese helfen würde, da L5/S1 nicht nur eine Diskushernie sei, sondern eine Black disk. Diese Bandscheibe sei quasi tot und habe ihre dämpfende Funktion verloren. Ich brach in Tränen aus vor lauter Schock und wollte erstmal alles probieren, bevor ich mich operieren lassen würde. Ich fragte nach einer neuen Verordnung zur Physiotherapie, wlche der Arzt mir nicht geben wollte, da es in meinem Fall nicht helfen würde. Er hätte aber im nächsten Monat noch einen OP-Termin für mich frei... Fazit: Auf nimmer Wiedersehen!

Ich hörte mich ein wenig um und ging dann zu einem anderen Wirbelsäulenspazialisten, welcher mir empfohlen wurde. Dieser war um einiges einfühlsamer und freundlicher. Er erklärte mir alles genau, stimmte dem 1. Arzt jedoch zu, dass die Spondylodese auf lange Zeit gesehen die einzige Lösung sei. Er sagte aber, dass es nicht sofort sein müsse und wir alle konservativen Massnahmen versuchen würden, um die OP so weit wie möglich hinauszuschieben. Dies fand ich sehr gut!
Von einer Bandscheibenprothese rieten mir übrigens beide Spezialisten ab, diese sei in der LWS nicht so erfolgreich und man käme eher wieder weg davon...
Ich hatte also immer wieder Physiotherapie, Massagen und Infiltrationen, nahm Medikamente, baute die Rückenmuskulatur auf und eignete mir ein rückengerechtes Verhalten an.

2,5 Jahre später - also vor ca. 1 Jahr - wurde das ganze dann immer schlimmer. Ich hatte alle paar Wochen einen Hexenschuss und konnte jeweils ca. 1 Woche nicht arbeiten, da kein aufrechter Gang mehr möglich war. Teilweise waren zusätzlich zu den Schmerzmitteln Kortisontabletten nötig, da es einfach nicht besser wurde. Ich bekam Schmerzen im Bein, was ich vorher nie hatte. Auch fiel ich manchmal einfach hin, weil mein ganzes Bein plötzlich taub wurde. Nach der Arbeit musste ich nach Hause, um mich hinzulegen, da die Schmerzen so stark waren. Ein Sozialleben war kaum mehr möglich. Wenn ich irgendwo eingeladen war, musste ich mich nach einiger Zeit sitzen ebenfalls hinlegen. Nach dem 9. Hexenschuss innert einem Jahr entschied ich mich dann letzten Oktober, nochmals zu dem Wirbelsäulenspezialisten zu gehen. Ich wartete so lange, da ich zuerst mein Nachdiplomstudium beenden wollte... Dieser machte ein neues MRI, auf welchem zwar L1-3 deutlich besser waren, der Befund von L5/S1 nun jedoch noch stärker auf die Nervenwurzel drückte und nun zusätzlich meine Wirbel ein wenig verschoben waren.

So kam es dazu, dass letzte Woche (22.1.) die Spondylodese gemacht wurde. Nach der OP gab es leider Komplikationen, mit welchen ich nun noch zu kämpfen habe und deswegen sehr starke Schmerzmittel (Opiate) nehme. Das Implantat sitzt aber gut und ich hoffe, dass es langsam besser wird!

Liebe Grüsse und sorry für den langen Text
Ella
paul42
Hallo Ella88

Wilkommen im Forum wink.gif

Den doppelten Beitrag hab ich entfernt.
Grundsätzlich hast du ein Zeitfenster von 3 Std., um durch den Button Editieren, deine Beiträge noch nachträglich zu bearbeiten.

Du hast zwar ausführlich zu deiner Vorgeschichte berichtet, aber um dir helfen zu können, wäre es hilfreich, wenn du mal etwas zu deinen derzeitigen Beschwerden berichten würdest.

Die OP ist ja noch sehr frisch und da ist Schonung ist sicherlich noch sehr wichtig.

Das dauert ne Weile bis sich der Körper erholt und anfangs ist man halt doch noch sehr in der Beweglichkeit eingeschränkt.

Wie geht das jetzt bei dir weiter?
Ist eine Reha geplant?

gute Besserung
paul42
Ella88
Hallo paul42

Danke!:-) Das habe ich versucht, doch damit kann ich den Beitrag ja nur ändern, nicht löschen, oder? Irgendwie hatte ich versehentlich 2x gedrückt...

