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Komplette Version Schwerer Bandscheibenvorfall L5 S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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hansw
Hallo Zusammen,
ich bin jetzt wohl auch im Club der Bandscheibenvorfälle... weinen.gif

Erstmal zu mir:
40 Jahre,
68kg
unsportlich (verkürzte Bänder und nie wirklich Sport betrieben)
Informatiker (d.h. stundenlanges sitzen)
und Gamer (d.h. auch noch sitzen in der Freizeit)
2 kleine Kinde (daher stärkere Beanspruchung durch herumtoben wie es sich für Papis gehört)

Zu meinem Vorfall:
Angefangen hatte es vor 3-4 Wochen mit Rückenschmerzen mit z.b. zusätzlichen Schmerzen im Linken Bein z.B. beim Autofahren. Diese natürlich gekonnt weiter ignoriert (wie immer) und einfach ein bisschen geschont.
Hat aber leider nichts gebracht.

Jetzt vor 2 Wochen ging von Samstag auf Sonntag Nacht gar nix mehr. Mein linkes Bein tat auf einmal höllisch weh. Ich fand keine Stellung in der ich irgendwie schlafen konnte und auch Ibu 600 half nichts. Das ging dann soweit dass ich mit dem Taxi (Frau und Kinder schliefen) um 4 Uhr Nachts in die nächste Klinik gefahren bin.
Dort gaben sie mir nur Infusion gegen Hexenschuss..
Die Obligatorische Frage wie sehr es schmerzt (1-10) gab ich 5 an. Wobei mir gesagt wurde bei 10 Stirbt mann.. und da ich tagsüber keine Schmerzen hatte und auch Laufen etc. kann eben halt die 5. (Dies war denke ich ein Fehler).
Der dort behandelnde Arzt hatte denke ich auch keinen Wirkliche Lust mich genauer zu untersuchen. Auch wenn ich angab dass ich ja nicht wegen Kleinigkeiten um 4 Uhr Nachts mit dem Taxi herum fahre.

Die Infusion (Novalgin, Tramadolor, Paspertin) brachte auch keine wirkliche Verbesserung aber irgendwann schlief ich daheim dann doch ein. Man gab mir noch Schmerztabletten mit ich sollte am Montag dann zum Hausarzt.

Morgens aufgewacht pochte mein Knie und die Hüfte weiter. Also Frau gepackt und mich in eine andere Klinik fahren lassen. Dort auch nicht wirklich was gefunden. Fersenstand und Ballenstand funktionierten ja und wenn ich herumlaufe tut es mir auch nicht so weh. Ibu 600 nahm ich ja dann schon.

Ich bekam dann Krankengymnastik verschrieben.
Die darauffolgende Woche hatte ich also 2x Krankengymnastik aber immer noch jede Nacht tierische Schmerzen. Das linke Knie und auch die Linke Hüfte Pochte und fühlte dich warm an.

Durch die KG konnte ich dann schon wieder besser Treppensteigen (welches ich vorher denke ich einfach wegen der Schmerzen blockierte)
Als dann aber mein Linkes Bein irgendwie "tauber" wurde bin ich also nochmal zum Hausarzt und habe 2 Tage später dann endlich einen MRT Termin bekommen.

Ergebnis schwerer Bandscheibenvorfall L5 S1
Zitat
Befund:
- Geringe Steilstellung der LWS ohne Nachweis einer signifikanten Gefügestörung oder Wirbelkörperhöhenminderung
- Im Segment L5/S1 großer paramedianer linksseitiger Bandscheibenvorfall mit einer axialen Ausdehnung von ca 6x8mm. Konsektuive Kompression und Dorsalverlagerung der absteigenden Segmentnerven S1 bis S3 Links.
- Die austretende Nervenwurzel L5 links wird nicht tangiert.
- Desweiteren Nachweiß einer geringgradigen Osteochindrose L4/L5 ohne Zeichen einer Bandscheibenprotrusion.
- Mäßige mutlisegmentale Spondylarthrose mit geringer Hypertrophie der Ligamenta flava ohne höhergradige spinale oder neuroforaminale Affektion
- kein Nachweiß einer Spinalkanalstenose
- kein Nachweiß einer Neuroforamenstenose.
- Conus medullaris regelrecht abgenzbar
- Die ISG fugen beidseits reizfrei
- Mitabgebildetes Knochenmarksignal altersentsprechend

Beurteilung:
links paramedianer NPP L5/S1 mit Kompression der Segmentnerven S1-S3 links, keine Spinalkanalstenose, keine Neuroforamenstenose.

