Hallo du,
wenn ich dich jetzt beglückwünsche, ist das jetzt nicht ironisch gemeint, sondern nur, weil du immerhin einen Befund hast, an dem du knabbern kannst, musst, wie auch immer. Und eine Perspektive, auch wenn OP immer etwas grauselig klingt und nie von heute auf morgen Abhilfe schafft - bei Bandscheiben kann ich (noch) nicht mitreden, bei anderen Sachen schon. Zusammenfassend wird Mensch nicht wieder neu, aber das langfristige Ergebnis verspricht doch mehr Lebensqualität und weniger Schmerz, ich kann die bösen Tiraden über die moderne Schulmedizin nicht nachvollziehen, würde mich freuen, wenn sich "das System" mal meiner annähme.
Wie immer du dich entscheidest, ich möchte sehr gern wissen, wie es mit dir weitergeht, denn ich habe fast die gleichen Beschwerden (nur noch nicht ganz so schlimm, sicher stehen kann ich noch, aber dass es mein eines Bein immer mal wegdreht und ich stolpere, besonders auf Treppen, kenne ich auch). Hinke nun seit September durch die Gegend, bin seit einigen Wochen krank geschrieben, bekomme nur unklare Diagnosen ("Blockaden") und durfte mit 5 Wochen Verzögerung endlich zur Physiotherapie, versuche es auch mit mäßigem Schwimmen und spezieller Gymnastik. Ohne Besserung, teilweise wird es schlechter. Im Januar darf ich endlich zum MRT! Schiebe bis dahin Röntgen und noch eine 2. Facharztmeinung ein - einige Stunden arbeiten wollte ich auch wieder (habe eine 60%-Stelle, bin noch in der Probezeit), bin aber nicht sehr optimistisch.
Deinen Befund genau analysieren kann ich auch nicht, aber es sind definitiv degenerative Verschleißerscheinungen an den Wirbeln, und das wird von alleine nicht mehr besser, die Frage ist nur, wie stark sich die Gelenke bzw. Nerven drin und drum entzünden oder auch nicht, das lässt sich ein bisschen beeinflussen. Aber du bist ja kein Frührentner im Wellness-Modus, du kannst ja nicht noch 40 Jahre (von kaputten Gelenken stirbt man nicht!) noch so dahinvegetieren. Wenn das nun schon 16 Monate so geht - da kriege ich das große Zittern, was mir vielleicht noch bevorsteht. Selber bin ich 48 J. und habe seit knapp 10 Jahren immer wieder Beschwerden im Lendenwirbelbereich, es wird immer länger und immer intensiver, richtig schlimm war die vierte und letzte Schwangerschaft mit 38/39 - allerdings habe ich die Beschwerden darauf geschoben, nur dass sie leider, leider nach der Entbindung nicht wirklich verschwanden.
Darf ich fragen, wie alt deine Kinder sind und was du beruflich machst?
Mich hat auch die eine Antwort bzgl. einer OP nachdenklich gemacht, dass man sich nach so einer Sache richtig schonen soll - ich bin die letzten 22 Jahre zu Hause stets maximal einen Tag ausgestiegen, es sei denn, ich war wirklich mal im Krankenhaus, aber da schmeißen sie einen ja so schnell wieder 'raus wie möglich. Ist auch o.k., da man dort meist gar nicht schläft (zu Hause schlafe ich wie ein Baby, vor allem tagsüber - wie ein Baby eben

). Aber ohne mal schnell die Treppe wischen, Müll rausschaffen, die besagte Maschine Rosarotes oder Schwarzes (also bitte, nicht Buntes!

) und mal fix'n Scheit in den Ofen werfen - schwer vorstellbar.
Verträgst du denn diese Unmengen von Schmerzmitteln? Ich hatte von NSA (nichtsteriodale Antirheumatika wie z.B. Diclo, hat nix mit Geheimdienst zu tun!) nach wenigen Tagen Darmblutungen. Nehme jetzt Tilidin, nur noch 1 am Tag, das macht den Schmerz etwa 4, 5 Stunden erträglich, dann schlägt er wieder voll zu. Nun hocke ich hier und meine beiden Jüngsten (9 und 13), die noch zu Hause wohnen, bekommen kein Abendessen vorgesetzt - ich habe gesagt, sie können sich Zimtschnecken backen (Fertigpackung) oder Schinkenbrote schmieren, wissen ja, wo alles ist. Naja, auch eine Methode, Kinder selbständig zu kriegen. Ich würde aber lieber schmerzfrei schindern, aber kann eben einfach nicht mehr stehen, das kennst du sicher mehr als zur Genüge! Liebe Grüße und ganz gute Besserung

Schlippi