Momentan habe ich so gut wie keine Rückenschmerzen, nur ein wenig wenn ich auf dem Rücken liege als wäre ich stark verspannt.
Mein momentanes Problem ist vor allem der Bauch... da hat es am Abend nach der OP stark reingeblutet, wieso genau weiss niemand. Jedenfalls habe ich deshalb ein riesiges Hämatom in meinem Bauch (vom Bauchnabel bis knapp zu den Oberschenkeln und in den Intimbereich). Es sieht aus als wäre im Bereich des Schnittes ein Babykopf... nur dass das halt alles Blut ist. Ich hatte extreme Schmerzen, hielt nicht einmal den Druck vom Nachthemd mehr aus. Es wurde noch diskutiert, mich nochmals zu operieren um die Blutung zu stoppen und das Hämatom zu entfernen. Irgendwann in der Nacht hat es dann von selber aufgehört und es wurde entschieden, die Arbeit dem Körper zu überlassen. Auch mit dem Kreislauf hatte ich bis vor kurzem zu kämpfen und konnte die Blase nicht entleeren, was mittlerweile wieder geht.
Nun ist es in Ruhe mit den Schmerzen zwar deutlich besser, bei Bewegung (vor allem aufsetzen, aufstehen, die ersten paar Schritte und hinlegen) jedoch nach wie vor sehr schmerzhaft. Ich denke ich brauche einfach Geduld, bis der Körper das ganze Blut abgebaut hat... hat das jemand auch so erlebt?

Ich soll die nächsten Wochen vor allem liegen und wenn es dann wieder geht, auch kleine Spaziergänge machen. Mitte März habe ich einen Nachkontrolltermin mit Röntgen und soll bald danach wieder mit arbeiten beginnen (den 1. Monat 50%, keine Drehbewegungen in der Wirbelsäule und nicht mehr als 5kg heben). Die ersten drei Monate soll ich ein Lendenmieder tragen, welches mir im Spital abgegeben wurde.

Wenn ich hier so lese, dass viele erst nach 6 Monaten wieder Arbeiten konnten, hat mein Arzt wohl den Turbo eingeschaltet... mal sehen was die kommenden Wochen bringen;-)

Eine Reha ist bei uns in der Schweiz nach einer Spondylodese unüblich und auch bei mir nicht geplant.

Liebe Grüsse
Ella
cecile.verne
Hallo Ella

zum Problem des Riesenhämatoms kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, einen Therapeuten/Arzt aufzusuchen, der mit Blutegeln arbeitet. Es tönt zwar etwas gruselig, ist aber für Hämatome die absolut rascheste Möglichkeit, sie zum Auflösen zu bringen!!! Da Du in der Schweiz bist, kannst Du mit der Google-Suche nach "Hirudotherapeuten mit EMR-Zulassung" suchen, denn dann kann die Behandlung über die Zusatzversicherung abgerechnet werden zwinker.gif

Zur Arbeit nach Spondylodese: bei einer komplikationslos verlaufenden Spondylodese ist eine AUF von 4-6 Monaten eigentlich normal (so hatte es mir der NC vor der OP gesagt, auch in der Schweiz). Alle vorherigen stärkeren Belastungen für die WS zahlen sich eigentlich nicht aus und alles geht nur länger. Du hast ja jetzt mal noch Zeit bis Mitte März und kannst Dich rückengerecht verhalten (keine Drehbewegungen, kein Bücken!), zögere aber keinesfalls, bei dieser Konsultation dann eine weitere Verlängerung zu erbitten!
Ich bin aktuell 9 Monate post-op, jedoch von L4-S1versteift. Ich habe anfangs Januar mit 4 x 1 Std. arbeiten pro Woche angefangen, und das reicht bei weitem aus!!! Ich bin vielleicht kein Paradebeispiel, denn bei mir wollen und wollen die Schmerzen nicht mindern, aber ein 50% Job wäre für mich absolut nicht möglich!
Auch bei mir war nie die REHA zur Frage gekommen. Wie Du schreibst, ist das bei uns in der CH nicht üblich. Es wird einfach, wenn nötig, Physiotherapie verschrieben. Das reicht aber eigentlich auch aus und belastet die KK weit weniger zwinker.gif

Ich wünsch Dir weiter viel Geduld und bleib schön vorsichtig!
LG Cécile
Ella88
Hallo Cécile

Danke für den Hinweis! Habe es gegoogelt und es wird sogar in meiner Nähe angeboten - ich glaube aber, dass ich das nicht könnte mit den Blutegeln... eine Zusatzversicherung habe ich zwar, die hat jedoch bereits vor der OP bei den Massagen extrem „blöd getan“, trotz ärztlicher Verordnung...

