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Komplette Version Neu - hier - OP droht - Bitte um Befundübersetzung

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Sonnensucher
Hallo zusammen,

Danke für die Aufnahme in dieses Forum. Ich bin weiblich, Mitte 50 und wohne im Rhein-Main Gebiet.

Erst im vergangenen November wurde ich an der HWS operiert, so dass eine erneute OP für mich der Horror ist. Die damalige OP war vorwiegend wegen Spinalkanalverengung an der HWS. Sie ist zwar erfolgreich verlaufen, aber wohl durch eine Überdosierung des Narkosemittels ging es mir die ersten 3 Tage nach der OP total beschissen.

Schmerzen an der LWS habe ich schon seit vielen Jahren, es war aber nie so schlimm, dass ich da tätig geworden bin. Die letzten Monate wurde der Leidensdruck aber immer größer. Und so wurde jetzt ein MRT gemacht.

Befund:

BWK 12/LWK 1 dorsomedianer Prolaps mit geringer discogener spinaler Enge
LWK 3/4 beginnende Osteochondrose und bilaterales Bandscheiben-Bulging mit Verdickung der Ligamanta flava und hierdurch geringer spinaler Enge sowie links mediolateraler Prolaps mit relevanter Enge für die linke L4-Wurzel
LWK 2/3 Bandscheiben-Bulging und Spondylarthrosen mit verdickten Ligamenta Flava, hierdurch links höhergradige und rechts geringe Foramenengen für beide L2-Wurzeln, sowie ralative discogene Spinalkanalstenose.

Der mit dieser Diagnose aufgesuchte Neurochirurg will sofort operieren.

Jetzt kann ich das Fachchinesich nicht so recht einordnen.

Kann mir jemand mit einer Übersetzung zur Seite stehen. Ist da eine OP unvermeidbar? Nach dem Schock über die erneut drohende OP war ich nicht in der Lage, dem Arzt noch weitere Fragen zu stellen.

Danke für jede Unterstützung.

Sonnensucher
Topsy
Hallo Sonnensucher,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Hol dir noch eine Zweitmeinung ein, denn das ist dein gutes Recht. Soschnell würde ich mich nicht operieren lassen.

Welche konservativen Behandlungen hast du denn für die LWS schon gehabt?

Wie sind deine Beschwerden, außer den Schmerzen.

Hast du Lähmungen?

Es gibt hier auf der Homepage ein Lexikon und damit kann man sich den Befund sehr gut übersetzen. Falls du dann noch Hilfe brauchst, dann rührst dich halt noch mal.

Klickst hier auf den Link und dann kommen die Fachbegriffe

Lexikon
Pinguin
lieber sonnensucher,

auch von mir ein liebes willkommen hier im forum.

nachdem ich mir deinen befund durchgelesen habe, bin ich der meinung wie topsy auch, dir unbedingt eine zweitmeinung einzuholen.
es ist schon sonderbar, dass dir der neurochirurg absolut keine konservativen möglichkeiten
vorgschlagen hat.
auch wenn du deine beschwerden schon lange zeit hast, sollte mannicht unbedingt schon so kurz nach deiner hws op eine weitere folgen lassen.
wenn du keine ausfall- bzw. lähmungserscheinungen hast, ist eine op nicht sofort zwingend notwendig.
erst wenn alle anderen konservativen möglichkeiten ausgeschöpft und dein leidensdruck so hoch ist und ausfallerscheinungen auftreten, sollte über ein op nachgedacht werden.

dein befund liest sich für mich jetzt nicht nach einer sofort nötigen operation.
du leidest zwar an verschiedenen BS vorfällen, bzw. - protrusionen, abr dies sehen die unterschiedlichsten ärzte eben auch völlig unterschiedlich.

und dann möchte ich dir ans herz legen " es werden grundsätzlich patienten/menschen operiert und nicht die bilder eines mrtˋs"
wichtig bzw. ausschlaggebend für die entscheidung zu einer operation sollte immer der istzustand des patienten sein.

es gibt ärzte, die wollen völlig beschwerdefreie patienten operieren, nur weil sie auf den bildern einen fetten vorfall entdeckt haben; sozusagen mal vorsichtshalber operieren-- das geht gar nicht!

sicher soll es auch das gegenteil geben, da operieren ärzte erst, wenn es schon zu spät ist und wundern sich dann, dass es dem patienten ewig nicht besser geht.
wenn die nerven aber zu lange in bedrängnis geraten, neigen sie dazu sich u.U. niemals wieder zu erholen auch nicht durch eine op.

