Hallo Tomek
Obwohl der Befund aus 2014 eigentlich schon zur aktuellen Beurteilung viel zu alt ist, kann man daran trotzdem einige Tendenzen ableiten.
Zum einem geht daraus hervor, dass sich im Vergleich zum ersten MRT nach Monaten keine relevante Veränderung des Vorfalls entwickelt hat.
Zum anderen wird beschrieben das schon eine leichte Facettengelenksarthrose erkennbar ist.
So wie du beschreibst scheint sich seitdem deine Situation nicht wesentlich verbessert zu haben, sondern ist derzeit erheblich schlechter als zuvor.
Ich bin kein Freund von Spekulation, aber wenn man sich mit dem Verlauf degenerativer Bandscheibenerkrankungen etwas intensiver beschäftigt, besteht der Verdacht das dir die Facettengelenke zunehmend Probleme machen könnten.
Man spricht dabei auch von Spondylarthrose.
http://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gifWenn die BS zunehmend degenerieren entsteht eine leichte Höhenminderung in der Gefügestellung der WBK. Das Facettengelenk ist das eigentliche Gelenk was in der WBS besteht. Die BS hat dabei nur eine Pufferfunktion und sorgt dafür das der Gelenkspalt zwischen einzelnen WBK ausreichend weit bleibt.
Bei bestehender Facettengelenksarthrose, bzw. Spondylarthrose ist der Gelenkspalt nicht mehr ausreichend weit , so dass die Knorpelflächen die das Gelenk umgeben nun aneinander reiben. Das führt zum einem Verschleiß des Knorpels und erzeugt eine Entzündungsreaktion.
Da im Knorpel auch Nervenzellen eingebettet sind entsteht dadurch das Schmerzbild.
Es erzeugt einen dumpfen Anlaufschmerz der sich erst durch Bewegung leicht verbessert.
Jede dauerhafte Körperhaltung verstärkt den Kontakt der Gelenkflächen.
Da du bisher nicht über ausstrahlende Beschwerden in Richtung der Beine schreibst, scheint nicht der alte BS- Vorfall Ursache zu sein. Vorgefallendes BS- Material welches abgehende Nervenwurzeln bedrängt würde gemäß der Dermatome sicherlich einen anderes Schmerzbild erzeugen.
Da sich sich alles im wesentlichen auf einen reinen Rückenschmerz beschränkt besteht Verdacht das sich die Facettengelenksarthrose zunehmend weiter entwickelt hat.
Ohne genaue Diagnose bleibt dennoch jede Vermutung reine Spekulation.
Ich kann an dieser Stelle nur erneut meinem Vorschlag wiederholen dazu den Rat eines NC einzuholen.
Das ganze muss durch ein aktuelles MRT bildgebend dargestellt werden damit sich der Arzt neben deinen Ausführungen sein Eindruck verschaffen kann.
Der Befund aus 2014 ist für die Bewertung und Planung einer möglichen Therapie leider nicht mehr ausreichend geeignet.
Vielleicht schreckt dich der Name Neurochirug etwas ab, aber solche Fachärzte sind in solchen Fällen die richtigen Ansprechpartner.
Der NC hat gegenüber einem Orthopäden ein ganz anderes Kontingent und Budget um konservativ eine Behandlung einzuleiten.
Niemand nimmt gerne dauerhaft Medikamente ein, aber zur Begleitung einer konservativen Therapie sind sie wesentlicher Bestandteil den Schmerz zu reduzieren um dadurch die Möglichkeit zu schaffen die Mobilisierung des Körpers zu verbessern.
Wenn du was verändern möchtest, ist der erste Schritt immer eine aktuelle Diagnose um daraus die weiteren Möglichkeiten mit dem Arzt zu erörtern.
gute Besserung
paul42