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Komplette Version Missempfindungen und Taubheit durch Black Disc?

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Julika
Hallo zusammen,

ich hab mal eine Frage: Ich hatte vor etwa 6,5 Jahren einen BSV L5/S1, der schlussendlich operiert werden musste, da mein rechter Fuß taub war und konservative Behandlung nichts gebracht hat. Danach hatte ich bis vor ca. 1 Jahr relativ wenig Beschwerden. Seitdem werden die Rückenschmerzen immer schlimmer. War vor einiger Zeit beim CT und habe die Diagnose Black Disc bekommen.

Jetzt habe ich seit einigen Wochen Kältegefühl und Kribbeln in den Zehen beider Füße, das sich mittlerweile Richtung Fußsohlen ausbreitet. Zudem sind schon seit einiger Zeit die Außenseiten beider Oberschenkel taub. Mein HA ist nicht sicher, ob es vom Rücken kommt oder von meinem Diabetes (diabetische Polyneuropathie). Mein Diabetes ist allerdings sehr gut eingestellt, zudem hab ich den erst 3 Jahre. Außerdem ist es wohl untypisch für eine diabetische PNP, dass die Beschwerden so früh auftreten und sich so schnell ausbreiten. Also ist die Frage, ob das eine Folge der fehlenden Bandscheibe sein kann.

Der BSV hat damals den Nerv eingeklemmt, der das rechte Bein versorgt, dadurch war der Fuß bis fast zum Knie taub. Nach der OP ist das aber zurückgegangen. Nun sind die Schmerzen in der LWS beidseitig, links aber etwas schlimmer. Einen Termin beim Orthopäden habe ich schon, allerdings erst in drei Wochen, deshalb frage ich ich erstmal euch: Können das Kribbeln und die Missempfindungen in den Füßen von der fehelnden Bandscheibe herrühren? Oder von den spondilytischen Veränderungen, die auch festgestellt wurden? Und wenn ja, was kann man dagegen tun?

Bekomme zur Zeit Vitamin B12-Spritzen und Milgamma protekt, um die Symptome zu lindern und die Nerven vor weiteren Schäden zu schützen, falls es wirklich eine PNP sein sollte. Ich mache auch regelmäßig meine Rückenübungen. Was kann ich sonst noch tun?

Danke und ein schönes WE!

Julika
paul42
Hallo Julika

Willkommen im Forum wink.gif

Zunächst einmal wird im med. Sprachgebrauch eine sog. "black disk" als Zustand beschrieben, in dem die BS nicht mehr durch den Stoffwechsel versorgt wird.
Im bildgebenen Befund erscheint diese BS im WBK- Segment fast völlig schwarz.
Die BS ist dabei nicht nur degenerativ verändert, sondern zeigt auch das die BS kein Wasser mehr enthält.

Die BS kann in dieser Sitution die eigentliche Pufferfunktion nicht mehr erfüllen, da es durch den Wasserverlust an Volumen und Elastizität fehlt. Es kommt mit der Zeit zu einer Höhenminderung /Gefügestörung in der Ausrichtung der WBK in der Lendenwirbelsäule. Der Körper reagiert, in dem Spondylophyten gebildet werden. Das ist eine Entwicklung die sich nur im Verlauf der Zeit einstellt und ist keine spontane Reaktion.
Die Umbauprozesse und die Höhenminderung können beteiligte Nervenwurzeln in ihrer räumlichen Lage bedrängen.

Zitat
Können das Kribbeln und die Missempfindungen in den Füßen von der fehelnden Bandscheibe herrühren? Oder von den spondilytischen Veränderungen, die auch festgestellt wurden?

Die Antwort dazu lautet grundsätzlich Ja.

Ich würde dir empfehlen eine zusätzliche Meinung eines Neurochirurgen einzuholen. zwinker.gif

Eine konservative Behandlung ist nur begrenzt möglich und richtet sich im wesentlichen danach, wie stark die beteiligten Nervenwurzeln in ihrer räumlichen Lage irritiert werden und wie stark die Höhenminderung im BS- Fach bereits ausgeprägt ist.

