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Komplette Version HWS instabiel

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Hopserle
Hallo Bandis,

ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, doch jetzt brauche ich mal wieder eure Hilfe.

Ich habe seit 3 Jahren Schmerzen in der Schulter und in den Armen. Mit Taubheitsgefühlen je nach Position, vor allem aber beim Liegen. Nov. 2014 wurde ich dann an der Schulter operiert (Rotatorenmanschette eingerissen und lange Bizeps-Sehne wurde verlegt). Leider habe ich immer noch Probleme mit der Schulter. Das antreiben meines Rollis (bin Querschnittsgelähmt L1 komplett, TH7 inkomplett) habe ich immer noch Schwierigkeiten.

Die HWS ist instabiel, d.h. die Wirbelkörper gleiten immer wieder nach rechts und links raus. Das führt dazu, dass ich Schwindelanfälle und Schwierigkeiten habe richtig Luft zu bekommen. Auch ist es mir nicht möglich, den Kopf richtig nach rechts/links zu drehen. Auch habe ich immer wieder Schmerzen, Taubheitsgefühl und Durchblutungsstörungen in beiden Armen.

MRT-Bilder sind gemacht (siehe unten). Der Radiologe sagt, es wäre alles ok. Nur eine kleine Vorwölbung und ein wenig Osteochondrose.
Würde meine Porbleme nicht erklären. Das ist aber doch eine statische Aufnahme. Wenn ich mich bewege oder liege, dann klemmt sich doch das RM mehr ab, oder habe ich da was falsch interpretiert?

Was meint ihr dazu`?

LG Hopserle (Caren)
Hopserle
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odysseus
Hallo Hopserle,

da will ich doch gleich einmal antworten. Ich bin nämlich weniger Bandi als instabilitätsbetroffen.

Da hast Du aber auch einen schönen Mist beisammen und Deine Armfunktion ist für Dich um so wichtiger.... Kennst Du den Swiss Trac? Von dem lese ich immer wieder - das könnte Deine Schulter vielleicht zusätzlich entlasten:

Swiss Trac

Außerdem habe ich letztens einen Artikel gelesen, laut dem beim Handbike die Schulter und Gelenke weniger belastet werden als beim Rolli - vielleicht auch einen Versuch wert?
https://community.paraplegie.ch/t5/Alltag-M...ulter/ta-p/1646

Die zwei Seiten kennst Du ja sicher für generelle Infos?
paraforum.ch
der-querschnitt.de

So, jetzt aber erst mal zu Deinen Fragen; mit manchen davon habe ich mich in den letzten Jahren auch mehr beschäftigt.

Es stimmt, dass Instabilitäten bildgebend alles andere als einfach darzustellen sind. Einige Versuche sind Röntgen in Flexion und Extension (wobei dabei C0-C1 kaum dargestellt werden kann, ebenso wie der Übergang zur BWS - da gibts zu viele Überlappungen knöcherner Strukturen - und seitliches Verschieben ist damit auch nicht darstellbar), CT in Rotation und Flexion (machen aber nur wenige Untersucher), MRT in Flexion und Extension oder - für mich selbst mit am Überzeugendsten, aber leider keine Standard-Kassenleistung - MRT im Sitzen in verschiedenen Kopfbewegungen.

Mein Fazit ist: Man kann eine Instabilität anhand von radiologischen Aufnahmen diagnostizieren, aber eigentlich nicht wirklich ausschliessen... Hinzu kommt, dass z.B. bei C0-C2 die Kriterien, was als instabil angesehen wird, auch sehr unterschiedlich gehandhabt werden und man da schlichtweg vieles auch noch nicht recht weiss. Ich kenne ehrlich gesagt auch gar keine Kriterien, ab wieviel Millimeter seitlicher Verschiebung Halswirbel als instabil beurteilt würden... Auch ich nehme übrigens das seitliche Verschieben (in meinem Fall am Übergang zum Kopf) als mein Hauptproblem wahr.

Schwindelprobleme und Probleme, Luft zu bekommen, klingt nicht gut, Mist... Du kennst Dich da ja sicher besser aus als ich, aber das Zwerchfell wird ja auf Höhe C3-C5 innerviert. Das würde drauf hindeuten, dass das Problem auf der Höhe oder höher liegt. Schwindel ist ein sehr komplexes Symptom; viele mit Instabilität C0-C2 haben das, aber grade bei seitlichem Verschieben der Wirbel könnte das auch sehr gut durch ein Einengen der Vertebralarterien weiter unten entstehen, oder natürlich theoretisch auch andere Ursachen haben - aber die Probleme mit den Kopfdrehungen machen ja schon ein Problem in der HWS wahrscheinlich...

Die Drehung passiert zum größten Teil bei C1/C2. Was insofern sicher auch sinnvoll wäre, wäre erst mal eine Röntgenaufnahme von vorne durch den geöffneten Mund, um diesen Bereich darzustellen.

Was mir dazu sonst noch an Diagnostik einfallen würde, wäre einerseits eine Röntgenuntersuchung, mit der nach einem (ein- oder beidseitigen) Zwechfellhochstand als Zeichen eines Innervierungsproblems geschaut wird. Andererseits ein Ultraschall der Vertebralarterien in verschiedenen Kopfpositionen.

Auf Deinen Bildern kann ich nicht viel sehen, außer, dass Deine Bandscheiben recht dehydriert aussehen. Das habe ich auch; bei mir ist die Ursache wohl eine hypermobile Bindegewebserkrankung, bei der es unter anderem zu frühzeitigem Verschleiss, Instabilitäten und vermehrter Verletzungsanfälligkeit kommen kann. Darf ich fragen, was die Ursache für Deine Querschnittslähmung war?

Wie lange nimmst Du die Probleme in der HWS denn schon wahr?

Oh, und noch eine Frage: Dysautonomie/autonome Dysreflexie hast Du nicht, oder? Das wäre sonst ggf. noch ein weiterer Hinweis, dass da weiter oben in der Wirbelsäule ein Problem bestehen könnte... Th7 ist ja grade so unterhalb des Bereichs, in dem eine autonome Dysreflexie auftritt, oder habe ich das falsch im Kopf?

Bist Du weiter regelmäßig im Bereich Paraplegiologie angebunden? Mein Eindruck ist, dass es da Ärzte mit sehr viel Wissen zum Rückenmark gibt.

Alles Gute Dir!

Liebe Grüße,
odysseus

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