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Komplette Version Schwindel nach HWS OP

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Armin1967
Hallo,
Ich würde Ende April an der HWS operiert, ein Cage wurde bei C5/6 eingesetzt, da die Nervenwurzeln beidseitig eingeklemmt wurden. Zusätzlich besteht noch eine Bandscheibenvorwölbung bei C3/4, C4/5 und bei C6/7.
Direkt nach der OP war ich beschwerdefrei, vorher hatte ich starke Schmerzen im rechten Arm. 2 Wochen nach der OP hab ich 3 Wochen lang eine Reha gemacht, hier traten öfters Kopfschmerzen auf. Nach der Reha mach ich noch zwei Mal die Woche Reha Nachsorge und KG.
Als ich nach 9 Wochen mit der Wiedereingliederung angefangen habe, zunächst mit 3 Std., traten erst nur ein leichter Schwindel auf, der aber nicht anhielt. In der zweiten Woche musste ich dann schwere Arbeiten verrichten, daraufhin traten schwere Verspannungen im Nacken und Schmerzen bis zu den Schultern auf und starker Schwindel, der jetzt schon über eine Woche anhält, zudem Taubheit Gefühl in allen Fingern, vermehrt rechts.
Ich war beim Neurochirurg, der mich operiert hat, er meinte, der Schwindel käme nicht von der HWS, das würde nur oft so gesagt. Der korrekte Sitz des Cage wurde nach 6 Wochen geprüft und der wäre in Ordnung. Er hat mir noch Mal ein Rezept für KG ausgestellt, zusätzlich nehme ich wieder IBU 800.
Hatte jemand die selben Symptome und kann mir in etwa sagen, wie lange sowas andauern kann. Besserung tritt auf, wenn ich in die Sauna gehe oder länger liege?
Kann es auch nur eine Überlastung sein, vorher habe ich keine Beschwerden gehabt?

Mit freundlichem Gruß

Armin
Schrenz
Hallo Armin,

hab letztes Jahr im September einen Cage auf C6/7 ebenfalls wegen eingeklemmter/eingewachsener Nervenwurzeln bekommen. Mein linker Arm war bei mir stärker betroffen (tauber Daumen und Zeigefinger sowie irre Schmerzen bei bestimmten Bewegungen des linken Oberkörpers).

Nach der OP ging es mir schlagartig besser, aber nach 6 Wochen hatte ich auch im rechten Arm starke Nerven- und Muskelschmerzen. Auch bei mir sitzt der Cage optimal und bei der OP-Kontrolle konnte keine radikuläre Ursache festgestellt werden. Die Schmerzen wurden durch Verspannungen meiner Muskulatur im Nacken-/Schulter-/Arm-Bereich ausgelöst, die die Nervenbahnen reizten und entsprechende Schmerzen verursachten. Mit Physio und Schmerz- sowie Muskelentspannungsmedikation kam ich gut durch diese Phase und Anfang des Jahres ging es mir wieder endlich richtig gut. Die Schmerzen waren in einem niedrigen und gut verträglichen Bereich, auch meine Energie war zurück. Leider geht es bei mir seit März trotz Physios und erneuter Medikation im Zweimonatstakt stark hoch und runter, mit wechselnden Schmerzen und Energiereserven. Immer wieder hab ich mit starken Kopfschmerzen komplett vom Nacken bis zur Stirn oder den Nasennebenhöhlen, Tinnitus, Schwindel, Sehstörungen, Muskel- und Nervenschmerzen in den Armen und Fingern und/oder Ohren- und Augenschmerzen zu kämpfen. Allerdings hab ich einen von Geburt an fusionierten Blockwirbel auf C2/3, der jetzt nach der OP mit Haltungskorrektur richtig Alarm schlägt und mir das Leben enorm beeinflusst. Da sich meine Nackenmuskulatur im Bereich des Kopfgelenks und C3/4 krass verspannt. Da kommt dann natürlich wenig Ruhe in die bereits seit längerem gereizten Strukturen. Die Schmerzen werden definitiv bei mir von der Hals-/Nackenmuskulatur ausgelöst.