Wo wurdest du denn operiert? Ich habe meine Bedenken bezüglich Arbeitsunfähigkeit schon vor der OP geäussert. Mein Operateur sieht das alles völlig unproblematisch und meint, es sei kein Problem nach 8 Wochen, obwohl ich in der Pflege tätig bin...

Seit heute habe ich nun auch Schmerzen in den Beinen, es zieht von den Oberschenkeln hinten runter bis in die Waden. Ich weiss nicht, ob dies von der OP kommt? Es fühlt sich an, als würde ich eine Dehnübung stark übertreiben und ist nur da, wenn ich stehe/gehe.

Liebe Grüsse
Ella
Pinguin
Hallo liebe Ella,

was die Behandlung mit den Blutegeln angeht, solltest Du noch mal genau in Dich gehen und versuchen über Deinen Schatten zu springen.
Du musst ja nicht gerade hinschauen, wenn die Viehcher da ihre Arbeit tun zwinker.gif

Aber ich weiß, dass das bei Hämathomen ganz gut hilft.
Du solltest allerdings den "blauen Fleck" immer schön mit Hämathromb Salbe/Gel einschmieren.
Auch das hilft, damit sich das Blut besser verteilen und auflösen kann.

Ich denke Deine jetzigen Beschwerden kommen teils von dem Hämathom und anderer seits ist die OP ja wirklich noch ganz frisch.
Es besteht die Möglichkeit, dass durch Deine Bewegungen tagsüber der OP Bereich, die Narbe etwas anschwillt und dann
den Nerv wieder ärgert. Deshalb auch die Beinschmerzen.

Normaler weise gibt es dich auch die Möglichkeit das Hämathom zu punktieren und so das Blut abzuziehen.
Ein bisschen wundert mich, dass dies nicht gleich schon in der Klinik gemacht wurde
Ohne fremdes Zutun benötigt der Körper sehr lange, um das ganze Blut abzubauen.
Und wenn Du Pech hast, verkapselt sich der Rest noch. Deshalb solltest Du keine Scheu haben Dir auch so ein Rezept, wie es Cecil Dir empfohlen hat zu besorgen.
Du bist noch so jung und solltest jetzt wo Du schon mal operiert wurdest auch wirklich alles versuchen, um wieder
richtig auf die Beine zu kommen.

Mit der Arbeiterei würde ich mir an Deiner Stelle jetzt noch keine Gedanken machen.
Konzentriere Dich erst mal auf Deine vollständige Genesung und warte erst mal den Vorstellungstermin im März ab.
Dann wirst Du sehen, wie es Dir geht und je nach dem entscheidest Du dann, ob Du noch eine AU Verlängerung benötigst oder mit Wiedereingliederung beginnst.
Auf keinen Fall sofort wieder Vollzeit arbeiten.
Du musst Dich erst langsam an die Belastung gewöhnen.
Aber wie schon gesagt, bis dahin ist noch Zeit.

Ich wünsche Dir eine guten Heilungsverlauf und sende Dir leibe Grüße
Konstanze
Ella88
Hallo Konstanze

Vielen Dank für deine Antwort. Ich werde mir das nochmals durch den Kopf gehen lassen. Habe am Montag einen Termin beim Hausarzt zum Fäden ziehen und werde ihn dann darauf ansprechen.

Ja das kann sein, ich bewege mich nun schon mehr als im Spital. Das mit dem Entfernen des Hämatoms wurde diskutiert - der Arzt sagte jedoch, dass das Blut bereits verklumpt sei und er deshalb nicht einfach reinstechen könne, sondern dies nochmals eine OP mit Narkose und wieder möglichen Komplikationen geben würde, weshalb er sich dann dagegen entschied. Ich denke im Nachhinein, dass mir durch diesen zweiten Eingriff einiges an Schmerzen, Kreislauf- und Blasenprobleme erspart geblieben wäre...