Im Neurologischen Wirbelsäulenzentrum wo ich am gleichen Tag mit meiner MRT CD gegangen bin kamen sie aber komischerweise zu folgendem
Zitat
Diagnose:
M51. 1G/Lumbale und sonstige Banscheibenschäden mit Radikulopathie (G55.1*)

Amnese: Seit drei bis vier Wochen Ischialgie ins linke Bein
Befund: Zehen und Hackengang gut möglich. Im MRT LWS: großer BSV L4/5 Links.
Empfehlung: Zunächst konservative Therapie weiter, bei Beschwerdepersistenz zur OP geraten


Also anstatt L5/S1 auf einmal L4/L5...
Den schriftlichen Befund bekam ich leider erst einen Tag später von meinem Hausarzt und während des Gesprächs ging er gar nicht auf die Position ein.
Meinte aber ich komme wahrscheinlich nicht um eine OP herum. Als Antwort was ich den machen könne um eine OP zu vermeiden meinte er nur nur flaxig es würde alles nix bringen ich könnte ja Voodoo ausprobieren vogel.gif

Ich mache also weiterhin Krankengymnastik und daheim Übungen und versuche dem Arzt vom OP Tisch zu springen (wo er mich schon zu fast 100% sieht).

Es geht mir Tagsüber auch ganz gut. Treppensteigen geht jetzt schon wieder ohne mich am Geländer fest zu heben etc.
Aber wenn ich mich hinlege und schlafe bricht die Hölle aus....
Ich kann mich 1h- 1 1/2h hinlegen und schlafen und mein linkes Knie und auch die Hüfte fängt an zu Pochen. Welches durch Bewegung und Kühlung wieder weg geht.


Sonstiges Beschwerden: Bei meinem Linken Fuß sind die 4 kleineren Zehen und quasi der Halbe Fuß taub bzw es fühlt sich Pelzig an.
Wenn ich irgendwie liege und irgendwas mit dem Fuß seitlich berühre fühlt es sich komisch an und kribbelt das ganze Bein hoch.
Ich spüre aber noch jede Berührung.

Den Zehenstand kann ich links nur mit Unterstützung des rechten Fußes (also nicht auf einen Bein). Kann aber wenn ich oben bin auch ein wenig aus eigener Kraft absenken und auch halten. Das Linke Bein hat ein wenig an Kraft verloren.
Kribbelt aber..

Anbei mal meine MRT Bilder:
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Meine Medikation bisher:
morgens/mittags/abends 1x Ibu 600 (morgens noch die Magenverträglichkeitstablette)
Nachts 1x Tramal long 100mg

Seit dem Vorfall besteht mein Nächtlicher Rythmus aus 1 bis 1 1/2 Stunden Schlafen, aufwachen wegen Schmerzen. Dann herumlaufen und gleichzeitiges Kühlen der Hüfte. Dadurch geht der Schmerz (das Pochen) weg und ich kann wieder 1h Schlafen bis zum Nächsten Rundgang im Haus.
Ich habe schon Stufenlage Probiert was aber auch nicht viel half.
Was ich noch sagen muß, dass ich derzeit meist auf der Couch oder auf dem Boden (Isomatten) schlafe weil ich im Bett andauernd meine Frau wecken würde und auch auch dort irgendwie keine Ruhe finde.

zu meinen Fragen:
- ist das Kribeln / Taubgefühl noch normal? der Arzt des Wirbelsäulenzentrums meinte solange noch Kraft und keine Lähmung auftritt brauche ich mir deswegen keine Sorgen machen
- Was kann ich gegen die Nächtlichen Schmerzen machen? ich nehme Nachts 1x Tramal ein. Aber es hat sich dadurch eigentlich nicht gebessert.
- Sind die nächtlichen Schmerzen normal?

Was ich nicht verstehe ist: Ich sitze jetzt hier denke ich seit einer Stunde und tippe diesen Beitrag ohne jegliche Schmerzen und kann aber gleichzeitig kaum mehr als 1h am Stück schlafen. Was natürlich ziemlich schlaucht da dies schon bald 2 Wochen so ist.
Ich weiß das 2 Wochen noch nichts sind dennoch würde ich gerne mal wieder unbeschwert schlafen und nehme daher gerne Tips entgegen.

