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Komplette Version 5 Jahre nach "Diagnose" endlich eine Behandlung?!

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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krüppelchen20
Guten Abend liebe Mitglieder,

mich treibt seit Mittwoch eine Frage fast bis zur Verzweiflung.

Vorgeschichte:
Vor knapp 5 1/2 Jahren bekam ich laut MRT Bericht die Diagnose "Rechtsbetonter Bandscheibenvorfall HWK 6/7 mit Foraminaleinengung. Medialer Prolaps HWK 5/6.

Seinerzeit bin ich fast verrückt geworden vor Schmerz. Ich wurde wochenlang mit Tilidin zugedröhnt, bis auch dieses Medikament an Wirkung verloren hat.

Der Radiologe wollte mir direkt nach dem MRT einen Termin für eine Wirbelsäulenversteifung andrehen. Da ich aber kein großer Freund von OP's bin habe ich mir noch Meinungen von anderen Ärzten eingeholt.
Der Orthopäde, der mich zum MRT überwiesen hat war der Meinung dass ich keinen Bandscheibenvorfall habe, da er das auf den Bildern nicht erkennen könne. Also bin ich weiter in eine Uniklinik. Dort saßen 2 Ärzte vor mir, der eine sagte "da ist nichts" der andere sagte "hmm da könnte was sein". Nach einer Untersuchung wo mir Nadeln in die Hand gesteckt wurden ( keine Ahnung was die da gemessen haben, aber es tat weh^^), die unauffällig war bin ich wieder nach Hause.

Aus lauter Verzweiflung bin ich zu meinem alten Hausarzt, der mich immer wieder auf Spur bringen konnte, gefahren. (Fahrtweg 80km, darum war ich nicht zuerst bei ihm). Er war der Meinung, dass da was sein könnte. Er verschrieb mit dann Antidepressiva weil er meinte mein Schmerzgedächtnis muss "gelöscht" werden. Als ich die kleinen blauen Pillen sah dachte ich der will mich verarschen.

Ich hätte es nicht für Möglich gehalten aber diese Pillen haben geholfen.
Nach 2 wöchiger Bettruhe und den Antidepressiva war ich größtenteils schmerzfrei.

Aktuell:

In den vergangenen 5 Jahren habe ich immer mal wieder die selben Schmerzen an der selben Stelle gehabt, war aber dank schulischer Ausbildung und jetzigem Studium in der komfortablen Lage mich schnell nach Hause ins Bett begeben zu können und am nächten Tag waren die Schmerzen dann wieder weg.

Da die Schmerzen mittlerweile aber wieder gehäuft auftreten, und zwar genau die selben wie vor 5 Jahren, habe ich mich hier mal mit meinem MRT Befund zu einem Orthopäden begeben. Dieser ist definitiv der Meinung, dass das was im MRT Bericht steht stimmt. Und dabei legt er nicht viel Wert auf die Bilder sondern meint "1. der Radiologe macht den ganzen Tag nichts anderes als solche Bilder auszuwerten. Der hat da definitiv mehr Ahnung von als ein Orthopäde, und das sage ich obwohl ich selbst einer bin. 2. wie wahrscheinlich ist es, dass der Radiologe in seinem Bericht genau die Stellen feststellt, die sie beschreiben? Die Lokalisation, die Schmerzbeschreibung und auch wo der Schmerz hin ausstrahlt passt zum Befund.

Ich werde jetzt 12 Tage mit Kortison (Prednisolon AL 50mg) behandelt und habe am 10.1 meinen nächsten MRT Termin.


Ich bin komplett verwirrt. Hat jemand schon mal Ähnliches erlebt? Kann man gute 5 Jahre mit einem Bandscheibenvorfall rumlaufen ohne vor Schmerz wahnsinnig zu werden? Und warum gehen die Schmerzen über Nacht im Rücken wieder weg? Der Vorfall verschwindet ja wohl nicht über Nacht^^
Zudem würde mich intressieren ob eine Behandlung nach so langer Zeit überhaupt noch etwas bringt?

Viel Text und viele Fragen. Ich würde mich sehr freuen wenn sich jemand die Zeit nimmt sich mein "gejammer" durchzulesen und mir antwortet.

Viele Grüße winke.gif
Der Jens 1969
Hallo krüppelchen20,

das:
Zitat
Und warum gehen die Schmerzen über Nacht im Rücken wieder weg?

kann ich dir erklären.

Dein Kopf allein wiegt allein zwischen 4 und 6 kg. Den schleppst du den ganzen Tag auf den Wirbeln mit dir umher. Dementspechend werden deine Bandscheiben auch gestaucht. Wenn du dann Nachts liegst entspannt sich das ganze. Lass mal deine Körpergröße einmal früh und einmal abends messen. Du wirst überrascht sein.

