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Marcolainen
Hallo, heisse Marco, bin 29 Jahre alt und studiere im Ausland (Rumaenien).

Sommer 2008 erlitt ich einen BSV (Prolaps) L5-S1 mit Sequester und Protrusion L4-L5. Diese wurden ein Jahr spaeter durch Kernspinn bestaetigt. Ist bei Kreuzheben passiert, war gerade beim Erlernen der Uebung. Vielleicht noch zu erwaehnen dass ich schon immer sportlich war, seit ich 15 war, ging ich ins Fitnessstudio. Dann 6 Monate absolute Sportpause, Pillen wollt ich damals nicht schlucken, habe dann ung. 13 Kilo abgenommen, waren aber Muskelmasse, war noch nie dick. Nach 6 Monaten waren Beschwerden so gut wie weg, nur dass mein linkes Bein nach mehr als 20 min sitzen taub wurde/Ameisenkribbeln. War bei nem Sportarzt, der sagte dann 3 mal pro Woche schwimmen und bauch und Rueckenuebungen, dann wird das auch wieder. Nach einer Woche war ich beschwerdenfrei.
Hab ich dann auch weiterhin durchgezogen, schwimmen konnte ich eh ganz gut (3 Jahre Verein in der Jugend), konnte auch wieder Fahrrad fahren und hab auch wieder mit nem bisschen Kraftsport angefangen, in Form von Klimmzuegen, Dips (war sehr duenn geworden, 65 Kilo auf 184cm, vorher 77-80 Kilo). Dann meldete sich meine Schulter zu Wort, der warscheinlich das viele Schwimmen und die Klimmzuege zu viel waren (alles ueber Kopf Bewegungen), Diagnose Infraspinatus Entzuendung, wieder 6 Monate Sportpause und seitdem geht schwimmen auch nicht mehr so gut.
Ich hatte im Laufe der Jahre dann sporadisch mal Rueckenschmerzen (2-3 mal pro Jahr), meistens Hexenschuesse ohne Beinschmerz, die so ploetzlich wie sie kamen auch wieder verschwanden.
Im Sommer 2015 dann wieder Rueckenschmerzen mit Ausstrahlung ins rechte Bein, hab MRT machen lassen, Ergebniss BSV mit subligamaentaeren , nach caudal migrierten Sequester (17/10/14 mm), mit beidseitigem Wurzelkonflikt und Kanalstenose. Habe damals Tramal genommen um die Schmerzen ertragen zu koennen. Dann musste ich nach Frankreich ueber den Sommer, dort dann erst mal Tramalentzug, Schmerzen wurden wieder staerker, Wade hat sich paar mal verkrampft, aber es verging irgendwie. Hab mir dann auch ein altes Rennrad gekauft mit welchem ich jeden Tag gefahren bin und konnte auch Beachvolleyball spielen, Sachen die ja eigentlich Gift fuer den Ruecken sind. Den ganzen Sommer dann keine Rueckenprobleme, als ich dann zurueck in Rumaenien war, wieder schleichend kommende Schmerzen, dann nach einem starken Niessen in Hocke, Hexenschuss hoch zehn, konnte eine Woche kaum gehen. Habe dann jeden tag einen Cocktail Dexamethason/Ketoprofen/Lidocain intramusk. (entlang der lomb. Wirbelsaeule) gepritzt bekommen, Indometacin Zaepfchen und Tramal nach Bedarf. Das dann eine Woche, hab ich aber dann gelassen weil das Steroid (Dexamethason) die typischen NW zeigte. Wurde auch langsam besser, nur blieb ein Stechen in der Huefte das wirklich hartnaeckig war (Piriformissyndrom?)
Vor einer Woche dann, wobei ich ziemlich beschwerdenfrei war ausser einer Steifheit im Rucken und das Hueftstechen, hab ich jemandem geholfen eine Couch zu tragen, glaube ich hab dabei ein ziemliches Hohlkreuz gemacht. Am naechsten Tag dann schlimme Schmerzen, mein linkes Bein Kribbelt und ist seitdem halbtaub, wobei jedoch Fussheber und -Senker nicht betroffen sind. Aber der Beinschmerz ist schon uebel, ich schlafe jetzt seit einer Woche 3-4 Stunden pro Nacht, mehr geht nicht da mich die Schmerzen wecken, nehme Unmengen an Tramal, Novalgin und Ketoprofen. Kann auch nicht wirklich auf dem Ruecken liegen, auch keine Stufenstellung, da mein Bein dann wie verrueckt kribbelt, liege meistens in Foetusposition. Sitzen kann ich komischerweise ohne Probleme, aber auch nur wenn ich mind 150 mg Tramal intus habe.
Ich bin jetzt die ganze Zeit benebelt von dem ganzen Tramal, das ich jetzt schon seit Oktober nehme, inzwischen auch schon 400mg pro Tag, was es schwierig macht was produktives zu machen und der Schlafentzug zehrt auch langsam an meinen Kraeften.
Hab mir gedacht jetzt noch bis Juli das ganze irgendwie durchzustehen, da ich erst mein Studium zu Ende bringen moechte, und dann falls es nicht wirklich besser wird OP, wobei mir schon einige Radiologen und NCs dazu geraten hatten.
Hab mir mal die OPmethoden angeguckt, TESSY klingt am besten. In Rumaenien gibt es aber keine Chirurgen die das machen, es wird hier nur mikroskopisch operiert und dass auch nur in Privatkliniken was die Kasse nicht uebernimmt. Wie ist das eigentlich in Deutschland mit TESSY (kann meine Krankenversicherung jederzeit aktivieren, bin privat versichert)? Uebernimmt die Kasse das? Hat jemad Erfahrungen mit nem aehnlichen Krankheitsbild (migrierter Sequester) das endoskopisch oder mikroskopisch behoben werden konnte?
Topsy
Hallo Marco,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Vielleicht solltest du mal konsequent Physiotherapie machen und evtl. eine Reha einreichen.

