Liebe Forumsmitglieder,
ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin Linda, 33 Jahre alt, mein Leben lang sportlich sehr aktiv gewesen (v. a. CrossFit/Gewichtheben) und wusste bis vor wenigen Wochen so gut wie nichts über Bandscheibenvorfälle. Aufgrund meiner starken Rückenmuskulatur dachte ich immer, so etwas kann mir sowieso nicht passieren (wie dumm!). Ich hatte allerdings immer wieder ISG-Probleme und daher die länger bestehenden Schmerzen zuletzt nicht so ernst genommen und falsch gedeutet. Ich habe im Rahmen meiner Möglichkeiten weitertrainiert (wieder sehr dumm), bis ich eines Tages Schmerzen hatte wie noch nie in meinem Leben. Ein MRT ergab dann folgenden Befund:
- Bandscheibensequester L4 links
- Bandscheibenprotusion L5 mit Duralsack- und Wurzelkompression L5 links (Raumnahme 8,5 mm)
- Erosive Osteochondrose L4/5 links
- Bandscheibenprotusion L5/S1 mit Wurzelkontakt S1 rechts führend
Leider habe ich mich trotz sehr starker Schmerzen erst 12 Tage später in Behandlung gegeben (ich leide leider an einer Panikstörung und hatte Angst vor dem Krankenhausbesuch). Als die Angst wegen der zunehmenden Ausfälle (Taubheitsgefühle, Muskelschwäche, Fußheberschwäche) noch größer wurde, bin ich ins Krankenhaus gegangen. Ich wollte auf keinen Fall eine OP.
Dort habe ich 2 PRTs bekommen. Die Prozeduren waren extrem schmerzhaft, haben aber auch sofort sehr viel Erleichterung gebracht. Die Schmerzen haben aufgehört ins Bein auszustrahlen und mit meinem Opiat (Valoron N) hatte ich die Schmerzen auf ein absolut erträgliches Maß runtergeregelt bekommen. Leider sind die Schmerzen in den letzten Tagen wieder etwas stärker geworden, aber das war auch zu erwarten. Vielleicht lag es auch daran, dass ich seit ein paar Tagen mit kleinen Spaziergängen begonnen habe, ich dachte, dass es mir gut tun würde. Ich habe den letzten Monat so gut wie nur liegend verbracht und auch wahnsinnig viel geschlafen. Sport ist für mich "therapeutisch" und diese Phase hat mir psychisch doch ein wenig zugesetzt, ich war froh, wieder gehen zu können.
Gerade war ich beim Arzt und der hat festgestellt, dass meine Reflexe immer noch sehr abgeschwächt sind, eine Muskelschwäche besteht und dass ich noch eine Fußheberschwäche habe (das wusste ich). Mein Plan war es eigentlich, nächste Woche wieder arbeiten zu gehen, obwohl ich mich schon gefragt habe, wie das unter dem Opiateinfluss machbar sein soll. Zwar habe ich sitzend keine großen Schmerzen, aber ich funktioniere trotzdem noch nicht gut. Alles ist wahnsinnig anstrengend, ich bin dauermüde und durch das Opiat ziemlich benebelt. Allerdings befinde ich mich in der Probezeit und habe Angst so lange zu fehlen. Ohne Opiat habe ich noch zu starke Schmerzen. Der Arzt hat mich also erstmal noch eine Woche krankgeschrieben und empfiehlt sogar eine Reha.
Ich bin jetzt sehr verunsichert und habe viele Fragen:
- Ist eine Reha wirklich notwenig?
- Ist das lange Sitzen auf der Arbeit "gefährlich"? Ich müsste wirklich bald wieder einsteigen.
- Ist es schädlich oder günstig, wenn ich am Tag 1-3 km vorsichtig spazieren gehe (das wollte ich eigentlich den Arzt fragen, habe es aber in der Aufregung vergessen) Ich habe beim Gehen selbst keine zunehmenden Schmerzen, merke aber danach eine große Erschöpfung und dass meine Muskeln noch schwächer sind.
- Ist es normal, dass ich immer noch nicht ohne Schmerzmittel auskomme und dass es wieder etwas schlechter wird?
- Könnten die Nervenschäden bleiben? Davor habe ich wirklich große Angst.
Ich danke euch fürs Lesen und dieses tolle Forum!