Grüße, Jens
bettyboo
Hallo Krüppelchen,

da haste ja echt Ärger und es TUT mir leid, weil sooo alt biste ja noch nich.

Ein paar Erfahrungen helfen da vielleicht.

Die Spaßbacken von Orthopäden haben im Zweifelsfalle und wenn man nicht mehr weiter weis,
gerne die Standartdiagnose parat. Des KnochenKaspers liebste Diagnose -- Beinlängenverkürzung.

Genau so läufts beim RadioArtisten. Bei dem ist die Birne schon so verstahlt, da sieht der meistens
das Große & Ganze gar nicht mehr. Da reicht es, wenn du 60 bist und schlecht laufen kannst. Da
kommt dann gleich L5/S1 Hexenschuß.

Komisch ist es auch, wenn im MRT nix zu sehen ist, der PhysioTerrorist aber klar im ISG das Problem
lokalisieren kann. Jooo, Triggerpunkte heißt's dann schnell.

Noch doller wird's wenn im MRT L5/S1 nix richtig zu sehen ist und der RadioArtist da ins Phantasieren
kommt. Da müßen dann schnell schon leichte Vorwölbungen, z.B. an den Nervenaustrittslöchern, für
abartigste Schmerzen herhalten. Dumm ist nur, wenn beispielsweise Lähmung & Schmerzen links sind
und Vorwölbungen rechts an der WS dafür verantwortlich sein sollen. Das geht gar nicht!

Noch luschtiger wird's, wenn der Patient z.B. auf eigene Faust mal ein MRT eine Etage tiefer, so vom
Kreuz-Darmbein & Becken, also vom PoPo anfertigen läßt. Und ganz dumm isses, wenn da wieder nix
richtiges zu sehen ist. Außer, sämtliche Schleimhäute im Enddarm leuchtenunter Kontrastmittel, als ob
da der der bekloppte WeißKittell die Taschenlampe im A..sch vergessen hat. Alles leuchtet hell wie der
Tannenbaum.

Interessant ist dabei, daß Du jetzt mit Kortison zugedröhnt wirst.

Rate mal !
Das Mittel der Wahl bei Kreuz-Darmbein Problemen ist?
Richtig, Kortisonspritzen unter Bildwandler.

Und bei Entzündung der Schleimhäute im Enddarm?
Wieder richtig, Kortison damit die Entzündung gehemmt wird.
Leider sagt uns das nicht worin die Ursache liegt.
Stress soll angeblich ein Faktor sein?
Infektion mit Bakterien vielleicht ein anderer?

Möglicherweise helfen hier auch Antidepressiva, weil 95% des Serotonins
im Darm verbaut wird. Nur 5% sind für die Rübe.
Und beim Schlafen, oder über Nacht, entspannt sich vielleicht auch die ganze Sache.

Tja, und auch für die HWS gibt es so was tolles wie die Stufen-Diagnostik.
Da wird reih um jede NERVENWURZEL mit gaanz wenig Schmerzmittel angespritzt.
Wenn denn Schmerzen wech = dann Ursache gefunden.

ALSO, laß Dich nicht verscheißern und jammer am Besten noch etwas lauter.
PREDNILOSON Oral is so'n Ding?

Versuch mal Dir das linke ISG mit 40 mg Volon A infiltrieren zu lassen.
Oder vielleich besser an der HWS?
Sonst, da links unten liegt auch der Darm.
Geht auch als Selbstzahler für etwa 100Teuro in jeder Radiologie Deines Vertrauens!

Und sonst?
Ja, wenn Du denn nicht mehr weiter weist, gründe schnell einen Arbeitskreis!

Alles Gute, Cherio & Frohe Ostern


Haribo
Zitat (krüppelchen20 @ )


1. Ich werde jetzt  12 Tage mit Kortison (Prednisolon AL 50mg) behandelt und habe am 10.1 meinen nächsten MRT Termin.

2. Hat jemand schon mal Ähnliches erlebt?

3. Kann man gute 5 Jahre mit einem Bandscheibenvorfall rumlaufen ohne vor Schmerz wahnsinnig zu werden?

4. Und warum gehen die Schmerzen über Nacht im Rücken wieder weg? Der Vorfall verschwindet ja wohl nicht über Nacht^^

5. Zudem würde mich intressieren ob eine Behandlung nach so langer Zeit überhaupt noch etwas bringt?



Hallo,

kann deine Sorgen und Fragen gut nachvollziehen.

Du machst das richtig: Informieren und dadurch Verunsicherung/Angst/Stress begrenzen.