Ein Termin bei einem Schmerztherapeuten wäre auch ein guter Weg, damit du gut auf verschiedene Medis eingestellt wirst.

Falls es zu einer OP kommen sollte, dann überlass mal dem behandelnden Arzt, welche OP-Methode er anwendet, denn sehr oft kann man erst unter der OP entscheiden, was die richtige Methode ist und welches Material gebraucht wird.

Eigentlich müsste die private KK die Tessy bezahlen.
Löwenmäulchen
Hallo Marco,
ich glaube, daß du mit konsequentem und gezieltem Krafttraining, sowie Konzentration darauf, schädliche Bewegungen / Sport zu vermeiden, deinen Vorfall in den Griff bekommen kannst.
Hierzu empfehle ich dir, mal in meine Leidensgeschichte durchzulesen, da diese sehr ähnlich gelagert ist ... vor allem die Beiträge, die sich auf die gezielte Kräftigung von Rücken und Bauch beziehen:

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=56562

Wenn du möchtest, kann ich dir auch zwei Privatärzte empfehlen, die mir sehr geholfen haben.
Einen in Stuttgart und einen in Würzburg.
Bei Interesse bitte per PN melden, da Privatärzte hier - mein Eindruck - immer noch nicht gerne gesehen bzw. Empfehlungen als Werbung angesehen werden.