Und genau die bereits auch bei dir schon lange bestehenden Reizzustände der Nerven werden durch die durch schwere Arbeit be-/überlasteten und verspannten Muskeln erneut befeuert. Das ist zumindest mein Eindruck und der deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen. Denn, da der Sitz des Cages geprüft und als unauffällig bewertet wurde, können die Beschwerden zumindest nicht von der Nervenwurzel auf der Etage C5/6 ausgehen. Eine Wiedereingliederung sollte schonend erfolgen, um den Körper, insbesondere den Nacken, nach und nach an schwerere Belastungen wieder zu gewöhnen (habe selbst erst im Januar wieder richtig zu arbeiten begonnen). Eine abrupt starke Belastung beansprucht alle umliegenden Strukturen stärker und erhöht das Verspannungsrisiko, dass dann wiederum zu mehr Schmerzen und Nervenbeschwerden führen kann. Und natürlich ist nicht auszuschließen, dass die anderen Etagen aufgrund der neuen Belastungssituation durch das nun versteifte Segment jetzt mehr gefordert werden, was wiederum zu neuen Problemen führen kann. Ich denke, dass eine schonende Belastungssteigerung, unterstützt duch Physio und Schmerzmedikation, dir helfen kann die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Wie lange das dauert, kann man schwer vorraussagen. Da ist ja jeder Körper anders und daher reagieren wir alle unterschiedlich auf Reize. Allerdings ist Geduld immer angebracht, so schwer es auch fällt diese aufzubringen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Rückmeldung etwas weiterhelfen.

Viele Grüße, Jens
Armin1967
Hallo Jens, danke für Deine Antwort.
Bis zur Wiedereingliederung hab ich meine HWS auch sehr geschont. Da ich wegen einem Bandscheibenschaden in der LWS (Bandscheibe L5S1 komplett verschließen) bereits 30 % und eine Gleichstellung mit einem Schwerbehinderten habe, hat mein Arbeitgeber die Chance genutzt, mich los zu werden. Schon vorher gab es keine Erleichterung am Arbeitsplatz, jetzt habe ich Arbeiten zugeteilt bekommen, die viel zu schwer waren. In einem vorherigen Gespräch hab ich auch darauf hingewiesen, dort würde mir dann aber schon die Hilfe bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz angeboten.

Hab jetzt eine Umschulung beantragt, Mal sehen was die Rentenversicherung dazu sagt. Die entsprechende Umschulung würde im Januar starten und ich hoffe, dass sich bis dahin alles in der HWS einspielt.
Zuvor würden wir aber gerne im September 2 Wochen nach Kroatien fahren, mit dem Schwindel wird das schwierig mit einem Wohnwagen im Schlepptau.
Ich werde jetzt die Sache etwas ruhiger angehen, zu der Reha Nachsorge noch im Fitnessstudio die eine oder andere Übung für den Rücken dazu packen, die Arbeit aber Mal hinten anstellen.
Leider habe ich Ortoton nicht vertragen, hab noch Tolperison daheim, werde die Mal probieren um die Muskeln zu lockern.
Früher gab es Tetrazepam, das hatte immer gut gewirkt.

Was ich beim Neurochirurg vermisst habe, war eine genaue Erklärung, was nach der OP zu erwarten ist. Die OP ist super verlaufen, die Auskünfte in der Reha wiedersprüchlich hinsichtlich des Heilungsverlaufes.
Der dortige Arzt war aber der erste, der mich darauf hingewiesen hat, dass ich meinen Beruf wahrscheinlich nicht mehr ausüben kann.
Es ist daher schon von Vorteil, wenn man sich mit Anderen austauschen kann, unser System lässt manchen Ärzten einfach nicht mehr die Zeit für genaue Erklärungen.

Gruß Armin
Schrenz
Hallo Armin,

gerne, kein Problem! Tut mir aufrichtig leid, dass dich deine Gesundheit wohl den Arbeitsplatz kostet. Ich tue mich schwer alle meine chronischen und wirklich einschränkenden Erkrankungen als Behinderung anerkennen zu lassen, weil ich genau diese Benachteiligungen bei der Jobsuche befürchte. Bin hin- und hergerissen, weil zum Jahresende bei mir in dieser Richtung was passieren wird...

Eine klare Einschätzung über den weiteren Verlauf nach einer OP ist bestimmt sehr schwer für einen Arzt. Ist ja jeder Patient anders und was für den Einen gilt, muss beim Anderen nicht zwangsläufig so sein. Den Weg der Erleuchtung muss jeder für sich gehen. Ja, und da hilft der Austausch mit Betroffenen. Die haben natürgemäß ja auch die Innensicht und können ihre Erfahrungen auf einer anderen Ebene austauschen, als es Ärzten in der Regel möglich ist.

Die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit sollte allerdings jeder Arzt mit Weitsicht beurteilen und auch kommunzieren können. Könnte ja helfen...

Ich hoffe, dass sich deine HWS wieder beruhigt und du letztlich deine Umschulung genehmigt gekommst!

Viele Grüße, Jens
Huetchen
Hallo Armin,

es tut mir Leid das Dein Arbeitgeber solche Spielchen mit Dir treibt.
Ist man mittels Gleichstellung bezüglich Kündigung denn nicht genauso geschützt wie z.B. mit anerkannten 50%?


