Hallo in die Runde

Ich bräuchte mal ganz dringend Euer geballtes Schwarmwissen. Ich bin 2012 an der HWS operiert worden (C5/C6 mit PEEK-Cage). Jetzt nach 5 Jahren sind die Probleme mit der HWS erneut aufgetreten, Ausfälle in beiden Armen bis in die Hände rein, Schmerzen in Nacken und Schultern bds, zeitweiser, starker Schwindel. Also bin ich hin zum Orthopäden. MRT wurde gemacht, hat sich der Orthopäde danach nicht mal angesehen, PRT folgten - ohne Erfolg. Heute dann Termin beim Neurochirurgen (der das operiert hat), Ergebnis: Cage sitzt, nix zu sehen, der NC schien total abgenervt, so nach dem Motto "Was will der schon wieder hier". Mein Problem: Der Schwindel und die Schmerzen sind immer noch da und teilweise recht massiv.

Fazit: Der Orthopäde macht nichts mehr, weil er nicht weiter weiß und der Neurochirurg ... nun ja den scheint es nicht zu interessieren, er hat ja schließlich operiert.

Nun meine Fragen:
1. Wer von Euch hat solch eine Arzt-Erfahrung auch schon gemacht und was habt Ihr unternommen, wie konntet Ihr Euch weiterhelfen?
2. Welche Möglichkeiten bleiben mir noch?

Für hilfreiche Tipps wäre ich Euch sehr dankbar, da ich absolut nicht mehr weiter weiß.

Gruß Jens

Hallo Jens

gottseidank hatte ich keine solchen Erfahrungen gemacht!

Grundsätzlich ist der Orthopäde kein Wirbelsäulenspezialist, deswegen ist seine Meinung in meinen Augen eher nebensächlich. Dass er die Bilder nicht mal angesehen hat eher beschämend, denn die Radiologenrapporte sind sehr oft nicht besonders hilfreich und nur das Auge des Facharztes erkennt auf den Bildern wirklich das, was wichtig ist (mehrfach bei mir so passiert). Die Haltung Deines NC alles Andere als ärztliche Hilfe, dort würde man mich nie mehr sehen.

An Deiner Stelle würde ich einen andern NC oder Wirbelsäulenspezialist aufsuchen und Dir eine fachlich fundierte Zweitmeinung geben lassen. Bring dorthin v.a. die Bilder mit, den Radiologenrapport behälst Du erst mal in Deiner Tasche.
Wenn Du wieder Ausfälle hast (sind die genau am selben Ort wie damals oder leicht anders lokalisiert?) stimmt etwas nicht, ev. auch auf einem anderen Segment.

LG Cécile

Hallo Jens,

Einen Vorfall oder eine Vorwölbung an anderer Etage hast du nicht? MRT sagt alles gut?

Nehme die Unterlagen und suche für eine gute WS Klinik. Das Verhalten deiner beiden Ärzte geht gar nicht.

Lg und gute Besserung 🍀🍀🍀
Holger

Guten Morgen Cécile und Holger,

danke vorab schon mal für Eure Worte.
Das Problem ist, ich bin damals 2012 wegen BSV C5/C6 operiert worden. Nebenbei wurde eine Foramenstenose festgestellt und "beseitigt". Ein Jahr später hatte ich wieder Schmerzen und war wieder beim NC, wo festgestellt worden ist, dass die Foramenstenose wieder da in vollem Umfang da war. Es wurde jedoch nichts unternommen. Dieses Jahr (also gut 5 Jahre nach der OP) bekam ich wieder schnell einschießende Schmerzen in beide Arme mit entsprechender kurzzeitiger Lähmung. Die Schmerzen brauchten jedes Mal gut 10-15 min. um halbwegs erträglich zu werden. Der Orthopäde ließ ein MRT machen, spritzte (für teuer Geld) Teufelskralle, was mir nur kurzzeitig etwas brachte. Danach setzte er PRT an, die auch nur kurzzeitigen Erfolg brachten. Gestern, deswegen mein Beitrag, musste ich als Notfall, wegen erneut aufgetretener Schmerzen in die Neurochirurgie-Ambulanz. Laut Durchsicht der MRT-Bilder existieren weder ein erneuter BSV noch eine Spinalkanalstenose. Die Bemerkungen des Neurochirurgen möchte ich nicht wiedergeben. Grundtenor jedoch war: Ich hätte keine Schmerzen, da wäre nichts.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Foramenstenose, die 2013 wieder diagnostiziert wurde, so mir nichts Dir nichts wieder verschwunden ist.

Gruß Jens

Hi Jens,

wie war denn dein Schwindel während der schmerzfreien Zeit? War der da? weniger? oder ganz weg?

Gibt es RÖ (durch den geöffneten Mund) / CT Aufnahmen?

+ handelt es sich um einen Drehschwindel oder Schwankschwindel-Standunsicherheit etc?