Alles Gute
LM


Marcolainen
Hallo nochmal,

danke erstmal fuer die Antworten. Ja, Tiefenmuskulatur trainieren ist immer gut. Problem ist nur dass ich die zur Zeit nicht beanspruchen kann, nicht mal ein normaler Plank geht schmerzlos. Das Ding ist dass ich eigentlich schon immer seit dem ersten BSV Mittelpartie trainiert habe, Rueckenstrecker und Sixpack sind gut entwickelt. Konnte auch vorher Beinheben und lange schwieriege Plankvariationen halten.
Ich war Freitag bei ner Bekannten, ist Chefaerztin der Physiotherapie des Krankenhauses hier. Hat mich unter die Lupe genommen, Reflexe alle ok, Kraft ist auch vorhanden, nur halt Sensibilitaetsstoerungen. Hat mich dann gemustert und gemeint Physio waere bei mir nicht wirklich angebracht, da Muskulatur schon gut vorhanden ist. Als sie dann das MRT begutachtete, wurde sie etwas dramatischer. Sagte dass die Bilder wirklich schlecht aussehen und sie sich wundert dass ich nocht stehen kann. Kann auch sein dass sie das etwas uebertreibt, beim ersten MRT (2009) sagte mir der Radiologe auch dass ich schnellstens einen NC aufsuchen sollte, und das obwohl ich zu dem Zeitpunkt schmerzfrei und voll belastungsfaehig war.
Ich weiss nicht, ich hab ja schon lange Rueckenprobleme, aber so heftig wie jetzt hat es den Ischias noch nie erwischt. Ich hatte vorher halt Rueckenschmerzen (Lumbago), die z. Teil sehr heftig waren aber die vergingen wieder, und ich wusste halt dass die wieder vergehen. Seit Oktober mit dem Hueftstechen, humpele ich morgends und Gang hat sich auch veraendert was wirklich nicht gut ist. Nacken tut jetzt auch manchmal weh, was glaube ich von der Schonhaltung kommt.
Ich fuege mal paar MRT Bilder bei, glaube die sind gar nicht mal so schlimm wie bei anderen hier im Forum.
Marcolainen
Sagital
Marcolainen
Sagital 2
Löwenmäulchen
Hi,

ok, das ist doch schon mal sehr gut, daß deine Muskulatur am Bauch und Rücken gut entwickelt ist.
Und offenbar ist dir auch bewusst, daß es eine Tiefenmuskulatur gibt, die mit der wichtigste Faktor für die Stabilität der Wirbelsäule ist.
Das sind gute Voraussetzungen. Falls du wirklich um eine OP nicht herumkommst, stehen die Chancen wahrscheinlich ganz gut, daß du keinen Rückfall erleidest, weil die Muskulatur stabil ist.
Also entweder drückt da jetzt trotzdem wirklich der BSV auf den Nerv ... hier reichen dann schon kleinste Verschiebungen um von schmerzfrei in den totalen Schmerz zu kommen ... spreche da aus Erfahrung, laut MRT von 2013 war der BSV so gut wie unverändert zu 2009, trotzdem plötzlich Höllenqualen.
Oder eine weitere Möglichkeit ist eine Muskelverspannung / Verhärtung im Bereich des BSV bedingt durch Fehlbelastung / Schonhaltung oder einfach genereller Fehlhaltung z.B. im Job aber auch privat. Dies kann dann genauso auf den Nerrv drücken und diesen reizen.
Der Schmerz kann auch eine Kombination aus beidem sein.

Das heißt dann aber auch, daß man den Schmerz wegbekommt, wenn man die Muskeln entspannt und die Fehlhaltung / Schonhaltung verbessert.
Hierzu den Physio befragen.
Die machen da in der Regel Druckpunkttherapie (tut sau-weh, tut aber hinterher verdammt gut) und versuchen den Körper ganzheitlich wieder korrekt auszurichten, zusammen mit der üblichen Fango-Entspannung.
Bei mir hat sich auch Akkupunktur bewährt, mit Permanadeln kurze Nadeln, die mehrere Tage im Rücken bleiben und ab und an mal eine Schmerzmittelinfusion tat auch gut.
Statt Schwimmen, leichte Übungen im warmen Thermalbad - also Enspannung im warmen wasser statt Verkrampfung im kalten Wasser - … war mir in meiner Akut-Zeit immer eine Wohltat. Habe mich dann zu den älteren Herrschaften gestellt und etwas Wassergymnastik mitgemacht … zumindest die Übungen, die ich konnte … oder einfach nur treiben lassen.

