Hallo in die Runde,
vor etwa 5-6 Wochen plagten mich zunehmend Beschwerden und Schmerzen, die sich (ausschließlich rechtsseitig) von der HWS über das Schulterblatt und die Schulter, den Oberarm bis in Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand zogen. Die Schmerzen waren kontinuierlich da aber weitestgehend erträglich, stiegen aber insbesondere im Büro bis ins Unerträgliche an. Insbesondere im Bereich des Schulterblattes stellte sich auf der Arbeit schon nach kurzer Zeit ein stechender Schmerz ein, der mir im Laufe des Tages fast die Tränen in die Augen trieb. Aber auch die Schulter sowie "hintere Seite" des Oberarms schmerzten immer stärker. Erst dachte ich, dass das alles schon wieder verschwinden würde. Als dann die Schmerzen aber immer schlimmer (wenngleich auch nicht durchgehend auf extremem Niveau) wurden und ich zudem immer häufiger bemerkte, dass Daumen, Zeige- und Mittelfinger kribbelten, bin ich zum Arzt.
Vielleicht sei kurz zusätzlich erwähnt, dass ich seit meiner Geburt eine linksseitige Plexuslähmung habe und der rechte arm entsprechend so ziemlich mein wichtigstes Werkzeug ist. Durch diese Lähmung haben sich natürlich auch gewisse Fehlhaltungen ergeben, die immer mal wieder zu leichten Problemen im Bereich der gesamten Wirbelsäule führen. Etwas Ernsthaftes hatte ich aber in meinen inzwischen 43 Lebensjahren nie.
Der Hausarzt tippte erst einmal auf eine Überlastung, schrieb mich für eine Woche krank und organisierte mir einen Termin beim Orthopäden. Dieser wirkte dann - sorry - ein bisschen planlos, erstellte ein Röntgenbild, auf dem er nichts erkennen konnte, murmelte noch etwas von "vielleicht Karpaltunnelsyndrom" (angesichts der geschilderten Beschwerden wohl ziemlicher Käse...) und fragte mich dann, ob und ggf. wie lange er mich krank schreiben soll. Außerdem überwies er mich zu einer Neurologin, die sich dem Thema Karpaltunnelsyndrom widmen sollte.
Als ich dieser dann die Beschwerden schilderte, tippte sie recht schnell darauf, dass etwas mit der HWS, konkret C6 zu tun haben könnte und ordnete eine MRT-Untersuchung an. Außerdem erkannte sie, (Gott sei Dank!) dass ja der rechte Arm für mich ziemlich wichtig ist und zog mich erst einmal bis nach dem MRT außer Gefecht.
Das MRT fand diese Woche statt. Ich konnte im Anschluss noch kurz mit dem Arzt sprechen. der mir dann auch bestätigte, dass ein "kleiner und womöglich auch schon älterer" Vorfall an der HWS zu erkennen ist, der sehr gut für meine Beschwerden verantwortlich sein könnte.
Den nächsten Termin bei der Neurologin habe ich am Dienstag nach Ostern - bis dahin bin ich auch krank geschrieben und frage mich nun, wie es wohl weitergehen kann bzw. auch, mit welchen "Vorstellungen" ich dort vorsprechen soll.
Letztendlich halten sich meine Beschwerden im Moment in Grenzen. Ich merke, dass etwas nicht stimmt, habe leichte Schmerzen und zudem auch immer mal wieder dieses Kribbeln in den Fingern. Das Kribbeln kann ich durch bestimmte Kopf- bzw. Armbewegungen provozieren. Auch stärkere Schmerzen kann ich mehr oder weniger selber herbeiführen. So z.B. war das Sitzen im Wartezimmer vor dem MRT zunehmend eine Qual, weil der Schmerz stetig zunahm. Allgemein scheint das entspannte Sitzen mit den Armen im Schoß (z.B. in der Bahn) die Schmerzen recht schnell ansteigen zu lassen. Aber auch das Sitzen am PC (so wie gerade) scheint kontraproduktiv zu sein, auch wenn es nicht zu sehr starken Schmerzen führt.
Ich bin wirklich unsicher, was ich machen (bzw. wie ich bei meinem nächsten Arztbesuch auftreten) soll, weil ich die Befürchtung habe, dass ich nach ein paar Tagen (vielleicht auch nur Stunden) im Büro wieder an dem Punkt ankomme, der mich vor 3 Wochen zum Hausarzt getrieben hat. Hinzu kommt, dass ich im Moment eigentlich für die Arbeit eine Hausarbeit schreiben müsste, was ich momentan für kaum umsetzbar halt - 8 Stunden im Büro und zusätzlich dann auch noch abends und an den Wochenenden am Rechner?! Besser nicht... (die Zeit einer Krankschreibung wird mir bei der Abgabefrist für die Hausarbeit gutgeschrieben)
Poche ich jetzt auf eine weitere Krankschreibung oder versuche ich es? Letztendlich komme ich mir Zuhause fast ein bisschen wie ein Simulant vor, weil sich die Beschwerden echt in engen Grenzen halten. Andererseits befürchte ich eben, dass alles von vorne anfangen könnte...
Was meint Ihr?
Vielen Dank!
Stradi