1. Manchen hilft Kortison tatsächlich. (Hätte ich trotzdem nicht gemacht. NW: Muskelabbau, Knochenabbau und vieles mehr...)
Kortison ist spottbillig und wird auch deshalb bei jeder Verlegenheitsdiagnose erstmal pauschal eingesetzt.

2. Ja, viele im Forum haben leider seit Jahren Probleme, die von alten Vorfällen und deren Folgen kommen.

3. Der Eine gewöhnt sich dran, der Andere wird Medikamentenabhängig, beim Nächsten kommen die Schmerzen wetterabhängig, beim Anderen geht der Nerv so stark kaputt, dass er schon garkeine Schmerzen mehr leitet.

4. siehe Aussage Der Jens 1969

5. Ja, bin ich mir sicher, du kannst was optimieren. Dein biologisches Alter spricht für dich und deine Regenerationsfähigkeit. Rein pharmazeutisch gegen Ursachen vorgehen ist aber bei der Story unwahrscheinlich.

Was würde ich an deiner Stelle machen?

Geh mit deinen Beschwerden zu (verschiedenen) Physiotherapeut(en) und besprecht die Situation und testet Therapien.
Oft können Physiotherapeuten bei dem Thema besser "um die Ecke denken" als die meisten Fachärzte.

Halt uns auf dem Laufenden!

LG
Haribo
Zitat (bettyboo @ )
Hallo Krüppelchen,

Die Spaßbacken von Orthopäden...

...wenn Du denn nicht mehr weiter weist, gründe schnell einen Arbeitskreis!

Alles Gute, Cherio & Frohe Ostern


rolleyes.gif

Dein Sarkasmus gefällt mir, weil du es (leider) auf den Punkt triffst.

Deine persönliche Erfahrung ist leider kein Einzelfall sondern tägliche Realität tausender betroffener Patienten wobei sich nur ein Bruchteil derer im Internet äussert.

Hochinteressant

Vielleicht bringt das krüppelchen20 jetzt nicht weiter aber ich würde mich gern mal mit dir per PM austauschen!

LG
krüppelchen20
Danke für die Antworten smile.gif

Mit dem Kortison bin ich auch eher semi zufrieden...fühle mich irgendwie total platt (kann aber auch Kopfsache sein).

Der Plan des Orthopäden jetzt ist mich mit Kortison über die Feiertage schmerzfrei zu bekommen. Anfang 2017 ist dann ja auch schon der MRT Termin, damit er einen "Ist-Zustand" bekommt.
Danach soll ich Krankengymnastik verschrieben bekommen.

Er meint, dass wenn ich jetzt schon 5 Jahre damit rumlaufe und leben kann, Krankengymnastik durchaus noch Erfolge erzielen kann.
Eine Operation käme erst dann in Betracht wenn man schmerztechnisch nichts mehr zu verlieren hätte.

Viele Grüße smile.gif
krüppelchen20
Ich muss jetzt einfach mal kurz meinen Frust abladen.

Ich war gerade im MRT und hab ne CD mit den Aufnahmen in die Hand gedrückt bekommen. Der Bericht soll in 2 Tagen bei meinem Orthopäden sein.

Dieser hat aber frühestens am 18.1 einen Termin frei....

Jetzt muss ich noch über eine Woche warten bis ich erfahre was Phase ist. Und mich mit kaum wirksamen Novaminsulfon Tropfen über Wasser halten.... sad.gif
Offdroddler
Hallo Krüppelchen,
leider ist es ziemlich frustrierend, aber scheinbar in einigen radiologischen Praxen üblich, dass mit dem Patienten nicht gesprochen wird.
Vielleicht kannst Du telefonisch in der Praxis darum bitten, dass Du eine Abschrift des Berichtes per Post bekommst, dann bist Du schon etwas schlauer und hast auch gleich eine Kopie, die vielleicht noch nützlich sein kann.

Alles Gute
Offdroddler (auch Krüppelchen;-)
Stefan77
Hallo,

ein Radiologe ist nun auch kein Facharzt für die Wirbelsäule.

Ich persönliche gebe nichts mehr auf die Berichte. Bisher wurden die Bilder vom Facharzt immer anders bewertet.

Klar, es ist frustrierend. Aber vielleicht kannst Du hier ein paar Bilder einstellen und es kann Sir jemand was zu sagen.

Grüße

Stefan
krüppelchen20
Guten Morgen smile.gif

Ich hab keine Ahnung welche Bilder relevant sein könnten oder nicht frage.gif

Hab jetzt mal eins rausgesucht vllt erkennt man darauf ja was schulterzuck.gif


Viele Grüße smile.gif
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