ich lese schon eine ganze Weile still mit, und habe mich nun doch entschieden, mich und meine Geschichte kurz vorzustellen und euch auch gleich um Rat zu bitten.
Ich heiße Martin und bin 40 Jahre alt. Gelegentliche Rückenschmerzen und auch Hexenschüsse begleiten mich schon lange, gingen aber immer wieder von alleine weg. Ich habe das immer auf mein deutliches Übergewicht geschoben. Seit 2015 habe ich jedoch 30kg abgenommen, so dass ich diese Belastung für meinen Rücken schon mal reduziert habe.
Im Oktober 2016 bekam ich morgens im Bad einen Hexenschuss, den ich in dieser Intensität noch nicht gekannt habe. Meine Frau hat mich an diesem Tag, sowie am Folgetag in die Ambulanz eines Krankenhauses fahren müssen, da mit haushaltsüblichen Schmerzmitteln nichts mehr zu machen war. Nach ein paar Wochen wurde die Lage besser, aber nie richtig gut. Immer wieder durchzuckten mich Schmerzen im unteren Rücken bei falschen Bewegungen (Schuhe binden, etwas vom Boden aufheben,…) Monate später habe ich mich dann einen Orthopäden aufgesucht. Im April 2017 wurde ein MRT der LWS gemacht mit folgendem Befund:
L2/3: bds. Spondylarthrose
L3/4: bds. Spondylarthrose
L4/5: bds. Spondylarthrose, Bandscheibenprolaps dorsomedial bis bds. paramedian, jedoch ohne Wurzelverlagerung und Wurzelkompression. Hier kein Anhalt für eine Wurzelirritation.
L5/S1: unauffälliger Befund
Insgesamt keine Spinalkanalstenose und keine Neuroforamenstose
Für den Orthopäden war die Ursache allen Übels gefunden, ein BSV. Ich habe Physio und Akkupunktur bekommen, was mir ganz gut geholfen hat, da ich eh zu dem Zeitpunkt schon deutlich weniger Schmerzen hatte, es waren ja schon ein paar Monate vergangen.
Ich habe dann auch fleißig meine Übungen zu Hause weitergemacht und das Joggen wieder intensiviert. So kam ich gut durch den Sommer 2017. Nach langem Sitzen oder körperlicher Anstrengung habe ich meinen Rücken gemerkt, aber damit konnte ich leben. Gymnastik, Muskelaufbau und joggen haben die Sache im Griff gehalten.
Im Oktober 2017 ging das Spiel aber von vorne los. Wieder begann alles mit einem Hexenschuss, dem eine lange Phase von Schmerzen folgte. Dann wieder eine Besserung, bei einer dummen Bewegung wieder ein Rückschritt. So geht es seit dem auf und ab. Ich habe einen Tag rechts Schmerze, am nächsten links. Immer ein drückenden Schmerz mittig in der LWS, kann schlecht gerade oder vorne über gebeugt sitzen oder gar stehen.
Es gibt gute Tage mit sehr wenig Schmerzen, Tage wo mir Ibuprofen hilft, und Tage wo mir auch IBU nichts helfen. Ich nehme dann aber nix anderes, sondern warte wieder auf gute Tage. Der Orthopäde sagt es könnte von dem bekannten BSV sein, hat aber keinen guten Lösungsvorschlag. Der Physio sagt, es ist nicht der BSV, dann würden die Schmerzen nicht von einem auf den anderen Tag so unterschiedlich sein. Außerdem hatte ich niemals Schmerzen in Po, Beinen oder irgendwo anders entlang der Nerven.
Nun weiß ich langsam nicht mehr was ich tun soll. Ich bekomme einfach keinen konstanten Zustand hin und das zermürbt meinen Kopf. Ich weiß, das andere viel schlimmer dran sind und mehr Schmerzmittel nehmen müssen. Aber über die lange Zeit diese Unsicherheit „wie wird denn der Tag morgen wohl werden? „ macht mich verrückt.
Daher wollte ich das Thema jetzt noch mal intensiv anpacken. Was meint Ihr, welche Ärzte sollte ich aufsuchen? Einen anderen Orthopäden, Neurochirurg? Habt Ihr Tipps oder Erfahrungen? Denkt Ihr Bandscheibe ist die richtige Fährte oder ist mein MRT ein Zufallsbefund?
Vielen Dank und Grüße,
Martin
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