Bevor der Verdacht auf eine Polyneuropathie weiter verfolgt wird, sollte/ muss abgeklärt werden, ob die Veränderung der BS für deine Beschwerden verantwortlich ist.

alles Gute
paul42
Julika
Danke für deine Antwort.

Zitat
Im bildgebenen Befund erscheint diese BS im WBK- Segment fast völlig schwarz.

Auf den Bildern sieht es aus, als wäre gar nichts mehr zwischen den Wirbeln, als würden sie quasi direkt aufeinander liegen. Hab mich ziiemlich erschrocken, als ich das gesehen habe. Nun gut, dann werde ich mir mal einen Termin beim NC holen. Ich wäre froh, wenn das des Rätsels Lösung wäre, denn eine PNP wäre die für mich schlimmere Alternative. Obwohl eine evtl. Wirbelsäulen-OP auch kein Spaziergang ist und ich da echt Respekt vor habe.
Pinguin
liebe julika,

deine beschwerden können von beiden diagnosen herrühren.
ist den eine pnp schon richtig diagnostiziert worden?

auch eine nervenmessung würde zur auflösung des rätsels mit beitragen, dies macht der neurolge, wie du aber sich er schon weisst.

allerdings hast du auch recht, eigentlich bildet sich eine pnp durch diabetes nicht sooo schnell aus.
doch auch ich habe die diagnose diabetes erst seit 2,5 jahren und trotzdem wurde zusätzlich eine pnp sichergestellt.
kann mir aber nicht vorstellen, dass der diabetes dafür verantwortlich sein soll.


du solltest dich nun erst mal einer nervenmessung unterziehen und dann mit den gesamten ergebnissen zu einem neurochirurgen
gehen. dieser arzt ist nun mal der facharzt, wenn es um rücken geht.

was wurde denn bei der op an L5/S1 genau gemacht?
ist nur das überstehende Bandscheibenmaterial entfernt worden?

sollte sich nun aber bestätigen, dass deine beschwerden von der LWS kommen, dann wirst du mit konservativen mitteln nicht mehr
sehr erfolgreich sein, sprich, eine op könnte die folge sein.
das ist jetzt aber nur meine persönliche einschätzung.

genaueres wird dann sicher der neurochirurg mit dir besprechen.

kannst du mir noch beantworten, weshalb ein ct vernlasst wurde und kein mrt?
hast du metall im körper?
1. ist ein ct um ein vielfaches röntgenstrahlenbelastend und
2. sieht man nur die knöchernen strukturen besser.

wichtig wäre eventuell noch die weichteilbeschaffenheit zu beurteilen, aber auch das wird der nc veranlassen, wenn er es für nötig hält.

ach und na klar kannst du deine "sanften" rückenübungen weiter betreiben, solange sie dir gut tun.
ich wünsche dir alles gute und sende
liebe grüße
konstanze
Julika
Hallo Konstanze, danke dir!

Nein, ich hab noch keine Diagnose, meine Docs rätseln noch, woher die Missempfindungen kommen. Und mein HA ist jetzt erstmal in Urlaub, also da erstmal Stillstand und Abwarten. In zwei Wochen hab ich Termin beim Orthopäden und der wird mich sicher zum NC schicken. Einen Termin zur NLG beim Neurologen hab ich auch schon - allerdings erst im September, weil er jetzt auch erstmal in Urlaub geht. War letztens wegen meines Sulcus Ulnaris da und hab ihn natürlich auch auf die Füße angesprochen.

Es wurde kein MRT gemacht, weil ich schlicht nicht in die Röhre gepasst hab. Bin schon mit den Schultern nicht reingekommen und da ich eh immer Platzangst in den Dingern kriege, war ich sehr einverstanden, als man mir dann vorschlug, stattdessen ein CT zu machen. Fürs nächste Mal such ich mir eine Praxis mit einem größeren MRT.

Bei der OP damals wurde übrigens nur der vorgefallene Teil der Bandscheibe entfernt.
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