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Komplette Version Absolute Spinalkanalstenose

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Anemone
Guten Abend miteinander,
ich hole einmal etwas weiter aus,um einerseits möglichen Mißverständnissen vorzubeugen und andererseits,da ich hier zu diesem Thema schonmal aktiv war:

Nachdem ich die letzten 2,5 Jahre nach Diagnose meiner hochgradigen (knöchernen) SKS (C4/C5 relativ,C5/C6 absolut)trotz abgelehnter OP ganz gut zurecht gekommen bin,bat ich vor einigen Wochen meinen Hausarzt aufgrund neu aufgetretener,misteriöser Symptome in den Beinen,und zunehmender Schmerzen im Nacken um ein Kontroll-MRT.

Nach fast 2 Monaten war es endlich soweit und es kam wie es kommen mußte - der Radiologe veranschaulichte mir anhand der Bilder eine 'Gliose' von C4 bis C6 und maß auf meinen Wunsch die Kompression aus...nur noch 4,1 mm Platz an der engsten Stelle.
Na gut,war erstmal erschreckend,hat mich aber nicht wirklich überrascht.

An einem Termin bei meinem NC führte also kein Weg vorbei.Der hat sich nun also wieder eingehend mit mir beschäftigt und weitere Untersuchungen gemacht.
Dabei stellte sich eine SSEP-Latenzverzögerung links heraus,sowie ein Ausfall des BSR links,BSR rechts schwach auslösbar,alles andere in der Norm.Ups...blink.gif

Habe wohl die Suchmaschine bemüht,aber was mir noch nicht ganz aufgeht ist die Frage,ob SSEP und BSR nun in direktem Zusammenhang stehen oder nicht?
Neuroforamenstenosen sind ja auch da,was wohl zu dem BSR Befund passt?
Oder wirkt sich die Latenzverzögerung im SSEP darauf auch negativ aus?

Ich würde mich sehr freuen wenn mich da jemand aufklären könnte,möchte dafür ungerne beim NC extra einen Termin vereinbaren müssen.

Viele Grüße,
Anemone
odysseus
Hallo Anemone,

ich hole mal Deine Frage hoch, weil ich sie spannend finde. Hast Du inzwischen Antworten darauf bekommen? Falls ja, würde mich das auch interessieren.

Tut mir übrigens leid, dass Du eine solche Diagnose hast - es ist sicherlich wichtig, dass Du damit ernst genommen wirst und Antworten auf Deine Fragen findest.

Darf ich fragen, was für mysteriöse Symptome Du hast?

Vielleicht ist das für Dich auch interessant: es scheint eine neue Leitlinie zur zervikalen Myelopathie zu geben, auf die ich vorhin gestoßen bin. Ich habe sie nur überflogen, aber sie scheint interessante Informationen zu enthalten.

Leitlinie zervikale Myelopathie 2017

Deine Fragen kann ich nicht direkt beantworten, aber ich habe ein paar Ideen, wie man die Informationen dazu recherchieren könnte. Ich fange mal an, weiss aber nicht, wie weit ich komme.

Ist es für Dich okay, wenn ich hier einfach mal eine Sammlung an Links zu der Frage aufmache, auch, wenn ich die Links nur überflogen habe?

Hier gibt es eine gute Übersicht über die verschiedenen Bahnen des Rückenmarks. Wenn ich das richtig verstehe, geht daraus hervor, dass die graue Substanz für die direkten und indirekten Reflexbögen zuständig ist.

Zäch, Koch, Paraplegie

Hier steht ab S. 158 einiges zu Reflexen:

Biomechanik etc.

Hier um S. 36 herum ebenso; leider werden nicht alle Seiten angezeigt:

Neurologisch-topische Diagnostik

Auf S. 64 steht, welche Zeichen bei der Schädigung zentraler motorischer Bahnen zu erwarten sind:
Neurologisch-topische Diagnostik

Wenn Du im letzten Link weiter nach unten scrollst, werden ab S. 71 verschiedene Symptomkomplexe bei verschiedenen Verletzungen im Bereich des Rückenmarks aufgeführt.

Das Buch aus dem letzten Link finde ich übrigens wirklich gut; gebraucht kann man es recht günstig kaufen.

Hier ein bisschen was zum SSEP:
Neurologie

Auf S. 82 eine Übersicht zu typischen Befunden bei SSEP:
Neurologische Differentialdiagnostik

Auf S. 192, sehr interessant, wird am Beispiel von Querschnittlähmungen beschrieben, welche SSEP bei welcher Läsionshöhe noch auslösbar sind:

Neurotraumatologie

Irgendwo hatte ich noch gelesen, dass beim SSEP nicht nur die Latenz, sondern auch die Amplitude interessant wäre.

Um aus den Links die Antwort auf Deine Frage zu recherchieren, habe ich gerade leider nicht den Kopf, aber vielleicht hilft Dir das ein bisschen weiter? Generell kommt man mit google books an ziemlich gute Fachartikel aus Fachbüchern heran, das finde ich ganz spannend.

