Hallo,
ich hatte Anfang Mai eine OP der Bandscheibe links L4/L5. Hierbei wurde ein Barricaid-Implantat eingesetzt zur Vermeidung eines Rezidivs. Nach der OP war ich zunächst schmerzfrei, ich hatte davor ein sehr starke Ischialgie mit Parese des Vorderfußes und Taubheitsgefühlen in der Wade. 2 Wochen nach dem OP-Termin begann ich meine AHB (3 Wochen), welche erfolgreich abgeschlossen wurde. 2 Wochen nach Ende der AHB begann ich eine stufenweise Wiedereingliederung, welche ich in der 2. Woche abbrechen musst, da plötzlich Schmerzen im Rücken / OP-Bereich auftraten, die ich so vor der OP nicht kannte. Ich hatte zuvor starke Schmerzen im Bein, aber kein Rückenschmerzen. Mein Neurochirurg war zunächst ratlos und tippte anhand von CT-Bildern auf eine Spondylarthrose und hat mir Tilidin verordnet. Nach seine Aussagen hätte ich diese Spondylartrhose aber schon seit einigen Jahren. Die Frage, weshalb ich hier aber bislang noch keine Schmerzen gehabt hätte, konnte er mir nicht beantworten. Da ich das Tilidin bei mir starke Kreislaufbeschwerden verursachte, setzte ich dieses nach 4 Tagen wieder ab und suchte meinen Hausarzt auf, auch deshalb, weil mir die Erklärung des NC nicht ausreichend erschien. Der riet mir zu einer Zweitmeinung und verschrieb mir Naproxen und Diclac-Dispers.
Die Zweitmeinung bei einem anderen Neurochirurgen brachte keine neuen Erkenntnisse, die Spondylarthrose konnte er so nicht bestätigen bzw. bezeichnete er diese als "mäßig vorhanden" und empfahl mir, die Schmerzen erstmal auszuhalten und frühestens in 6 Wochen eine Schmerztherapie durchzuführen. Einen konkreten Grund für die Schmerzen konnte er mir auch nicht nennen.
Wieder zurück bei meinem Hausarzt, wurde ich zu einem Radiologen (m. Zusatz Schmerztherapeut) zwecks Infiltration überwiesen. Dieser hat mir dann nach Studium der CT-Bilder mitgeteilt, daß sich Narbengewebe im OP-Bereich gebildet hat, welches grundsätzlich schlecht bis gar nicht operativ zu behandeln wäre, was aber ziemlich sicher die Ursache für die Schmerzen wäre. Er führte dann zwischenzeitlich 3x mal eine CT-gesteuerte Infiltration durch, diese zeigte nach den ersten beiden Terminen auch Wirkung, ich war zum ersten Mal wieder schmerzfrei, allerdings hielt diese Wirkung nur ca. 2 Wochen an, die dritte Infiltration zeigte so gut wie keine Wirkung mehr. Gleichzeitig verordnete er mir nach dem ersten Termin Amitriptylin zusätzlich zu dem Naproxen.
Jetzt sind wieder 2 Wochen vergangen, ich soll morgen wieder eine Infiltration erhalten. Inzwischen weiß ich nicht, was schlimmer ist, die immer stärker werdenden Rückenschmerzen oder die Nebenwirkungen von Amytriptilin (Müdigkeit, Mundtrockenheit, massive Schweißausbrüche, vor allem nachts).
Ich befürchte aber, daß der Termin morgen auch wieder nichts hilft und fühle mich langsam etwas hilf- u. ratlos. Ich befinde mich gerade wieder in einer beruflichen Wiedereingliederung und möchte diese diesmal auch zu Ende führen, nicht zuletzt um mich auch finanziell wieder im "Normalbereich" zu befinden und geistig nicht zu "verblöden"... Ich kämpfe mich durch, mit den verordneten Schmerzmitteln komme ich gerade so durch den Tag, auf Dauer kann es aber so nicht weitergehen.
Was habt ihr noch für Tipps oder Erfahrungen, wie soll ich weiter vorgehen? Evtl. Schmerztherapie, aber welche und woher weiß ich, welcher Arzt hierfür der richtige ist...? Auf was soll ich ggf. bei der Auswahl achten?