Mein Ziel: auf jeden Fall erstmal ohne OP wieder schmerzfrei zu werden (soweit es eben geht). Da es mir Tagsüber auch eigentlich ganz gut geht und auch mein Physioterapheut bei Tests schon sagt das geht alles ja schon ziemlich gut hoffe ich auch das Ziel auch trotz eines Schwereren Vorfalls zu erreichen.

cecile.verne
Lieber hansw

das tönt schon nicht so toll bei Dir..... was mir nicht so gefällt, nebst den Schmerzen, ist der Umstand der Pelzigkeit und, dass der halbe Fuss taub ist. Das deutet schon auf eine grössere Kompression eines Nerven hin. An Deiner Stelle würde ich deshalb unbedingt noch einen Neurochirurgen zur Zweitmeinung aufsuchen, nicht dass es dann irgendwann zu spät ist und die Ausfälle nur noch schwer wieder verschwinden.

Hast Du es schon mit Stufenlagerung im Bett versucht um die Schmerzen zu lindern?
Mir erscheint auch, dass in Deiner Situation eine hochdosierte Kortisonstosstherapie zum Abschwellen und zur Entzündungsreduktion angebracht wäre. Hat Dir das bis jetzt kein Arzt verordnet? M. E. und nach den Erfahrungen an meinem Rücken scheint mir dies notwendig zu sein um ev. um eine OP zu kommen.

Was Du Dir, ob mit oder ohne OP, bewusst sein musst, Dein Rücken ist geschädigt und Du wirst nicht darum herum kommen, Änderungen in Deinem Leben zu akzeptieren!

LG und v.a. gute Besserung
cecile.verne
Stefan77
Hallo,

neben der Stufenlagerung kannst Du auch probieren ein Kissen zwischen die Knie zu machen. Macht natürlich nur Sinn wenn Du auf der Seite liegst.

Rückengerechtes Verhalten machst Du bestimmt. Dieb Kids müssen halt erstmal auf tragen und toben mit Dir verzichten. Denn es kann auch noch was nachrutschen. Da Du Dich entschieden hast den konservativen Weg zu probieren, was ich seht gut finde, musst Du Deinem Körper auch die Möglichkeit und Zeit geben den Schaden zu reparieren.

Aus meiner persönlichen Erfahrung gab es bei mir immer gravierende Unterschiede von dem Befund des Radiologen und des NC. Ich habe mir angewöhnt nur noch auf den NC zu hören.

Mir hat mal jemand gesagt, dass man nicht allein aufgrund der Bilder, sondern mehr wegen der Beschwerden therapiert wird. Was schon mal gut ist, dass du keine gravierenden Rückenschmerzen hast.

Grüße und gute Besserung,

Stefan
Lucie96
Hallo Hansw,
ich habe vor meinen Operationen auch schwere Schlafprobleme gehabt. Allerdings mehr, weil ich mich nicht mehr umdrehen konnte. Becken
anheben ging gar nicht.
Bis zur OP habe ich mich dann abends im Bett mit Schmerzmittel und zusätzlichen Schlafmitteln zugedröhnt, damit ich wenigstens ein paar
Stunden Schlaf bekam.
Natürlich keine Dauerlösung, aber für ein paar Tage mal ganz hilfreich.
Hoffe, du kriegst es ohne OP in den Griff smilie_up.gif
Viele Grüße
Lucie
Sens
Hi,

ich bin auch noch neu hier, aber mir kommt das sowas von bekannt vor, fast so als hätte ich den Beitrag selber geschrieben...

Ich kann dir nur raten, wenn das mit dem Zehenstand nicht möglichst schnell besser wird, dann mach dir bewusst, dass du eine Lähmung hast.
Mir wurde das sehr spät, leider erst als ich selbstständig ins Krankenhaus bin, gesagt. Der Arzt dort hat dann die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und war fassungslos dass sein "Kollege" das nicht jedes Mal getestet hat. Je länger ein Nerv komprimiert wird je länger dauert eine Regeneration. Meine 1. OP wurde dann sogar Notfallmässig eingeschoben. Mir selber war zu dem Zeitpunkt nur bewusst, dass ich Schmerzen habe und der Fuß linksseitig taub ist. Von alleine stellt sich ja kein Mensch im Einbeinstand auf die Zehenspitzen nein.gif Heute bin ich da schlauer.

