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Komplette Version Erfolgreiche Wirbelsäulenversteifung?

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
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nasenstueber
Hallo an Alle,

auf Grund meiner immer mehr sich zuspitzenden LWS-Problematik habe ich mich hier mal registriert um etwas darüber zu lesen.

Auch wie es Anderen geht mit ähnlichen Symptomen.
Ohne jetzt ganz konkret die eigentliche Frage welche ich habe mit genauer Diagnose zu verwässern, wollte ich mal wissen ob es jemanden gibt bei dem eine Wirbelsäulenversteifung zum Erfolg geführt hat?

Sie wird mir von 2 Seiten angeraten, die Krankenkasse sagt zu mir ich solle mir keine Sorgen machen : .."das wird sehr oft erfolgreich durchgeführt...ein Klacks quasi.."...

...aber lesen und hören tu ich was ganz anderes.

Entscheidung steht noch aus... ich sträube mich auf Grund der Infos die ich bis jetzt habe.... und aus dem Grund weil mir niemand sagen kann was hinterher wird.

Nirgens ist etwas darübere zu finden, das so eine OP eine Besserung bringt.. im Gegenteil: veränderte teils stärkere Schmerzbilder, Bewegungsproblematiken und ...
... Frührente.

Klärt mich doch mal auf...

Wie können Neurochirurgen und Krankenkasse zu so einer OP raten, welche ganz offensichtlich alles irgendwie nur schlimmer macht?
Ich würde mich freuen etwas positives zu lesen... wenn das denn geht.

Aber wenn nicht hier im speziellen Forum ..wo dann?

Grüssle aus BW
karin59
Hallo ,

Deine Fragezeichen im Kopf hat Jeder , dem zu so einer OP geraten wird.
Was die KK Dir dazu gesagt hat...vergiss es , das ist Schwachsinn.
Eine Spondy ist k e i n e Kleinigkeit. Nur für die KK , weil der Werdegang normalerweise für die so ist :

Diagnose -OP- nach 12 Wochen gesund.....
Aus Sicht der KK ist die OP ja auch erfolgreich (als Handwerk) , aber dann beginnt der Kampf mit der Genesung . Als Klaks würde ich 2-3 Stunden und länger aber nicht bezeichnen .

Das ist der Idealfall und vom Normalfall sehr weit weg.
Geh davon aus, daß die Einbringung des Fixateurs erstmal Halt in die Sache bringt. Dann aber beginnt der Prozess der Verknöcherung (Verbindung der Wirbel) und das alleine k a n n bis zu 2 Jahren dauern und Niemand kann garantieren , daß Dein Körper das macht. Außerdem muß der Fixateur selber zuerst fest einwachsen. Nicht umsonst werden viele Betroffene f r ü h e s t en s 6 Wochen nach der OP zur Reha geschickt.
Und wenn Du nach weiteren 6 Wochen (vorausgesetzt es geht Dir gut) überhaupt einen passenden Arbeitsplatz hast , kannst Du ans arbeiten denken. Passender Arbeitsplatz heißt :
Im Wechsel gehen , stehen. sitzen , leicht heben .
Hast Du diese Voraussetzung ? Dann steht die Frage - für wie lange ? Keinesfalls schaffst Du einen 7-8 Std Tag ohne Liegezeit zwischen.

Das nächste ist die Frage :
Ist Deine Lebensqualität so eingeschränkt , daß Du nur noch den Weg einer OP gehst ?
Kannst Du Deinen Alltag gut bewältigen ? Ist Dein Beruf sehr eingeschränkt durch diese Krankheit ? Hat sich Dein Umfeld verändert durch die Krankheit ? Dreht sich Dein Denken nur noch um das relative Überstehen des Tages ohne Schmerz ? Sind Deine Freunde noch Freunde , oder ziehst Du Dich noch nicht zurück ?
Die Entscheidung für diesen Eingriff trägst Du selber , es sei denn Unvorhergesehnes zwingt dazu!

Und : Kein guter Neurochirurg gibt Garantie für Schmerzfreiheit , denn schmerzfrei werden die Wenigsten.
Dazu kommen die Folgen einer Spondy , weshalb sie auch - letzte Option - genannt wird.
Folgen sind vielfältig : Von Schraubenlockerung /-bruch über Anschluß-OPs weil umliegende Segmente durch die Versteifung übermäßig beansprucht werden . Es gibt auch Nervenschädigungen durch die OP uva .