Lg Chris

Moin chrisu

Da ich bedingt durch die Schmerzen ja auch Schmerzmedikamente nehme, kann ich Dir sagen, dass ich während der schmerzfreien Zeit (ob mit oder ohne Schmerzmedikamente) auch schwindelfrei bin. Der Schwindel tritt nur auf, wenn die Schmerzen da sind (im Moment wieder dauerhaft). Es handelt sich eher um einen Schwankschwindel mit Gehunsicherheit und Bewegungsabhängigkeit. Zum Beispiel beim Trinken, wenn man den Kopf in den Nacken legt um an Reste zu kommen, beim nach unten schauen oder wenn ich versuche, mich draussen an der Umgebung zu orientieren und dabei den Kopf bewege. Sitze ich gerade und schaue nach vorn ist alles ok.
Bilder gibt es nur in Form von MRT-Aufnahmen und hier wird zumindest ein weiterer BSV nebst SKS ausgeschlossen.
Was ich nur nicht verstehe: Ich hatte 2012 , als die OP stattfand 3 BSV (C3/4, C5/6, C6/7) . C5/6 soll der ausschlaggebende sein - ist aber operiert mit PEEK-Cage. Also wären noch C3/4 und C6/7 übrig, angeblich nicht mehr vorhanden. Das mit der SKS glaub ich dem NC sogar, daran hat es selbst damals nicht gelegen. Was mich aber stutzig macht: 2012 wurde auch eine Foramenstenose diagnostiziert, die ebenso operiert wurde. 2013 stellte der selbe NC fest, dass die Foramenstenose wieder vorhanden war! Diesmal wurde diese nicht mal erwähnt.

Ich meine, dass BSV sich zurückbilden können, ist bekannt, aber doch eine bestehende Foramenstenose nicht... Ich habe die Vermutung, dass hier irgendwas übersehen worden ist.

Gruß Jens

Hi Jens,

ok danke für die Infos.

Passt zwar nicht unbedingt 100% in mein Schema bzgl. deinem Schwindel aber wenn du willst lass dir mal von deinem Zahnarzt das normale Panoramaröntgen (OPTG) schicken (nicht wegen den Zähnen etc) vielleicht ist ja dort was zu sehen. (Weichteilverknöcherungen - Verkalkungen) Strahlen gerne und oft in die Hws aus und die Ärzte übersehn sowas leider ziemlich gerne weil sich alles aus der Hws kommend anfühlt und sie einfach keinen Plan davon haben, die Orthopäden schon garnicht und die Neurochir auch nicht > Tunnelblick... ) Dann wird die Hws operiert und eigentlich liegt das Problem oft ganz woanders...

Wie geschr. mit ein bischen Glück ist dein Zahn-Panoramarö dafür nutzbar. Wenn du möchtest schau ich mir das gerne an.

Das nach unten - oben schauen fällt da schon rein in den Bereich auch die Stand-Gangunsicherheit. Mich hat dein letztes Post da näml. etwas stutzig gemacht. (Du hast offenbar nur Probleme wenn es "Entzündungen" gibt.)

LG Chris

Moin chrisu

Die Zahnsache lass ich mal überprüfen, meine Zahnärztin wird da sicher kontrollieren. Ob das ganze nun auch noch an Entzündungen liegt, ist mir noch nicht bekannt, weiß aber, dass wohl beim Hausarzt (Bin ständig wegen Diabdetes unter Kontrolle) Entzündungswerte aufgefallen sind, die nie Beachtung fanden. Ich möchte jedoch die Foramenstenose auch nicht so ganz ausser acht lassen, da selbige auch die Symptome verursachen. (Zitat "Typischerweise klagen Patienten zu Anfang über Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf, mit der Zeit können die Schmerzen über die Schultern bis in die Arme und Finger hinab ziehen.") Und diese ist ja vom NC nicht mehr berücksichtigt worden, obwohl 2013 neu aufgetreten.

Gruß Jens

Hi Jens,

organisier dir das Bild falls du es nicht Onlinestellen willst kannst es mir auch gern via Pm schicken. Deine Zahnärztin wird das mit zieml sicherheit nicht sehen auch wenn es am Bild vorhanden sein sollte weil die Ärzte es schlicht und einfach nicht wissen und nicht in der Ausbildung lernen. Drum laufen da draussen Leut herum die dann unmengen an sinnlosen Therapien bekommen inkl Psychoschiene und eigentlich waren nur alle zu blind oder habens nicht gelernt...

Oder direkt Termin bei einem Radiologen machen (privat) und der soll die notw. untersuch einleiten. Ops ohne CT/Rö würde ich mir an der Hws / Hals nie und nimmer machen lassen wenn nicht alles was bildgebend geht angeschaut wurde und auf einem MRT sieht man eigentlich ziemlich wenig.

LG Chris