Gruß Christian
Armin1967
Hallo Christian, hallo Jens,

sicher hat man durch die Gleichstellung den selben Kündigungsschutz wie ein Schwerbehinderter, daher hat mein Arbeitgeber mir ja auch nicht gekündigt. Wenn ich aber durch Krankheit meinen Beruf nicht ausüben kann und umschulen muss, muss ich ja selber meinen Arbeitsvertrag auflösen.
Obwohl mir ja rein rechtlich die Einrichtung eines behindertengerechten Arbeitsplatz zusteht, kann man dies, wenn der Arbeitgeber nichts macht, nur über das Arbeitsgericht durchsetzen. Das Amt für Intigration war vor zwei Jahren bei meinem Arbeitgeber und hat ihm dargelegt, wie man meinen Arbeitsplatz leidensgerecht umgestalten kann, die Kosten dafür übernimmt sogar das Amt.
Umgesetzt hat mein Arbeitgeber davon nichts, das Intigrationsamt hat aber keine Möglichkeit, die Umgestaltung durchzusetzen, das geht nur über das Arbeitsgericht. Und ob eine Klage dort für das Arbeitsklima förderlich ist, wage ich zu bezweifeln.
Daher habe ich weiter alle Arbeiten gemacht, was letztendlich auch zu dem HWS Schaden geführt hat.

Sollte Eure Behinderung keinen Einfluss auf Eure Arbeit haben, seit Ihr nicht verpflichtet, dies Eurem Arbeitgeber mitzuteilen, verzichtet dann halt auf die Rechte eines Schwerbehinderten. Dann könnt Ihr halt nur die steuerlichen Vorteile nutzen, der Arbeitgeber wird nicht von der Zahlung der Ausgleichszahlung an das Intigrationsamt befreit.
Und wie es mit der Umsetzung der Rechte für Schwerbehinderte bestellt ist, habe ich ja jetzt selbst erlebt.
Daher würde ich schon die Prozente beantragen, schaden kann das bestimmt nicht.
Im Bereich des öffentlichen Dienst werdet Ihr sogar eher eingestellt, da dort die geltenden Gesetze auch angewandt werden.

Mit freundlichem Gruß

Armin
Armin1967
Hallo zusammen wink.gif

Nachdem ich jetzt 3 Wochen nach dem letzten Besuch beim Neurochirurg immer noch Beschwerden habe, hab ich am Montag noch Mal einen Termin beim NC.
Die Fingerspitzen der rechten Hand fühlen sich jetzt dauerhaft taub an, im Bereich direkt unterhalb des Kopfes besteht ein dauerndes Druckgefühl. Abwechselnd ziehen die Schmerzen in die rechte oder linke Schulter, bei Schmerzen in der rechten Schulter ist das Taubheit Gefühl in der rechten Hand stärker.
Da der Cage nicht verschraubt ist, hab ich immer noch die Befürchtung, das er verrutscht ist. Etwa 4 Wochen nach der OP hatte ich eine starke Grippe mit starkem Husten. Beim Husten habe ich ganz klar gemerkt, dass in der HWS was gewackelt hat.
Etwa 2 Wochen später ist der Sitz des Cage per Röntgen kontrolliert worden, da saß er korrekt, ob er fest ist, man kann da wohl nicht erkennen.
Da die Beschwerden recht abrupt auftraten, nachdem ich die HWS das erste Mal stärker belastet habe, sind Bedenken in die Richtung halt stärker geworden.
Ich hoffe, dass der NC diesmal noch Mal den korrekten Sitz des Cage prüft.

Freundliche Grüße

Armin
Armin1967
Hallo liebe Foren Leser,

Ich war am Montag beim NC, muss jetzt nächste Woche Donnerstag nochmals zum MRT, anschließend wieder zum NC.
Es besteht der Verdacht auf einen weiteren Bandscheibenvorfall, hatte ja noch 3 Vorwölbungen.

Mit freundlichem Gruß

Armin
Schrenz
Hey Armin,

danke für die Infos! Das klingt ja weiterhin unerfreulich bei dir. Halte uns doch bitte weiter auf dem Laufenden, okay?

Viele Grüße vom Schrenz
Armin1967
Hallo Forenleser,

war heute im MRT, anschließend beim NC.
Der Cage sitzt wohl richtig, bei C6/7 ist zwar der Nervenkanal eingeengt, müßte aber nicht operiert werden. Da die HWS noch sehr steil steht, geht er von muskulären Problemen aus, wegen der Taubheitsgefühle in der rechten Hand soll ich zum Neurologen zum Messen der Nervenbahnen.

Anbei setzte ich mal ein paar Bilder vom MRT, mir gefällt der enge Spalt im Bereich C4/5 zum Rückenmark nicht. Was sagt Ihr dazu ??
Das vierte Bild ist Höhe C6/7.

Mit freundlichen Gruss

Armin

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