Es gilt eine Spondylodese nicht zu verteufeln , aber auch nicht zu verharmlosen .
Bei einer Arthrose-WS ist schmerzfreiheit unwahrscheinlich, wogegen eine relative Schmerzfreiheit bei einer angeborenen Spondylolisthese danach gegeben ist. Das z.B. kann ich bestätigen.
nasenstueber
"Ist Deine Lebensqualität so eingeschränkt , daß Du nur noch den Weg einer OP gehst ?"

DAS ist die Frage.

Auf jeden Fall danke ich Dir für das umfssende Statement und Deine Zeit dafür.
karin59
Genau diese Frage mußt Du für Dich beantworten.
Und das ist nicht leicht. Lass Dich nicht beeinflussen.
Hör auf Dein Bauchgefühl.
Wenn Du für Dich sagst, die OP ist eine Chance für mich , ohne die sich nix ändert , dann zieh es durch.
Kannst Du weiter leben, ohne daß Du Dich tägl. quälst , dann kannst Du warten.
Wenn aber schon 2 Doc schon von OP gesprochen haben , kannst Du davon ausgehen , daß Du irgendwann trotzdem zu dem Punkt kommen wirst.
Die Frage ist . Wann ist der richtige Zeitpunkt ?
Vor meiner Hüft-TEP wurde mir geraten nicht zu lange zu warten, da dann der Heilungsprozess durch die dann noch größeren Schäden in die Länge gezogen würde. Das macht Sinn und ich kann es mir im Nachhinein vorstellen.
Bei der Spondy hatte ich 1/2 Jahr vor der OP schon die Indikation. Diese wollte ich nicht wahrhaben. Ich hatte Angst. Die OP mußte dann zwangsläufig stattfinden. Im nachhinein denke ich für mich :
Eine OP bei Diagnosestellung hätte mir einiges erspart und vllt wären die Schäden mit denen ich nun dauerhaft leben muß nicht eingetreten oder wenigstens geringer.

Es ist nicht leicht so eine Frage zu beantworten .
Und wie gesagt : Außer im Notfall kann die Entscheidung kein anderer treffen .
Juna5
Huhu nasenstueber,

ich habe von mehreren Stellen gehört gehabt, dass es ohne Spondy nicht mehr ginge und ich mit meiner Gesundheit spiele.
Ich hatte vor der Spondy auch keine Lebensquali mehr, laufen war selbst mit Krücken so gut wie unmöglich, plus den ganzen anderen Rest.

Aaaaaaber, meine Spondy ist auf alle Fälle nicht so verlaufen, wie sie verlaufen sollte. Diese Aussagen "ein Klacks", nach vier Wochen fahren sie wieder Auto, danach beginnt ihr neues Leben, jaaaaha, scheint wohl bei manchen so zu sein, keine Ahnung.
Mein neues Leben hat auf alle Fälle begonnen, allerdings nicht so, wie prognostiziert und "zugesagt" (allerdings hatte da auch keiner davon gesprochen, dass die OP so derbe "anders" verläuft zwinker.gif)

Bei mir hatte ich die Frage nach der Lebensquali mit ja beantwortet, wie gesagt, es ging nichts mehr, das Danach...hat mein Leben allerdings komplett verändert.
Die Spondy ist jetzt fast drei Jahre her, ich bin ausgesteuert und immer noch erwerbsunfähig, ich kämpfe einen Kampf gegen die RV seit gefühlten Ewigkeiten und selbst die Reha nach der OP habe ich nicht bekommen (fast 1 Jahr später und nach viel kämpfen, bin ich in eine psychosomatische Reha gekommen, da die orthopädische Klinik mich nicht nehmen wollte. Seit dem kämpfe ich wieder, um endlich in eine Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben in Wiedereingliederungsform zu kommen).

Ich möchte Dir keine Angst machen, es gibt auch andere Fälle und es wird auch bestimmt nicht jeder als Versuchs- und Übungskaninchen auserkoren, ob es danach aber so wird, wie man Dir zusagt, ist ungewiss.

Sry für die harten Worte, habe gerade schon Bammel, ob ich das abschicken soll, aber wollte Dir einfach meine Erfahrung schildern.