Alles Gute
LM
Marcolainen
Hallo nochmal,

kleines Update: Habe mir die letzten 2 Tage einen B-Vitamin Komplex gespritzt (Name ist ja nicht wichtig), zusammen mit einem nicht-steroidalem Entzuendungshemmer und die meiste Zeit liegend verbracht. Schmerzen sind besser, tut immer noch nach mehr als 200m laufen oder laengerem Stehen weh, aber kann jetzt einigermassen in Rueckenlage liegen und die Nacht durchschlafen ohne schmerzbedingt zu erwachen. Taubheit im Fuss ist auch besser geworden, noch nicht ganz weg aber dafuer 2 Zehen weniger betroffen. Kann ich nur empfehlen.

Habe mich heute bei nem NC vorgestellt. Der Typ war wirklich komisch, um es mal ganz nett auszudruecken, hat sich kein Bisschen fuer meine Krankheitsgeschichte interessiert, wollte sich auch nicht mein 8 Monate altes MRT angucken (waer schon zu alt), hat mich nur nach meinen aktuellen Beschwerden gefragt und nach der frueheren Diagnose. Als er Taubheit/Kribbeln/Schmerzen und Sequestrierung hoerte, bot er mir direkt an, mich am naechsten Tag stationaer aufzunehmen, MRT machen lassen (gratis da man ja im Krankenhaus liegt und versichert ist, ansonsten 3 Monate Wartezeit oder sofort mit Eigenzahlung) und am folgenden Tag OP.
Sind die Neuros eigentlich alle so?!
Löwenmäulchen
Hi,

sehr nett ... auf alle Fälle hat er seine Abläufe im Griff und er weiß, wie am effizientesten Kohle reinkommt.
Ich würde mir eine Überweisung fürs MRT geben lassen + Liste und dann selbst etwas rumtelefonieren.
Normalerweise sollte man, mit einigen Versuchen und Jammern, einigermaßen Zeitnah einen Termin bekommen.
Ein Bekannter von mir ist ach gesetzlich versichert und der hat es auch innerhalb von einer Woche geschafft, mit entsprechend dringlichem Daraufhinweisen.

Viel Glück
LM
Marcolainen
Hallo nochmal,

habe eine Reha bekommen. Das Resultat nach den Gymnastikuebungen war schlimm. Arzt musste mir Morfin spritzen um mich zu beruhigen, nach 2 Tagen und Naechten ohne Schlaf und argen Schmerzen, Tramal hat nicht mehr gewirkt. Bin dann halb betaeubt MRT machen lassen gegangen. Die Bilder haenge ich an diesen Post, sehen nach den Worten des Radiologen und 3 NCs katastrophal aus, sagten es sei bemerkenswert dass mein Bein noch beim gehen mitmacht und ich mir nicht in die Hose mache.

Ich werde mich hoechstwahrscheinlich diese Woche operieren lassen, wird mikrochirurgisch sein, ein NC macht auch endosk, sagte aber dass der Vorfall zu gross waere.

Mein Alltag dreht sich jetzt darum die Schmerzen zu minimieren, also viel liegen, spazieren gehen und ein bisschen im Wasser rummachen. Autofahren geht auch nicht mehr wirklich, geschweigedenn in der Uni sitzen. Ich verhalte mich also schon jetzt quasi fast wie nach einer OP.

Ich habe den BSV ja schon seit 8 Jahren, mehrere Kriesen die ich immer konservativ bewaeltigt habe, aber das ist mir jetzt wirklich zu viel. Ich habe jetzt die Meinungen von 5 NCs die alle gleich sind: entweder Morfinabhaengig und 1-2 Jahre ruhig machen und hoffen das der BSV wieder resorbiert wird oder OP und nach 2-3 Monaten ein anderer Mensch sein.

Wuensche euch alles Gute!
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