
ich bin neu hier, und möchte erstmal ein großes Lob aussprechen. Ich lese hier schon ein Weile mit, und finde es toll, wie ihr Erfahrungen austauscht, euch gegenseitig Hilfestellungen und Tipps gebt, das macht sicher vielen Leuten Mut.
Ich habe hier zwar schon einige interessante Informationen sammeln können, aber muss nun selbst auch mal eine Frage stellen.
Also, ich muss mal etwas weiter ausholen...
Ich bekam am 24.12.2015, pünktlich an Heiligabend, plötzlich stechende Schmerzen im Rücken, ich konnte mich erstmal kaum bewegen. Ich dachte na super, ein Hexenschuss. Nach einigen Tagen ließ der Schmerz dann etwas nach, und ich konnte mich wieder besser bewegen, ich hatte allerdings immer noch Schmerzen. Diese haben allerdings mit der Zeit immer weiter zugenommen. Ich suchte dann im Februar einen Orthopäden auf. Die Untersuchung ergab: vermutlich eine ISG Blockade, und ich sollte ein paar Übungen machen.
Diese habe ich natürlich auch wochenlang fleißig gemacht, besser wurde es aber irgendwie nicht, also dachte ich, ich suche nochmals den Orthopäden auf. Ich wollte also einen Termin machen, und sollte auf diesen 3 Monate warten.
Da die Schmerzen langsam unerträglich wurden, und bis in den Knöchel zogen, war mir das zu lange, also ging ich zu einem anderen Orthopäden, wo ich früher einen Termin bekam, und eine zweite Meinung, schadet ja schließlich auch nicht.
Dieser Orthopäde untersuchte mich kaum, nur ein "beugen sie sich mal nach vorn... Ja ok... ist ein Bandscheibenvorfall" Das war wirklich alles!

Darauf bekam ich eine Spritze, Kortisontabletten, welche ich 3 Wochen lang nehmen sollte, und Krankengymnastik verschrieben.
Ich musste 3 Wochen warten, bis ich mit der KG anfangen konnte, in dieser Zeit haben Ruhe und Kortison die Schmerzen sehr gelindert.
Also dann die KG anfing, wurde das ganze wieder mit jeder Sitzung schlimmer.
Nach 3 Sitzungen bin ich wieder zum Orthopäden, und teilte ihm das mit. Die Antwort darauf war, dass es normal sei, das wäre wie mit Aktienkursen, mal ein Hoch und mal ein Tief, ich sollte einfach weiter machen. Als ich ein MRT vorschlug, verneinte der das und meinte, dass es nicht notwendig sei, da die Behandlung von Rückenschmerzen, immer die gleiche sei.

Ich habe dann schleunigst einen Termin bei noch einer anderen Orthopädin gemacht, und diese hat mich auch richtig untersucht. Mein Becken stand mittlerweile total nach links gekippt, mein Rücken war krumm vor Schmerz, und ich konnte gerade mal ca 50m laufen, dann musste ich mich setzen.
und das mit 31 Jahren!
Die Orthopädin, schickte mich zum MRT, dort sagte der Radiologe mir, dass ich Anlagebedingt einen sehr schmalen Spinalkanal habe, und ich hätte eine leichte Bandscheibenvorwölbung, die den Spinalkanal einengt, daher kommen die Schmerzen, alles halb so wild laut Radiologen. Diagnose: Rezessusstenose.
Ich bin also wieder zur Orthopädin, diese schaute sich die Bilder an, las den Bericht, und sagte, dass das schon ziemlich arg wäre.
Sie teilte mir mit, dass ich mich schonmal mit dem Gedanken anfreunden sollte, dass es operiert werden müsse. Man könnte es aber vorher noch mit PRT's versuchen. Das habe natürlich auch gemacht. Die ersten beiden Spritzen brachten Linderung, nach der 3. ging es dann wieder los.
Es brachte alles nichts, ich bekam eine Überweisung zur Neurochirurgie.

Die Ärztin dort untersuchte mich, las die Berichte, guckte sich die Bilder an, und machte ein Röntgenbild. Danach schien sie ziemlich erschrocken, und machte mir auch ziemlich Angst. Sie sagte, dass meine Wirbelsäule schon ziemlich heftige Verformungen angenommen hat, und sie den Oberarzt holen müsse, da sie nicht wüsste, ob sie das operieren könnten.
Der Oberarzt, schaute sich die Bilder staunend, sagte "wow, der hat Schmerzen" an, und wollte dann auch mal meinen Rücken sehen.
Er sagte, dass man eine Dekompression und eine Nukleotomie machen müsse, und zwar schleunigst. Da ich mittlerweile bereits 8 Monate mit diesen Schmerzen rumlief (bzw. kaum noch lief), erklärte er mir, dass man nicht länger warten sollte. Die beiden Ärzte erklärten direkt, dass sie glauben, mir helfen zu können, allerdings könnten sie mir nicht versprechen, dass die Schmerzen danach zu 100% weg sind.
Ich bekam schnell einen OP Termin, und nach der OP kam die Oberärztin zu mir, die mich operierte, sie erklärte, dass ich einen ziemlich heftigen Vorfall hatte, schlimmer, als man auf den MRT Bildern sehen konnte.
2 Std nach der OP, konnte ich schon wieder laufen, am nächsten Tag, lief ich bereits Treppen und nach 3 Tagen konnte ich nach Hause. Ich war so riesig erleichtert, ich hatte so gut wie keine Schmerzen mehr im Bein.
nach etwa 4 Tagen, ging es dann wieder im Bein los, bis zum Knöchel. Ich habe hier im Forum mehrfach gelesen, dass das wohl normal ist, nun macht sich aber ein weiteres Problem bemerkbar... Ich bekomme langsam auch Probleme im rechten Bein, es ist noch kein richtig starker Schmerz, aber ein ziehen im Ichiasnerv. Es fühlt sich an, als würde es sich alles irgendwie verkürzen, und ich habe das Bedürfnis mich zu dehnen. Das kann ich aber leider noch nicht, da die OP erst 2 Wochen her ist.
Ich habe keine Reha oder KG bekommen, sollte mich erstmal nur schonen.
Ich habe mittlerweile schon 2 kleine Spaziergänge gemacht, und das problemlos, also brachte die OP schonmal einen Erfolg.
Vor der OP, war aber immer nur die linke Seite betroffen, jetzt auch die Rechte.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, dass nach der OP auch die andere Seite betroffen war ?
Meine Orthopädin ist leider noch im Urlaub, hab jetzt einen Termin am 23.09.
Ich mache mir ziemliche Sorgen.

LG, Mario