Alles Gute,
cecile.verne
Hallo nasenstueber

ich bin erst 5 1/2 Monate post-op Spondy. Bei mir war die Lebensqualität vor der Op nahe dem Nullpunkt angelangt: ein Jahr zuvor erlitt ich eine Spondylodiszitis, schleppte mich dann mehr oder weniger gut durch die Zeit, immer im Kopf "mich kriegt diese Erkrankung nicht hin". Auch wurde mir bis dahin noch nicht von einer Spondy gesprochen, eher sagte mir der betreuende Rheumatologe, das sei alles normal nach so einer schweren Erkrankung...
Dann im März wieder der GAU so wie es war, als mich die Ambulanzfahrer mittels Narkose aus dem Bett bergen mussten und eben die Spondylodiszitis im KH diagnostiziert wurde. Winzigste Bewegungen im Bett waren Folter, an ein Aufstehen nicht zu denken. Mit hochdosiert Kortison und Targin (Oxycodon) à gogo gelang es dann doch, wieder auf die Beine zu kommen. Nur die Genesung dauerte nicht lange an, denn 5 Tage später dasselbe "Spiel", dass sich nun im Abstand von 3 -4 Tagen wiederholte...
Der Besuch beim NC bestätigte, dass eine Listhese und Aufklappbarkeit bestand und nur noch eine Spondy erfolgsversprechend sei. Der Doc sagte mir aber gleich, dass nur 75% aller Operierten genesen würden. Ich flehte den NC ab "bitte helfen sie mir", denn ich konnte schlicht und einfach nicht mehr!
Heute frage ich mich, ob ich wohl zu den anderen 25% gehöre, denn seit knapp 1 1/2 Monaten geht nichts mehr voran, nein ich muss sogar wieder viel mehr liegen um die Schmerzen ohne Schmerzmittel in Schach halten zu können. Anfang August hielt ich es um die 3 Stunden am Stück aus, jetzt noch etwa 1 1/2. Sitzen war auch besser als jetzt. Die Schmerzen sind etwas anders als vor der OP und etwas weniger heftig, vor allem die Lokalisation hat sich etwas verändert. Was das soll, hoffe ich nächsten Montag zu erfahren, wenn die nächste Kontrolle vorgesehen ist....
An ein Arbeiten unter diesen Umständen ist kaum zu denken (geplant waren 4-6 Monate Arbeitsunfähigkeit) .....

Leider ist wohl ein Rücken, der Anlass zu einer Spondy gibt wirklich ein stark beschädigter Rücken und Linderung durch die OP ist wohl nur teilweise möglich. Trotzdem bereue ich es nicht, denn die Schmerzen waren die Hölle vor der OP.

Ich hoffe, Du findest den richtigen Weg für Dich, ohne aber all zu euphorisch sowohl mit als auch ohne OP zu denken! was Du wissen musst, es ist eine sehr grosse OP (so hat es mir auch der NC gesagt) und es braucht extrem viel Geduld nach der OP!