Viele Grüße,
odysseus
Anemone
Lieber odysseus,

zunächst einmal tut es mir leid,daß ich noch nicht auf Deinen letzten Beitrag geantwortet habe.Im Moment fehlt mir leider schlicht die Zeit dazu.Ich habe unglaublich viel zu tun,und es ist hier wieder so heiß,das schafft mich einfach.
Denn es ist nicht meine Sache,mal eben etwas daher zu schreiben,und auch aufgrund der Koplexität des Themas und da Du auch von Dir erzählt hast,möchte ich das mit der gebührenden Konzentration und Aufmerksamkeit tun.

Deine links sind sehr interessant,vielen Dank für Deine Mühe!
Ich werde sie nach und nach abarbeiten,die Leitlinie habe ich neulich noch gelesen,es ist aber gut möglich,daß ich da auf die veraltete Version gestoßen bin.

Ich bin auch ein großer Fan von g.-books und scholar,schade nur,daß oftmals dann,wenn es spannend wird,die Seiten nicht mehr angezeigt werden.

Meine Symptome sind Schwäche in Armen und Beinen und Parästhesien,dies aber jeweils nur zeitweise,das schlimmste sind die Nacken- und Hinterkopfschmerzen,die bringen mich fast um den Verstand.Wobei ich im Moment noch meine Kortisondosis nur langsam reduziere,daher kann ich mal durchatmen.

Red Flags wie Ausfälle,Blasen- und Mastdarmstörungen sind nicht vorhanden,daher ist keine Indikation zur Not- oder sehr zeitnahen OP gegeben,aber schmerzbedingt wil ich damit nicht mehr allzu lange warten.

Nun muß ich mich aber für heute verabschieden,

ganz liebe Grüße und vielen Dank,

Anemone
odysseus
Liebe Anemone,

mach Dir wegen mir bitte keinen Stress. Bei mir wird es auch immer mal wieder länger dauern mit Antworten.

Von Deiner gut überlegten Frage her dachte ich mir, dass ich Dir die Links zumuten kann. smile.gif Du hast auf mich den Eindruck gemacht, dass Du auch gerne Hintergründe verstehst. Ich mache das auch gern und lerne immer gerne dazu.

Auch bei mir treten diverse Beschwerden zeitweise auf. Ich nehme es so wahr, dass das mit HWS-Belastungen einerseits korreliert, wobei die Symptome bis zu zwei Tage später einsetzen. Andererseits habe ich das Gefühl, dass die Beschwerdezunahme mit einem verschobenen Gefühl der Wirbel korreliert. Bei mir sind ja auch Instabilitäten diagnostiziert - wobei die Diagnosestellung dabei nicht so einfach ist. Für mich fühlt es sich an, als wäre meine gesamte HWS ein Balanceakt und recht wackelig, diagnostiziert ist das jedoch nur in einzelnen Segmenten.

Interessant fand ich dazu die Aussage eines Neurochirurgen, es sei bekannt, dass Nervenstrukturen, wenn sie akut bedrängt werden, Impulse nicht normal weiterleiten und sich dies, wenn sie wieder ihre Ruhe haben, normalisiert. Dieser Effekt würde beim Monitoring während OPs genutzt werden, um z.B. zu überwachen, dass eine Schraube keinen Nerven bedrängt. Insofern erscheint es mir logisch, dass bei einer Instabilität wechselhafte Symptome auftreten können.

Dass Du solche Schmerzen hast, tut mir leid. Ich kenne auch verschiedene Arten von Schmerzen; für einen Teil habe ich für mich inzwischen eine recht gute Erklärung, wie sie zustande kommen könnten. Hinterkopfschmerzen kenne ich vor allem im Zusammenhang mit der oberen HWS, in der fiesesten Version strahlen sie dann über die Schläfe hinter das Auge. In einer anderen Version, die für mich eine "red flag" ist, weil das mit längerfristigen Verschlechterungen korreliert, wenn ich mich nicht schone, sind die Schmerzen am Hinterkopf brennend und von Übelkeit und Ausfallerscheinungen begleitet.

Hm, die "red flags", die Du aufführst, kenne ich eher im Zusammenhang mit Nervenwurzelläsionen oder Cauda-Syndrom. Da wäre die Frage, ob bei einer zervikalen Rückenmarksproblematik nicht andere red flags hergenommen werden sollten. In einem Artikel schrieb ein Arzt, dass Probleme beim Gehen für ihn ein Zeichen seien, dass bei Problemen in dem Bereich operiert werden sollte. An anderer Stelle wurden Symptome von Dysautonomie als OP-Indikation erwähnt. Das finde ich eigentlich auch sinnvoll, denn das sind schon deutliche Zeichen, das etwas nicht stimmt, und wenn diese Symptome bestehen bleiben, weil zu spät operiert wird, kann das die Lebensqualität auch deutlich einschränken.

Hier habe ich noch einen Link für Dich, in dem es auch darum geht, wann bei zervikaler Rückenmarksymptomatik eine OP empfohlen wird:

Kempen Infos zur HWS

In jedem Fall alles Gute Dir!

Viele Grüße,
odysseus
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