du solltest jetzt wirklich gut abwägen, welche arten von beschwerden du aktuell hast und am besten aufschreiben.dann frag den zweiten oder eventuell, wenn du doch vertrauen zu dem ersten nc hast nach konservativen möglichkeiten,z.b. prts, physiotherapie, nervenverödung oder vielleicht sogar nach einem scs system.
winkt der erste ab, dreh dich auf der stelle um und verlasse die praxis.
dann ist er ein kapitalist winke.gif

selbst wenn du momentan schwerwiegende probleme hast, solltest du wenigstens mal eine
3wöchige stationäre multimodale schmerztherapie in anspruch nehmen und schauen, wie sie dir bekommt und wie lang sie anhält.
danach kannst immer noch auf variante 1 zurück greifen.

also wie schon oben mal begonnen; du hast in mehreren etagen vorfälle oder protrusionen, die teilweise die nervenaustrittslöcher einengen, sowie auch den Spinalkanal verengen.
die wirbelkörper haben teilweise bereits knochenanbauten gebildet (zum eigenschutz), dass sind die nasen, die dann eine stützende funktion übernehmen. leider aber schmerzhaft sind.
deine linke l 4 wurzel wird durch einen mittig nach hinten austretenden BSV berührt und deine l 2 wurzeln sind beidseits durch eine protrusio , dabei mehr links, als rechts bedrängt.
hier kommen noch eine arthrose der kleinen wirbelgelenke, wodurch auch dass längsband verdickt ist und die nervenaustrittslöcher an platzmangel leiden und auch der spinalkanal etwas enger als normal ist.

alles in allem aber kein grund zur sofortigen op!

wenn du noch fragen hast, gerne doch.
bitte wundere dich nicht, dass ich alles in kleinscheibung schreibe.
meine finger tun nicht mehr das was ich gerne möchte und so fällt mir schon das schreiben sehr schwer.
aber ein wenig muss ich sie auch bewegen, denn sonst roste ich ja völlig ein.
jedenfalls ist es so einfacher für mich, aber ich denke doch lesbar?

so nun muss ich mich aber erst mal ausruhen.
zunächst liebe grüße an dich von
konstanze
Sonnensucher
Hallo und vielen Dank für die Beiträge, besonders Konstanze für die ausführliche Stellungnahme.

Mittlerweile habe ich mit 2 Physiotherapeuten Kontakt gehabt, die mir beide von einer sofortigen OP abraten. Weiterhin mit Bekannten, die selbst Bandscheibenprobleme haben. Der Tenor aller Aussagen ist eindeutig kontra OP.

Morgen habe ich einen Termin bei einem Orthopäden. Den hat mir eine Freundin kurzfristig besorgt, die mit diesem Privat gut bekannt ist. Insofern hat dieser wohl keine eigenen geschäftlichen Interessen und dürfte neutral urteilen.

Ich habe zwar weiterhin erhebliche Probleme und Schmerzen aber meine Überzeugung geht im Moment eindeutig hin zu konservativen Maßnahmen.

Noch mal Danke !!

Sonnensucher

paul42
Hallo Sonnensucher

Erst Mal noch ein herzliches Willkommen im Forum wink.gif

Ich möchte mich den Vorschreibern gerne anschliessen.

Einen wirklichen Grund der eine zeitnahe OP rechtfertigen könnte sehe ich derzeit auch nicht.

Dein Befund gibt zwar Hinweise auf degenerative Veränderungen deiner BS in deiner LWS aber die Aussage des Arztes zur OP ist einfach viel zu dünne. rock.gif

Wenn es dazu keine wirkliche Aufklärung gegeben hat, sollte man immer die Zweitmeinung eines zweiten Facharztes einholen.
Ein Arzt ist eigentlich dazu verpflichtet auf diese mögliche Zweitmeinung hinzuweisen.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dich mit dem Thema "Dermatome" intensiver beschäftigst.

Damit lassen sich die Bereiche in denen Schmerzen auftreten relativ gut den verantwortlichen Nervenwurzeln zu ordnen.
Klick mich und hier Klick mich

Gerade wenn mehrere WBK- Segmente im Befund beschrieben werden, kann die schematische Darstellung helfen die Ursache für die Schmerzentstehung besser zu lokalisieren und zu bewerten.

Ich denke auch, dass dir genügend Zeit bleibt um den Versuch einer konservativen Therapie zu versuchen.

Du solltest den nächsten Termin beim Arzt dafür nutzen um zu klären, was in deinem Fall an konservativen Möglichkeiten in Frage kommt und geeignet sein kann.

ich wünsche dir gute Besserung. troest.gif

paul42
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