Natürlich bin auch ich für eine konservative Behandlung, probier so viel wie möglich aus!

Ich drück dir ganz dolle die Daumen, das du ohne OP gesund wirst!

Sens
Kabego
Dein Beitrag könnte von mir sein....

Ich ging sechs Wochen am Stock, vor allem nachts waren die Schmerzen höllisch. BSV L4/5, Physio half nicht und die Schmerzen wurden nicht besser, trotz Tabletten ohne Ende.
Kurzweilig half ein Akku-Pack in einen Nierengurt (Back on Track) geschoben und damit gelaufen.
Zwei Zehen waren taub und hatten Kraftverlust (hier half Keltican - rezeptfrei) nach der Einnahme von den Tabletten eine Woche lang war das Gefühl in den Zehen wieder da! Aber die Hüfte, keine Nacht mehr Schlaf.

Mittwoch war ich dann beim Orthopäden der mir empfohlen worden ist (Wirbelsäulenspezialist), der hat sich das MRT angesehen und meinte, ich hätte zu dem BSV eine großflächige Entzündung (ISG), worauf vorher weder der Neurochirurg noch der andere Orthopäde eingegangen ist..... Er meinte, er würde sofort Kortison spritzen (nicht unter CT, sondern an die Wirbelsäule), zudem solle ich Tilidin-Tropfen nehmen.

Kurzum, meine Schmerzen sind fast weg, wobei ich Tilidin nur abends 5 Tropfen nehme. Ich habe endlich wieder 7 Std. am Stück geschlafen, kann laufen und fühle mich dadurch insgesamt viel besser. In zehn Tagen wird die Spritze nochmals wiederholt.

Meine Befürchtung der Abhängigkeit durch Tilidin hat er mir vollends genommen, weil er sagte, in diesen geringen Dosen und bei starken Schmerzen, führt es nicht zur Abhängigkeit.
Aber ich käme in Bewegung und könne schlafen und nur so kann man gesund werden!

Vielleicht hilft Dir das!
Mona Mona
Hallo kabego, oh, ich habe vorhi deinen beitrag vom 8.8. Gelesen und nun den von heute. Ist ja sagenhaft, dass du wieder laufen kannst!!! Wie wurde das festgestellt mit der Entzündung ISG? Ich kann seit 5 Wochen nicht laufen, s hreckliche Schmerzen im Gesäss, Bein und Fuss und Kribbeln im Bein. Prt auch schon gehabt. Neurochirurg will Operieren, Orthopäde sagt, passt nicht zum MRT, dass ich nicht laufen kann und das Kribbeln in Fuss und Bein.. weiss nicht weiter. Bekomme bisher Traktionsliege und Physio und nehme diclo und Tramadol. Mona
Mona Mona
Muss noch erwähnen: BSV L4/5 mitNervenwurzelbedrängung L5
hansw
Danke an alle die mir Mut zusprechen.
Nicht wundern dass ich mich bisher nicht gemeldet habe.
Ich bin letzten Samstag mit der Familie für eine Woche auf einen Bauernhof zum Urlaub gefahren und dort gibt es nichts. Kein Internet und auch kein Mobilfunk Empfang. Ich schreibe im Moment auf dem Weg zu einem kleinen Ausflug vom Handy (daher Tippfehler bitte entschuldigen)

An meiner Situation hat sich bisher nichts geändert. Nachts immer noch kaum schlaf, tagsüber nun leider auch schmerzen im Bein und Hüfte.
Ich versuche mich viel zu bewegen und zu laufen aber nach 20 min tut es schon weh. Trotz ibuprophen.

Ich hoffe die 2h Autofahrt zum Urlaubsziel hat es nicht schlimmer gemacht.
Kabego
Hallo Mona,

das war der Orthopäde in Berlin. Er hat mich als erster Arzt richtig untersucht und sich in Ruhe das MRT angesehen. Den Entzündungsherd hat er mir gezeigt und meinte, mit meinen bisherigen Versuchen komme ich so nicht weiter.... und neben allen Behandlungen müsse ich erstmal weitestgehend schmerzfrei sein, um wieder fit zu werden.
Zur Zeit fahre ich täglich Fahrrad und laufe 30 min., nur im Bett ziept es noch ab und an beim herum drehen, aber das ist gegen die Schmerzen bis letzte Woche pille-palle.
Ich hoffe, es gibt keinen Rückschlag! Dir wünsche ich gute Besserung!

LG K.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter