Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Spialkanalstenose mit Gleitwirbel

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
HundKatzeMaus
Guten Abend,

nach langem mitlesen als Gast habe ich mich heute Abend angemeldet und beschreibe mal mein Problem bzw. meine "Leidensweg":

Ich habe seit vielen Jahren immer wieder mal Ischiasschmerzen im linken Bein. Da ich mein ganzes Berufsleben (34 Jahre) immer gesessen habe, habe ich meine Schmerzen immer darauf abgeschoben - eine Schmerztablette eingeschmisssen und weiter ging es. Ab und zu bin auch zum Hausarzt, wenn es mit den Schmerztabletten nicht mehr funktionierte und habe dann KG oder Physio verschrieben bekommen, die auch meistens geholfen auch haben.

Irgendwann waren dann die Schmerzen penetrant bzw. gingen einfach nicht mehr weg. Ein gelengentliches Kribbeln und Taubheitsgefühl im linken Bein ist auch dazu gekommen, so dass mich mein Hausarzt 2013 zum Orthopäden überwiesen hat. Dieser hat dann ein MRT angeordnet, bei dem das Ergebnis eine Spinalkanalstenose LWK 3/4 festgestellt wurde. Der Gleitwirbel Grad 1 wurde zwar im Befund erwähnt, aber der Orthopäde ist nicht darauf eingegangen. Er hat die Möglichkeit einer OP angesprochen, aber erst mal vorgeschlagen das Problem mit einer konventionelle Theraphie mit KG und Physio zu behandeln und hat mir zusätzlich Ibu 600 3 x Tag verschrieben. Im Laufe des nächsten Jahres war ich dann so weit, dass ich täglich Schmerzen hatte, die ohne Ibu nicht mehr zu ertragen waren. Der Nebeneffekt war aber leider mein Magen, er hat rebelliert.

2014 hat mich mein Orthopäde an die Neurochirurgie überwiesen, nach dem die konventionelle Theraphie nicht geholfen hat (ich habe zusätzlich noch Osteopathie und Pilates versucht - hat leider auch nichts gebracht). Das neue MRT hat keine Veränderung der Spinalkanalstenose ergeben, aber durch die Arthrose im LWK 3/4 sind die Entzündungen fortgeschritten. Die Neurochirurgin hat den Gleitwirbel als zusätzliches Problem beschrieben und hat mir dann eine OP zur Beseitigung der Spinalkanalstenose und eine Versteifung von LWK 3/4 vorgeschlagen.
Sie mir wohl meinem Gesicht angesehen, das ich nicht begeistert war und hat mir dann alternativ eine Infiltration und eine Überweisung zum Schmerztherapeuten empfohlen. Sie hat auch meine Medikamente auf Tilidin umgestellt, da ich die Ibu überhaupt nicht mehr vertragen habe. Muskelentspannende Medikamente habe ich auch bekommen, die aber keinen Erfolg hatten.

Nach einem halben Jahr Wartezeit habe ich dann im Frühjahr 2015 endlich einen Termin beim Schmerztherapeuten bekommen (bei uns im Schwarzwald gibt es leider zuwenig Schmerztherapeuten und die Wartezeiten sind sehr lange). Dieser hat mich auf Tramadol 2x100 mg/Tag umgestellt, da ich auch Tilidin nicht vertragen habe. Er hat auch die Infiltrationen verschrieben, allerdings haben ich diese nach drei Versuchen eingestellt (nach Rücksprache mit dem Schmerztherapeuten), da sie nur eine halben bis ganzen Tag geholfen haben.

2015 habe ich mein Sportprogramm massiv ausgeweitet (2 - 3 mal pro Woche Pilates und KG, tägliches Spazierengehen mit den Hunden ca. 30 - 60 min am Tag), habe mein Gewicht reduziert und ich habe im November eine 8 tägige stationäre Schmerztherapie gemacht.

Leider haben sich meine Schmerzen im linken Bein im Laufe der letzten 3 Jahre trotz den Behandlungen und Aktivitäten immer weiter verschlechtert. Auch das Taubheitsgefühl und Kribbeln im Bein sind immer stärker geworden. Dazu kommen in den letzen Monaten immer wieder Schmerzen im Lendenwirbelbereich und auch Schmerzen im rechten Bein dazu.
Ich bin noch nicht soweit eingeschränkt, dass ich nur noch ein paar Meter laufen kann wie die typischen Stenosepatienten, aber ich habe das Gefühl, dass sich die Schlinge immer enger zuzieht. Meinen Beruf kann ich noch ausüben, da die Sitzposition die Schmerzen verbessert. Krankheitstage hatte ich nur wenige.

Ich war jetzt im Januar wieder bei meiner Neurochirurgin und sie hat mir eine OP sehr nahegelegt, da alle konventionellen Methoden ausgeschöpft sind. Der Wirbelkanal soll im Bereich der Stenose geweitet werden und die LWK 3/4 sollen versteift werden.
Mit der Stenose OP habe ich kein Problem, allerdings mit der Versteifung der Wirbel.
Die Neurochirurgin ist der Meinung, dass die Schmerzen nur mit der Stenose OP nicht weg sein werden, dass diese Massnahme nicht ausreicht.

Ich habe mir noch eine zweite Meinung eingeholt, dort wurde mir die Stenose OP ebenfalls empfohlen. Allerdings wurde die Versteifung nicht als unbedingt nötig angesehen. Diese Neurochirurgin wollte sich aber mit der Ablehnung der Versteifung nicht hundertprozentig festlegen, sie würde so eine Empfehlung nur nach Rücksprache mit ihren Kollegen aussprechen.

Ich habe meinen OP Termin am 18.02.16, habe allerdings mein detailliertes OP Gespräch noch nicht gehabt, dass findet erst am 05.02.16 statt.

Jetzt stehe ich vor der Entscheidung - versteifen ja oder nein ?
So wie es mir jetzt geht, möchte ich nicht auf keinen Fall mehr weitermachen, da meine Lebensqualität immer weiter eingeschränkt wird und ich auch Angst habe, dass die Nerven auf Dauer geschädigt werden.

Ich weiss, dass ich die Entscheidung selber treffen muss und habe auch schon hier im Forum viele hilfreiche Beiträge gefunden. Vielleicht hat noch jemand ein paar Denkanstösse oder eigene Erfahrungen, die er/sie erzählen möchte.

Viele Dank fürs Durchlesen,
HundKatzeMaus




Serafina
Hallo HundKatzeMaus

nennst du all diese Tiere dein eigen roll.gif

Zu deiner Frage, ich hatte vor 3 Jahren auch eine Stenose OP, allerdings notfallmäßig, da ich im rechten Bein kein Gefühl mehr hatte. Bereits danach wurde mir gesagt, dass eine Versteifung auf mich zukommt aufgrund eines Gleitwirbels, starke Osteochondrose und anderes mehr.
Zwei Jahre konnte ich es rausschieben, zuletzt lag allerdings meine Gehstrecke unter 100m und die Schmerzen waren teilweise unerträglich.
Letztes Jahr im Januar hatte ich dann die Versteifung von L3 -L5. Nach den ersten schlimmen Tagen wurde es ständig besser und ich konnte endlich wieder im Sommer wandern.
sonne.gif
Leider hat sich jetzt über der OP der nächste Wirbel verabschiedet, mein Orthopäde war echt geschockt, da der Wirbel bei der OP völlig in Ordnung war. Allerdings hatte ich im gesamten letzten Jahr hochdosiert Cortison nehmen müssen aufgrund einer rheumatischen Erkrankung und ich vermute fast, dass es daher kommt.
Was ich dir damit sagen/Mut machen will, die erste OP wird mit Sicherheit eine zweite nach sich ziehen, denn der Gleitwirbel wird immer wieder zu einer Stenose führen, so hat es mir zumindest mein Orthopäde erklärt.
Da wäre es vielleicht doch besser gleich beides zu machen und so Ruhe rein zubekommen und schmerzfrei zu werden.
Alles Gute und eine gute Entscheidung wünscht dir Serafina
HundKatzeMaus
Hallo Serafina,

ja leider habe ich gerade alle drei Tiere zu Hause - meine Katzen haben eine Maus zum Überwintern ins Haus gebracht. .... aber die Falle ist gestellt biggrin.gif

Das was du beschreibst, hat mir meine Neurochirurgin auch schon erklärt. Sie ist der Meinung, wenn ich nur die Stenose operieren lasse, komme ich in einem halben Jahr wieder und habe dann wieder Schmerzen und die OP zum Versteifen muss dann doch gemacht werden. Da jedes mal wieder Narbengewebe entsteht, sollte so wenig wie möglich operiert werden (mal abgesehen davon, dass eine OP dem Rest des Körpers auch nicht unbedingt gut tut).

Theoretisch weiss ich eigentlich schon, dass ich die komplette OP machen sollte, aber da der Gleitwirbel "nur" Grad 1 ist und auf den MRT und den Röntgenbildern nur wenig verschoben ist, habe ich immer noch die kleine Hoffnung, dass eine Versteifung nicht unbedingt nötig ist.

Gruß HundKatzeMaus

Rike
Hallo HundKatzeMaus,

da eine Versteifungs-Op ja oft weitere Eingriffe nach sich zieht
(Stichwort Anschlussinstabilität) würde ich mich so zurückhaltend wie möglich operieren lassen.

Ich habe meinen (leichten) Gleitwirbel durch Sport und rückenfreundliche Lebensweise zur Zeit im Griff, und wenn ich eine Spinalkanalstenose bekommen würde, würde ich nur diese
operieren lassen.

Grüße von Rike
HundKatzeMaus
Guten Abend,

ich hatte gestern mein Gespräch mit dem NC und er hat mir noch mal erklärt, warum die Versteifung notwendig ist.