Liebe Grüsse
Ella
cecile.verne
Nochmals Hallo Ella

es gibt kein stärkeres hämatomauflösendes Mittel als der Speichel der Egel. Er ist zig-fach stärker als jegliches Heparin (gespritzt) oder in Salbe (da wirkt es sowieso nur oberflächlich....).
Versuche wenn irgend möglich über Deinen Schatten zu springen und lass Dir diese Therapie angedeihen. Es brennt ein bisschen, so wie ein Mückenstich, blutet dann für 12 - 24 Stunden und juckt manchmal ein paar Tage, thats it. Gegen den Juckreiz ist es hilfreich, für 3 Tage ein Antiallergikum einzunehmen (das sollte ein guter Therapeut gleich mitgeben!).

Ein Beispiel aus der Praxis wo ich arbeite: ein Mann ist die Treppe auf dem Steiss hinunter gestürzt. Er war im KH, dort haben sie ihm Heparinspritzen und ein Schmerzmittel verordnet. Weil er so höllische Schmerzen hatte, kam er ein paar Tage später noch zum HA in unsere Praxis. Das Hämatom war extrem gross, vom Kreuz über beide Po-Backen bis in die hinteren Oberschenkel. Mein Chef hat ihm sofort die Egel angeboten. Der Patient wollte nicht und erhielt als Schmerzmittel noch Oxycodon dazu. 2 Tage später kam er wieder, seine Schmerzen waren nach wie vor extrem, trotz Oxycodon und er bat um Egeltherapie. Diese wurden sofort angesetzt. Eine Woche später ein zweites Mal: der Bluterguss war bereits zur Hälfte weniger geworden, der Patient nahm keine Schmerzmittel mehr und hatte nur noch wenig Schmerzen!!!!

Zu Deiner Frage wo ich operiert wurde: im Lindenhofspital in Bern von PD. Dr. Uwe Ebeling. Und Du?

Wenn Du in der Pflege arbeitest erscheint mir echt eine Arbeitsaufnahme nach 8 Wochen extrem früh...... wenn man bedenkt, dass es 1 - 2 Jahre dauert bis die Verknöcherung abgeschlossen ist, dann sind diese 2 Monate ja nichts! Es besteht ja auch die Gefahr einer Lockerung der Implantate bei zu früher Belastung, von den Schmerzen ganz abgesehen.

LG Cécile
Ella88
Hoi Cécile

Ich habe es mir nochmals überlegt und zwei Therapeuten in meiner Nähe per Mail kontaktiert. Werde morgen dann meine Krankenkasse fragen, ob die Therapie übernommen wird. Es wäre ja schon toll, kein Oxycodon mehr zu brauchen.

Momentan habe ich das Gefühl, dass die Schwellung - also das Hämatom - wieder grösser wird, es schmerzt auch mehr und ist wieder härter geworden... ich hoffe, dass was auch immer geblutet hat in meinem Bauch nicht weiterblutet...

Ich wurde ebenfalls in Bern operiert, jedoch im Sonnenhofspital von Dr. Kleinschmidt.

Ja, da habe ich auch noch ziemlich Respekt davor... auch wenn ich den ersten Arbeitsmonat vorsichtig sein soll und nicht heben darf - wenn man erstmal wieder da ist, ist es sooo schnell passiert und man hebt etwas, weil es einfach ohne kaum geht und das Verständnis der Arbeitskollegen wohl auch schnell nachlässt.

Liebe Grüsse
Ella
Lucie96
Hallo Ella,

ich lese immer wieder mit Erstaunen, die Angaben der Ärzte zur Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit.
Ich bin jetzt ca. 10 Monate post-op und werde voraussichtlich im März gaanz langsam
wieder anfangen zu arbeiten. Sitzende Tätigkeit im Büro. Ja, die Ärzte hätten mich auch gern schon früher geschickt, aber ich denke,
mein Körper hat die Zeit gebraucht.
Ich habe keine Lust, die OP noch einmal machen zu müssen.
Daher halte ich lieber Ruhe und gebe mir die Zeit.
Also, lass dich nicht drängen. In der Pflege wird nach kurzer Zeit niemand mehr Rücksicht auf deine Erkrankung nehmen.
Wenn du erstmal wieder da bist,
bist du auch fit - denken die anderen.
Ich wünsche dir gute Besserung.
Liebe Grüße
Lucie
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