Ich schreib jetzt mal ins "Allgemeine Forum", weil meine Thematik jeden Bereich des Rückens betrifft.
Ich hatte hier schon ein Paar Beiträge im Forum verfasst, meist ging es um Schmerzen und neurologische Begleiterscheinungen aus dem Bereich der HWS.
Mein Zustand ist so, dass ich schon seit dem mittleren Schulalter (bin jetzt 32) Schmerzen im Rücken habe, was früher immer schubweise und dann sehr heftig war und dann immer wieder von alleine weggegangen ist. Meist waren die starken schmerzen in der BWS so, dass durchatmen weh tat und ich bei jeder Bewegung die Luft anhalten musste und alle Muskeln anspannen musste um mich im Bett umzudrehen oder wenn ich etwas heben wollte.
Begonnen hat das meiner Erinnerung nach (hatte von Kind auf ne leichte Skoliose und immer mal bisschen "zwicken") als ich im Sportunterricht in der 8. Klasse mit einem 5 KG schweren Sandsack über den Schultern einbeinig über "im Zickzack ausgelegte Hulahup-Reifen" hüpfen musste.
Dabei bin ich irgendwie schief zusammengebrochen und hatte bis dato die stärksten Rückenschmerzen meines Lebens. Lag am Boden und bekam keine Luft mehr, musste dann von 2 Klassenkameraden gestützt ins Krankenhaus laufen (über die Straße). Das wurde geröntgt (war nix zu sehen) und man wartete bis es von alleine weg ging.
Und der Schmerz war genau da wo ich seit dem immer wieder Schmerzen und sporadisch auftretende Blockierungen habe.
Ich machte in den Folgen Jahren ne Ausbildung zum Elektriker (Altbaussanierung und Neubauten), arbeitete kurz in einem Lager und machte dann den Zivildienst im Krankenhaus (Betten schieben), spielte in der Freizeit Fußball und hatte bei all demi immer wieder einschränkende teils sehr starke Schmerzen im Rücken. Ich ging nie zum Arzt, ging immer mit Schmerzen arbeiten, nahm nie Schmerzmittel, sondern schonte mich dann immer zu Hause in dem ich mich nach der Arbeit unter Schmerzen hingelegt habe und versucht habe zu entspannen.
Doch nach der Zeit im Zivi und der darauf folgenden Tätigkeit in der IT (meist sitzend) bekam ich andere Probleme, es blockierte immer mehr der Nacken und die LWS/Ischias blockierte immer öfters und entwickelte Schmerzen. Ich ging nun öfters zum Hausarzt und zu Orthopäden. Die Schmerzen in der BWS waren zwar noch da, doch diese habe ich in der langen Zeit wohl "vergessen" oder verdrängt. Es wurde nun immer der Fokus auf die LWS und HWS gelegt.
Die Diagnosen waren: Prolaps L4/L5 L5/S1, ein leichter Prolaps, eher "Nochprotusion" C5/C6 dazu Protusionen bei c3/c4 c4/c5 BWK2/3, Steilstellung der HWS und Verspannungen an der ganzen Wirbelsäule entlang.
Meine Probleme gingen nun schleichend in einen Erschöpfungszustand über, ich wurde immer müder, bekam öfters Migräne mit Aura, Ohrenpfeifen, Lichtempfindlichkeit, kann kaum ruhig sitzen weil ich vor Anspannung ständig die Position wechseln muss, feinmotorische Störungen in den Fingern wurden häufiger...
Ich bin nun seit 8 Jahren begleitend auch in psychotherapeutischer Behandlung, hier gab es sicher ein Paar Dinge die aufzuräumen waren, aber die Ursache für meinen körperlichen Zustand konnte auch hier nicht gefunden werden, es half nix langfristig.
Ich versuch jetzt mal zum Punkt zu kommen, und zwar war ich letzte Woche beim Orthopäden, hab meine Schmerzen in der BWS angesprochen und gesagt das ich mittlerweile alle 15 Minuten mich beim Schlafen hin un her welzen muss, ich weiß jetzt aktuell nicht mehr wie ich liegen soll, wache morgens immer auf dem Bauch auf weil da die Schmerzen in der BWS erträglich sind, dafür ist der Nacken dann steif und die Erschöpfung dadurch um so stärker, da der Schlaf einfach unerholsam ist, der Körper versucht ständig eine schmerzfreie Haltung zu finden...
Also "erpresste" ich von der Orthopädin ein MRT der BWS, das war die erste Untersuchung seit dem Unfall in der Schule, denn gesagt wurde ja immer "in der BWS wird man nix finden, dort sind Bandscheibenvorfälle selten"...
MRT gemacht und herausgekommen ist: (hänge ein Bild an)
-BWK 9/10 rechts mediolateraler flacher Prolaps mit möglicher Reizung der Wurzel TH9 rechts
-BWK 5/6 medialer umschriebener Prolaps ohne eindeutige Nervenkompression
-Protusionen BWK 3/4 + 4/5
-Hämangiom BWK 6
- Polysegmentale Protusionen der übrigen Segmente BWK 3 - BWK 9
da meine Schmerz- und Zustandsbeschreibung mit dem, was der Radiologe auf dem Bild sah, übereinstimmt, hab ich nun wohl endlich eine Erklärung dafür dass die Wirbelsäule "außer Kontrolle ist" oder wie seht Ihr das?
Für mich sieht die Erklärung nun so aus, dass ich durch die ewigen Schmerzen und Blockaden in der BWS in eine Fehlhaltung geraten bin, welche die HWS und LWS überbeansprucht, so dass der Körper immer angespannter wurde und mich so mit dem ganzen irren Symptomkomplex quasi auf das eigentliche Problem aufmerksam machen wollte? Bei all den Schweren arbeiten und den ganzen Fehlhaltungen im sitzen biss ich immer auf die Zähne. Mir ist aufgefallen dass ich bei schweren Arbeiten (z.b. 8 Stunden mit der Stemmmaschiene Schlitze in die Wand schlagen für die Stromleitungen) immer irgendwie ein Kraftdefizit hatte, obwohl meine Armmuskulatur schon sehr kräftig ist, mir fehlte immer irgendwie die Kraft / Power aus dem Rücken heraus, so dass ich bei den Arbeiten die wildesten Schonhaltungen hatte um die Arbeit unter Schmerzen überhaupt ausführen zu können.
Ich vermute dass dieses lange ignorieren zu einer Art ?Schmerzumgangsstörung? (Schmerzgedächtnis) geführt hat, hat da wer solche Erfahrungen gemacht und einen Rat für mich?
Hat wer von euch einen ähnlichen BWS-Befund oder einen ähnlichen Zusammenhang bei sich entdeckt? Wenn Ihr den Befund und das Bild seht, rechtfertigt das diese dauernden Schmerzen? Ich trau mich kaum noch zu sagen dass ich Schmerzen hab, weil gleich alles auf die Psyche geschoben wird/wurde. Ich habe mir eine Haltung angewöhnt, dass ich immer intuitiv die Arme im Nacken habe oder über den Kopf verschränkt habe, der Körper entlastet so die Stelle an der BWS, die Aussage dazu von einer Ärztin war "ihr Körper sagt damit, dass sie jemanden brauchen der sie in den Arm nimmt".... ich wollte die direkt anspringen so sauer war ich

Danke fürs Lesen, VG Almander