Wegen der Spnialkanalstenose wird bei mir wahrscheinlich ziemlich viel Knochen entfernt werden müssen und dadurch ist das Risiko sehr hoch, dass sich danach das Wirbelgleiten verschlechterten wird.
Er hat mir die OP und mein Zustand sehr schlüssig erklärt und mich damit auch beruhigt, so dass ich mich jetzt entschlossen habe die Versteifung machen zu lassen.
Da mein körperlicher Zustand eigentlich noch ganz gut ist - ich habe im letzten Jahr Muskeln aufgebaut und Gewicht abgebaut - hoffe ich, dass ich die OP halbwegs gut überstehen werde. Der NC hat gemeint, dass ich in ca. 8 Wochen wieder am Schreibtisch sitzen kann. Schaun wir mal, ob er recht hat.

Leider hat sich mein OP Termin vom 18.02.16 auf den 30.03.16 verschoben, die Neurochirurgie hat ein paar Notfälle rein bekommen. Da ich kein Akutpatient bin, wird mein Termin verschoben - mit der Option, wenn jemand ausfällt, werde ich vorgezogen.

Ich werde dann bis in ein paar Wochen mal berichten, wie meine OP gelaufen ist.

Grüße,
HundKatzeMaus
diebelsalt1980
Hallo HundKatzeMaus,

ich denke das dein NC recht hat und es durch die OP auf jeden Fall nicht Stabiler wird. In dem Fall wäre ich auch eher dafür direkt zu versteifen.

Aber ich denke das dein NC sich mit den 8 Wochen etwas weit aus dem Fenster legt. Ich will dir keine Angst machen aber aus Erfahrung würde ich sagen das es nicht realistisch ist. Wenn alles gut läuft und du viel Glück hast könnte das klappen und das wünsche ich dir auch. Aber es ist eine große OP und ich denke das du eher mit 6 Monate rechnen musst. Dein Körper wird dir das Tempo schon vorgeben und darauf musst du unbedingt achten.

Was dir auf jeden Fall einen vorteil bringt ist das du schon lange trainierst. Die Muskeln bauen sich durch die Schonung nach der OP zwar schnell ab aber wenn du dann wieder loslegen darfst sind sie auch sehr schnell wieder da.

Du hast bestimmt schon das Forum durchsucht und einige Erfahrungen gelesen und da findest du auch viele Hilfreiche Tipps was du alles für die zeit nach der OP vorbereiten kannst um es dir so einfach und angenehm wie möglich zu machen.

Gruß Andreas
HundKatzeMaus
Hallo Andreas,

6 Monate ? ...... huh.gif Ich hoffe doch, dass es nicht so lange geht.
Die 8 Wochen vom NC hören sich für mich auch sehr optimistisch an, ich werde mir auf jeden Fall genügend Zeit nehmen. Ich habe meine Arbeitskollegen schon mal darauf vorbereitet, dass es etwas länger gehen könnte - mein Schreibtisch kann auch mal ohne mich auskommen biggrin.gif

Infos habe ich mir shier chon viele geholt und werde sie hoffentlich auch gut einsetzen können.

Grüße,
HundKatzeMaus
diebelsalt1980
Hi,

normalerweise gibt es 3 Monate nach der Versteifung die Kontrolle ob alles noch so sitzt wie es soll und ob schon die Verknöcherung begonnen hat. Frühestens dann und wenn alles OK ist kommt eine Reha und manche empfehlen damit sogar länger zu warten. Richtig verknöchert ist es frühestens nach 1 Jahr.

Wenn dir das sitzen schon eher keine Probleme macht und dein Arzt sein OK gibt kannst du vielleicht auch schneller wieder ins Büro. Vielen macht aber gerade das sitzen Probleme und gerade langes sitzen. Wenn du also wirklich schnell wieder arbeiten möchtest solltest du dir frühzeitig Gedanken machen ob du einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekommen kannst. Dann kannst du zwischen sitzen und stehen wechseln. Du kannst das über die Rentenversicherung beantragen. Und die Arbeit solltest du auch erst mit einer Stufenweisen Wiedereingliederung versuchen, wenn es nicht klappt wird die einfach abgebrochen.

Gruß Andreas
uwe2601
Hallo HundKatzeMaus,



ich habe Deinen Bericht durchgelesen und möchte Dir sagen das es mir ähnlich geht, ich möchte auch nicht mehr lange warten meine Lebensqualität ist im Moment eingeschränkt und das möchte ich nicht mehr.

Bei mir ist es zwar etwas anders, ich bekomme zwei Prothesen eingesetzt aber ich will die endgültige Entscheidung, und keine dritte OP wo das Risiko wieder hoch ist das der BSV wieder kommt.


Ich kann nicht für Dich entscheiden aber ich möchte Dir hiermit Mut machen, und ich kann Dich verstehen.


Viele Grüße und alles Gute für die Op



Uwe
HundKatzeMaus
Hallo Uwe,

ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht daumen.gif

Gruß HundKatzeMaus
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter