habe mich heute nach einer langen Internet-Recherche hier mal angemeldet und hoffe so sehr, das mir jemand weiterhelfen kann. Habe schon viele ähnliche Schicksale gelesen und mir wird immer bewußter, dass es wohl wie ein 6er im Lotto ist, den richtigen Arzt zu finden.
Also ich komme auch gleich zum Punkt:
Der Rücken war von je her meine Schwachstelle. Psychisches Leid oder Streß hat sich bei mir von je her im Bewegungsapparat festgesetzt.
Bei mir wurde schon im Kindesalter eine Skoliose diagnostiziert, die jedoch nicht zwingend ein Indikator für alles das ich bisher mitgemacht habe, sein muss.
Vor 7 Jahren wurde ich, ich habe damals noch in den USA gewohnt,mit Fibromyalgie diagnostiziert. Das ist ein Überbegriff für alles, das nicht wirklich greifbar ist und trotzdem unerträgliche Schmerzen verursacht.
Ich habe dann angefangen, mit Chiropraktik, da es ja in den USA den typischen Orthopäden nicht gibt. Das war dann immer eine Erleichterung, aber die Schmerzen blieben.
Nach unserem Umzug 2013 in's Umland von München, ging's dann rasant bergab. Starke Schmerzen im rechten Oberarm, dicke Finger (Mittelfinger, Ringfinger). Ein Orthopäde meinte "Ja, das ist Arthritis damit müssen sie sich jetzt abfinden und damit rechnen, das alle anderen Finger genauso anschwellen." Ich weiß Arthritis kann einen auch in "jüngeren" Jahren, ich bin 42, treffen - aber das war mir dann doch als Ferndiagnose etwas zu schwammig und voreilig. Die Schmerzen im Nacken, die Stiche im Kopf und das teilweise Kribbeln im Arm wurden immer schlimmer. Letztendlich habe ich mich mehr oder minder selbst in die Radiologie zum MRT überwiesen.
Arzt meinte, ihre Schmerzen können wohl nicht von der HWS rühren, ob ich wohl depressiv bin?
Klar, ich lebe nicht in Wolkenkuckucksheim und mir ist sehr wohl bewußt, dass gerade die Psyche bei sämtlichen Rückenschmerzen eine große Rolle spielt. Also, weitermachen wie bisher, Schmerzen ertragen, Lebensqualität eingeschränkt. Das ging so lange, bis ich den Arm kaum mehr heben konnte. Ich bin dann hier bei uns im Landkreis Ebersberg zu einem Orthopäden gegangen. MRT Bilder hatte ich vorsichtshalber mal mitgenommen.
Als er dann in's Behandlungszimmer kam, sich die Bilder anschaute, drehte er sich um und meinte "Tja, sie sind wohl wegen ihrem Bandscheibenvorfall in der HWS da"!
Was Bandscheibenvorfall, von dem hatte der Arzt in der Radiologie keinen Ton gesagt, er meinte nur, die Schmerzen wären wohl psychisch bedingt. Ich schaute den Arzt etwas ungläubig an und er nickte nur und sagte "Ja klar, ganz eindeutig". Er forderte dann noch per Fax den Bericht der Radiologie an und zeigte es mir schwarz auf weiß.
Ja, da sitzt man dann und denkt sich erstmal, wie kann das sein, was ist da schief gelaufen? Habe ich als Patient nicht das recht zu erfahren, was in meinem Körper vor sich geht?!
Hab also Physik gemacht und ab und an mal zur Ibuprofen gegriffen. Wärme hat auch gut getan.
Letztes Jahr im Juni, habe ich mich dann entschieden ein paar Pfunde zu verlieren (bin nicht übergewichtig, aber dennoch war ich es gewohnt bei 1,73 m so um die 59 kg zu wiegen und mittlerweile, nach Kind und fettem amerikanischen Essen

Ich begann zu joggen und regelmäßig in's Fitness-Studio zu gehen. Am Tax X spürte ich dann irgendwie ein leichtes Ziehen im Unterbauch und unteren Rücken. Ich dachte, es könnte vielleicht eine Blasenentzündung werden, aber das sollte sich nicht bewahrheiten. Ich weiß noch genau den Tag und die Stelle, wo mir dann ein unerträglicher Schmerz durch Mark und Bein geschossen ist. Es war als hätte mich jemand mit einem Messer attackiert. Ich fuhr sofort zu meiner Heilpraktikerin, die hat das dann ein wenig "aufgefangen", aber das hielt nicht lange. Ich verspürte im Unterbauch furchtbare Schmerzen und der untere Rücken war wie ein Zementblock. Ich dachte aber, das kommt alles von vorne. Ich war beim Hausarzt, der hat Urin gecheckt, nur das Eiweiß war etwas erhöht, aber das kam vom Joggen, denn damit habe ich es wohl übertrieben.
Dann ging ich zur Frauenärztin, Ultraschall Eierstöcke ok, Abstrich ok - also sie konnte nichts finden. Nächster Gang dann zum Urologen, der hatte Urea Plasmen bei einem Harnröhrenabstrich entdeckt und verschrieb mir Antibiotika. Hat auch nichts gebracht, die Schmerzen blieben. Neues Antibiotika für noch längeren Zeitraum. Wissen muss man, das Urea Plasmen eine Bakterienart ist, mit der es 80 % der Menschen zu tun haben, also wäre evtl. gar kein Bedarf zur Behandlung vorgelegen. Ultraschall Blase unauffällig - zurück zum Hausarzt. Ich kürze es jetzt einfach ab, weil es mich selbst schon ermüdet, wenn ich es schreibe... Eigenbluttherapie, Neuraltherapie, Osteopath, Physiotherapie, Heilpraktikerin, Blutbild, Ultraschall Oberbauch etc., etc, etc....
Schmerzen die so qualvoll waren, dass ich mir echt gedacht habe, wie lange wird das mein Körper noch aushalten. Irgendwann dann höllische Schmerzen im Oberschenkel-Innenbereich und dann ging's schnell... Neurologe und MRT LWS.
Verdacht auf Cauda Equina. Neurologie unauffällig, MRT zeigte Bandscheibenvorfall links der an die Nervenwurzel reicht.
Zurück zum Neurologen, der meinte "ihre Schmerzen sind ja mehr rechts, das kann nicht von dem Bandscheibenvorfall kommen". Der Hausarzt teilte diese Meinung nicht, da Nerven ja Verästelungen haben und ja nicht in der linken Körperhälfte stoppen. Neurologe wollte mir Psychopharmaka verschreiben... nehm' ich nicht, weil es nicht psychisch bedingt ist und wenn es das wäre, hätte ich kein Problem mir das einzugestehen.
Lange Rede, kurzer Sinn, das MRT wurde im Oktober 2015 gemacht, die Schmerzen habe ich seit Juli letzten Jahres und seit diesem Zeitpunkt habe ich nur eine eingeschränkte Lebensqualität. Meine Ärztin hat mir empfohlen, morgens Pantoprazol (Magenschutz) zu nehmen, dann 3 x täglich Ibuprofen, 3 x 25 Tropfen Novalgin und als Notfallmedikament für die Nacht das Opiat Tilidin (dass ich in all den Monaten aber nur 4x genommen habe, da es mir echt suspekt ist). Natürlich ist es wirksam und ich habe danach für ein paar Stunden meine Ruhe, aber das kann's ja wohl nicht sein.
Der Rücken selbst schmerzt gar nicht so höllisch, es ist eher das Becken und der Genitalbereich (das mich anfänglich eben auf eine Blasenentzündung bzw. Harnröhren- oder Harnleiterentzündung schließen lies).
Kein Tag mehr ohne Schmerzen, mein Mann und mein Sohn können nichts mit mir planen, weil man nie weiß, wie mein Schmerzlevel ist. Mittlerweile war ich bei 3 Orthopäden, einer sagte, das ist bei mir eine Kombi von vielen Fehlstellungen und der Skoliose und ich soll Muskelaufbau machen, den Bandscheibenvorfall könnte man operieren, muss man aber nicht - tolle Aussage. Der nächste war sehr nett und hat mir auch zugehört, denn das alleine grenzt ja schon an ein Wunder... und der sagte, wenn ich so eingeschränkt bin, sollte man über eine OP nachdenken. Der letzte vor 2 Wochen, sagte der Bandscheibenvorfall in der LWS ist nicht so schlimm, er sieht eher den in der HWS als ein Problem an.
Ich bin jetzt soweit, dass ich auf eine OP dränge, weil ich nicht mehr kann. Ich bin der Meinung dass sich seit dem letzten MRT nochmal was verschlechtert hat. Hätte jetzt heute bei einem Neurochirurgen in Markt Schwaben einen Termin gehabt, aber als ich dort ankam, sagte man mir, dass er krank ist.
Nächster Termin am 29.2. in der Schön-Klinik in Vogtareuth.
Weiß jemand, einen wirklich guten Arzt in München oder Umgebung? Ich bin über jede Zuschrift dankbar.