Lg Cécile
gigi1961
Hallo du,

ich würde es immer wieder machen......! War bei Prof Geiger in der Hessingklinik Augsburg. Heute nach 3 Monaten ist alles gut eingewachsen. Klar habe ich noch Probleme - aber kein Vergleich zu vorher. v.g.
gigi1961
Zusatz:
mein Prof sagte mir vorher klipp und klar: Eine Heilung und Schmerzfreiheit bei dem Befund ist nicht mehr drin. Optimal wäre eine 70% Besserung im Rücken und 80% in den Beinen - das kann ich locker bestätigen. Ich hoffe es bleibt so und geht weiter voran.
Ich kenne Menschen, die haben Null Probleme und arbeiten wieder voll als Krankenschwester. Die wurden auch vom Prof Geiger operiert. v.g.
Marielu21
Hallo Nasenstüber,
also ich habe Beschwerden seit ich 18 bin (heute 52). Ich hatte alles, vom sog. Hexenschuss über Bandscheibenvorfälle, und eben einfach Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen. Ich habe neben so und so vielen Physiotherapien und x Nervenanspritzungen mit Cortison machen lassen, sog. Infiltrationen lokal, sowie Nervenverödungen mit Hitze (Thermofrequenzablationen) zweimal, sog. einmal kamerageführt und mit Eis (Cryotherapie).
Jahre gingen ins Land, wo es immer wieder mal besser wurde mit den üblichen Methoden, Schmerzmittel mit Entzündungshemmer drin, Wärme, Stufenbett, Physio etc. und eben auch mal damit da oben genannt. Wobei mir die Kamerageführte Nervenverödung die Schmerzen verdoppelt hat, das muss ich hinzufügen, aber das war schon ziemlich am Ende meiner Karriere vor der Spondylodese. Ich habe Jahreswechsel 2015/16 drei Bandscheibenvorfälle (von insgesamt 5 Protrusionen, also Vorwölbungen der Bandscheibe) erlitten. Ab da ging es zügig bergab. Meine bereits 2015 neu hinzugekommenen Steissbeinschmerzen beim Sitzen verstärkten sich zudem auch noch. Ich hatte immer wieder Ausstrahlungejn in die Beine, d.h. vorallem das Gefühl, die Oberschenkel stecken in einem zu engen Taucheranzug, ganz schlimm direkt über den Knien, teils waren auch Schmerzen seitlich aussen bis zu den Füssen. Ein Stadium war plötzlich erreicht, dass schwupps zu Tramal führte und dann zu Opiaten. Diese Opiate (richtig eingenommen, nicht irgendwie) konnten aber keine Lösung sein. So.
Ich wusste zwar vorher schon einiges, aber wichtig war mir, wie Erfahrungsberichte Betroffener von einzelnen Kliniken bzw. Ärzten sind. Das ist ein Punkt, der SEHR wichtig ist, nämlich, was kann der Arzt wirklich.
Dennoch bin ich - so wie es jetzt aussieht - falsch abgebogen. Der Leidensdruck war zu groß. Ich wollte die schnelle Lösung nach all diesen vielen Jahren. Mehrere Ärzte sagten immer wieder: Nein, keine OP. Schmerzklinik. Aber: Das ist doch keine Behebung der Ursache, dachte ich. Das kann nicht die Lösung sein. Letztlich brachte mich eine erfolgreich an der Halswirbelsäule operierte junge Frau von 35 Jahren dazu, mich in die Hessing Klinik nach Augsburg zu begeben.
Nur: Achtung: Sie war an der HWS operiert und nahezu jeder Orthopäde hat eine Spezialisierung. Der Oberarzt (Achtung: Orthopäde) in der Ambulanz schickte mich schwupp ins Röntgen. Aha! Die Bandscheiben zwischen L4/5 und L5/S1 fehlen nahezu komplett! Das beeinflusst die sagittale (senkrechte)Balance, und die ganze Muskulatur ist in Aufruhr, kann das nicht mehr halten. Das kann auch nach unten ziehen.
Versprochen wurde mir 2/3 der Schmerzmittel senken zu können, das wäre sicher. Bei OP aber konnte man L5/S1 gar nicht auseinanderhebeln, weil es bereits so verknöchert war (komisch, dass man das nicht vorher sah, was). Man wuchtete aber mit Stemmeisen. Statt eines richtigen Cages (Drahtkäfig),der noch mehr Platz schafft, konnte nur mit Mühe ein Platzhalter eingeschoben werden. Also nur die Hälfte des Plans verwirklicht. Post OP sofort Fusshebeschwäche und immer grausamere Nervenschmerzen (was ganz anderes als normale Schmerzen....). Heute 3 Monate post OP: Ich nehme noch mehr Tabletten als zuvor, habe Nervenausfälle und Schmerzen, sowohl die alten als auch neue.
Ich habe das alles vorgebracht, aber der Operateur, Prof. Geiger kann Negatives (Fokus Platz 2017!) überhaupt nicht ausstehen, Hilfe, Anteilnahme, nein. Ich bereue es zutiefst, der Versuch erlegen zu sein, das machen zu lassen. Es ist die ultima ratio. kein Weg zurück.
Man sollte sie nur bei Nervenausfällen machen lassen, bei gleissenden hellen stechenden Schmerzen, nicht bei dumpfen Schmerzen, mögen sie auch noch so stark werden. Das ist ein Irrtum, da ganz schnell zu meinen, ach genau, da höre ich dazu. So wie Du das beschreibst, gehörst Du nicht dazu.
Warte ab, sitze die Zeit aus.
Mal abgesehen davon, dass nun meine Zusatzversicherung auch noch dank des Medienhypes, es wird zuviel operiert, und dank der Ärzte, die das unverantwortlich auch tun, Teile gar nicht bezahlen will, denke ich, dass ich das falsch gemacht habe.
Mein Bruder hat es ausgesessen, diese schlimmen Zeiten. Es könnte gehen. Versuch es. Wie gesagt, solange nicht diese Dinge s.o. passieren.
LG
Marielu21
...sorry, .ich habe vergessen: Studien besagen, dass eine Spondylodese nur in 60% der Fälle helfen würde, Erfahrungen zeigten, dass die Patienten aber teils erst ein Jahr später den Gewinn diese OP verspüren könnten.
LG
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter